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Einige Gedanken zur Röhrenfassung
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24.04.12 16:53
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

24.04.12 16:53
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Einige Gedanken zur Röhrenfassung

Hallo an Alle!

Bin wieder mal beim Lesen! Diesmal: Elektrokeramik. Der Inhalt des Werkes ist zum größten Teil der Hochernergietechnik des Stromversorgungsnetz gewidmet. Es gibt auch einen kleinen Teil der die HF zum Thema hat und deren Keramik - Werkstoffe und Isolatoren. Normale Elektrokeramik wie sie in Schaltern, Sicherungseinrichtungen usw. vorkommt ist für HF ungeeignet. Als Keramikwerkstoff kommt dort Steatit oder Sondersteatit zum Einsatz.
Es gibt ja immer noch Röhrenfassungen aus Keramik zu kaufen. Was ist das für eine Keramik? Ist die für HF geeignet? Könnte mir vorstellen das so mancher Eigenbau Probleme bereitet, weil der Keramikwerkstoff der Röhrenfassung für HF ungeeignet ist. Denn der Selbstbau von HF Röhrengeräten ist im Gegensatz zu den NF Geräten ja viel weniger, Bausätze eingeschlossen.

MFG Nobby

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24.04.12 19:49
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

24.04.12 19:49
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Einige Gedanken zur Röhrenfassung

Hallo Nobby,

nichts genaues über die Keramik der Röhrenfassungen weiß ich auch nicht. Aber die Keramik ist sicherlich für HF viel besser geeignet als Pertinax oder Phenolharz.
Aber bei Fassungen mit ihren relativ großen Abständen der Anschlüsse spielt das wohl nicht die Hauptrolle. Vielmehr wird Keramik besonders wegen deren hitzebeständigkeit und sehr hohem Isolationswiderstand eingesetzt.
HF-Spezialkeramik wird wohl mehr für Kondensatoren und als Substrat für HF-Hybried-ICs entwickelt worden sein.

Viele Grüße
Bernd


.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !

24.04.12 20:45
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

24.04.12 20:45
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

Re: Einige Gedanken zur Röhrenfassung

hallo alle,

manchmal wird Brei deutlich heißer gekocht als gegessen

Für HF einschließlich VHf ist so ziemlich alles gut was irgendwie isoliert.
Interessant wird das Thema an völlig anderer Stelle:

Herstellung von keramischen Kondensatoren !

Neben den üblichen Daten Kapazität und Spannung findet sich "Temperaturgang".
Genau da gehts um die Wurst.
Auch jede Spule hat einen Temperaturgang, d.h. sie verändert ihre Induktivität bezogen auf die Temperatur.
Wenn wir eine Spule mit positivem Temperaturgang haben und schalten ihr einen Kondensator parallel der einen negativen Temperaturgang hat ergibt das einen temperaturkompensierten Schwingkreis, also eine Kombination, die ihre Resonanzfrequenz auch bei Erwärmung oder Abkühlung nicht verändert. In diesem Zusammenhang sind besondere keramische Materialien gefragt.
Je höher die Frequenzen sind, desto kritischer wird mit diesen Dingen umgegangen.

HF, also das AM Radioband, ist recht niedrig,
VHF, das UKW Band schon deutlich kritischer,
und oberhalb davon, UHF, SHF, da ist das Beste eben gut genug.

Das erklärt sich daraus, daß auch in sehr hochfrequenten Bändern die Kanalbandbreiten gering sind, das Verhältnis aus Grundfrequenz und genutzter Bandbreite ergibt aber die Toleranz... sprich je höher es schwingt desto stabiler muß es arbeiten.
So ist ein UHF-Tuner aus einem Röhrenfernseher nicht einfach nur eine Schaltung, sondern ein temperaturkompensiertes kleines Kunstwerk an dem die Ingenieure sehr lange gebastelt haben vor der Serienreife.

Im Bereich der alten Radios, also bis hinauf zum UKW, ist jede Röhrenfassung ohne messbare Unterschiede verwendbar.

