Drosselspule - zwei Wicklungen, bloß wie passt das zusammen?
Hallo an alle! Beim Suchen nach einer geeigneten Drossel vielen mir diese Spulen in die Hände. Sie haben jeweils drei Anschlüsse, die anderen sind frei.
Dabei verstehe ich etwas nicht. Es gibt eine Wicklung über alle drei Kammern mit 6,3 mH, eine zweite Wicklung (grün lackiert) liegt darunter, über wieviele Kammern, ist nicht zu sehen. Diese grüne Wicklung hat 100 µH. Beide Wicklungen sind hintereinander geschaltet, haben also einen Anschluss gemeinsam. Zwischen den beiden äußeren Anschlüssen liegen 8,0 mH. Wie geht das? Müssten sich die Induktivitäten nicht addieren? Auch wenn Sie gegensinnig gewickelt sind, passt das dann so mit der Differenz nicht. Und wozu dienen diese Teile?
Prüft man den Widerstand: Wicklung eins hat 19 Ohm, Wicklung grün hat 2 Ohm. Beide hintereinander 21 Ohm. Da stimmt es. Die zweite Spule hat nicht die gleichen, aber sehr ähnliche Werte. Schöne Grüße, Jan
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Re: Drosselspule - zwei Wicklungen, bloß wie passt das zusammen?
Hallo zusammen,
es könnten auch tatsächlich zwei Drosseln mit jeweiliger Priorität für eher tiefe und eher hohe Frequenzen sein. Zugeführt wird an der Anzapfung und zwei unterschiedliche Drosselwirkungen abgeführt.
Es könnte auch sein, dass es eher eine Schwingkreisspule mit Rückkopplungsanzapfung ist. Wobei das Windungsverhältnis allerdings schon extrem wäre...
Re: Drosselspule - zwei Wicklungen, bloß wie passt das zusammen?
dieser Sägezahn aus dem Fernseh könnte das sein. Er braucht solche Wicklungen und keinen Spalt. Spartrafo glaub ich nicht weil er abgeglichen werden kann
Re: Drosselspule - zwei Wicklungen, bloß wie passt das zusammen?
Hallo Martin, Bernd, Rainer, ich glaube inzwischen, der Hinweis von Martin, dass es etwas mit der Erzeugung des 38 kHz Hilfsträgers im Stereodecoder zu tun hat, stimmt. Aus Ermangelung eines Generators in diesem Frequenzbereich habe ich mit der Spule eine einfache Dreipunkt (Hartley) Schaltung aufgebaut. Da das ganze problemlos schwingt, scheinen die Wicklungen gleichsinnig zu sein. Das Signal habe ich mit Oszi und Frequenzzähler vermessen. Hier das Ergebnis. Warum die Messungen (mit Multimeter ELW 72812) der Teilinduktivitäten so gar nicht zusammen passen, bleibt für mich immer noch rätselhaft.
Re: Drosselspule - zwei Wicklungen, bloß wie passt das zusammen?
Hallo zusammen, nochmal zum Ausgang meiner Frage zurück. Nach lang anhaltendem, intensivem und schweißtreibendem Studium der Fachliteratur bin ich drauf gestoßen
Die Gesamtinduktivität bei einer Serienschaltung von Spulen ist nur dann gleich der Summe der Einzelinduktivitäten, wenn diese magnetisch nicht koppeln! Das hatte ich völlig übersehen. Hier koppeln sie jedoch sehr stark, weil sie auf dem gleichen Kern übereinander gewickelt sind. Die Gesamtinduktivität (Kopplungsgrad = 1) ergibt:
Lges = L1 + L2 + 2 x Wurzel (L1 x L2)
Mit L1 = 6,3 mH und L2 = 0,1 mH ist Lges = 7,99 mH; Das kommt schon mehr als in die Nähe der Messung und ist also die Erklärung.
Die Spule passt als 38 kHz Filter, aber auch für höhere Frequenzen. Der Einsatz kann als Filter oder Übertrager bis über 500 kHz erfolgen. Das Spannungsverhältnis der Spulen liegt beim Einsatz als Trafo bei 1:10, was wiederum mit den Ohmschen Widerstände der Wicklungen, also den Windungsverhältnissen ungefähr passt.
Schöne Grüße, Jan
P.S. Vielleicht verwende ich die Schätzchen mal für ein Theremin, was noch so auf der Wunschliste der zukünftigen Projekte steht...