Der Super-Gau eines Radios |
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09.08.13 21:04
Volker  WGF-Premiumnutzer
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09.08.13 21:04
Volker  WGF-Premiumnutzer

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Re: Der Super-Gau eines Radios
Hallo zusammen,
bedauerlicherweise funktioniert das Radio immer noch einwandfrei. Ich weiß, dass dies etwas merkwürdig klingt. Aber was soll ich machen, wenn das Radio einwandfrei funktionert und ich deshalb keinen Fehler finden kann? Ich habe das Radio stundenlang auf allen Wellenbereichen laufen lassen und dazwischen stundenlang nicht in Betrieb gehabt. Gibt es vielleicht irgendwelche selbstheilende Effekte bei Bauteilen, wie dies bei bestimmten Kondensatortypen der Fall ist?
Nachtrag: Der Fehler ist wieder aufgetreten, und zwar während de Betriebes ist der Empfang leiser geworden 
Zuletzt bearbeitet am 10.08.13 00:00
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10.08.13 06:54
nobbyrad58  WGF-Premiumnutzer
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10.08.13 06:54
nobbyrad58  WGF-Premiumnutzer

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Re: Der Super-Gau eines Radios
Hallo Volker!
Du hattest die ALR Regelung in Verdacht. Dort vielleicht mal messen. Also an der Diode der EBL anfangen, dort wird die ALR erzeugt. Manche moderne DMM haben eine Speicher oder Log Funktion auch für den PC. Da hilft nur anklemmen und Loggen. Ich hatte ganz zu Anfang des Beitrages einige ALR Prinzip-Schaltungen mit EBL hochgeladen, daran könnte man sich orientieren.
MFG Nobby
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10.08.13 09:02
Volker  WGF-Premiumnutzer
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10.08.13 09:02
Volker  WGF-Premiumnutzer

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Re: Der Super-Gau eines Radios
Hallo Nobby, Hallo zusammen,
an der EBL1 liegt es jedenfalls nicht. Ich habe sie gegen eine andere ausgetauscht und der Fehler tritt weiter auf. Ich werde dann die Regelung abklemmen.
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10.08.13 11:34
Volker  WGF-Premiumnutzer
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10.08.13 11:34
Volker  WGF-Premiumnutzer

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Re: Der Super-Gau eines Radios
Hallo zusammen,
das Radio habe ich nun wieder in die Werkstatt geschleppt, die Rückwand abgeschraubt und auf der Oberseite des Chassis die Lautsprecheranschlüsse nachgelötet, weil dies ja nichts schaden kann. Vor allen Dingen habe ich den lockeren Abschirmbecher des letzten ZF-Bandfilters durch verdrehen wieder mit dem Chassis fest verklemmt. Jetzt geht das Radio wieder wie gewohnt. Vielleicht lag es daran? Wenn der Abschirmbecher strahlt, stopft er vielleicht die ZF-Regelung zu oder der ZF-Verstärker schwingt.
Das kann ja nicht ewig so weitergehen mit diesem rätselhaften Fehler. Wer ein Radio haben will, um nur damit AM-Rundfunk zu hören, sollte nicht gerade ein 71 Jahre altes Radio wählen. Radios, die 20 Jahre jünger sind, haben auch noch Röhren und funktionieren meistens zuverlässiger. Die Bedieunung ist oft einfacher.
Nachtrag: Sonntag, 0:01 MESZ: Radio spielt immer noch.
Zuletzt bearbeitet am 11.08.13 00:14
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13.08.13 21:43
Volker  WGF-Premiumnutzer
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13.08.13 21:43
Volker  WGF-Premiumnutzer

