| Passwort vergessen?
Sie sind nicht angemeldet. |  Anmelden

Sprache auswählen:

Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
Fachforum für Sammler, Interessierte, Bastler
Sie sind nicht angemeldet.
 Anmelden

UKW-Probleme / Siemens SH1226
  •  
 1 2 3
 1 2 3
14.04.10 22:11
ingodergute 

Moderator

14.04.10 22:11
ingodergute 

Moderator

Re: UKW-Probleme / Siemens SH1226

Hallo,

ich würde die Schaltung folgendermaßen interpretieren:

Der 30pF an der Kathode der EC92 ist die Kreiskapazität für den ZF-Ausgangskreis, er ist über die Oszillatorspule geerdet, die für 10,7MHz einen Kurzschluss darstellt. Der 50pF und der 15pF Kondensator begrenzen die Frequenzvariation durch den Drehko.
Die Mitkopplung für die Oszillatorspule erfolgt magnetisch durch die Spule des Eingangskreises der EC92 oder über die Anoden-Gitterkapazität innerhalb der EC92. In der Schaltung von Wolle sieht es so aus, also ob eine Windung zwischen Katode und Masse der EC92 ist, die dann die Rückkopplung realisieren könnte. Die Drossel in Reihe zur Heizung wird wohl zusammen mit dem 500pF Kondensator verhindern, dass weder Oszillator- noch ZF-Spannung auf die Heizleitung gelangt bzw. keine HF-Reste auf der Heizleitung die Oszillatorröhre modulieren kann.

Bezogen auf den Fehler würde ich zunächst den 1,1nF Kondensator prüfen (durch weiteren brücken), um sicher zu gehen, dass dieser Punkt HF-mäßig niederohmig ist. Gleiches gilt für den 30pF Kondensator an der Anode der EC92.
Läßt sich der ZF-Kreis an der Anode der EC92 abgleichen? Wenn nein, muss der Fehler gefunden werden.

Das Abreißen der Schwingungen müsste sich deutlich durch eine Spannungsänderung am Fußpunkt des ZF-Filters auffallen (parallel zum 1,1nF-Kondensator).
Auch der 50pF Kondensator vor dem Gitter der EC92 könnte wichtig sein für die Funktion des Oszillators, falls die Mitkopplung über die röhreninterne Anoden-Gitterkapazität, also würde ich den auch überprüfen.

Ansonsten könnte man die Stufe als Gitterbasisstufe (Gitter über die 50pF an Masse) zum besseren Schwingen bringen, indem von der Katode nach Masse eine kleine Induktivität (also wie bei Wolles schaltung zu vermuten) oder ein niederohmiger Widerstand kommt und von der Anode nach der Kathode ein Kondensator (z.B. ein Teil der Kreiskapazität des ZF-Kreises), falls die röhreninterne Kapazität nicht reicht.

Gruß Ingo.

Zuletzt bearbeitet am 14.04.10 22:13

!
!!! Fotos, Grafiken nur über die Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.    

!!! Keine Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen!
Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!

Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.

Den Beitrag-Betreff bei Antworten auf Threads nicht verändern!
14.04.10 22:54
wumpus 

Administrator

14.04.10 22:54
wumpus 

Administrator

Re: UKW-Probleme / Siemens SH1226

Hallo Ingo,
ich denke, wenn die Rückkopplung induktiv zur gitterseitigen Spule erfolgen würde, hätte man das im Schaltbild deutlich gemacht (z.B. gestrichelte Linie zwischen den Spulen).


Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)

Möge uns die analoge Radio-Welle noch lange erhalten bleiben .

Zuletzt bearbeitet am 14.04.10 22:56

14.04.10 23:00
Rhoenfan 

WGF-Nutzer Stufe 2

14.04.10 23:00
Rhoenfan 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: UKW-Probleme / Siemens SH1226

Uff Uff,

danke für die ausführlichen Kommentare.... harter Tobak.

Ich dachte schon dass ich der einzige bin der die Schaltung nicht versteht.

Sorry wenn ich eine solche Diskussion angefacht habe.

Wie auch immer, beim Radiogeschäft meines Vertrauens konnte ich mir eine EF80 und eine EC92 besorgen (Valvo NOS).

Als ich den Chef nach einer EM34 gefragt habe hat er mich ausgelacht... hmnja.. hätte ja sein können.

Keine Verbesserung nach dem Röhrentausch.

Nach Behandlung des Tastensatzes mit Kontakt 60/61/WL und mit etwa 50 Qtips habe ich mittlererweile einen stabilen Empfang bis 96 MHz.

OK, der Tastensatz sieht jetzt aus wie neu... aber überzeugen tut mich das nicht. .. werde mal die Kondensatoren der UKW Stufe näher untersuchen.


