Oscilloscope Tektronix 454 |
|
|
1 2 3 4 5 6 .. 12 .. 17
|
1 2 3 4 5 6 .. 12 .. 17
|
09.10.11 20:44
Volker WGF-Premiumnutzer
|
09.10.11 20:44
Volker WGF-Premiumnutzer
|
Re: Oscilloscope Tektronix 454
Hallo zusammen,
das Oszi geht wieder! Erst einmal ein recht herzliches Dankeschön an Martin. Ohne seine Hilfe hätte ich es nicht geschafft.
Oszi geht wieder. Erst ein Kanal mit dem nassen Finger als Signalgenerator getestet. Aber es funktioniert. Alle Spannungen des Niedervoltnetzteils sind jetzt "aufs mV" genau eingestellt.
Schaltungsausschnitt des Netzteils: Was rot umkreist ist, habe ich ausgetaucht. Die Dioden gegen 1N4007, den Transistor im Teil für die 75 Volt gegen einen BC550C. Der alte hatte nur ein Beta zwischen 50 und 60, was zu wenig war. Ich hatte alle Transistoren der Reihe nach durchgemessen.
Es ist der Transistor rechts unten gewesen. Er ist mir erst beim zweiten Messen aller Transistoren aufgefallen.
Um an die Dioden heranzukommen, musste die Platine wie im Bild zu sehen ist, gelöst werden. Etwa 6 Schrauben halten sie. Dann mussten noch Kabel gelöst werden. Natürlich habe ich alles vorher fotografiert und aufgeschrieben. Damit ich die Schrauben wieder befestigen konnte, habe ich sie mit Kaugummi auf dem Kreuzschlitzschrauber befestigt. Anders ging es nicht, denn beim Einsetzen musste noch der Kabelbaum weggedrückt werden. Trotzdem sind mir durch Übermüdng zwei Schrauben samt Unterlegscheiben in die Innereien des Ozsi gefallen. Zum Glück habe ich alle Teile wieder herausbekommen. Dabei habe ich Blut und Wasser geschwitzt, denn die Teile können Kurzschlüsse erzeugen und das Gerät ist völlig verbaut. Aber wer kann schon sagen ein 150-MHz-Tektronix mit Hilfe von Kaugummi repariert zu haben.
Nahaufnahme der aufgeklappten Platine.
Von links nach rechts. Die ersten 4 Gleichrichter sind noch nicht ausgetauscht, wobei zwei davon beim Auslöten in Teile zerfallen sind. Dann kommen zwei Dioden, die bereits durch zwei 1N4007 ersetzt wurden.
Alle 6 neue Dioden, wobei nur zwei davon das Auslöten in einem Stück überlebt haben.
Die Materialkosten für die neuen Halbleiter belaufen sich auf unter ein Euro. Das Netzkabel hatte ich aus der Schrottkiste. Jetzt muss ich mich erst einmal mit der Bedieunung vertraut machen. Der Tektronix 454 ist schon wesentlich komplizierter als mein alter 20MHz-Hameg.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Zuletzt bearbeitet am 09.10.11 22:27
|
|
|
|
09.10.11 20:49
Martin.M WGF-Premiumnutzer
|
09.10.11 20:49
Martin.M WGF-Premiumnutzer
|
Re: Oscilloscope Tektronix 454
hallo Volker,
klasse, der Tek ist wieder munter. Glückwunsch zu der tollen Kiste !
150MHz reicht aus um die Amplitude vom UKW Oszillator einzeln zu begutachten, d.h. das Radiobastler-Maximum ist erreicht. Dieses Gerät hat warme Eingänge, also nicht einfach den kaputtzumachen !
nette Grüße Martin
Zuletzt bearbeitet am 09.10.11 21:01
|
|
|
09.10.11 21:00
Volker WGF-Premiumnutzer
|
09.10.11 21:00
Volker WGF-Premiumnutzer
|
Re: Oscilloscope Tektronix 454
Hallo Martin,
ich frage mich, wieviele Jahre das Osziloskop irdendwo herumgestanden ist, da ja mehrere Fehler gleichzeitig auftraten. Außerdem hatte schon vorher jemand sein Glück versucht, denn der hintere Druckguss-Alu-Rahmen war recht locker angeschraubt. Und wie kann es passieren, dass gleich 4 Dioden beim Auslöten zerfallen? Ist das eine altersbedingte Erscheinung durch Korrosion? Kann es passieren, dass Transistoren mit der Zeit einen schlechteren Stromverstärkungsfaktor bekommen? Man lernt immer was dazu.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Zuletzt bearbeitet am 09.10.11 21:51
|
|
|
09.10.11 21:02
Klaus WGF-Premiumnutzer
|
09.10.11 21:02
Klaus WGF-Premiumnutzer
|
Re: Oscilloscope Tektronix 454
Hallo Volker,
Glückwunsch zur erfolgreichen Fehlersuche und Reparatur.
