um die Ausfallwahrscheinlichkeit von Elkos beurteilen zu können, habe ich ich ein Säckchen alter Elkos, die überwiegend aus Transistorradios stammen, gemessen. Rechts im Bild sind die defekten, der große Haufen links ist in Ordung. Ich habe noch zwei defekte Elkos gefunden, die wahrscheinlich aus Schaltnetzteilen stammen könnten und sie deshalb nicht mitgezählt:
Die drei defekten Kandidaten hatten weniger als 10% ihrer Nennkapazität. Ein Transistorradio kann mit defekten Elkos immer noch gut spielen. Nur wenn die Batterien verbraucht sind oder die Lautstärke voll aufgedreht ist, fängt es zum Beispiel vorzeitig an zu quietschen oder zu blubbern. Motorboating nennt man das auch.
Transistoren werden natürlich auch defekt. Oft ist es ein Totalausfall. Nach meiner Erfahrung können sie aber auch stark zu rauschen anfangen oder der Stromverstärkungsfaktor nimmt rapide ab. Von 100 ausgeschlachteten Transistoren war dann einer defekt, so weit ich mich ungefähr erinnern kann.
Ich wette mal auf 60% Elkos und 40% Transistoren und würde, wenn schon die Platine ausgebaut ist, die beiden Transistoren und die Elkos tauschen, um kein Risiko einzugehen. Es können ja mehrere Bauteile nicht mehr ganz in Ordnung sein.
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Ich würde zuerst die Elkos in Betracht ziehen und dann probieren, ob der Fehler weg ist. Falls nicht, die Transistoren austauschen. Ohne die Spannungsmessungen ist diese Form der Reparatur etwas wie Lose ziehen. Vielleicht hast Du trotzdem bald Erfolg.
Hallo Dietmar, wenn ich die Sache angehe, werde ich mir alle Teile die in Betracht kommen, bereitlegen und dann Schritt für Schritt den Tausch vollziehen. Ich muß jetzt im Interesse aller Mitspekulierer ein Ergebnis mit Hand und Fuß vorweisen.
Hallo zusammen, ein Zwischenbericht: Der Radio wurde seit Beginn der Störung, erst 12 Std. und dann jeden Tag eine halbe Stunde eingeschaltet. Er spielt jetzt sofort nach dem Einschalten auf dem gesamten Frequenzband bis 108 MHz.
Jetzt werde ich ihn mal 3 Tage nicht einschalten.
Sollte er wieder spinnen, werde ich die 4 Elkos tauschen. Die Werte sind gut abzulesen. Nur bei einem sehe ich nur x00 mF. (Hülle zu kurz) Ich werde es mit 100 mF versuchen.
Netten Gruß, Alfred
Nachtrag: Konnte den Zweiten von links nicht entziffern, da er mit schwarzer Masse verschmiert wurde. @Volker, wenn du deinen zur Hand hättest, kannst du etwas erkennen. Wäre dir sehr dankbar. Welches Bauteil ist den das graue Teil mit der Taille, das an diesem Elko anliegt. Kennst du das?
Sieht echt danach aus, als ob defekte oder taube Elkos die Ursache waren oder sind. Hast Du kein Multimeter, um die fraglichen Kondensatoren nachzumessen oder dessen Werte zu überprüfen? Ansonsten hilft dann nur die Radikalkur des Totalwechsels.
Hallo Uli, ja, so war der Einstieg in die Reparatur und (siehe Anfangseinträge) an diesen Umstand klammere ich mich, denn ein Ausbau der Platine ist bei diesem Gerät nicht einfach. Nach meinem Test weiß ich mehr.
nun habe ich meinen Grundig Mini Boy 400 auch wieder gefunden und aktiviert. Er stammt von meinem Vater:
Eine Kontaktfeder der Batteriehalterung war korrodiert. Der Draht zur UKW-Antenne war abgebrochen. Das Radio war viele Jahre nicht im Betrieb und spielte auf Anhieb.
Für mich war der Ausbau der Platine auch ein Rätsel. Sie ist mit Schnappverschlüssen befestigt. Aber was passiert mit der Skalenseilführung beim Herausnehmen? Nachfolgend die Anleitung:
Als Vorarbeit vom Radio den rückseitigen Deckel des Gehäuses entfernen. Er ist mit Schnappverchlüssen befestigt. Das Radio auf eine weiche Unterlage legen. Dann den Draht zur Stabantenne vom Steckkstift auf der Leiterplatte abziehen. Die Batterien aus dem Batteriefach entfernen.
Zum Ausbauen der Leiterplatte erst den unteren Schnappverschluss mit einer Schraubendreherklinge von der Leiterplatte wegdrücken, wozu diese Klinge zwischen Leiterplatte und Gehäuse verdreht wird (grüner Pfeil). Dabei ist die Leiterplatte gleichzeitig mit dem Schraubendreher über den Schnappverschluss hinweg nach oben zu drücken.
Dann wird mit den beiden seitlichen Schnappverschlüssen an der linken Seite der Leiterplatte ähnlich verfahren (rote Pfeile), wobei wir uns erst den unteren der beiden vornehmen. Danach kann die Leiterplatte im sehr flachen Winkel nach vorne (also Richtung unterer Bildrand) aus den beiden oberen Winkelhalterungen (gelbe Pfeile) gezogen werden. Danach die Leiterplatte seitlich nach rechts umklappen. Damit die Drehkohachse wieder in das Skalenseilrad, welches das Gegenstück bildet, einrastet, dürfen weder Skalenseilrad noch der Drehko verdreht werden. Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Dabei genau auf die Ausklinkungen an den Rändern der Leiterplatte achten.
Bis jetzt habe ich keine Demontage-Anleitung gefunden. Ich hoffe es hilft dem einen oder anderen bei der Reparatur.
Schönes Gerät und in einem sehr guten Zustand. Selbst oft erlebt, dass der Ausbau von Platinen mitunter ziemlich knifflig ist und bei mangelnder Umsicht zu Brüchen oder Schäden führt. Bei Deinem Radio sieht man die oft üblichen kernlosen Cu-UKW-Vorkreis- und Oszillatorspulen. Diese habe ich mitunter gegen versilberte Spulen ausgetauscht. Trotz Anpassung der Windungszahl und des Durchmessers hatte ich danach einen Feinnachabgleich gemacht. Ob und wieviel es mehr gebracht hat kann ich 100%ig nicht definieren.