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Re: Der Super-Gau eines Radios
Hallo zusammen,
der rätselhafte Fehler ist wieder augetreten .
Der Empfang ist wieder ganz leise geworden. Diesmal war beim feste Klopfen auf das Gehäuse klar, dass es sich um einen Wackelkontakt handeln musste.
Nun habe ich die Fassung der EBL1 näher untersucht. Dies habe ich deshalb noch nicht gemacht, weil mit dem Abnehmen der Rückwand auch das Netzkabel entfernt wird, was die damals übliche Sicherheitskonstruktion der schwedischen Radios war. Am Pin 6, der Anode der Diode für die AM-Modulation, entdeckte ich einen Wackelkontakt, den ich durch Nachbiegen behoben habe. Bei dieser Gelegenheit habe ich natürlich alle Kontakte der EBL-Fassung nachgeboben. Verdreht man den Abschirmbecher der letzten ZF-Sufe, dann drückt ein steifer Draht gegen diesen Pin 6 und so dachte ich es läge am Abschirmbecher.
Komisch ist, dass immer noch sehr leiser Empfang möglich ist, obwohl die AM-Gleichrichterdiode entfernt ist. Wahrscheinlich hat die nachfolgende NF-Triode leichte Unliniaritäten der Kennlinie, die eine gewisse AM-Demodulation bewirkt.
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13.08.13 22:51
nobbyrad58  WGF-Premiumnutzer
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13.08.13 22:51
nobbyrad58  WGF-Premiumnutzer

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Re: Der Super-Gau eines Radios
Hallo Volker!
Der Kontakt der Fassung und der Kontakt am Sockel der Röhre bilden eine kleine Kapazität, außerdem ist der Übergangswiderstand nicht unendlich. Gut das der Fehler behoben werden konnte.
MFG Nobby
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21.11.13 17:31
Volker  WGF-Premiumnutzer
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21.11.13 17:31
Volker  WGF-Premiumnutzer

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Re: Der Super-Gau eines Radios
Hallo zusammen,
der Fehler, bei dem das Radio plötzlich leise und unempfindlich wird, ist leider nach ein paar Stunden Betrieb des öfteren wieder aufgetreten und verschwindet, wenn man das Radio aus etwa 2 cm Höhe auf ein harte Unterlage fallen lässt. Es handelt sich also um einen Wackelkontakt. Die Fehlersuche ist äußerst schwierig, da während der Fehlersuche der Fehler meistens verschwindet und sich dann nicht mehr provozieren lässt.
Mir ist folgendes aufgefallen: Wenn der Fehler vorhanden ist und es wird ein Voltmeter (Digitalmultimeter) zwichen Masse und dem Gitter des Heptodensystems der zweiten ECH4 angelegt, dann wird der Empfang lauter. Ist der Fehler nicht vorhanden, dann wird im Gegenteil der Empfang sehr leise. Ich hatte daraufhin einen Fehler in der Regelspannungserzeugung in Verdacht. Diese konnte ich aber nicht zu 100% nachweisen, da der Fehler während der Messungen nicht mehr auftrat. Es waren auch etwa -1,5 Volt als Regelspannung messbar. Auf Verdacht habe ich deshalb zwei hohchohmige Widerstände und einen Kondensator im Zusammenhang mit der Schwundregelung ausgetauscht. Dann entdeckte ich noch einen Wackelkontakt, wenn der Abschirmbecher des letzten Bandfilters bewegt wurde. Dieser Wackelkontakt verschwand, nach dem die Anschlüsse des letzen Bandfilters nachgebogen und nachgelötet wurden. Ich habe an fast allen Bauteilen und auch an den Röhren während des Betriebs mit einem Holzstab kräftig gerüttelt und konnte den Fehler einfach nicht mehr provozieren.


