Hallo Freunde,
konnte vor Jahren auf einem Flohmarkt einem TEK 2235 100 MHz-Oszilloskop nicht wiederstehen. Das Gerät war neu mit allem Zubehör. Ein Insider meinte, das 2235 gehörte zum Servicepack eines Militärobjekts und lag bis zur Ausserdienststelloung des Objekts wohlbehütet im Arsenal. Soweit das.
Das Gerät hat mir jahrelang treue Dienste geleistet bis es vor ca. 1 Jahr im Betrieb oben am Gehäuse eine geruchlose weisse Rauch- oder Dampfwolke ausstiess. Riss sofort den Stecker raus und schaltete das Gerät im Freien fern vom Haus wieder ein. Es arbeitete völlig einwandfrei und hat es auch seitdem getan. Habe jetzt immer ein dummes Gefühl beim Betrieb und nehme im Normalfall ein anderes Oszi (TEK TDS210), das dem 2235 das Wasser nicht reichen kann. Das 2235 hat nicht mehr "geraucht".
Hat da jemand einen Tip, was das war, vielleicht hat sich ein Entstörkondensator zu Tode regeneriert? Wäre Euch dankbar, wenn mir jemand raten kann und die Freude am 2235 wieder herstellt..
Danke für zugedachte Hilfe und Rat.
Euer Gacko58

Martin.M gefällt der Beitrag.

hallo und willkommen im Forum

Einer unserer Moderatoren wird dieses Thema nach "Oszilloskope" verschieben, da ist die Resonanz etwas höher.

Zum Gerät.
Es ist immer ein Ratespiel wenn man rumspekuliert ohne ins Gerät sehen zu können.
Derart viel Abgase haben eigentlich immer sichtbare und somit findbare Folgen.

Die 2000 Serie von Tek, es handelt sich durchweg um kompakt gebaute Geräte bei denen auch Wert darauf gelegt wurde, daß sie nicht so unanständig teuer sind wie sonst bei Tek üblich, was meint, es wurde an einigem gespart, die Servicefreundlichkeit ist nur begrenzt vorhanden.
Im Umgang mit dem offenen Gerät achte bitte streng auf diesen Hinweis: C-MOS Warnung, jede elektrostatische Aufladung von dir selbst, Werkzeugen und der Arbeitsumgebung kann das Gerät schwer beschädigen ! Daher unbedingt den Arbeitsplatz daür vorbereiten und nur mit Potentialausgleich zwischen dem Gerät, dir und dem Werkzeug das du verwendest arbeiten.

Und nun zum Rumspekulieren...
2000er wurden oft und gern mit Tantalelkos bestückt, das sind kleine bunte in Tropfenform. Wenn ein solcher hochgeht kommt das deiner Beschreibung sehr nahe. Sitzt er als Pufferkondensator oder Abblocker auf der Versorgung (DCPL), kann es durchaus sein daß das Gerät immernoch tadellos arbeitet.

Ich empfehl daher eine peinlich genaue Sichtprüfung, die Schmauchspuren können nicht einfach verschwinden.
Foto davon machen, herausfinden welcher es ist (Servicemanual), und gegen einen normalen Elko passenden Werts ersetzen.
Bei dieser Gelegenheit das Gerät von Staub befreien, insbesondere im Bereich der Leistungshalbleiter und Kühlflächen.

nette Grüße
Martin

hallo


Ist Rauch dicht und wirklich geruchslos? Vorallem geruchlose Rauch grübelt mich stark.
1: Tantal brennt gerne und stinkt stark
2: Widerstand brennt das oder nicht, je nach Kohleschicht oder Metalloxid /Metallschicht, riecht auch stark.
3: Elko qualmt viel und stink manchmal nach alte Fischdose oder undefinierbar ;)

Am besten viel Foto während zerlegen machen, da Tek 2000er wie Martin gesagt nicht gerade servicefreundlich ist.

Bei C-MOS gilt ESD-Warnung, einfach, schnelle abhilfe: an Schutzleiter oder Heizung anfassen und keine Kleider aus Kunstoff und andere Stoff gleichzeitig tragen. Statische Aufladung vermeiden ist oberste Gebot.

Grüss
Matt

Danke an Matt und Volker.
Matt: Der Rauch war farb- und geruchlos. Es war auch kein Feuerschein zu sehen, wie er von abfackelnden Tantals erzeugt wird.
Werde mich mal ans Aufschrauben machen und Euch mit Bildern um etwaige Ratschläge bitten. Aus der Antwortzeit seht Ihr, dass der TZEK2235 nicht mein Lebensmittelpunkt ist, ich ihn aber geduldig weiterschreitend, gerne wieder zu einem vertrauenswürdigen Genossen in der Bastel- und Experimentierwerkstatt machen möchte.
Es dankt und grüsst
gacko58