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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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[Startbeitrag leer] Ringkerne für Empfangs-Resonanzkreise, Erfahrungen und Vorschläge.
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04.02.24 12:13
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

04.02.24 12:13
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

[ Startbeitrag leer ] Ringkerne für Empfangs-Resonanzkreise, Erfahrungen und Vorschläge.

[Edit 2024-04-13]
Man sieht viele Bauvorschläge im Netz, in denen statt der früher Üblichen Luftspulen oder Eisenkernspulen
Ringkerne verwendet werden.
In meinen Radios konnte ich bis jetzt jedoch in keinem Fall feststellen, dass bei den Resonanzkreisen Ringkerne
verwendet wurden:
Es sind meist Topfkerne oder Zylinderspulen mit Abgleichkern.

Es stellte sich daher die Frage, ob dieser Punkt der einzige ist, oder ob es noch andere "Haken" bei der
Verwendung von Ringkernen gibt, wie z.B. höhere Temperaturabhängigkeit.

Gruß
Jens


---------------------
Hinweis vom Admin:
basteljero hat diesen Startbetrag seines Threads selbst entleert und durch Kurztexte ersetzt. Somit ist dieser Thread mit seinen etwaigen Antworten anderer Nutzer stark beeinträchtigt!


Zuletzt bearbeitet am 13.04.24 12:28

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04.02.24 13:08
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

04.02.24 13:08
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Ringkerne für Empfangs-Resonanzkreise, Erfahrungen und Vorschläge.

basteljero:

Verwendet wurde das Amidon-Material "6" ("rot", Kern T68-2).


rot = Material 2 (1-30MHz)
gelb = Material 6 (2-50MHz)
braun = Material 0 (50-300MHz)

andere Farben sind Mischungen!

T68

aussen = 17,5 mm
innen = 9,4 mm
Höhe = 4,83 mm

AL (Mikrohenry bei 100 Windungen) N=AL * w hoch 2

braun=7,5 (mü=1, 50-300MHz)
rot=57 (mü=10, 1-30MHz)
gelb=47 (mü=8, 2-50MHz)
blau=115 (mü=20, 0,05-5MHz)
grau=195 (mü=35, 0,05-5MHz)
grau/weiss=21 (mü=3, 20-200MHz)
rot/weiss=180 (mü=25, 0,1-2MHz)
grau/blau=21 (mü=4, 50-200MHz)
weiss/Gelb=420 (mü=75, 0,01-1MHz)
schwarz=32 (mü=6, 10-100MHz)

Zuletzt bearbeitet am 04.02.24 13:33

04.02.24 13:37
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

04.02.24 13:37
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Ringkerne für Empfangs-Resonanzkreise, Erfahrungen und Vorschläge.

Kurze Zwischenfrage:
Irgendwo habe ich gehört oder gelesen, daß die Farben von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sind und Amidon ist nur ein Händler.

Deswegen scheue ich Ringkerne auch.

Aber interessant istdas Thema schon.

Viele Grüße
Bernd

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

04.02.24 14:16
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

04.02.24 14:16
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Ringkerne für Empfangs-Resonanzkreise, Erfahrungen und Vorschläge.

Hallo Bernd,

Hersteller und Vertreiber sind ja heutzutage immer unterschiedliche Unternehmen.
Und ja, die Farben von Amidon sind nicht kompatibel mit denen anderer Hersteller
und unterscheiden sich auch von den baugleichen Kernen aus China.

In meiner früheren Tätigkeit für Elecraft Kunden habe ich hunderte, wenn nicht
eintausend Kerne gewickelt und sie schätzen gelernt. Man muss aber immer
sehen, dass ein Kern auch Verluste bedeutet. Mit wenigen Windungen 2mm CuL
kann man auf Kurzwelle sicherlich auch ein Audion realisieren.
Transistor und Ringkern bzw. Röhre und Zylinderspule ergänzen sich prima.
Die Dimensionen zueinander passen einfach.

Wo Leistung ins Spiel kommt, mache ich auch einen Bogen um Ringkerne.
(160m Matchbox auf Basis T200-2 mit teflonisolierter Litze funktionierte leidlich,
SGC-Tuner nutzten immer um 90° versetzte Luftspulen)

Ein einfaches Messgerät für Induktivität (z.B. AADE) sollte man schon haben.
Mit ein paar Testwindungen und einer Messung wird schnell klar, ob es ein
"echter" Amidon ist oder nicht.

Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 04.02.24 16:13

04.02.24 14:45
AndreAdrian 

WGF-Nutzer Stufe 2

04.02.24 14:45
AndreAdrian 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Ringkerne für Empfangs-Resonanzkreise, Erfahrungen und Vorschläge.

Hallo alle zusammen, ich habe jahrelange Erfahrung mit Ferrit- und Eisenpulver-Ringkernen und Audion-Schaltungen auf Kurzwelle vom 49m Band bis 16m Band.

Als Ferritmaterial für Kurzwelle Schwingkreise bis 10MHz oder maximal 14MHz empfehle ich Fair-Rite Material 61 oder Ferroxcube Material 4C65. Beide Materialien haben eine Reference Permeability oder mü von 125 und eine Temperaturempfindlichkeit von 0.012 bezogen auf 1°C Temperaturänderung im Bereich 20°C bis 70°C.

Als Eisenpulver Material für den Frequenzbereich 10MHz bis 20MHz empfehle ich nur Micrometals (Amidon) Material 6. Das Material hat eine mü von 8.5 und eine Temperaturempfindlichkeit von 0.000035 bezogen auf 1°C Temperaturänderung. Die aktuellen Datenblätter von Micrometals enthalten einige interessante Details im Abschnitt "Core Loss & Q":

T37-6 Qtest_winding N=25, #26 AWG, Qfrequency 11MHz, Qmin on HP4342A 190
T44-6 Qtest_winding N=15, #22 AWG, Qfrequency 10MHz, Qmin on HP4342A 209
T50-6 Qtest_winding N=25, #22 AWG, Qfrequency 10MHz, Qmin on HP4342A 237
T68-6 Qtest_winding N=23, #20 AWG, Qfrequency 10MHz, Qmin on HP4342A 266
T80-6 Qtest_winding N=20, #20 AWG, Qfrequency 8MHz, Qmin on HP4342A 270
T94-6 Qtest_winding N=25, #20 AWG, Qfrequency 4MHz, Qmin on HP4342A 266
T106-6 Qtest_winding N=30, #20 AWG, Qfrequency 2.5MHz, Qmin on HP4342A 308

Für die Testfrequenz 10MHz liefert ein T68-6 Ringkern den besten Q Wert. Größere Kerne werden auf niedrigeren Frequenzen getestet und erreichen dort noch bessere Q Werte. Die genaue Abhängigkeit zwischen Frequenz, Ring Größe und Q Wert muss gemessen werden. Im Amidon Tech Data Flyer gibt es mehrere Diagramme im Abschnitt 'Q' Curves. Ein Diagramm zeigt, dass Material 2 ist für Mittelwelle bis maximal 80m Band geeignet, wenn Q größer als 200 sein soll.

Die letzten Jahre war ich der Meinung, dass nur versilberter Kupferdraht auf Ferrit oder Eisenpulver Ringkernen gute Audion Ergebnisse gibt. Leider habe ich diesen Draht bis jetzt nur blank gefunden. Nach Diskussion hier im Forum habe ich Kupferlackdraht auf eher kleinen Ringkernen wieder eine Chance gegeben und die Ergebnisse sind mit Silberdraht vergleichbar.

Zusammenfassung: Für die ersten Experimente empfehle ich FT50-61 und T50-6 Kerne. Die sind leicht und günstig zu kaufen und liefern schon sehr brauchbare Ergebnisse. Aktuell ist ein T50-6 Kern mit 25 Windungen CuL 0,6mm in meinem Audion. Ich kann damit von 13,3MHz bis 19,3MHz empfangen.

Das MS-Windows Programm "Mini Ringkern Rechner" von DL5SWB und DG0KW ist eine große Hilfe um Anzahl der Windungen, Drahtlänge und maximale Drahtstärke zu berechnen.

Quellen in Internet:
Amidon-Tech-Data-Flyer
Micrometals 2022 Iron Powder Products Catalog
Fair-Rite Catalog

DL1ADR

04.02.24 17:27
AndreAdrian 

WGF-Nutzer Stufe 2

04.02.24 17:27
AndreAdrian 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Ringkerne für Empfangs-Resonanzkreise, Erfahrungen und Vorschläge.

