hier die Vorstellung eines neueren Oszis aus dem Jahr 2015. Da es nicht mehr hergestellt wird, geht es als Oldtimer durch
Es stammt von Hameg (gehört zu Rohde & Schwarz, deshalb steht nicht mehr Hameg drauf) und hört auf den Namen HMO3002. Es gehört zur Klasse der "Mixed Signal"-Oszilloskope, diese können neben Analogsignalen auch Logiksignale darstellen.
Dieses Gerät hat 2 Analogkanäle und 16 Logik-Kanäle, die gleichzeitig mit den Analogkanälen verwendet werden können. Die Bandbreite beträgt stolze 500MHz und die Samplingfrequenz 2GS/s bei 2 Kanälen und 4GS/s bei nur einem Analogkanal. In diesem Fall wird das Signal auf beide A/D-Wandler geschaltet und von den beiden Wandlern um 250ps zeitversetzt abgetastet und für die Darstellung die beiden Datenhaufen korrekt zusammengesetzt. Die Speichertiefe beträgt 4 Megasamples pro Kanal (oder 8MSamples, wenn nur ein Analogkanal genutzt wird). Die A/D-Wandler arbeiten mit 8 Bit und der Rauschpegel kann mit viel teureren Geräten mithalten.
Das Display hat 640*480 Pixel Auflösung und per Software wird das Nachleuchten einer Bildröhre simuliert, die Nachleuchtdauer ist einstellbar. Alternativ kann das Nachleuchten auch mit Falschfarben dargestellt werden. Diese Funktion ist sehr nützlich bei nicht konstanten oder zeitweise fehlerhaften Signalen.
Bei ausreichend langsamer Zeitbasis liefert der A/D-Wandler mehr Daten als auf dem Display dargestellt werden können. In diesem Fall kann man wählen, wie die Datenmenge reduziert (dezimiert) werden soll: - einfach weglassen (Aliasinggefahr) - Mittelwert, schützt vor Aliasing und erhöht die Auflösung, hochfrequente Anteile verschwinden aber - unterer und oberer Spitzenwert darstellen, das entspricht dem, was man auf einem analogen Oszi sieht Da diese Dezimation nur für die Anzeige erfolgt, kann man mit der Zoomfunktion aber jederzeit die Details ansehen. Bei noch längerer Zeitbasiseinstellung reicht irgendwann der Speicher nicht mehr, um alle Samples vom A/D-Wandler zu speichern. In diesem Fall erfolgt die Dezimation bereits beim Speichern, es stehen dieselben Varianten zur Wahl. Ist die Zeitbasiseinstellung so kurz, dass mehr Punkte dargestellt werden, als Samples vorhanden sind, werden die fehlenden Samples interpoliert und so die Kurve rekonstruiert.
Braucht man nicht die gesamte Speichertiefe, kann man den Speicher "segmentieren", so wird nicht nur eine Messung, sondern mehrere gespeichert, die man später einzeln ansehen oder auch als Film abspielen kann. Dieses Feature ist vor allem bei der Analyse von digitalen Datenströmen nützlich.
Wie bei fast allen Digital-Oszis gibt es auch hier eine FFT-Funktion, die ganz nützlich ist, hier als Beispiel das Spektrum von 0..200MHz mit einer kleinen Antenne. Man sieht schön die EMV-Verseuchung unterhalb etwa 40MHz, die UKW-Rundfunksender und eine weitere EMV-Verseuchung um 140MHz.
Für die Logikkanäle gibt es 2 spezielle Sonden, die je 8 Kanäle haben:
Pro Sonde kann die Schaltschwelle eingestellt werden, so dass alle Logikfamilien unterstützt werden. Die "Krokodilklemmen" sind so fein, dass man auch die Pins von SMD-ICs mit 1.27mm-Raster kontaktieren kann.
Wie es sich für ein gutes Digital-Speicher-Oszi gehört, kann man mit den Analogsignalen recht umfangreiche mathematische Operationen ausführen und darstellen, was manchmal nützlich ist. Weiter kann man serielle Datenströme (I2C, SPI, UART, CAN, LIN) dekodieren und die Daten in lesbarer Form anzeigen, es ist auch möglich, auf einen bestimmten Telegramminhalt zu triggern.
Ein nettes Detail ist auch, dass die Gerätebreite dem Hameg-Standard entspricht und auch die Füsse kompatibel zu den älteren Geräten ist, so dass man es rutschfest auf ein anderes stellen kann.
Alles in allem ein sehr nützliches Gerät, wenn auch seinerzeit nicht ganz billig, dafür kann es (fast) alles, was man braucht, und noch einiges mehr, zudem ist es sehr handlich und leicht. Der Lüfter ist geregelt und bei gemässigten Umgebungstemperaturen praktisch unhörbar. Da der Digitalteil immerhin mit 70W heizt, ist die ausgeblasene Luft ziemlich warm, was man bei der Aufstellung beachten sollte. Erfreulich ist auch, dass das Gerät schnell betriebsbereit ist (Boot-Zeit ca. 10s) und nicht minutenlang bootet, wie das bei den High-End-Geräten mit Windows der Fall ist.
Mittlerweile bieten die Chinesen zu einem Bruchteil des Preises Geräte an, die mindestens auf dem Papier diesem schon fast ebenbürtig sind. Wäre interessant, diese mal direkt miteinander zu vergleichen...
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Billig war es nicht, da hast du recht, aber das Preis/Leistungsverhältnis stimmt, und stammt immerhin aus europäischer Produktion, wenn auch nicht "Made in Germany".
Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt hier meiner Meinung nach ebenfalls, hinzu kommt die sehr gute Reparierbarkeit. Die Hitzewelle aus einem Röhren-Tek ist angesichts der aktuellen Wetterdaten aber bedenklich
mein HP DSO hat übrigends 45 Euro gekostet. Das Preis-Leistungsverhältnis ist auch da wieder gefährlich gut. Allerdings bin ich in die DSO Falle getappt. In der Bucht gabs Zusatzmodule, HPIB + Math + 100x Storage + FFT und dasselbe nochmal aber statt HPIB mit Seriell und Parallel Port, laut HP passend für mein 54601A. --> gekauft.
Funktioniert ab OS 1.8. Ich hab natürlich 1.7. Und ob ich jemals an ein Dump der Aktualisierung kommen werde = ???
es gibt ein Archiv von HP-Freunden (den Link habe ich leider nicht griffbereit), wo ich schon Service-Unterlagen beschafft habe. Vielleicht gibt es dort auch die Updates, meine Geräte waren noch prozessorfrei.
Martin.M:Allerdings bin ich in die DSO Falle getappt. In der Bucht gabs Zusatzmodule, HPIB + Math + 100x Storage + FFT und dasselbe nochmal aber statt HPIB mit Seriell und Parallel Port, laut HP passend für mein 54601A. --> gekauft. lG Martin
Ja wie Martin,
du jetzt auf hp 54601A Geschmack mit diesem langweiligen stumpfmonochromgrünen Monitorbild????