Gestern wollte ich mit einem digitalen L/C-Messer die Induktivität einer selbstgewickelten Spule für ein KW-Audion messen. Der LC-Messer hat neben vier 1,5 V Batterien auch einen Netzadapternschluss. Nach dem Einschalten im Batteriebetrieb schaltete das Gerät sogleich wieder ab. Nach erneutem Einschalten sah ich die Anzeige "Low Battery" und entfernte die Batterien. Dazu hatte ich mir auch einen geeigneten Netzdapter als Schaltnetzteil mit mehren Spannungsbereichen und möglicher Polumschltung (Steckbits) zugekauft. Da auf dem LC-Messer die Netzbuchse kein Hinweis auf die Polung der Kontakte ist, hatte ich das über die Batteriekontakte ermittelt. Nachdem das klar war, wollte ich am Adapterausgang die auf 6 Volt eingestellte Spannung und die Pollage prüfen. Das Russenmultizet zeigte im 6-Voltbereich nur ca. 2 Volt an. Ich nahm im Verdacht, dass der "Russe"einen Defekt hat zum Vergleich den deutschen VM3 und das gleiche Ergebnis. Am LC-Messer angeschlossen, funktionierte er mit guter Helligkeit. Da ich kein Oszi habe, kann ich die offensichtlich mit "HF" überlagerte Gleichspannung nur vermuten aber nicht nachweisen. Meiner Meinung nach kann der analoge Vielfachmesser diese Spannungsform nicht richtig auswerten. Ich war anfangs etwas irritiert, man lernt zum Glück immer wieder dazu...
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dass ein Analoginstrument eine Gleichspannung mit HF Anteil um Faktor 3 zu klein anzeigt, kann ich mir nicht vorstellen. Es ist eher das Gegenteil der Fall.
Meine Theorie: das Schaltnetzteil hat einen energiesparenden Power-Down Modus, d.h. es schaltet sich weitgehend ab, wenn es am Ausgang keine Last erkennt.
Dabei steht am Ausgang entweder eine kleine Testspannung, auf die das Voltmeter wohl reagiert hat. Oder das Netzteil pulst seinen Ausgang im Leerlauf mit kurzen Test-Pulsen, und das Voltmeter hat diese (integriert) angezeigt.
Ich tippe: wenn du einen Widerstand oder eine andere ausreichende Last parallel zum Voltmeter hängst, springt das Netzteil an, und das Voltmeter zeigt die 6V an.
Deine Erklärung für die "Fehlanzeige" deutet auf eine ohmsche Mindestlast hin. So wäre die Ausgangsspannung sehr lastabhängig und erst ab einer nötigen Grundlast verfügbar. Das russische Mutimeter hat einen Ri von ca. 16,666 KOhm/ Volt. Das ist bereits eine interne ohmsche Last. Im 1,5 Volt Messbereich bei einem Mess-Ri von ca. 25KOhm stimmte die Anzeige auch nicht, da hätte es bei der Vermutung mindestens Vollausschlag haben müssen. Ich habe die Spannung allerdings nicht mit einem Digitalmultimeter, einem Ri von =/>1MOhm/V gemessen. Ist demnach die Ausgangsbelastung mit einem zu geringem Lastwiderstand evtl. zu groß, dass die Belastung den Oszillator des Schaltreglers zu sehr bedämpft? Werde das noch mal probieren, aber vielleicht weiss das jemand jetzt schon genauer?
Martin liegt mit seiner Erklärung zum Verhalten Deines Schaltnetzteils vollkommen richtig. Beim Unterschreiten einer Mindestlast, zum Beispiel bei einem Laststrom kleiner 5 mA geht das Netzteil in einen sogenannten "Burstbetrieb" über. Dabei sinkt die Ausgangsspannung unterhalb der Spannung im Normalbetrieb und ist damit, lastlos gemessen, zu niedrig. Eine Schaltung, die ebenfalls eine Absenkung der Ausgangsspannung bewirkte, findet man im Transverter (T6- 12 vom VEB Elektrotechnik Eisenach) 6 Volt/ 12 Volt. Auch hier war die Ausgangsspannung erst vorhanden, wenn die Last (Autoradio) eingeschaltet war. Ohne Last lag die Spannung bei etwa 7,5 Volt.
Danke für Deine Antwort. Gut das jetzt genauer zu wissen. Mit einer Anzahl von nicht gebrauchten Schaltnetzteilen sind für mich auch andere Anwendungen denkbar, wenn man die Betriebsbedingungen einhalten kann. Ich vermute, dass dieser "Effekt" nicht so bekannt war, weil diese Geräte meist nur als Ladestation typbezogen genutzt werden. Noch einen schönen Sonntag für Dich..
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