Interessant ist eine keramische Röhrenfassung u.U. dann wenn die Gleichrichter- oder Endröhre derart heiß arbeitet, daß eine Hartpapierfassung davon kaputtgehen würde, ebenso da wo es auf Langlebigkeit und mechanische Stabilität ankommt.

verwendbare Daten für Keramik sind u.a. die Dielektrizitätskonstante. (es gibt keramische Rohrkondensatoren mit Spannungsfestigkeiten im zweistelligen kV Bereich)

Für unsere Zwecke ist es ausreichend, einen Kondensator im eingebauten Zustand durch Wärme/Kälte zu prüfen.
Der einzigste Kondensator im Radio der diese Beachtung verdient, ist der Kreiskondensator des UKW-Oszillators.

nette Grüße
Martin

Zuletzt bearbeitet am 24.04.12 20:52

24.04.12 22:39
NorbertWerner 

WGF-Premiumnutzer

24.04.12 22:39
NorbertWerner 

WGF-Premiumnutzer

Re: Einige Gedanken zur Röhrenfassung

Hallo zusammen,

da stimme ich Euch zu, die Keramiksockel sind für Röhren die hohe Temperaturen erreichen sehr gut geeignet.
Man muss hier nur mit Metallen vorsichtig sein. Die Keramik ist wie ein Schleifstein. Wenn man mal mit den Pins einer Röhre darüberfährt, weil man durch drehen der Röhre die richtige Position finden will, dann hat man schnell eine (etwas) leitende Schicht auf dem Sockel.

Gruss
Norbert

25.04.12 16:35
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

25.04.12 16:35
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Einige Gedanken zur Röhrenfassung

Hallo an Alle!

Das Buchkapitel aus dem ich meine Info beziehe, handelt von den Isolatoren und deren Keramikwerkstoffe bei HF und speziell bei Großsendern auch im Rundfunkbereich. Wenn der Mast selbst als Sender genutzt wird muss der Mast gegen Erde isoliert sein. Hierfür können nur spezielle Keramikwerkstoffe wie Steatit Typ KER 220 DIN 40 685 und Sondersteatit Typ KER 221, DIN 40 685 zum Einsatz. Das gilt natürlich für alle HF Energie leitenden Bauteile eines Sendemast. Um Hochfrequenzverluste und damit starke Erwärmung zu vermeiden, müssen die Hochfrequenzisolatoren aus keramischen Werkstoffen hergestellt sein, deren Verlustwinkel genügend niedrig ist. Normales Porzellan (Elektro) hat einen Verlustwinkel von 600 * 10-3 bis 1200 * 10-3 bei 1 MHz - 10 MHZ.
Steatit 1,5 * 10-3 bis 2,0 * 10-3 , Sondersteatit 0,3 * 10-3 bis 0,5 * 10-3. Nun diese Verluste sind Frequenzabhängig, auch bei Röhrenfassungen die nur max. ein paar Watt HF im Radio verarbeiten müssen sind diese vorhanden. HF Spulen die man um normale Elektrokeramik die für das Versorgungsnetz gedacht ist son die 50 Hz können nicht optimal arbeiten. Über das Material aus dem die heutigen Keramik - Röhrenfassungen gemacht sind gibt es keine Angabe. Deshalb der kleine Beitrag auch solche scheinbaren Nebensächlichkeiten zu berücksichtigen, wenn gerade bei sehr hohen Frequenzen wie UKW unerklärliche Probleme auftreten. Die Röhrenfassung, wenn aus Keramik, in einen UKW oder Fernseher VHF UHF Tuner wird aus HF - Keramik wie Steatit bestehen. Bei einem nötigen Ersatz mit neuen Fassungen deren HF Eigenschaften man nicht kennt, hätte man im ungünstigsten Fall einen Fehler eingebaut auf den man so gar nicht kommen würde. So sind scheinbar völlig nebensächliche Dinge von Bedeutung wenn man sich damit näher befasst.

