Immer wieder findet man Fehler vor, mit denen man in keiner Weise rechnet. Bei einem Kleinsuper von EAK war zunächst nur ein lautes Brummen zu hören. Ursache waren Staub und eine aus dem Isolierschlauch ausgetretene klebrige Substanz, die das Steuergitter des L- Systems der Röhre UEL51 nach Masse kurzschloß. Nach der Beseitigung des Schlusses und dem Ersatz des Koppelkondensators war ein verzerrter Empfang, abhängig von der Lautstärke, möglich. Die negative Vorspannung für das Gitter der Endröhre lag bei Minus 1 Volt statt normal bei 9 Volt. Der Widerstand in der Minusleitung der Anodenstromversorgung lag bei 3 Ohm statt normal bei 150 Ohm. Ein Bauelement, welches diesen Fehler verursachen könnte, war in der Schaltung nicht zu sehen, Widerstände, die niederohmig wurden, kamen erst später auf den Markt. Ursache war ein Faden- Kathodenschluß der Röhre UBF11. Dieser Schluß lag parallel zum Widerstand in der Minusschiene und verschob den Arbeitspunkt der Endröhre. Die Empfangsleistung des Gerätes war durch diesen Fehler in keiner Weise beeinträchtigt. Ein Röhrenfehler war deshalb auch erst einmal nicht zu vermuten.
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Re: Reparatur eines Kleinsupers 64/50 GWHS von EAK.
Hallo alle zusammen.
Wenn auch schon hunderte Mal gesagt möchte ich doch noch einmal auf das hohe Gefahrenpotential bei der Reparatur von Allstromschaltungen hinweisen. Das Chassis ist in jedem Fall mit dem Netz verbunden! Der sicherste Weg ist der Einsatz eines Trenntrafos. Hat man diesen nicht zur Verfügung, so sollte man sicherstellen, daß das Chassis auf Erdpotential liegt. Eine Messung auf dem Wechselspannungsmeßbereich eines Multimeters zwischen dem Chassis und dem Schutzkontakt gibt hierüber Aufschluß. Auch ein Phasenprüfer kann verwendet werden. Zum besseren Verständnis meiner Fehlerbeschreibung und zur Verdeutlichung der Gefahren bei Reparaturarbeiten an nicht netzgetrennten Geräten gebe ich im Anhang den Stromlaufplan dieses kleinen Empfängers an. Ich habe diese Schaltung nicht reduziert, damit meine Aussagen nachvollziehbar bleiben. Sie kann auch als Anhalt für Geräte mit halbautomatischer Gittervorspannungserzeugung, zu denen man keinen Schaltplan hat, dienen. Auch Geräte mit einem Netztrafo müssen nicht zwingend netzgetrennt sein. Einige Hersteller gewinnen nur die Heizspannung aus dem Trafo, die Anodenspannung kommt direkt aus dem Netz. Für solche Geräte gilt ebenfalls das zum einfacher erkennbaren Allströmer gesagte.
Re: Reparatur eines Kleinsupers 64/50 GWHS von EAK.
Hallo Wolfgang, sehr gut das Du bezüglich der am Chassis unter Umständen liegenden vollen Netzspannung nochmals hinweist!!!
Wie ich bereits vor einigen Tagen ja in einem anderen Thread sagte,bin ich aufgrung solcher Gegebenheit beinnahe vor rd. 45 Jahren ums Leben gekommen!
Damals wollte ich noch eine Glimmlampe ins Gehäuse (Blech) einbauen,aber die Fassung dieser damals gebräuchlichen Glimmlampen war zu groß von ihren Abmessungen her.So habe ich immer auf die Überprüfung mit einer ohne Fassung herum liegenden Glimmlampe gesetzt um ggf. den Netzstecker entsprechen in die Netzsteckdose zu stecken,bis ich es einmal vergaß!!!!
Re: Reparatur eines Kleinsupers 64/50 GWHS von EAK.
Hallo Bernhard.
