jetzt schon mein dritter Post in wenigen Tagen aber egal. Fragen macht klug. Bzw. die Antworten :-)
Gibt es allgemeine Tipps, um bei Radios das Netzbrummen (ich interpretiere es mal als solches) zu minimieren? Wenn man die Antenne anfaßt (erdet?), ist es meistens deutlich besser, aber ich habe auch das Gefühl, daß es ein bißchen vom Standort, also der Steckdose) in der Wohnung abhängt... Ich habe auch so eine Netzfilter-Steckerleiste von Monster, an der meine (Audio-)Studiogeräte angeschlossen sind, aber die ist eben nicht in jedem Zimmer.
Ist ein bißchen schade, mit dem Netzbrummen, weil die Klang- und Empfangs-Qualität der meisten Radios ansonsten wirklich toll ist.
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Brummen ist nicht gleich Brummen. Es gibt das 50 Hz-Brummen (also die echte Netzfrequenz), dann gibt es bei Geräten mit einem Netzteil, in dem ein Brückengleichrichter eingebaut ist, das 100 Hz-Brummen. 100 Hz-Brummen weist dann auf Ein Problem im Netzteil hin. 50 Hz-Brummen kann auch eine Netz-Einstreuung sein.
Das waren bisher eher sinusartige Brummstörungen, eher diskret im Klang.
Dann gibt Einstreuungen, die von aussen kommen und ins Gerät einstreuen, LED-Lampen, Sparlampen, Computer, Handys, usw. Die erzeugen zumeist eher schnarrendes strukturiertes Brummen.
Einige Menschen können 50 Hz von 100 Hz Brummen unterscheiden.
Übliche Brummfehler sind Elkos im Netzteil, muss aber nicht so sein, auch ein zu hoher Stromfluß kann Brummen erzeugen. Auch schlechte Abschirmungen von verbundenen Tonquellen können Brummen hervorrufen.
Dein Bericht weist aber eher in den Bereich Einstrahlungen und / oder schlechte Schirmung hin.
Ist das Brummen auch in Stellung TA ohne angeschlossene Tonquelle bei runtergestellten Lautstärkeregler durch Antenne anfassen beeinflussbar?
Re: Allgemein: Netzbrummen, schwankende Empfangsqualität und Amplitude
So, ich habe das jetzt mal überprüft, und es ist anders, ich habe deshalb auch mal den Threadtitel geändert
Bei allen Radios ist das Brummen weg, wenn man die Lautstärke herunterregelt und wird mit dem Signal lauter. Die Probleme sind etwas unterschiedlich je nach Radio, aber um das ganze mal strukturiert zu beschreiben, es gibt drei Phänomene:
1. Das Brummen variiert beim Bedienen des Lautstärkepotis. Das kann man sich ungefähr so vorstellen wie die Störsignale beim Einstellen der Frequenz. Beim vorsichtigen Verstellen der Lautstärke wird das Brummen mal lauter, mal verschwindet es fast, und wenn man Glück hat, findet man eine Stellung ohne viel Brummen (die dann aber nicht zwangsweise die eigentlich gewünschte Lautstärke sein muß). Stecker umdrehen oder Steckdose wechseln macht keinen Unterschied.
2. Besonders ausgeprägt bei meinem Grundig City Boy 1000: Der Mr.-Bean-Effekt. Sobald man die Hand vom Radio wegnimmt wird der Empfang schlechter (Brummen/Rauschen). Nähert man sich dem Gerät wieder, um die Frequenzeinstellung zu korrigieren, wird der Empfang klar (all das ohne Berührung des Gerätes).
3. Bei mehreren Radios ändert sich die Amplitude gelegentlich einfach so, sie werden einfach zwischendurch mal lauter und mal wieder leiser, bei ansonsten gleicher Empfangsqualität etc.
Ist eines dieser Phänomene bekannt und gibt's da Abhilfe, ohne daß ich da irgendwas löten muß (kann ich nämlcih nicht)?
chris_weinert: Das Brummen variiert beim Bedienen des Lautstärkepotis. Das kann man sich ungefähr so vorstellen wie die Störsignale beim Einstellen der Frequenz. Beim vorsichtigen Verstellen der Lautstärke wird das Brummen mal lauter, mal verschwindet es fast, und wenn man Glück hat, findet man eine Stellung ohne viel Brummen...
zunächst einmal: wenn sich das auf Röhrenradios bezieht, die haben immer schon, auch zu ihrer Produktionszeit, gebrummt. Damals galt das als normal und wurde als weniger störend empfunden. Der Signal/Brummabstand von Geräten aus der HiFi-Zeit ab der 1980er-Jahre unterscheidet sich von dem alter Rohrenradios leicht um den Faktor 100.