Jetzt läuft das Radio schon den ganzen Tag und der Fehler ist bis jetzt nicht mehr aufgetreten. Ich hoffe, dass ich das Problem jetzt endgültig gelöst habe. Ansonsten gefällt mir das Radio. Es hat einen schönen warmen Klang und es ist absolut kein Brumm zu hören.
Ich persönlich habe daraus die Lehren gezogen und werde ein altes Radio nie wieder mit Wasser waschen. Alternativ habe ich mir inzwischen eine große Spraydose Bremsenreiniger besorgt. Das Mittel besteht hauptsächlich aus Testbenzin. Im Gegensatz zum Ottokratfstoff riecht es angenehm. Mit der Marke, die ich verwende, gab es keine Probleme bei Pertinax und vielen anderen Kunststoffen. Nur bei Polystyrol muss man aufpassen. "Bastlerglas" aus Polystyrol wird etwas matt nach der Behandlung mit Bremsenreiniger. Kunststoffscheiben und Kunststoffgehäuse würde ich deshalb damit nicht reinigen. Mein nächstes verdrecktes Chassis werde ich also mit einem Pinsel abstauben und dann mit reichlich Bremsenreinger durchspülen. Danach erfolgt die übliche Behandlung mit Wattestäbchen, Pinseln und Haushaltspapier. Zur Probe hatte ich bereits einen Drehkondensator mit Bremsenreinger gereinigt. Der sah hinterher wie neu aus und lief dann ganz leichtgängig. Natürlich habe ich die Lager danach geölt.
Zuletzt bearbeitet am 21.11.13 21:40
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25.11.13 19:52
Volker  WGF-Premiumnutzer
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25.11.13 19:52
Volker  WGF-Premiumnutzer

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Re: Der Super-Gau eines Radios
Hallo zusammen,
der Fehler ist wieder aufgetreten. Diesmal verschwand er bereits mit einem leichten Schlag auf das Gehäuse. Ich habe mich deshalb entschlossen das letzte Bandfilter zu öffnen und darin alle Lötstellen nachzulöten:

Danach ließ sich das Bandfiltergehäuse leider nicht mehr richtig befestigen, da sich die Laschen als Teil des Chassisblechs, mit denen die Abschirmbecher festzuklemmen sind, nicht herunterdrücken ließen. Für mich ist das eine Fehlkonstruktion auf diese Weise die Abschirmbecher zu befestigen. Ich habe dann in der Not zu Heißkleber gegriffen, weil es 1. hält und 2. es sich leicht und rückstandslos wieder lösen lässt:

Der Heißkleber fällt kaum auf. Nach dem Einschalten piepste dann das Radio wie wild. Der Abschirmbecher hatte keinen Kontakt zum Chassis. Das war die Ursache. Ich klemmte dann einen Kupferdraht zwischen dem Abschirmbecher und dem Chassis. Nun sitzt der Abschirmbecher schön stramm und der Kontakt zum Chassis ist gegeben. Eine bessere Lösung ist mir nicht eingefallen.
Nach dem erneuten Einschalten sind mir beim Durchdrehen des Drehkos viele Pfeifstellen auf Mittelwelle aufgefallen. Nach einer Weile hatte ich herausgefunden, dass diese Erscheinung nichts mit dem Abschirmbecher oder dem Radio zu tun hat. Die Ursache lag in einem kleinen Steckernetzteil, das als Schaltnetzteil konizipiert ist. Irgendwann ist man genervt.
Zuletzt bearbeitet am 25.11.13 19:56
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02.12.13 17:06
Volker  WGF-Premiumnutzer
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02.12.13 17:06
Volker  WGF-Premiumnutzer

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Re: Der Super-Gau eines Radios
Hallo zusammen,
der Wackelkontakt scheint verschwunden zu sein. Aber die Geschichte scheint kein Ende zu nehmen. Nun habe ich mir vorgenommen einige matte Stellen mit einer Schellackpolitur auzubesseren. Danach wurden einige Macken mit schwarzen Filzstift geschwärzt, wodurch sie kaum mehr auffallen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, obwohl das Radio mit der Lupe betrachtet nicht wie neu aussieht:

Beim erneuten Einschalten war der Empfang auf allen Wellenbereiche verbrummt. Nach einem Schlag auf das Gehäuse ertönte dann nur noch lautes Netzbrummen aus dem Radio.
Als ich die Rückwand öffnete, sah ich sofort den Fehler. Die Steuergitteranschlusskappe hatte sich gelöst und der Draht war direkt am oberen Glasstutzen abgebrochen. Die Reparatur habe ich unter http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/...chen-6_180.html ausgelagert.
Zuletzt bearbeitet am 02.12.13 17:07
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