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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Restauration eines Philetta-Gehäuses
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16.03.16 15:34
micha47 

WGF-Nutzer Stufe 2

16.03.16 15:34
micha47 

WGF-Nutzer Stufe 2

Restauration eines Philetta-Gehäuses

Hallo in die Runde,
ich möchte heute mal wieder von der Restauration einer Philetta berichten.

In der Bucht hatte ich ein Philetta-Chassis erstanden, das ich eigentlich als Ersatzteilespender verwenden wollte.
Nachdem ich es in der Hand hielt, war es mir doch zum Verschrotten zu schade. Es fehlte nur ein Tastenkopf und sah sehr gut aus.
Es ist eine Wechselstromausführung "B2D13A" und eine der letzten Philettas, die noch in dem "älteren", rundlichen Gehäuse verbaut wurden, in der Endstufe die EL95. Der Nachfolgetyp ist wohl die "B2D23A" mit ECL86 in der NF und der EBF89 an Stelle EF89 und EABC80.
Nach dem Formieren der Elkos lief das Radio einwandfrei.
Ich beschloss also das Gerät, wenn es irgendwie ginge, wieder aufzubauen.

Ein altes, aber sehr lädiertes Gehäuse mit dem Originallautsprecher hatte ich herumstehen.
Ein Forumsmitglied half mir sehr großzügig mit Fehlteilen aus. Er stellte mir die Skala mit dem Lautsprechergrill, einen Satz Bedienknöpfe, Schallwandbespannung, den fehlenden Tastenkopf und eine Rückwand zur Verfügung.
Damit hatte ich eigentlich fast alles, was ich benötigte.

Es fehlten noch die Befestigungsschrauben für die Frontplatte. Diese hat mir hat mir ein früherer Kollege auf der Drehbank nach Muster angefertigt. Man kann sie vom Original nicht unterscheiden. Da war ich richtig begeistert, als ich sie in den Händen hielt.

Das nächste Problem war, dass der Bedienknopf für die Tonblende nicht zur Potentiometerachse passte. Der Knopf hat einen Innendurchmesser von 8mm und wird mit einer Feder fixiert. Der Durchmesser der Achse ist 6mm.
Der Kollege drehte mir also eine entsprechende Adapterhülse, ich feilte noch eine Fläche an und damit war auch dieses Problem behoben.

Die größte Sorge bereitete aber das Gehäuse, an dem hinten an der Oberseite ein dreieckiges Stück ausgebrochen und abhanden gekommen war. Außerdem war es von dieser Stelle aus mehrfach eingerissen und total angegriffen, verwittert.
Ich hatte es eigentlich verworfen. und das Gerät, welches es umhüllte mit einem besseren Gehäuse komplettiert.
Zunächst wurde das Gehäuse gründlich gereinigt.
Dann habe ich die Bruchstellen, wie auch hier im Forum schon beschrieben, mit Sekundenkleber repariert.
Die Fehlstelle wurde mit Plastikstreifen "eingeschalt" und mit Epoxidharz, dem ich fein zermahlenes Bakelit o.ä., gewonnen aus einem alten Messergriff, zufügte, gefüllt. Als Harz wählte ich Epoxidharz-2-Komponentenkleber mit einer langen Aushärtezeit, um mich nicht unter Zeitdruck zu setzen.
Alle Übergänge habe ich anschließend mit sehr feinem Schleifpapier bearbeitet und das Gehäuse insgesamt mit dem guten alten, originalen "Elsterglanz" abgeschliffen und poliert.
Damit kam auch wieder die schöne typische Maserung des Bakelits zum Vorschein.
Den Abschluss bildete eine Behandlung mit Autopolitur.
Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, es kann sich sehen lassen.
Die Farbe der Fehlstelle ist zwar etwas abweichend von der übrigen Gehäusefarbe. Damit kann ich aber gut leben.

Am Frontgrill war teilweise die rückseitige Beschichtung korrodiert. Diese habe ich mit Farbe aus einem Lackmalstift ausgebessert.
Solchen Lackstift verwende ich auch an anderer Stelle mit Erfolg wie z.B. hier, um die Zierstreifen an der Gehäusevorderkante aufzufrischen.
Leider ist mir aber momentan der Goldton ausgegangen, sodass ich die Streifen an diesem Gehäuse erst später ergänzen kann.

Die Rückwand, die ich zu Verfügung habe passt zwar zum Gehäuse, aber nicht zum Gerätechassis. Die Anschlussbuchsen sind teilweise verdeckt, bzw. an den falschen Stellen.
Um eine UKW-Antenne anschließen zu können, habe ich aus einer Buchse für 240 Ohm Flachbandkabel und einem kurzem Stück solchen Kabels, einen Schwanz angefertigt, der an die originalen Buchsen angelötet ist und ihn herausgeführt.
Diesen Zustand kann ich verschmerzen.
Vielleicht läuft mir ja mal eine besser passende Rückwand über den Weg.

Mit meinem Beitrag wollte ich zeigen, dass man auch aus vermeintlichem Schrott noch etwas Ansehnliches fabrizieren kann, das auch mit einfachen Mitteln zu realisieren ist.

Herzlichen Dank an dieser Stell an "regency", der mir großzügig mit fehlenden Teilen aushalf.

Allen wünsche ich noch einen schönen Tag
Joachim

















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17.03.16 19:00
regency 

WGF-Premiumnutzer

17.03.16 19:00
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Restauration eines Philetta-Gehäuses

Hallo Joachim,
besser als in deiner Restauration der Philetta können meine Teile gar nicht aufgehoben sein, sieht toll aus! Hätte nicht gedacht, dass es bei der "Ausgangslage" der Teile so gut werden kann.

Viele Grüße, Jan

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