Eine mögliche Erklärung für das, was Du oben beschrieben hast, wäre die folgende: Das Brummen am Lautsprecher stammt aus zwei unterschiedlichen Quellen im Gerät. Eine Quelle ist das Brummen in der Endstufe des NF-Verstärkers (z.B. durch mäßig gesiebte Anodenspannung), das hinter dem Lautstärkeregler entsteht und nicht von diesem beeinflußt wird. Eine andere Quelle liegt vor dem Lautstärkeregler und wird je nach dessen Einstellung größer bzw. kleiner. Wenn beide Brummquellen die gleiche Frequenz haben (z.B. 100Hz) aber gegenphasig sind, gibt es eine Einstellung des Reglers, bei der beide Brummspannungen am Lautsprecher (annähernd) entgegengesetzt gleich sind und sich gegenseitig kompensieren. Bei anderen Stellungen des Reglers überwiegt dann die eine oder die andere Brummquelle.
Ohne Eingriffe ins brummende Gerät läßt sich daran wahrscheinlich nichts ändern.
chris_weinert: Sobald man die Hand vom Radio wegnimmt wird der Empfang schlechter (Brummen/Rauschen). Nähert man sich dem Gerät wieder, um die Frequenzeinstellung zu korrigieren, wird der Empfang klar (all das ohne Berührung des Gerätes).
Du bist eben eine gute Antenne und verbesserst den Empfang wenn Du Dich dem Radio näherst. Gleichzeitig veränderst Du aber mit Deiner Handkapazität die Abstimmung des Radios. Das könnte auf einen Defekt im Radio hindeuten.
chris_weinert:Bei mehreren Radios ändert sich die Amplitude gelegentlich einfach so, sie werden einfach zwischendurch mal lauter und mal wieder leiser, bei ansonsten gleicher Empfangsqualität etc.
das ist aber nett, vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen!
Bei dem einzigen Röhrenradio ist das Brummen weg, wenn man die Antenne (ein ca. 20cm-Draht, der mit seinen zwei Enden in Kontakte in der Rückwand gesteckt ist, muß ich noch mal was Ordentlicheres besorgen) in guten Kontakt bringt. Ansonsten ist es schon sehr merkbar.
Bei den betroffenen Transistorradios (City Boy 1000/1971?, Telefunken bajazzo TS 401/1974?; die beiden Concert Boy N sind astrein) verhält es sich so wie oben beschrieben.
Das mit der Amplitude habe ich auch schon bei einem China-Billigklon vom Tivoli Model One gehabt. Neulich habe ich einmal festgestellt, daß es weniger ist, wenn man das Ding direkt an die Steckdose hängt und nicht an das Verlängerungskabel mit Dreifachdose.
Ok dann danke ich Dir erstmal für Deine Ratschläge. Das mit dem Mr. Bean Effekt kann ich also mal versuchen, zu umgehen, indem ich ein bißchen herumprobiere und meine Hand mal vom Radio wegnehme, obwohl die Frequenz nicht getroffen zu sein scheint. Vielleicht funktioniert das.
Was kostet ein Eingriff ungefähr, um diese Brumm-Problematik zu eliminieren, reden wir von 20, 50, 100 oder 500 Euro? Und wie findet man in seiner Stadt Profis, die solche Geräte mit Liebe zur Materie und in guter Qualität reparieren?
sind die Transistorradios, die die Probleme zeigen, auch Kofferradios? Und wie versorgst Du die mit Spannung?
Die drei oben als "astrein" bezeichneten Geräte haben ein eingebautes Netzteil und ich nehme mal an, daß Du sie auch damit betreibst. Wenn die anderen Transistorgeräte kein eingebautes Netzteil haben und Du sie mit einem beliebigen Netzteil betreibst, kannst Du Dir damit den Brumm reinholen. Besonders die modernen Netzteile geben nämlich normalerweise keinen wirklich sauberen Gleichstrom ab, die Radios sind aber auf den sauberen Gleichstrom einer Batterie ausgelegt. Wenn der Brumm bei Batteriebetrieb verschwindet, wäre der Verursacher dieses Teilproblems schon mal gefunden.
Ja, alle Radios haben interne Netzteile. Sorry, oben habe ich das ein bißchen verwirrend geschrieben: Die beiden Concert Boy N sind astrein, die anderen beiden genannten (City Boy 1000, Telefunken bajazzo TS 401) nicht.
Aber ich probiere trotzdem mal den Tip mit dem Batteriebetrieb, falls ich die richtige Größe da habe, dann kann man das ja schon mal eingrenzen.