Heute habe ich eine Saba Studio 1 Automatic angefangen in Ordnung zu bringen.
Als ich habe das Radio kurz angeschaut, habe ich folgende Fehler festgestellt:
das Gehäuse hat deutliche Gebrauchsspuren; das Netztrafo macht Geräusche; Netzteil ist nicht in Ordnung, man hört in die Boxen deutliches Brummen; einige Stelle, wo jemand schon rumgefummelt hat;
Das habe ich auf ersten Blick fest gestellt, da kommt vielleicht noch was, aber erst wenn das Gerät geputzt und gewaschen wird und kommt auf mein Arbeitstisch.
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und heute ging es weiter. Das Gerät war sauber gemacht: Die Skalenscheibe war aufpoliert. Bei Elektrik war der alter Gleichrichter durch einer moderner ersetzt. Jetzt läuft das Radio einwandfrei. Die drehknöpfe waren sehr fest, mit dem Fön und grossem Gewalt habe ich die runter bekommen.
die Arbeit ist weiter gelaufen. Jetzt ist die Gehäuse dran. Da wird nichts was grossartiges gemacht, nur Oberfläche aufgefrischt, aber die müssen erst mal in Ordnung gebracht werden und leicht repariert. Am bestem mache ich das mit Hartwachs.
das Radio ist jetzt fertig. Das Gehäuse ist erfrischt, alle Kontakten von Schaltern sind gewaschen und eigeschmiert, wie auf die komplette Mechanik. Alle Potis auch so wie so. Das Radio funktioniert einwandfrei. Kein Brummen. Ich habe das Gerät ausprobiert mit eine CD-Player und mit Quellen mit analogen Signalen - alles OK. Das Radio hat ein sehr gutes Klang, ich habe das auch mit verschiedenen Boxen ausprobiert.
Danke für die gelungene Restaurierung. Ein Blick auf die Skala (Mittelwelle) lässt viele schöne Erinnerungen wieder lebendig werden. Wie immer bei Dir eine schöne illustrierte Dokumentation, die beim Betrachten viel Freude bereitet.
Hallo Friedrich und herzlichen Dank für diese wirklich gelungene Vorstellung von der Wiederherstellung des Studio 1 von Saba. Wie es der Zufall so will, habe ich genau das gleiche Gerät bei mir auf dem Werktisch. Ich kann auch sehr gut deine Mängelliste nachvollziehen. Erstmal das "Beweisbild":
Kurz zu meinem Gerät: habe den groben Schmutz und Staub ersmal mit Pressluft beseitigt. Dann begann die technische Untersuchung. Die Sicherung war durch. Schnell stellte sich der Entstörkondensator (ERO 100) auf der Sekundärseite als fehlerhaft heraus (war geplatzt). Also das Ding entfernt und eine neue Sicherung rein. Dann langsam hochgefahren: er spielt schön auf beiden Kanälen. Allerdings ist die Anodenspannung mit 230 V etwas niedrig (Gerät in 240V-Stellung, gemessen mit 20000 Ohm/V Drehspulinstrument). Ich überlege jetzt auch, den Gleichrichter gegen Silizium zu tauschen. Obwohl: er wird wirklich nur handwarm und ein Brumm ist auch nicht auffällig.
Ansonsten machen die Bauteile einen recht ordentlichen Eindruck (Erofol II). Ich glaube, auch ein Elkotausch ist nicht unbedingt erforderlich.
Ein paar Fragen habe ich noch: Du hast das Gehäuse ja wieder wunderschön hinbekommen. Was hast du da an Holzkitt genommen (Farbe und Hersteller) und wie waren genau deine Arbeitsschritte?
Zur Frontscheibe: die ist ja leider aus Kunststoff und hat bei mir leider auch ein paar Kratzer. Welche (Schleif-) Mittel hast du da genommen?
Ansonsten wünsche ich dir viel Freude mit deinem Receiver. Ich finde es beachtlich, was die Saba-Leute da in das doch recht kleine Gehäuse gesteckt haben. Leider leidet etwas die Wartungsfreundlichkeit aber viel mehr konnte man damals in Röhrentechnik und mit zwei Gegentaktendstufen bei dieser Gehäusegröße kaum unterbringen.
Nach die Arbeit mit dem Holzkitt habe ich, aber das Gehäuse mit dem Schellack 3 - 4 Schichten draufgemacht (Französische Politur). Nicht so wie in dem Video gezeigt wird, obwohl das sind Geschmacksachen. Man kann sich selbst entscheiden, ob nur die kleine Stelle mit Lack zudecken, oder das ganzes Gehäuse mit Schellack auffrischen, so wie ich habe das gemacht.
Die Skala wird mit irgend eine Autopolitur für alte Lacke, oder mir Lackreiniger, auch für Auto aufpoliert. Ich nehme keine besondere Marke.
ja, die Sache mit dem Holz-Kitt (-Wachs? Lack?) würde mich auch interessieren. Was ist das und wie geht das?
EDIT: Aah, schon geschehen, vielen Dank!
Hallo Frank,
ich würde die Spannungswähler-Einstellung von der tatsächlichen Netzspannung abhängig machen. Ich habe zum Beispiel nur 227 Volt in der Wohnung (und das nicht in Klein-Knirschdorf, sondern mitten in Berlin), insofern stehen alle meine Altgeräte auf 220 oder 230 Volt.
Allerdings fehlen bei deinem Gerät ja satte 55 Volt (Soll 285 am Glr-Plus). Da er nicht übermäßig warm wird, vermute ich, dass der Ladeelko mau geworden ist. Dann tritt nämlich genau das ein. Häng mal probehalber 22 bis 47uF parallel.
Hallo und danke, Friedrich für die wertvollen Erläuterungen zur Gehäuseaufarbeitung. Werde dann demnächst mal den OBI besuchen und hoffe, daß er sowas auch da hat. Bauhaus haben wir hier nicht.
Hallo Stefan! Wir haben hier 234 V Netzspannung (gerade gemessen). Ich habe jetzt deinen Tip befolgt und mal 68µF parallel zum Ladeelko geschaltet. Dann habe ich diesmal mit einem Digitalvoltmeter gemessen (das Schaltbild sagt ja Soll 285 mit dem Röhrenvoltmeter). Ich habe jetzt 257 V, also immer noch deutlich zu wenig. Überlege jetzt noch, das Gerät auf 220V zu schalten oder aber doch den Selengleichrichter (ist immerhin ein großzügig bemessener B250C250) gegen Silizium zu tauschen.
Nach eine Frage an Friedrich: dein Gerät hat ja sicher auch den Stereodecoder (E1) eingebaut. War wohl schon ab Werk drin. Ich hatte den für die ersten Tests rausgenommen und habe ihn bislang noch nicht wieder eingebaut, weil ich mir die kleinen Elkos darin erstmal ansehen wollte. Sie sollen ja zum austrocknen neigen nach Jahrzehnten des Betriebes. Es ist sicher besser, diese vorsorglich zu tauschen, richtig?