gern erinnere ich mich zurück an meine Zeit um 1985 bei der grössten Krabbelgruppe Deutschlands als ich noch richtig viel Zeit zum Basteln hatte und jede Menge Flausen im Kopp, dafür recht wenig Taler in der Geldbörse. Ja - so ein richtig tolles Oscilloscope wie den TEKTRONICS 475 hätte ich schon gern gehabt, leider zu groß, vieeel zu groß für das geschundene Leder-Behältnis in meiner rechten A....tasche. Also: Kreativität war wieder mal gefragt. In der ELEKTOR wurde seinerzeit in Zusammenarbeit mit dem bekannten Frankfurter Messgeräte-Hersteller HAMEG ein Oszi zum Selbstbau beschrieben. Diese tolle Schaltung habe ich noch etwas modifiziert zugunsten einer etwas besseren Y-Bandbreite und eine verzögerte Zeitbasis eingebettet. Dies erlaubte mit nun auch die Darstellung von Ausschnitten komplexer Signale wie z.B. dem TV-Videosignal. Das war für mich sehr wichtig bei der Entwicklung von Testbildgeneratoren - den "Grossen" habe ich ja bereits hier vorgestellt. Auch wenn ich diesen "kleinen Süssen" heute nicht mehr einsetze - ein HM605 leistet mir seit vielen Jahren treue Dienste - in meiner Sammlung steht er "groß da" !
Technische Daten: Betriebsspannung: 220V~/50Hz Bildröhre: DG7-32, Beschleunigungsspannung ca. 800Volt, vorgesetzte Kontrastfilterscheibe mit Raster-Beleuchtung Y-Bandbreite: 10Mhz (-3dB) Y-Empfindlichkeit: 5mV-20V/Teil, DC- oder AC-gekoppelt Uncal. Y-sens.: ja Zeitbasis: Doppelzeitbasis zur Darstellung von Signalausschnitten Zeiten: 5mS-1µS/Teil Modi: Normal - Intensify (Suchen) - Delayed (verzögert darstellen) Triggerung: automatisch/normal umschaltbar, intern oder extern schaltbar, pos./neg. Flanke schaltbar Triggerempfindlichkeit: Etwa 1/4 Y-Skalenteil Hold-Off: ja Uncal. X-time: ja X-Y-Betrieb: ja, X-Achse Empfindlichkeit 10mV/Teil (Festwert)
Bauzeit: ca. 3 Monate, Materialkosten rund DM 200,--
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Hallo Jürgen, das ist Dir gut gelungen. Dabei fällt mir mein erster Oszi-Versuch ein: Ich glaube es war der Hameg Bausatz 107. Den gab es mit Anzeigeröhre (DG-7)und ohne. Ich glaubte schlau zu sein und kaufte bei Radio-Arlt in Berlin den ohne Röhre. Weil: Bei Conrad wurde eine viel billigere Röhre dafür angeboten. Allerdings hatte die glaube ich eine leicht andere Bezeichnung DG-7? .
Der Aufbau klappte prima. Ich nahm das Gerät in Betrieb. SCHRECK ! PANIK !
Die billige Röhre war eine Zweischichtenröhre mit zwei Leuchtfarben. Die eine Farbe reagierte verzögerungsfrei, die andere mit starker Nachleuchtdauer !!! OH MANN !
Ich habe mich dann aber an diese "Multi-Media-Show" gewöhnt.
Hallo Jürgen, gut gemacht, meine Gratulation! Ich habe mit einem Bausatz von HEATHKIT IO-102 ( 1974) angefangen, den ein Arbeitskollege zusammengebaut hatte, der leider nie funktionierte. Ich konnte den Bausatz um wenige DM erwerben. Bei der Überprüfung stelle ich fest, das die Hochspannung nicht stimmte. Den Bausatz habe ich zerlegt, und die einzelnen Platinen kontrolliert. Dabei habe ich festgestellt, das er im Hochspannungsteil die falschen Dioden eingebaut hatte, was leider einen Windungsschuß im Trafo verursacht hatte. Das Oszi habe ich mit mehreren Trafos in Betrieb genommen, die Ströme gemessen und einen Ersatztafo berechnet. Als der Ersatztrafo auf dem Arbeitstisch einwandfrei funktionierte eingebaut und mußte feststellen, das er magnetisch einstreute. Mit einer angefertigten Mu-Metallkappe konnte dies behoben werden, der Oszi funktionierte. Bis 1988-89 hatte das Teil in Betrieb, dann konnte ich einen einen 2-Kanal 40MHz Oszi. erwerben, den ich heute noch benutze. Mit freundlichen Grüßen aus Fraham Helmut
schönes Gerät, besonders durch die 2. Zeitbasis. Diese ist oft erst bei richtig teuren Geräten für professionelle Anwendungen dabei. Vllt. gewährst du uns noch einen Blick in das Innere?
man, habt ihr es gut gehabt. Solche Bausätze gab es bein uns leider nicht - ja selbst eine Osziröhre war kaum zu bekommen.
