Angeregt durch Matu's Empfehlung, habe ich mir vor längerer Zeit einen solchen Feintrieb in der Bucht gekauft. Der Feintrieb funktionierte auch sehr gut, allerdings ging die 1:1 Stufe recht schwer. Da die Dinger ja nun nicht neu sind, lag die Vermutung nahe, das irgendwelche Schmierstoffe hart geworden, oder nicht mehr vorhanden waren. Also -im Vertrauen auf meine Schrauberkenntnisse mit russischen Geländewagen- flugs ans Werk gegangen und den Nastroika zerlegt. Das sah dann so aus:
Falls bisher noch nicht geschehen: Spätestens ab jetzt sollte man eine evt. im Haus vorhandene Katze aus dem Bastelzimmer verweisen... Nochmal alles im Detail:
Meine Vermutung hatte sich bestätigt, das Fett hauptsächlich in den Kugellagern war recht hart, bzw. nicht mehr vorhanden. Also alle Teile mit Bremsenreiniger und Pinsel gereinigt und die wichtigen Stellen mit säurefreiem Fett neu geschmiert und zusammengebaut. Zuerst die 40:1 Seite:
Beim reinigen der Kugellager ist es ratsam, die schärfste Brille aufzusetzen, die Kugeln sind nur gefühlte 0,5 mm stark und sie liegen nur lose in ihrem "Käfig". Einsetzten kann man sie nur mit einem leicht in Fett getupften Zahnstocher, mit den Fingern geht da garnix...
Wie man sieht, arbeiten im Feintrieb keine Zahnräder, sondern Reibrollen. Ich bin mir nicht 100%ig sicher, aber ich meine die 40:1 Übersetzung wird durch zwei "Stufen" erreicht, einmal wird der "Stern" der die Reibrollen trägt etwa 4:1 übersetzt, dann treiben die Reibrollen an irgendeiner Stelle ihres Umfanges eine Art Zwischenscheibe an, die dann eine nochmalige Übersetzung ergibt. Ist schlecht zu erkennen, da sich das unter den Rollen abspielt. Mit der geschlitzen Mutter ganz oben kann man den Anpressdruck der Rollen und somit die Leichtgängikeit der 40:1 Stufe einstellen, aber wenn man es zu leicht einstellt, rutscht der Antrieb durch.
Nun die 1:1 Seite:
Hauptsächlich sind diese Teile für Schwergängikeit der 1:1 Seite verantwortlich. Hier sollte gut geschmiert werden, da nur so eine angenehme Leichtgängigkeit eingestellt werden kann.
Mit der geschlitzten Mutter kann auch hier die Leichtgängigkeit der 1:1 Seite eingestellt werden. Zu leicht kann man es auch hier nicht einstellen, da erstens die Halbrundkopfschraube (die man evt. zur Befestigung einer abgeflachten Welle braucht) nicht mehr passt und zweitens die 1:1 Stufe durch den 40:1 Knopf mitgenommen wird und somit keine Untersetzung mehr möglich ist.
Uuuuund fertig!
Fazit: Es war eine recht frickeliege Angelegenheit, hauptsächlich die 40:1 Seite, es hat sich aber gelohnt. Jetzt geht der Feintrieb wieder in beiden Übersetzungen angenehm leicht. Letztendlich hätte es gereicht, nur die 1:1 Seite zu reinigen, bei der 40:1 Seite würde es auch reichen die drei Schrauben des Bedienknopfes zu lösen, man kommt fast überall zum schmieren an. Da hätte ich dann aber zum schmieren Öl nehmen müssen, da Fett nicht bis zum Kugellager läuft. Nun liegt der Nastroika auf Lager und wartet auf die Fertigstellung des Gehäuses für den Bausatz-0V2, da soll er unbedingt Verwendung finden.
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Na Du traust Dich was... MIR wären gleich alle Kindheitssünden eingefallen (BEINAHE geglückte "Reparaturversuche" *hust* an Weckern usw...) und ich hätte meine Schraubendreher versteckt damit ich nicht auf dumme Gedanken komme. Zu allem Überfluss haben wir auch noch DREI Katzen... ;)
Na ja, sooo schlimm ist es nicht, den Nastroika zu zerlegen. Ist eben robuste russische Technik. Nichts dabei, was irgendwie davonspringen kann, oder was sich nich wieder problemlos in seine angestammte Position setzen lässt. Mehr als etwas Geduld und eine ruhige Hand braucht man eigentlich nicht. Eine alte Skalenscheibe um die Zahlen/Buchstaben herum zu putzen stelle ich mir langwieriger vor...
@Uli,
Ja ich kenne das, wir haben zwar nur eine Katze (Kater), aber er ist sehr am Radiobasteln interessiert...