Hallo Rainer, mir ist gerade eine Frage eingefallen, weil ich an einem Radio mit Wima-Kondensatoren herummache. Mir erzählte ein Radiomechaniker von den damals oft kaputt gehenden Wima-Kondensatoren. War das wirklich so. Die sind ja noch teilweise in Oldtimern zu finden. Betraf das alle Wima‘s?
Hallo Urs, es ist schon so, wie Du vermutest. Die sogenannte "Malzbonbon-Serie" zum Wima war damals Arbeits-Grundlage für ganze Generationen von Rundfunk- und Fernseh-Technikern. Auch ich habe in den Sechsiger Jahren manchmal täglich an die 50 Wimas wegen tatsächlicher Schlüße oder Feinschlüße oder aus Vorsorge getauscht. Problematisch waren insbesondere diese "Malzbonbons".
MFG Rainer
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Manni
RE: Wima-Kondensatoren , 23 Jan. 2006 13:47
Tag Rainer.
Wie sehen denn die Malzbonbons genau aus? Haben die so angerundete Ecken und sind so dunkelbraun und man denkt die sind mit Isoliermasse übergossen?
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Oh ja!!! Als ich das Wort "Wima-Kondensatoren" sah, fiel mir wieder der Name ein, den wir damals immer für die Wimas dieser Serie hatten: Kurzschluß-Käfer. Käfer- weil die auch wie kleine Käfer aussahen. Die starben wie die Fliegen, nicht wie die Käfer. Ich war zu der Zeit Radiomechaniker in Hannover. Auch wir hatten oft an die 20 Stück abends im Werkstatt-Mülleimer. Noch mehr war allerdings im Fernsehwerkstatt-Raum zu finden. Oh ja !!!
Bernhard Klacknert
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Heinz aus Hamburg
RE: Wima-Kondensatoren , 29 Jan. 2006 17:52
Hallo
Das mit den ständig kaputten Wimas bezog sich aber nur auf die "Malzbonbons". Die anderen Typen wie beispielsweise die Tropyfol und Durolit waren ausgezeichter Qualität.
Heinz
Geändert von / modified by Wumpus am / at 29.Jan.2006 18:11
Habe ich noch vergessen bei meinen ersten Beitrag zum Thema:
Die "Malzbonbons" hießen bei Wima Tropydur-Kondensatoren. Solange sie neu waren gab es kaum Probleme damit. Ein schlechtes Zeichen war immer wenn sie aufgesprungen waren wie Kastanien.
Wer alte Funkschau-Hefte hat, ein Beispiel der vollmundigen Werbung: Heft 13 aus 19158, Werbeseiten-Teil.
das mit den durchgeschlagenen WIMAs kann ich nur bestätigen. Ohne dem Herrn Westermann zu nahe treten zu wollen - aber diese Kondensatoren waren (und sind uns immer noch) ein Problem. Bei Radios verzerrter Klang dur Feinschluss im Koppel-Ko zur Endstufe, schlechte Empfangsleistung (Schirmgitter-C defekt), krachende/knarrzige Geräusche von der NF-Endstufe durch defekte Gegenkopplungs-C´s, bei Fernsehgeräten weglaufende Bildfrequenz, schlechte Bildlinearität, Bildkipp-Aussetzer.... - ach ich könnte es endlos fortsetzen. In meiner Werkstatt hat sich die (nochmals sorry, Herr Westermann!) nur eines bewährt: Die "WIMA-Kur", d. h. ein kompletter Austausch aller dieser Kondensatoren. Danach hat man wieder richtig Freude an unseren Oldtimern. Leider erkauft man sich die mit einem sub-optimalen optischen Eindruck beim Blick auf´s Chassis. Oder weiss hier jemand einen guten Trick wie man die alte (meist zerbröselte) Umhüllung zur "Tarnung" neuer Teile wiederverwenden kann?
Gruss aus Babenhausen
Jürgen
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Rudi
RE: Wima-Kondensatoren , 05 Aug. 2006 09:46
Jürgen Ich habe das auch probiert. Mit Kerzen in der passenen Farbe kann man die Risse und Spalten durch zutropfen auffüllen. Ist natürlich beim einbauen eines anderen Kondensators in die Hülle eine umständliche Sache.
Rudi
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roehrenfreak
RE: Wima-Kondensatoren , 11 Aug. 2006 19:24
Hallo Radio-Freunde,
ja das mit dem Ausgießen der Spalten ist eine gute Idee - solange die Kondensatoren noch einwandfrei intakt sind. Wenn sie, wie schon erwähnt, einen Feinschluß aufweisen und ersetzt werden müssen haben wir ein Problem. Als "Augen-Ästhet" mag ich es überhaupt nicht, wenn zwischen all den schönen alten Bauteilen im Chassis plötzlich so gritze-bunte Dinger auftauchen .Da graust´s mir! Bei alten Elektrolytkondensatoren gelingt die Wiederverwendung der Hülle in aller Regel problemlos - hat ja auch in meinem DKE38 und anderen Geräten prima funktioniert - aber bei den WIMA’s fangen die Probleme allein schon bei der Erhaltung des Beschriftungsaufdrucks an. Abfotografieren ist schwierig wegen der Abrundungen (Bildschärfe variiert bei Macroaufnahmen). Und wie bekommt man, wenn das Repro dann überhaupt gelungen ist, das Ganze auf´s Bauteil sauber übertragen? Und das ohne Profi-Technik mit vertretbarem Aufwand. Oh je, oh je - da kann sich mal jemand dran "die Zähne ausbeissen"