Mein erster Oszi , nur für NF, entstand aus einer 4cm-RFT-Röhre , einer Röhre und paar Transistoren. Die Schaltung habe ich dann so nach und nach, abhängig von der Bauelementeverfügbarkeit, noch zweimal umgebaut. Nun sind Röhren Transistoren und Schaltkreise gemischt drin. Dan ergatterte ich eine B7S401 und baute mir nach einem Original den SERUTE EO174 nach . Aus diesem Grund habe ich nicht mal einen richtigen Plan dafür , aber er funktioniert noch immer.
Erst Anfang der 1990er habe einen Zweistrahler-50MHz-Russen günstig erworben - seit dem ist erst "richtiges Messen" möglich - und der tut es heute noch.
Viele Grüße Bernd
.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !
Zum Ende der sechziger Jahre konnte ich mir ein Oszilloskop EO71a aus Thalheim kaufen. Mit einer Bandbreite von 5 MHz war bei einigen Anwendungen etwas Geschick gefragt, dei Kippfrequenzbereich wurde um einen Bereich erweitert. Auf jeden Fall waren die meisten Aufgaben damit lösbar. Durch meinen Wohnort war die schwierige Beschaffung von Einzelteilen auf Grund vieler Händler leichter. Über einen Zeitraum betrachtet waren die Objekte der Begierde zu beschaffen, natürlich stark vom Zufall abhängig. Ich habe mindestens einmal wöchentlich die entsprechenden "Apotheken" aufgesucht.
Zwei Glückwünsche von mir, einen zum Selbstbau des Oszillografen und einen zur Eröffnung des Themas mit der schönen Nummer 2000. Es ist in der "Nachschau" schon Wahnsinn, was man so alles gebaut hat. Deinem Oszi wünsche ich noch viele Lebensjahre in unserer verschrottungsträchtigen Zeit. Warten wir auf die Abwrackprämie für Röhrenfernseher, alte Radios, MP3- Player und und und.
vielen Dank für die netten Kommentare und eure Erfahrungen auf diesem Gebiet. Der "kleine Süsse" wird gehegt und gepflegt. Obwohl - mal ehrlich - schlappe 24 Jahre sind doch kein Alter, oder? Die Materialkosten konnten übrigens so erstaunlich niedrig gehalten werden weil ich das Herzstück, die Bildröhre, damals auf der "Hobbytronic"-Messe in Dortmund für sagenhafte DM 10,-- (!) als Surplusware ergattern konnte. Im Nachgang betrachtet könnte ich mich heute in den A....llerwertesten beissen, daß ich nicht alle drei angebotenen Röhren mitgenommen habe - ich stand zögernd davor und konnte mich nicht entscheiden. Die DG7-32 wird heutzutage für schwindelerregende Preise gehandelt und die in meinem Gerät zeigt doch schon Leuchtkraftverlust besonders im Mittelbereich des Schirms. Sei´s drum - die Kiste ist ja nur noch sporadisch im Einsatz. Klaus: Du fragtest nach einem Blick ins Innere. Na ja, ok, ausser der ganzen Welt sieht´s ja keiner - da mache ich mal ´ne Ausnahme. Alle Baugruppen sind auf 2.54mm Lötpunktrasterplatten, geätzte Platinen waren mir für dieses Einzelstück zu aufwändig und teuer, ausserdem musste es schnell fertig werden. Die Baugruppen von links nach rechts: > Netzteil, Bildröhren(Z-)ansteuerung, "Hochspannungserzeugung" (800 Volt) > kleine Platine daneben am BR-Schirmtubus ist der Kalibriergenerator > Bildröhre DG7-32 mit Schirmtubus > im Schirmgehäuse Y-Vorverstärker mit Abschwächer > die Zeitbasis Hinten Mitte die Ablenk-Endstufen für X und Y-Achse Hinten rechts der Netztransformator Unterhalb der Zeitbasis befinden sich der X-Vorverstärker sowie eine Verteilerplatine, der Netzschalter und die Netzsicherung. Der Netztrafo ist selbst gewickelt und die meisten Bauteile stammen aus der "Bastelkiste" von ausgeschlachteten Fernsehern und Radios. Recycling nach Jürgen´s Art...
Verglichen mit meinen Industriegeräten (TEK, Philips, Heathkit, Grundig - alles alte bis sehr alte Kisten) geht es in deinem Selbstbau erstaunlich eng zu; allerdings gilt es auch längst nicht so viel Wärme abzuführen.
stimmt - ist recht eng in der Kiste. Ein Muster von Servicefreundlichkeit ist er damit garantiert auch nicht, "Schlosserhände" werden darin scheitern ! Aber dafür habe ich das Gerät in all meiner Zuversicht auch nicht gebaut. Die entstehende Wärme hält sich in Grenzen, nach mehreren Stunden Betrieb ist er etwas mehr als "handwarm".