Hallo Forumsmitglieder, ich habe von einem Arbeitskollegen einen Telefunken Operette 7 zur Reparatur bekommen. Dieser hat neben einigen Kontaktproblemen am Bereichsumschalter noch einige ERO 100 Bonbon Kondensatoren mit unterschieldichen Werten eingebaut. Da ich diese ersetzen möchte würde mir ein Tip helfen welchen Kondensatortyp und Hersteller ich da am besten einsetze. Sicher gibt es hier einige die in diesem Bereich schon mehr Erfahrungen haben als ich und mir da weiter helfen können?
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erstmal schönes Gerät. Ich selber habe eine Operette 6, und der Aufwand beim Überholen hält sich in Grenzen. Die Kontaktprobleme im Tastensatz kenne ich auch nur zu gut, eine typische Telefunken-Schwäche. Also, zum Thema: ich benutze die quitschgelben Polypropylen Kondensatoren mit 630V.
Hallo Iceman, danke für die Info. Von welchem Hersteller hast Du die Kondensatoren und kannst Du mir eine genaue Typenbezeichnung geben eventuell? Wie reingst Du denn solche Tastensätze? Auch mit Kontaktspray oder gibt es da noch eine andere Möglichkeit, also ohne den ganzen Tastensatz ausbauen zu müssen.
Bei meiner Operette 6 hat eine leichte Dusche mit K60 und anschließenden Spülen mit WL geholfen, aber leider auch nicht langfristig. Ein leichtes Aussetzen tritt zeitweise wieder auf, was aber nach mehrmaligen Umschalten wieder für einige Zeit verschwindet.
Hallo Iceman, danke für den guten Tip. Habe meine Kondensatoren nun auch bestellt. Bin mal gespannt ob der Radio dann wieder spielt und vor allem wie. Schon schade das bei den älteren Kisten immer die Probleme mit dem Tastensatz auftreten.
nicht vergessen den Sieb/Lade-Elko und den Kathodenelko der EL84 ebenfalls zu tauschen. Nun, so einen empfindlichen Tastensatz habe ich bisher nur bei der Operette, bei allen anderen eher nicht. Wie gesagt, eine kleine Telefunken-Schwäche.
Hallo Iceman, ist zwar schon ne Weile her aber ich möchte Dir trotzdem noch mal eine Info zwecks der Reparatur zukommen lassen. Nachdem ich den Tastensatz schön mit Kontakspray behandelt hatte und alle alten Kondensatoren ausgetauscht habe spielt das Radio wieder super. Selbst ohne externe Antenne kann ich viele Sender empfangen und das mit echt guter Klangqualität. Nachdem ich dann noch die Skalenbeleuchtung repariert habe und das Magische Auge auch wieder funktioniert ist das Radio auch für das Auge sehr ansehnlich geworden ;-)
Selbst mein Arbeitskollege war sehr überrascht wie gut so ein altes Gerät noch funktionieren kann wenn genügend Zeit und etwas Material investiert wird.
Gratulation zu der gelungen Reparatur. Das ist immer ein tolles Gefühl, wenn das Radio wieder schön klingt.
Hier noch ein Foto von mir von diesen gelben Kondensatoren, die gerne eingesetzt werden:
Ich wollte nur ergänzend hinzufügen, dass für den Ersatz der Papierkondenstaren ERO100 oder Tropydur Malzbonbons eigentlich alle modernen Kunststofffolienkondensatoren mit ausreichender Spannungsfestigkeit geeignet sind. Mit 630 Volt liegt man fast immer in einem Röhrenradio auf der sicheren Seite. 400 Volt müssten aber meistens auch gehen. In den Röhrenradios werden die ERO100 und Tropydur Malzbonbons meistens nur als Abblockkondensatoren eingesetzt. Auf die Impulsfestigkeit und Frequenzstabilität kommt es nicht an. In einem alten Fernseher sollte man darauf vielleicht schon eher Rücksicht nehmen. Axialen Bauformen würde ich aus optischen Grüden den Vorzug geben. Blockförmige Kondensatoren für die Leiterplattenmontage gehen im Prinzip auch, obwohl sie in der freien Verdrahtung wie die "Faust aufs Auge" aussehen.
Nachtrag zur Spannungsfestigkeit: Ich bin mir allerdings nicht so sicher ob 630 Volt Spannungsfestigkeit für die Entbrummkondensatoren parallel zu den Gleichrichterdioden ausreichend sind. Und die Oszillatorspannungen in einem Audion oder Superhet können auch sehr hoch werden.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
als Entstörkondensatoren, die parallel zu den Gleichrichterstrecken liegen, würde ich lieber 1000-Volt-Typen verwenden. Damit ist man bei "normalen" Röhrenradionetzteilen auf der sicheren Seite. Genau so spannungsfest sollte auch der Boucherot-Kondensator auf der Primärseite des Ausgangsübertragers in der Endstufe ausgelegt werden.
Für den nur gleichspannungsbeaufschlagten "Rest", wie z.B. Abblock-C's reichen die 400-Volt-Typen allemal aus.
> Misch-Oszillatoren/Audion: Auch hier sind die 400-Volt-Typen völlig ausreichend. > Leistungsoszillatoren (z.B. einstufige, selbst erregte Prüfgeneratoren, TB-Löschoszillator etc.): In diesen Fällen können sogar 1000-Volt-Typen zu knapp bemessen sein. Spannungsverhältnisse der Schaltung genau beachten! > Leistungs-Impulsbetrieb: In Leistungs-Impulsschaltungen wie der TV-Vertikal/Horizontal-Ablenkung muss neben der Spannungsfestigkeit auch die Impulsfestigkeit berücksichtigt werden. Das gilt besonders für Thyristor-H-Ablenkschaltungen, wie sie in einigen Farb-TV der '80er Jahre Anwendung fanden! > Impuls-Signalverarbeitung: Impulsstufen wie Amplitudensieb, Vertikaloszillator, Videoverstärker, Tastregelung kommen i.d.R. mit 400-Volt-Typen aus, in einigen Fällen sind jedoch auch spannungsfestere Typen erforderlich, je nach den herrschenden Schaltungsverhältnissen. Schaltplan beachten!
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
Der Pessimist nörgelt über den schlechten Wind Der Optimist wartet auf besseren Wind Der Realist richtet sein Segel optimal nach dem herrschenden Wind (Seglerweisheit) http://www.rettet-unsere-radios.de