Irgendwie habe ich das Gefühl dass die damaligen Siemensingenieure sich einen Traum verwirklicht haben:

Die Höhenregelung ist gekoppelt mit einem Schalter, der einen Reihenschwingkreis zwischen der Anode und Kathode des zweiten ECC40-Systems einschaltet.
Hmm, warum?

Weiterhin ist die Höhenregelung über eine Achse mittels 2 Seilzügen an die ZF-Filter gekoppelt (da wird dann ein Element im Bandfilter verschoben). Wird da die Bandbreite beim AM-Empfang verkleinert?

Das Netzteil ist abgesetzt vom Chassis und in Gummi gelagert.

Je näher ich mich damit beschäftige desto mehr bin ich fasziniert von dem Gerät.

Der Baujahrstempel am Gehäuse ist 1951, die Rechnung ist 850 DM.

Das war das Montsgehalt meines Vaters damals.

Danke nochmal für die Unterstützung!

Liebe Grüße und feuert die Endstufe
Thomas

14.04.10 23:28
wumpus 

Administrator

14.04.10 23:28
wumpus 

Administrator

Re: UKW-Probleme / Siemens SH1226

Hallo Thomas,
das könnte eine ZF-Bandbreiten-Regelung sein, war damals bei vielen Emfängern so. Auf den AM-Bereichen konnte man so zusätzlich zur NF-Bandbreite der ZF-Stufe synchron auch den reinen NF-Frequenzgang in den Höhen beschneiden.

Zu dem wahrscheinlichen Schwingabriss bei 96 MHz. Ich würde zuerst die Spannungen (Anoden und Schirmgitter) der UKW-Röhren messen, einfach um eine Widerstandsveränderung (10 k und 25 k) zu erkennen oder einen Feinschluß eines Abblockkondensators. Dann könnte auch mit einem Zusatz-C (am besten Keramik) die Abblockkondensatoren (200 pF, 1,1 fF) geprüft werden.

Die Sender sind aber an der richtigen Stelle?

Einen eventuellen Nachgleich würde ich erst zum Schluß ins Auge fassen.

Bitte auch nicht einfach auf Verdacht Bauteile, insbesondere Kondensatoren, austauschen. Gerade einige der Kondensatoren waren damals speziell ausgesucht nach Temperatur-Faktoren. Werden dort falsche (trotz richtigen C-Wert) Kondensatoren eingebaut, werden solche Geräte dann termisch-frequenzmäßig instabil und "laufen".

Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)

Möge uns die analoge Radio-Welle noch lange erhalten bleiben .

Zuletzt bearbeitet am 14.04.10 23:40

15.04.10 11:42
Pendler2007 

WGF-Premiumnutzer

15.04.10 11:42
Pendler2007 

WGF-Premiumnutzer

Re: UKW-Probleme / Siemens SH1226

Hallo alle zusammen.

@Rainer: Ok,danke für die Erklärung.Wieder was gelernt

MfG,

Florian

PS:Kann mich Rainers Aussage nur anschließen.Auf keinen Fall Kondensatoren im UKW Teil auf Verdacht tauschen.Habe
diesen Fehler einmal begangen.Ergebnis:An der Empfindlichkeit hat sich nichts geändert,ein kompletter Abgleich war
nötig und die Sender "laufen" nun

Zuletzt bearbeitet am 15.04.10 11:45

15.04.10 12:07
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

15.04.10 12:07
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

Re: UKW-Probleme / Siemens SH1226

Pendler2007:
Auf keinen Fall Kondensatoren im UKW Teil auf Verdacht tauschen.Habe diesen Fehler einmal begangen. Ergebnis:An der Empfindlichkeit hat sich nichts geändert,ein kompletter Abgleich war nötig und die Sender "laufen" nun
Hallo zusammen,

da es sich bei den Kondensatoren im UKW-Teil überwiegend um Keramik- bzw. Styroflexkondensatoren handelt, besteht auch kaum Gefahr wegen schlechter Isowerte wie bei den Papierwickelkondensatoren. Hinzu kommen spez. Temperatureigenschaften der Bauteile und Einflüsse auf Schwingkreise; besser also nicht anrühren.

Viele Grüße
Klaus

16.04.10 06:44
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

16.04.10 06:44
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

Re: UKW-Probleme / Siemens SH1226

wumpus:
Hallo ,

ich glaub nicht, daß meine kleine gedankliche Schaltungsänderung hinsichtlich des Drehkos falsch ist. Der Oszillator erhält seinen Bezugspunkt über den 15 pF nach Masse. Die Katode erhält eine gegenphasige Komponente zur Anoden-Seite, der Schwingkreis ist so schwingfähig. Die Drossel ist für die Oszillatorfrequenz recht hochohmig, so kann an der Katode eine richtigphasige HF anregen.