Die Bilder zeigen doch ein etwas anderes Innenleben als wir es von den Dampfradios kennen.
Viele Grüße Klaus
|
|
|
09.10.11 21:04
Martin.M WGF-Premiumnutzer
|
09.10.11 21:04
Martin.M WGF-Premiumnutzer
|
Re: Oscilloscope Tektronix 454
hallo Volker,
ich tipp hier auf einen Übertemperatur-Folgeschaden, der war extrem heiß. Prüfe bitte sorgfältig den Lüfter.
lG Martin
|
|
|
09.10.11 21:05
Volker WGF-Premiumnutzer
|
09.10.11 21:05
Volker WGF-Premiumnutzer
|
Re: Oscilloscope Tektronix 454
Hallo Klaus,
danke für die Glückwünche. Ein reparierter Flohmarktfund zum Schnäppchenpreis macht um so mehr Freude. Und Röhren sind auch drin. Ich hatte vorher noch nie Nuvistoren mit eigenen Augen gesehen.
Hallo Martin,
der Lüfter bläst kräftig und ist recht laut für meinen Geschmack.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Zuletzt bearbeitet am 09.10.11 21:07
|
|
|
09.10.11 22:58
Volker WGF-Premiumnutzer
|
09.10.11 22:58
Volker WGF-Premiumnutzer
|
Re: Oscilloscope Tektronix 454
Hallo zusammen,
anbei zwei Nahaufnahmen der zerbröselten Gleichrichter-Silizium-Dioden. Wer kennt den Effekt und kann eine Erkärung abgeben?
Alles ist irgendwie vergänglich, selbst Halbleiter und Tektronix-Produkte. Immerhin ist das Gerät bestimmt über 40 Jahre alt.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Zuletzt bearbeitet am 11.10.11 00:05
|
|
|
10.10.11 18:31
Martin.M WGF-Premiumnutzer
|
10.10.11 18:31
Martin.M WGF-Premiumnutzer
|
Re: Oscilloscope Tektronix 454
hallo Volker,
es sieht wirklich aus wie zu Tode geheizt. Und das wirds auch sein ! Gut möglich daß der Vorbesitzer noch etwas gemacht hat nachdem es schon zu spät war... Ein richtig zugesiffter Filter reicht schon aus, dann kriegt der Tek einen Hitzestau, insbesondere in der Gegend wo die Versorgung beginnt.
Anzeichen dafür sind zB ein fehlendes Filter, meist kriegt man das nichtmehr frei, da hilft nurnoch Ersatz, und da der meist nicht vorhanden ist wirds dann weggelassen... Und wär garnichts gemacht worden, sitzt hinten in der Rückwand im Rähmchen das Filter, dann prüf es mal ob genug Luft durchgeht, ggf durch schwarzen Filterschaumstoff ersetzen.
Der Motor mag ein Tröpfchen Silikonöl vorn + hinten. Damit kommt er lange aus, aber nicht mehrere Jahre.
nette Grüße Martin
|
|
|
10.10.11 19:05
Volker WGF-Premiumnutzer
|
10.10.11 19:05
Volker WGF-Premiumnutzer
|
Re: Oscilloscope Tektronix 454
Hallo Martin,
mal lernt immer was Neues. Ein Filter war nicht dabei. Den Lüfter habe ich auch noch nicht geölt. Dann gibt es also noch einiges zu tun. Übrigens hatte die Zeitbasis ordentlich gesponnen. Viele Kontakte waren eben sehr schwarz. Mit Tunerspray von allen Seiten konnte ich das Problem lösen, wie das von den Röhrenradios ja bekannt ist. Das Gerät muss lange unbenutzt gestanden haben.
Übrigens habe ich dem Oszi einen Kaltgerätestecker verpasst. Platz dafür war ausreichend da. Das abgeknipste Netzkabel hatte nämlich keine Zugentlastung.