Das Schlimmste ist ja, wenn sich bei der Arbeit Routine einstellt. Der größte Teil der S/W- Fernsehgeräte waren ja auch Allstromgeräte, bei denen man sich durch Polung des Netzsteckers etwasd Sicherheit schaffen konnte. Damit war es ja bei Farbe vorbei. Auf Grund der Graetzgleichrichtung ist die Polung egal. Zusammen mit einer geerdeten Antenne kann man sich hier nachhaltige Erlebnisse schaffen. Das gilt übrigens auch für moderne Geräte nach 2000, bei denen die Ablenkschaltungen nicht netzgetrennt sind. Das macht besonders dann Spaß, wenn man oszillografieren muß und keinen Trenntrafo hat (mitschleppt). Um Antennen und mit Schutzleiter versehenen Werkzeugen sollte man dann einen Bogen machen, sonst beißt es. Im schlimmsten Fall freuen sich drei Gewerke, Arbeit!!! Anschließend reibt sich der Wirt die Hände.
Re: Reparatur eines Kleinsupers 64/50 GWHS von EAK.
Hallo Wolle, halle Bernhard,
Ich denke, man kann die tödliche Gefahr bei Allstromgeräten nicht oft genug für unwissende Nutzer des WGF; -insbesondere jüngere- ansprechen.
Ich selbst hatte ja als Radiosammler -auch mit Allstromgeräten- bisher auch keine Ahnung.
Könnt Ihr beide denn eventuell Schutztrafos - T r e n n t r a f o s - benennen, um deren Erwerb man sich bemühen kann ?
Solche Trenntrafos wird man ja noch auftreiben können ?
Danke für Eure -unter Umständen lebensrettende- Beiträge mit dem Hinweis auf die Gefahren ! Jeder neue Nutzer des WGF liest nicht unbedingt sofort Rainers Sicherheitshinweise.
MfG Peter
Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung lange erhalten.
Re: Reparatur eines Kleinsupers 64/50 GWHS von EAK.
Hallo Peter, kurz erklärt was ein Trenntrafo ist:
Es ist ein Trafo der netzseitig an 230V~ angeschlossen wird,wobei galvanisch getrennt eine zweite Wicklung aufgebracht ist die auf der Sekundärseite ebenfalls 230V~ liefert für den Verbraucher/Radio.
Es ist also ein Trafo im Verhältnis von 1:1,230V~primär,und 230V~ sekundär! Primär der Netzanschluß,und sekundär der Verbraucher also das Radiogerät im allgemeinen.
Durch den Einbau eines solchen Trenntrafos erreicht man eine Trennung von der Netzspannung,den der Anodenstrom/Spannung wird nicht direkt aus dem Netz mit 230V~ bezogen,sondern von diesem getrennt über den Trafo.Heißt also beim Betrieb mit Trenntrafo kann die Strom/Spannung führende Phase niemals am Chassis liegen,und das ist der Sinn eines solchen Trafos.
Der Trafo muß primär wie sekundärseitig die gleiche Leistung in Ah/mA abgeben können wie der Verbraucher (Radio) benötigt!!!
Bei Hamwanich gibt es diverse Typen zu kaufen,glaube ich zumindestens.
Achso das hatte ich ja noch vergessen: Wenn man mehrere Allstromgeräte besitzt und betreiben will,sucht man sich den Trafo aus der für das Gerät mit der höchsten Stromaufnahme/Watt evtl. der auch etwas größer ist aus,baut diesen in ein Gehäuse (isoliert) ein,auf der einen Seite die Netzschnur,und auf der anderen eine Steckdose!Dann kann man wahlweise jedes der Geräte (aber nicht alle auf einmal) mit einem Trenntrafo betreiben!!!
Re: Reparatur eines Kleinsupers 64/50 GWHS von EAK.
Hallo Peter.
Beim großen C gibt es einen Trenntrafo für etwa 24 Euro, leider nur als Bauteil ohne Gehäuse. Die 65 Watt sind für Radios ausreichend. Konfektionierte Trennstelltrafos sind vom Preis her jenseits von Gut und Böse und eigentlich auch nicht erforderlich für die Anwendung "Allstromradio".
Re: Reparatur eines Kleinsupers 64/50 GWHS von EAK.
Hallo Bernhard,
herzlichen Dank für Deine technischen und verständlichen Ausführungen.
Ich werde mich einmal im Internet zu Trenntrafos umschauen.
Für den Radiola M 40 finde ich leider auch im schwedischen Internet keinen Treffer für einen Schaltplan.
MfG Peter
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Re: Reparatur eines Kleinsupers 64/50 GWHS von EAK.
Hallo Wolle,
herzlichen Dank für Deinen Tip !
Wie ich gerade Bernhard schrieb, werde ich mich im Internet einmal umschauen 1
MfG Peter
Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung lange erhalten.