Die Temperaturempfindlichkeit Zahlen sagen mir auch wenig. Im Vergleich kann ich sagen, Eisenpulver Kerne mit 0.000035 sind viel besser als Ferrit Kerne mit 0.012. Wie schon gesagt, bei einem 0v1 auf Kurzwelle ist man üblicherweise ständig am nachdrehen.

Ich bin mit Ferrit Kern und meinem zwei Transistor Peltz Oszillator im Transistor Audion in meiner auf konstante Temperatur geheizten Wohnung sehr zufrieden. Aber das ist mein Anforderungsprofil. Dein Anforderungsprofil mag sein: bei Umgebungstemperaturänderung von 25°C auf 50°C in 2 Minuten maximaler Frequenzversatz von X Hz. Bei dieser Anforderung würde ich Quarzgesteuerte PLL empfehlen, vielleicht sogar Quarzofen.

DL1ADR

Zuletzt bearbeitet am 04.02.24 17:28

04.02.24 17:28
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

04.02.24 17:28
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Ringkerne für Empfangs-Resonanzkreise, Erfahrungen und Vorschläge.

basteljero:

Und nun ? Was bedeutet das für mich in der Praxis?


Ein Testaufbau ohne Steckverbindungen und dickeren Drähten wäre vielleicht ein Anfang?

Zuletzt bearbeitet am 04.02.24 17:28

04.02.24 19:34
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

04.02.24 19:34
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Ringkerne für Empfangs-Resonanzkreise, Erfahrungen und Vorschläge.

AndreAdrian:

Ich bin mit Ferrit Kern und meinem zwei Transistor Peltz Oszillator im Transistor Audion in meiner auf konstante Temperatur geheizten Wohnung sehr zufrieden. Aber das ist mein Anforderungsprofil. Dein Anforderungsprofil mag sein: bei Umgebungstemperaturänderung von 25°C auf 50°C in 2 Minuten maximaler Frequenzversatz von X Hz. Bei dieser Anforderung würde ich Quarzgesteuerte PLL empfehlen, vielleicht sogar Quarzofen.


In den 1970er Jahren gab es einen 2m-Transceiver mit dem Namen "Semco-Terzo", dessen VFO auf 18 MHz
schwang. Weil das Gerät auch für SSB konstruiert war, war ich mit der Frequenzstabilität nicht zufrieden
und baute einen Leistungstransistor zur Erwärmung und einen Temperaturfühler ein. Nach viel Arbeit
und Enttäuschungen habe ich aufgeben müssen. Mein Anfoderungsprofil war nicht erfüllt - auch ohne
Ferritspule, sondern mit einer Keramikspule und auflasierter Kupferwicklung. Man sollte seine Ziele so stecken,
dass sie erreichbar bleiben.

Zuletzt bearbeitet am 04.02.24 19:39

04.02.24 21:27
hal 

WGF-Nutzer Stufe 3

04.02.24 21:27
hal 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Ringkerne für Empfangs-Resonanzkreise, Erfahrungen und Vorschläge.

Moin
U.u kann der mini Ringkern-Rechner helfen:
https://www.dl0hst.de/mini-ringkern-rechner.htm
55 de Hal

04.02.24 22:18
AndreAdrian 

WGF-Nutzer Stufe 2

04.02.24 22:18
AndreAdrian 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Ringkerne für Empfangs-Resonanzkreise, Erfahrungen und Vorschläge.

Zitieren:
N27-Ferrit
N27 hat mü=2000, d.h. entspricht Material 77 von Fair-Rite. An anderer Stelle habe ich schon geschrieben:

Ferritmaterial Fair-Rite 77, mü=2000 für z.B. 17 kHz Ferritstab/Schwingkreis:
Temperature Coefficient of Initial Permeability (20-70ºC) %/ºC 1.2 = 1.2/100 = 0.012

Ferritmaterial Fair-Rite 61, mü=125 für Mittelwelle bis 10MHz Ferritstab/Schwingkreis:
Temperature Coefficient of Initial Permeability (20-70ºC) %/ºC 0.1 = 0.1/100 = 0.001

Somit ist N27 12 mal schlechter beim Temperaturverhalten als Material 61.

DL1ADR

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