vor einigen Jahren hatte ich mal über ein Radio (DUX V243) mit dem durchgeschmorten Netztrafo berichtet. Das Radio spielte zwar, aber der Netztrafo fing an zu stinken und war teilweise braun verfärbt.
Nun habe ich mit der Reparatur angefangen. Es handelt sich um einen Superhet als Philips-Nachbau, Baujahr um 1943. Röhren: 2 x ECH21, EBL1, AZ1. Wahrscheinlich ist der Netztrafo an diversen Kurzschlüssen gestorben, die durch die zerbröselnde Isolation der meisten Kabel im Netzteil enstanden sind. Auf jeden Fall hatte das Kabel zur Skalenbeleuchtung einen Kurzschluss. Einen passenden Trafo habe ich gefunden. Allerdings fehlt mir das Schaltbild. Die Netzdrossel ist gleichzeitig die Feldwicklung des Lautstsprechers. Diese Wicklung hat einen Widerstand von 850 Ohm. Ich hoffe, das dies normal ist. Ansonsten fällt in diesem Radio alles nur durch scharfes Hinblicken schon auseinander. Das wird eine Totalrenovierung. Die beiden Siebelkos muss ich erst einmal formieren. Die anderen Kondensatoren des Netzteils werde ich durch VDE-Typen austauschen. Höchste Vorsicht geboten. Im Prinzip müsste ich sämtliche Kabel und Kondensatoren tauschen. Der Lautsprecher hat zum Glück keine Kurzschlüsse.
Was habe ich für einen Schreck bekommen, als ich feststellte, dass selbst die Netzzuleitung vor der Sicherung defekt war. Sie war verdrillt und die Isolation bestand nur noch aus Gebrösel. Meistens repariere ich Radios, die nach 1950 gebaut worden sind. Aber das hier ist schon etwas "grauenhaft".
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das Radio spielt wieder! Die Hörprobe als Video ist unter http://youtu.be/KjJOIJGNmDM zu finden. Folgende Maßnahmen wurden ergriffen:
Trafo getauscht Kabel mit schadhafter Isolation ersetzt Kontakte gereinigt Viele Kondensatoren gewechselt Siebelkos formiert und geprüft Netzsicherung eingebaut (Es war werksseitig keine Netzsicherung eingebaut!!!!!) Netzkabel erneuert Chassis gereinigt Gehäuse mit Möbelpolituröl behandelt Skalenglas vorsichtig von Innen gereingt mit Wattestäbchen. Dabei habe ich versucht die Bedruckung nicht zu berühren. Wäre beinahe schief gegangen. Keinesfalls empfehlenswert.
Vorher:
Nachher:
Links ist die volle, ungesicherte Netzspannung drauf:
Super! Da sieht man das auch einfache Radios, bei durchdachter Konstruktion, gute Ergebnisse liefern können. Ich hatte noch einen Schaltplan für ein gleichartiges Radio, aber mit GW (Allstrom) Schaltung. Der LS mit der Feldspule war auch noch in Ordnung.
Ich habe sogar die Erlaubnis bekommen das Radio im Wohnzimmer aufstellen zu dürfen. Dort hat es in der Silvesternacht für Unterhaltung gesorgt. Toll, was so ein fast 70 Jahre altes Radio leisten kann.
Sehr schöne Doku. Das Radio passt vom Styling ja gut zu Deinen Möbeln. Mir fällt ein das alte Philips Radios am Netztrafo eine Bi-Metall Sicherung hatten, zumindest hab ich zwei Radios die so etwas haben aus der Zeit. Diese Sicherung könnte irgendwann mal entfernt worden sein.
ich habe mal eine Frage zu den Lautsprechern mit der Feldwicklung:
Dass die Feldwicklung mit der richtigen Polarität angeschlossen werden muss, ist mir schon klar. Aber wie sieht es mit der eigentlichen Wicklung für den Lautsprecher aus? Die Feldwicklung dient ja gleichzeitig als Netzdrossel. Bei richtigem Anschluss der Lautsprecherwicklung könnte doch eine Brummkompensation auftreten. Liege ich da richtig? Mein Radio brummt jedenfalls nicht.
Glück gehabt! Denn wenn es nicht brummt, sind beide Wicklungen korrekt angeschlossen. Sobald nur eine beider Wicklungen vertauscht angeschlossen wird, dürfte sich der Brumm deutlich bemerkbar machn. Werden jedoch beide Wicklungen vertauscht, tritt hingegen wieder keine Veränderung ein.
danke für die Antwort. Ich hatte mir die Anschlüsse natürlich genau gemerkt. Interessant ist, dass ein externer Lautsprecher angeschlossen werden kann. Das habe ich aber noch nicht ausprobiert. Ob der dann brummt, weil die Feldwicklung fehlt?
Hallo Nobby,
meine Philettas von DUX haben solche Thermosicherungen, die es in den Philettas von Philips meines Wissens nicht gibt. Dass überhaupt keine Netzsicherung vorhanden war, hatte mich schon sehr gewundert.
Das Radio ist jedenfalls Klasse! Ich bin immer noch über die Empfangsleistungen und den Klang des Radios erstaunt. Wenn doch nur der Deutschlandfunk mehr schöne Musik aus den 40ern und 50ern senden würde. Für mich ist das Hören mit diesem Radio wie eine Zeitreise in eine Epoche, als es weder UKW-Rundfunk noch Fernsehen für die Allgemeinheit gab.
Passend zu Volkers Radio die Werbung von Philips damals für Schlüsselröhren. Ich hoffe das die Werbung von 1942 mit der Werbefreiheit nicht in Konflikt kommt.