Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken
Mit Anfang des neuen Jahres wurde der starke französische LW-Sender Allouis auf 162 kHz abgeschaltet.
Abgeschaltet, ist vielleicht nicht das richtige Wort. Genauer gesagt, die Modulation von France Inter wurde weggenommen. Der Träger jedoch wird weiter ausgesendet, weil -für uns unhörbar- darin ein Zeitsignal für landesweit verbreitete Uhren (Bahnhöfe z.B.) mit PSK angesteuert werden.
Für viele Radiohobbyisten in der Nordhälfte Deutschlands ist trotzdem in den Nachtstunden (in der Winterzeit auch morgens) schwach eine Modulation in französischer Sprache auf dieser Frequenz wahrnehmbar. Diese stammt von RTL-Luxemburg auf 234 kHz! Manchmal auch von Europe1 auf 183 kHz, oder gar von beiden.
Kurze Erklärung für Einsteiger: Auf dem Weg der Wellen zum Empfänger wird die Raumwelle durch den dazwischen gelegenen Megawatt-Sender kreuzmoduliert.
Ich empfehle etwas auf die Flanke abzustimmen, damit die negative Regelspannung im Radio zurück geht. Das wiederum bedeutet, dass die Empfangsempfindlichkeit ansteigt. Übrigens: Auf dem Twente WebSDR ist dieser Effekt ebenfalls gut zu hören und sehen.
MfG, Wolfgang
Edit 3.1.17 Habe aus Versehen die Ikone untenan gedrückt. Jetzt steht da, dass mir mein eigener Beitrag gefällt. Das ist natürlich Narzismus hoch 3. Dachte, dass das per Software unmöglich sei.... Schön dagegen ist die Möglichkeit, auch nach einigen Tagen noch editieren zu können!
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Re: Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken
Hallo Wolfgang,
eine ganz großartige Einzelleistung dein Beitrag. Die Illustration zum Luxemburg- Effekt ist sehr anschaulich geworden. Ich habe das zum Ersten mal gehört und werde versuchen diesen Effekt nachzuverfolgen. Diese Kreuzmodulation müsste in Berlin ja auch gut aufzuspüren sein. Schaut man auf deine Karte, so wäre es eine fast direkte Linie. In Würtemberg oder Bayern wird dies kaum erfolgreich sein können. Diese Effekte sind immer wieder interessant. Ich hatte z.B. bei mir immer eine Geisterfrequenz auf 354kHz. Es war eine Oberwelle des Ortssenders DRK auf 177kHz. Nach etwa 20km war diese Oberwelle verschwunden. Leider ist nun alles abgeschaltet und es gibt keine AM- Ortssender in meiner Nähe.
Re: Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken
Danke Joerg, für's Kompliment.
Ich würde sagen, für den Raum Berlin sollte man heute Nacht nochmal reinhören. Die "Ionosphärenmodulation" von RTL ist sehr, sehr schwach! So ein paar % nur ....
Oftmals ist der Empfang lauter, wenn man das LSB, oder USB von 162 kHz selektiert. Bei AM breit lässt nämlich der Träger die AVR ansprechen, d.h. die Empfangsempfindlichkeit geht zurück.
Re: Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken
Hallo Wolfgang,
ich habe hier in Berlin den Luxemburg-Effekt empfangen. Heute... und zwar schon um 17:30 war nur mit Ferritantenne eine unverständliche Modulation wahrnehmbar. Dann bin ich mit dem Langdraht ran und setzte den DE-32 zur Anpassung ein. Die Einkopplung erfolgte induktiv über Ferritstab auf meinen kleinen Weltempfänger DX-440. Ich musste leicht links auf 159kHz abstimmen, dort war der Empfang bzw. die Demodulation am Besten und schon gut verständlich. Zwei Modulationen waren hörbar, allerdings ganz klar dominiert von RTL-Luxemburg auf 234 kHz. Auf utwente.nl war ein absolut sauberer Empfang. Sehr klar und deutlich mit klassischem AM 9kHz- Filter auf 160-164kHz. Noch besser mit LSB /USB Filter 3kHz genau auf 162kHz. Erstaunlich wie stark die Kreuzmodulation durchschlägt. Das hätte ich nicht gedacht! Mal sehen wie lange der Effekt so stark ausgeprägt bleibt.
Re: Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken
Gratulation Joerg!
Ich denke, dass der Lux-Effekt bleibt, solange die Sendeleistung der "Störsender" nicht reduziert wird. Und natürlich spielt die Jahreszeit eine große Rolle. Im Hochsommer wird das nicht schon ab 17:30 klappen, sondern vielleicht erst ab 23:30.....
Hintergrundinformation: Dieser Effekt wurde schon Mitte der 30er Jahre entdeckt. Damals schon hatte Radio-Luxemburg einen starken LW-Sender und war in Eindhoven (NL) im Hintergrund von Beromünster (CH) zu hören. Daher der Name...
Re: Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken
Guten Abend Mark
Also, ganz toll gemacht, das Video. Auch schön, dass Du den Sender in der Mitte von Frankreich nur mit der Frequenz angedeutet hast. In meiner Skizze steht dort noch "France Inter" was ja inzwischen Vergangenheit ist.
Wenn ich noch eine Verbesserung anbringen darf: Zum Schluss lässt Du noch die Landkarte mit den beiden Störsendern auf 234 und 183 kHz sehen. Die angebrachten roten Pfeile, erwecken den falschen Eindruck, als ob diese Sender die Geistermodulation nach Deutschland strahlen. Das ist aber nicht so.
Wie Du schon richtig davor erklärt hast, diese beeinflussen nach oben die Heaviside-Schicht in der Ionosphäre und kreuzmodulieren die 162kHz, aber auch andere Sender die in etwa die gleiche geografische Lage haben.
Wenn das möglich ist, kannst Du bitte eine dicke Linie ziehen von Allouis über Luxemburg nach Norddeutschland, so wie das im Thread ganz obenan steht ??
Re: Der Luxemburg-Effekt, jetzt noch besser zu entdecken
Hallo Wolfgang, danke für die Blumen!
Das Video möchte ich jetzt eigentlich nicht noch einmal herausnehmen. Ich meinte das so, dass die Kreuzmodulation ja dort entsteht und ab da ja "Huckepack" auf der 162 reist....
Wenn man im Twente SDR auf die 162 geht, steht da:
Zitieren:F TDF timesignal other stations audible via ionospheric crossmodulation