Man müßte das mal einfach nachbauen.....

hallo Rainer,
konstruktionsbedingt haben die Doppeldrehkos gemeinsame Masse am Gehäuse.
Vorschlag: tausch mal den Drehko mit dem 15pF. Dann hätten wir eine Lösung im Einvernehmen.

nette Grüße
Martin

16.04.10 08:34
ingodergute 

Moderator

16.04.10 08:34
ingodergute 

Moderator

Re: UKW-Probleme / Siemens SH1226

Martin.M:
wumpus:
ich glaub nicht, daß meine kleine gedankliche Schaltungsänderung hinsichtlich des Drehkos falsch ist. Der Oszillator erhält seinen Bezugspunkt über den 15 pF nach Masse. Die Katode erhält eine gegenphasige Komponente zur Anoden-Seite, der Schwingkreis ist so schwingfähig. Die Drossel ist für die Oszillatorfrequenz recht hochohmig, so kann an der Katode eine richtigphasige HF anregen.
Vorschlag: tausch mal den Drehko mit dem 15pF. Dann hätten wir eine Lösung im Einvernehmen.
Hallo Rainer und Martin,

ich denke, dass kann nicht (richtig) funktionieren. Denn die Röhre dreht zwischen Kathode und Anode die Phase nicht! Damit darf auch die Mitkopplung zwischen Kathode und Anode keine Phasendrehung hervorrufen. Die Schwingbedingung ist erfüllt, wenn bei der Nutzfrequenz Phase 0 und Dämpfung <= Verstärkung gilt.
Insofern genügt eine Drossel (oder ein Widerstand) in Reihe zur Kathode und eine Kapazität von der Anode auf die Kathode. Schaut man sich transistorisierte (selbstschwingende Misch- oder) Oszillatorschaltungen in Basisschaltung an, dann sieht es dort genau so aus. (Auch) Wegen der 50pF vor dem Gitter wirkt die selbstschwingede Mischstufe in diesem Falle hier bezüglich der Oszillatorfunktion als Gitterbasisschaltung.


Gruß Ingo.

<Edit:> Rechtschreibfehler beseitigt

Zuletzt bearbeitet am 16.04.10 08:36

16.04.10 08:44
wumpus 

Administrator

16.04.10 08:44
wumpus 

Administrator

Re: UKW-Probleme / Siemens SH1226

Hallo Ingo, hallo Martin,
mit der Phasenbeziehung bin ich bei meinem Beispiel auch nicht ganz zufrieden, glaube aber nach wie vor, dass das Ding so schwingen würde. Bei der Originalschaltung fehlt ja die Drossel, denn die dortige Drossel, wirkt nur auf den Heizkreis. Bei meinem Bespiel bin ich auch nicht auf real existiernde Doppeldrehkos eingegangen, sondern habe jeden Drehko einzeln betrachtet.


Zur eigentlichen Frage zurück, warum die Originalschaltung - wenn kein Zeichenfehler auftrat - schwingt und keine räumliche Kopplung der Spulen (Gitterseite-Anodenseite) vorhanden ist: Da bleibt doch nur die interne Röhrenkopplung / und oder Gitter-Anodenkapazität über?

Jürgen hat uns da ein richtiges "Ei gelegt".

Man müßte den Schaltaufbau sehen, es könnte ja die Drahtleitung von der Kathode zur Masse lang sein und eine kleine Induktivität bilden.........

Ach ja.

Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)

Möge uns die analoge Radio-Welle noch lange erhalten bleiben .

Zuletzt bearbeitet am 16.04.10 08:50

16.04.10 09:16
oldeurope

nicht registriert

16.04.10 09:16
oldeurope

nicht registriert

Re: UKW-Probleme / Siemens SH1226

Hallo Forum

Ich denke der Trimmer am Eingangskreis ist die Ursache für den Fehler,
dass der Oszillator aussetzt. Ich würde ihn ausbauen und einen passenden
Festkondensator ausprüfen.

Ingo, Deine Ausführungen gefallen mir sehr.

Gruß Darius

 1 2 3
 1 2 3
Schwiegermutterhaushalt   Widerstandsveränderung   Tastensatz-Kontaktproblem   Styroflexkondensatoren   Papierwickelkondensatoren   termisch-frequenzmäßig   Anoden-Gitterkapazität   Verstärkungsfähigkeit   UKW-Probleme   Gitter-Anodenkapazität   Gitterseite-Anodenseite   Gitter-Anoden-Kapazität   Schaltungsänderung   Huth-Kühn-Oszillator   ZF-Bandbreiten-Regelung   Siemens   Empfindlichkeitsverlust   Stromflußgegenkopplung   AM-Bandbreitenregelung   Temperatureigenschaften