Die Triggerung ist wunderbar. Ein 150-MHz-Signal aus dem NWT präsentiert sich auf dem Schirm absolut bewegunglos. Das Oszilloskop ist ein Traum. Ich könnte stundenlang auf seinen Schrim schauen.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Zuletzt bearbeitet am 10.10.11 19:13
|
|
|
11.10.11 08:55
Volker WGF-Premiumnutzer
|
11.10.11 08:55
Volker WGF-Premiumnutzer
|
Re: Oscilloscope Tektronix 454
Hallo zusammen, Hallo Martin,
wie gesagt wurden mit Tunerspray sämtliche Kontakte und Schalter des Oszilloskops eingesprüht und sogleich hin- und herbewegt. Es muss ein Kontaktspray sein, das für Hochfrequenzschaltungen geeignet ist. Mit Universal-Rostlöser-Kontaktspray aus dem Baumarkt ist das Oszi ruiniert! Das kann man nicht oft genug schreiben. Die Kontakte waren teilweise richtig schwarz. Das Gerät stand vielleicht ein Jahrzent ungenutzt in irgendeinem Karton. Ich werde versuchen den ehemaligen Besitzer herauszufinden, um mehr zu erfahren.
Danach ging jedenfalls alles prima und das Oszi scheint gut kalibriert zu sein. Die Triggerung wie das ganze Oszilloskop ist ein Traum. Ein paar Sachen sind mir aufgefallen:
1. Bei einer Stellung macht die Zeitbasis auf der rechten Seite des Schirms einen kleinen Schnörkel zurück über etwa 5% der Schirmfläche. Es scheint die Strahlunterdrückung am Anfang zu fehlen. Ist das normal oder kann man das beheben?
2. Bei zehnfacher Dehnung der Zeitbasis erscheint der ganze Bildschirm schwach grün ausgeleuchtet, wobei der eigentlilche Kurvenzug wesentlich heller ist. Ist das normal? Ohne Zeitdehnung tritt der Effekt nicht auf.
3. Der Lüfter geht recht laut. Wie muss man ihn ausbauen und wie komme ich an die Lager heran, um sie ölen zu können?
4. Der Luftfilter fehlt. Kann ich einen solchen Filz für Staubsauger nehmen, der in die passende Größe geschnitten wird?
5. Gibt es einen Trick die Kunststoff-Scheibe vor dem Oszi relativ einfach auszubauen? Nach dem Ausbau möchte ich die Gebrauchsspuren heraupolieren.
6. Mir fehlen Tastköpfe. Welche sind geeignet. Gibt es noch die Original-Tastköpfe? Kann man Tastköpfe für 150 MHz Grenzfrequenz noch selber bauen? Unter http://www.reprise.com/host/scopes/scope_probe.asp habe ich was zu den Tastköpfen speziell für den 454 gefunden.
7. Wie mache ich den DC-Abgleich für die Vertikalabgleich? Ich habe die Eingänge geerdet und den Verstäker auf höchst Empfindlichkeit gestellt und dann die Nulllinie eingestellt. Allerdings springt die Nullinie bei den verschiedenen Verstärkerstufen immer noch ein bisschen hin- und her.
Die Front wird derzeit mit Wattestäbchen und Glasreiniger geputzt. Die Drehknöpfe werden zusätzlich mit der Zahnbürste gereingt. Abschrauben möchte ich sie nicht. Die beiden großen Gehäusehalbschalen haben schon eine Intensivreinigung mit warmen Wasser, einer weichen Bürste und Flüssigwaschmittel für die Waschmaschine bekommen.
Wenn ich wieder günstig ein defektes Tektronix aus den 60ern oder 70ern bekomme, das nicht so groß ist, nehme ich es.
Nachrag: Inzwischen habe ich die Front mit einer Zahnbürste und 20 Wattestäbchen gereinigt. Mit der Zahnbürste holt man den Dreck aus den Rillen der Drehknöpfe. Anschließend wischt man mit Wattestäbchen nach. Die Drehknöpfe braucht man dafür nicht ausbauen. Die Metallfront reinigt man ebenfalls mit Wattestäbchen. Als Reinigungsmittel geht Glasreiniger wunderbar. Es greift weder den Kunststoff noch die Bedruckung an. Reste von Tesafilm gehen mit Lampenöl und den Fingernägeln schonend ab. Den Metallrahmen habe ich ebenfalls mit Lampenöl und einem Haushaltspapiertuch gereinigt. Das Öl wurde anschließend mit Glasreiniger entfernt. Hier das Ergebnis im "Nachtdesign":
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Zuletzt bearbeitet am 11.10.11 14:07
|
|
|
|
1 2 3 4 5 6 .. 12 .. 17
|
1 2 3 4 5 6 .. 12 .. 17
|