Bei der Instandsetzung eines Röhrenvoltmeters; ja jetzt hab ich auch eins, habe ich mit meinen Isolationsmessgerät dem Metrix mal die paar alten Papier C's so von 1957 gemessen. Im Gegensatz zu den einfachen Ohmmetern beträgt die Messpannung hier 250 V und 500 V. Die mit niedriger Messpannung als noch brauchbar gemessenen C's zeigten bei den hohen Spannungen massive "Ausfallerscheinungen". Zuerst stieg der Widerstand normal an um dann z.t. Sprunghaft auf niedrige Werte zu kommen. Ein Vergleich mit neuen C's machte den Unterschied klar. Auch die die noch gut aussahen, waren Schrott. So kann ich persönlich nur empfehlen, alle alten Papierkondensatoren zu tauschen. Es gibt da auch andere Meinungen drüber, aber wer einmal mit einen MOhmmeter mit den genannten Spannungen gemessen hat, sieht die Sache vielleicht anders.
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Hallo Nobby, deine Beobachtung habe ich auch schon so gemacht. Allerdings schlagen auch neue Cs durch, wenn man die Isolation mit wesentlich höherer Spannung prüft, als drauf steht. Ich tausche noch nicht defekte Cs eigentlich nur an kritischen Stellen vorsorglich aus. Die Radios bleiben ja in Reichweite meines Lötkolbens.
VG Björn
Es strahlen die Sender Bild, Ton und Wort elektromagnetisch an jeden Ort -Kraftwerk-
die Beobachtung ist völlig korrekt. Im Nachbarforum DRF haben wir eine sehr ausführliche Diskussion, welche Kondensatoren noch brauchbar sind nach 50, 60, oder gar noch viel mehr Jahren und welche nicht.
Die "heissesten Kandidaten" sind z.B. Typen wie diese hier:
> WIMA Tropydur (scherzhaft auch "Malzbobon, Teerbombe, Kurzschlusskäfer usw." genannt) > ERO 100 > Blockkondensatoren (Mehrfach-C's) wie im VE301 > "Hydra-Werke Berlin" Blockkondensatoren > Gewaplastkondensatoren (DDR) > russische rote Scheibenkondensatoren (scherzhaft "Arbeiterfahnen, rote Partisanen" genannt) > FRAKO, alte Baureihen mit teerartiger Vergussmasse, teils im Papp/Glasröhrchen (Hüllen kann man zur Erhaltung der Optik mit Neuteilen befüllen) > "hauseigene" Produkte (SABA, Mende...) > WIMA Durolit (aus den '60ern) sind mittlerweile ebenfalls mit einer gesunden Portion Vorsicht zu betrachten! Wir hatten erst kürzlich an einem und selben Tag zwei Ausfälle mit heftigster Schall- und Rauchentwicklung! (Kevin weiß, was gemeint ist)
Die Aufzählung ist nicht abschliessend!
Nicht nur Papierkondensatoren, sondern besonders Elektrolyt-Kondensatoren aus jener Zeit sind sehr häufig vollkommen unbrauchbar. In Radios sind besonders die Kathodenelkos in der Endstufe und jene im Ratiodetektor kapatitätslos, teils auch ausgelaufen. Elkos in Netzteilen bei 50er-Jahre-Geräten können ein Glücksfall sein oder eben auch nicht. Vorsichtiges "Nachformieren" kann helfen, muss jedoch nicht. Garantiert Schrott sind Elkos aus der Vorkriegszeit, wie sie z.B. im DKE1938 verbaut waren. Die kann man aber sehr schön ausräumen und mit neuen Teilen befüllt zumindest die Optik bewahren.
Soweit ein kurzer Abriss zu diesem Dauerthema. Wer sein Radio "dauerbetriebsfest" machen möchte ist gut beraten, diese "Problemkondensatoren" auch prophylaktisch zu ersetzen, was scherzhaft auch als "WIMA-Kur" in den Techniker-Sprachschatz einging. Die alten Kondensatoren sicherten Generationen von Radio/Fernsehtechnikern ihr täglich Brot - und tun es im übertragenen Sinne heute noch!
