Hallo Gerrit, das mit den Auslauf-Spuren ist so eine Sache. Ich habe schon Becherelkos gesehen, wo die Spuren sorgfältig entfernt wurden, zumindest bei den Typen wo auf der Dichtungsseite diese großflächig gestaltet ist. Bei den Typen mit dem kleinen Gummi (Plasik) - Dichtnippel ist das schon schwieriger. Habe aber auch hier schon Gumminippel-Nachbesserungen gesehen.
Jedenfalls sollte man beim Erwerb auf verdächtig saubere Elkos achten und (wenn kein Kapazitätsmesser zur Hand ist) mit einem üblichen Ohmmeter die Auflade-Kurve abprüfen.
Die Polarität der Ohmmeter-Anschlüsse sollten bei sehr alten Elkos bekannt sein, um Quasi-Falschformierung aus Versehen zu vermeiden.
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direkt an der Netzspannung liegenden Kondensatoren haben es in sich. Man findet solche Netzfilter wie in Jürgens Bild zuweilen auch schon in unseren alten Radios, allerdings abgespeckt, ohne Drosseln. Aus meiner Sicht sollten diese Cs zwingend gegen aktuelle Sicherheitskondensatoren ersetzt oder notfalls erst mal ersatzlos rausgeschmissen werden, dass unser Hobby nicht zur tödlichen Falle für uns und andere werden kann.
Hier im Beispiel meines Ingelen müssen diese Cs gleichzeitig Klasse X- und Klasse Y-Anforderungen genügen, da sie die sowohl die Netzspannung überbrücken und wegen der Verbindung mit der Gerätemasse auch den Berührungsschutz an den Anschlüssen sicherstellen müssen.
Die Anordnung vor der Gerätesicherung ist m.E. konstruktiv besonders ungünstig. Im Falle eines elektrischen Durchschlags wird der Strom nicht wirksam begrenzt. Bevor eine 10 oder 16A-Sicherung vor der Steckdose auslöst, kann unter Umständen einige ms lang ein viel höherer Strom als 16A fließen (Auslösecharakteristik und -verzögerung). Kein Wunder, dass der Krempel manchmal recht spektakulär explodiert.
Bei Klasse X ist Bauartbedingt und -geprüft, sichergestellt, dass die Dinger nicht mit offener Flamme explodieren können (Brandschutz). Bei Klasse Y geht es um Sicherheit vor Stromschlag bei berührbaren leitenden Gehäuseteilen und netzgetrennten Schaltungsteilen, welche durch diese Cs mit Netzspannung verbunden sind (Berührungsschutz). ausführlich hier:http://de.wikipedia.org/wiki/Entstörkondensator
Diese Blitzknaller habe ich aus dem Ingelen herausoperiert: Einer von denen hatte satten Kurzschluss. Es war der von der Anode der Endstufe nach Masse geschaltete 10nF. Zwei der baugleichen Pappkameraden waren auch im Netzfilter, hätten also im Fehlerfall Verbindung zwischen Chassis und Netzspannung hergestellt.
Ersetzt habe ich diese sicherheitsrelevanten Cs bei mir durch solche hier, egal wie das aussieht:
Bei meinem Ilmenau 480 (ohne Netztrennung, Spartrafo) habe ich diese Kondensatoren ebenfalls an den Buchsen für Antenne und Erde verwendet um die Sicherheit zu verbessern.
VG Björn
Es strahlen die Sender Bild, Ton und Wort elektromagnetisch an jeden Ort -Kraftwerk-
Es ist für mich ganz selbstverständlich das die Sicherheit an erster Stelle steht. Deshalb entferne ich alte Netzkabel, vor allem die Stoffumantelten. Auch neue Netzstecker sind fast obligatorisch. Wenn man bei den alten Papier C von Jürgen und mir genau hinsieht, bemerkt man das die von außen noch gut aussehen oder aussahen, keine "Ausblühungen" oder ein verformtes Äußeres. Trotzdem sind die unbrauchbar, sogar gefährlich. Hier hilft nur die Messung mit hoher Spannung um eine Aussage zu machen.
Diese Kondensatoren die bei Dir "explodiert" sind neigen wohl zur Rissbildung in der Kunststoffhülle. Auch ohne Belastung durch innere Spannung hab ich in einer Basteltüte mit diesen C solche Rissbildung, ja schon fast durchgehende Sprünge in der "Klarsichthülle" entdeckt. Leider ist meine Kamera nicht dazu in der Lage gute Fotos von dem Schaden zu machen. Also doppelt Vorsicht bei solchen Exemplaren.
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