MFG Nobby

25.04.12 18:52
Wolfgang2 

WGF-Premiumnutzer

25.04.12 18:52
Wolfgang2 

WGF-Premiumnutzer

Re: Einige Gedanken zur Röhrenfassung

Hallo Nobby

Wenn du heraus finden kannst von welchem Hersteller die Fassungen sind solltest du auf freundliches nachfragen von Hersteller auch ein Datenblatt bekommen. Wenn du altbestände gebunkert hast auf denen vieleicht noch ein Herstellerlogo zu finden ist hilft nur eins. Googeln bis der Arzt kommt. Aber zu finden ist sicher immer etwas mit viel Geduld.

Wolfgang.

26.04.12 06:58
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

26.04.12 06:58
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

Re: Einige Gedanken zur Röhrenfassung

nobbyrad58:
Hallo an Alle!

Das Buchkapitel aus dem ich meine Info beziehe, handelt von den Isolatoren und deren Keramikwerkstoffe bei HF und speziell bei Großsendern auch im Rundfunkbereich. Wenn der Mast selbst als Sender genutzt wird muss der Mast gegen Erde isoliert sein. Hierfür können nur spezielle Keramikwerkstoffe wie Steatit Typ KER 220 DIN 40 685 und Sondersteatit Typ KER 221, DIN 40 685 zum Einsatz.

hallo Nobby,

mir bricht der kalte Schweiß aus was liest du da bitte?

Es gibt keine ungeerdeten Sendemasten da das schlicht und einfach verboten ist.

nette Grüße
Martin

26.04.12 12:01
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

26.04.12 12:01
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Einige Gedanken zur Röhrenfassung

Hallo Martin,

jetzt irrst Du Dich aber gewaltig - siehe auch hier :http://de.wikipedia.org/wiki/Selbststrahlender_Sendemast

Das ist ja das , was wir erhalten wollen

Viele Grüße
Bernd

.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !

26.04.12 12:34
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

26.04.12 12:34
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

Re: Einige Gedanken zur Röhrenfassung

Hallo Martin,

Bernds und Nobbys Anmerkungen ist hinzu zu fügen, dass eine Erdung des Mastes gar nicht funktionieren würde.
Sieh dir z.B. einmal den Großsender BS-Cremlingen an: Dort findest du den Mast auf einem Isolator aus Keramik ggü. Erde isoliert.

Zu den Blitzschutzmaßnahmen schreibt Wikipedia:
Zitat: Der Schutz vor Blitzeinschlägen ist insbesondere bei isoliert stehenden selbststrahlenden Sendemasten oder bei Sendeantennen. Hier wird als Grobschutz eine Funkenstrecke zwischen Antenne und Erde geschaltet, die bei Blitzschlag zündet. Einen Feinschutz gewähren zusätzliche gasgefüllte Überspannungsableiter.
Genau so kenne ich es auch aus BS-Cremlingen.

Recht hast du allerdings, was die Erdung des Antennenträgers bei Haus- ,Amateurfunk- oder sonstigen Antennen betrifft; dort ist sie gemäß VDE erforderlich. Allerdings ist der Träger dann kein elektrischer Bestandteil im Sinne der HF-Ausbreitung.

Viele Grüße,
Klaus

Zuletzt bearbeitet am 26.04.12 15:46

26.04.12 13:20
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

26.04.12 13:20
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

Re: Einige Gedanken zur Röhrenfassung

hallo Klaus,

herzl. Dank, das wußte ich wirklich nicht

Es ist allerdings ein extremes Ding sowas in Betrieb zu haben. Die Isolationswerkstoffe müssen in Hinblick auf mögliche Aufladung wirklich vom allerfeinsten sein und das mit geringsten Übergangskapazitäten.

Gasgefüllte Ableiter, ja ! In meinem Collinsradio sitzt ein E14 Gasbirnchen von Antenne nach Masse, es hat die gleiche Aufgabe.
Sehr nützlich bei blanken Langantennen.

Ich bleib bei meiner Meinung, daß hier keine Parallelen zu Röhrenfassungen gezogen werden können.
Bestenfalls im Bereich von großen Sendetrioden und Gleichrichtern wo entsprechende Spannungen anliegen. Aber nicht in Tunern einfacher Radios, auchnicht UKW.

Sollte es doch so sein wäre das Folgethema die messtechnische Nachweisführung solcher Unterschiede.

nette Grüße
Martin

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