Jürgens lange Liste der wahrscheinlichsten Ausfallkandidaten ist etwas ernüchternd, wer gern und viele Ausbauteile an Kondensatoren aufbewahrt hat. Doch sollte man besser sich den Tatsachen stellen und rigoros die "Spreu" vom "Weizen" trennen. Natürlich ist ein Test auf Durschlagssicherheit und normalem Isolationswiderstand sinnvoll, wenner aber nicht die maximale Nutz-Spannung nicht überschreitet.
selbst "NOS"-Ware, die jahrzehntelang irgendwo vor sich hin schlummerte, kann heute kommentarlos in die Tonne gesteckt werden. Angebote solcher Teile in den bekannten Auktionshäusern halte ich für unseriös. Wenn sie dann auch noch mit den höchsten Lobestönen angepriesen werden, grenzt das meines Erachtens an Kriminalität.
Hallo zusammen, insbesondere ärgere ich mich immer mehr preiswerte Elko-Angebote auf Flohmärkten, aber auch auf Sammlerbörsen. Ich wage die Behauptung: Becherelkos (auch wenn sie aus den siebziger Jahren stammen) sind nicht mehr taufrisch (eine höfliche Umschreibung für "sind hinüber"). Man sollte die Finger davon lassen. Ausnahmen mögen die Regel (kaum) bestätigen.
roehrenfreak:... selbst "NOS"-Ware, die jahrzehntelang irgendwo vor sich hin schlummerte, kann heute kommentarlos in die Tonne gesteckt werden. ...
Ja diese Angebote habe ich auch schon auf diversen Verkaufsplattformen gesehen, teilweise gleich neben Bömbchen (Schlachterware) die optisch schon zweifelhaft sind, aber als ultimative Restaurationsware (vom Verkäufer) angesehen werden.
Im Übrigen habe ich hier noch haufenweise gegurtete Elkos aus Bestückungsmaschinen mit Stand Anfang der 90er, also fast 20-25 Jahre alt. Ungeprüft sollte man die auch nicht mehr einsetzen, da gab es schon Kondensatoren die aus der Reihe getanzt sind. Alle zu entsorgen habe ich aber auch noch nicht über das Herz gebracht (Betonung liegt auf noch).
Moin! Also, bei Becherelkos hab ich die Erfahrung: Sie müssen noch dicht sein. Keine Kristalle oder Flüssigkeit am Gehäuse. Wenn sie sich dann korrekt Formieren lassen, also bis 10% über Nennspannung, sind sie danach in Ordnung. Nicht korrekt heißt, der Reststrom fällt nicht unter etwa 1mA, etwas Abhängig von der Kapazität und der Nennspannung. Elkos bis 350 Volt waren meistens in Ordnung, welche mit 400 Volt sind meistens hochgegangen. Gruß Gerrit
Vor einiger Zeit hatte ich einen 20 + 20 µF Elko von 1947, kein deutsches Fabrikat sondern ein englisches getestet. Lange Rede kurzer Sinn: Die Isolationswerte waren noch top. Aber die Kapazität war auf 30% gesunken, da half auch kein Formieren mehr. Der Becher wurde als Hülle für neue Elkos benutzt. Hier noch ein Bild von unbrauchbaren EROID Kondensatoren. Die sehen auf den ersten Blick noch richtig Gut aus, sie sind vergossen. Diese wurden oft an kritischen Stellen eingesetzt, sind aber auch jetzt schlapp.
ein sehr schönes Beispiel, dass auch nicht ganz so alte Kondensatoren sich in Schall und Rauch auflösen, sind "RIFA"-Kondensatoren der in den beiden Bildern gezeigten Baureihe. Von diesen Typen sind, wie mir berichtet wurde, schon eine beträchtliche Anzahl Exemplare "hochgegangen". javascript:$.markItUp(%20{%20replaceWith:''});javascript:$.markItUp(%20{%20replaceWith:''}); Dieser hier war am Netzeingang der Power Supply Platine eines Philips-Oszilloskops abgeraucht. War 'ne richtig chicke dicke Qualmwolke, die da durch die Werkstatt zog.
Ach - und den Klassiker schlechthin hätte ich beinahe vergessen: Die berühmte, berüchtigte "Gelbe Gefahr". Das waren in den 70er/80er Jahren in einigen Farbfernsehern (z.B. Grundig) verbaute ITT-Netzentstörkondensatoren mit einer Kapazität von 1µF in einem runden, dreibeinigen, gelben Kunststoffbecher. Als bereits einige Wohnzimmer deswegen in Flammen aufgegangen waren (die Ursache wurde von den Experten eindeutig erkannt) wies ITT in einer Mitteilung den Austausch dieser Kondensatoren beim Werkstattbesuch aller betroffenen Geräte an. Der Ersatztyp kam im schlichten Grau und den gleichen Abmessungen daher und war offenbar sehr zuverlässig.