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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Reparatur eines Telefunken Andante S, Baujahr 1953
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13.06.10 16:35
leuchtmuschel 

WGF-Einsteiger

13.06.10 16:35
leuchtmuschel 

WGF-Einsteiger

Reparatur eines Telefunken Andante S, Baujahr 1953

Hallo Radiofreunde!

Ich freue mich hier zu sein.

Zwecks besserer Übersicht lege ich mein erstes Dampfradioprojekt in einem neuen Thema an.

Meine Kenntnisse und Fähigkeiten: Siehe „Mein Profil“

Hersteller: Telefunken

Modell: Andante S, Baujahr 1953 mit der Aufschrift „50 Jahre Telefunken“ am Rückdeckel

Schaltbild vorhanden: Ja

Ersatzröhren: EL41, EABC80, ECH81, EC92 (Neue, noch nicht im Radio eingesetzt), EF85 (Vier gebrauchte)

Leider keine frische Ersatzröhre: EM11 (Wann erbarmt sich endlich ein Nachbauer), geplant ist ggf. eine Ersatzschaltung mit EM34

Alle „teerigen“ Kondensatoren wurden im NF-Teil durch moderne Kondensatoren ersetzt.

Ein Funktionstest ergab:

Platte: Alles funktioniert! Lautstärke-, Baß- und Höhenreglung funktionieren, Phonoeingang funktionstüchtig.

Lang: Empfang ist möglich, Kreise sind abgeglichen, Empfang auf ganzer Skala, unklar ist nur die Funktion der LW-Spule(?) ohne Kontakt, Demodulator funktioniert.

Mittel: Alles funktioniert! Empfang auf ganzer Skala, HF-Kreise sind abgeglichen, Demodulator funktioniert.

Kurz: Alles funktioniert! Empfang auf ganzer Skala, Kurzwellenlupe funktioniert, HF-Kreise sind abgeglichen, Demodulator funktioniert.

UKW: tot?

Vielen Dank und Gruß von
leuchtmuschel

wumpus, Wolle, Martin.M und Pluspol gefällt der Beitrag.
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13.06.10 16:45
leuchtmuschel 

WGF-Einsteiger

13.06.10 16:45
leuchtmuschel 

WGF-Einsteiger

Ein abgebrochener Spulendraht

Das ist ein Fehler, den ich nicht selbst beseitigen kann. Ich brauche da Hilfe. Ideal wäre es, wenn jemand dasselbe Radio zuhause hat und mal unten im Chassis für mich nachsehen kann, wohin der Draht bloß hinführt.

Von unten betrachtet befindet sich genau in der Mitte eine Platine unter dem Mäuseklavier. Sie trägt mehrere nicht abgeschirmte Spulen und nicht abgeschirmte Trimmkondensatoren. Ein Abgleich ist nicht mehr möglich weil diese Bauelemente „vergossen“ wurden.

Das Chassis jetzt in Gedanken so aufstellen, daß die Klaviertasten oben sind: Der Spulenkörper links oben hatte sich leider von der Platine abgelöst und kullerte unter dem Chassis herum. Dabei brach ein feiner Draht von der oberen Spule ab.

Den Spulenkörper konnte ich mit Pattex Extreme wieder an seinem ursprünglichen Platz befestigen.

Ich versuche nun herauszufinden wo dieser Draht hingehört. Ich habe für Proben an diesen Draht einen versilberten Kupferdraht angelötet und probiere mehrere Stellen aus, wo dieser Draht hingehören könnte. Leider sehe ich „nichts verdächtiges“ auf den Lötstellen die mir sagen, wo dieser dünne Draht abgebrochen ist.

Ich habe den feinen abgebrochenen Spulendraht mit einem versilberten dünnen Kupferdraht verlängert. Ich kann mehrere Stellen ausprobieren.

Leider ist mir die Funktion dieser Spule nicht klar. Die Situation unter dem Chassis ist sehr unübersichtlich. Wenn ich wenigstens wüßte, welche Spule es auf dem Schaltplan ist.

Ich habe zwei Bilder von der aktuellen Situation gemalt. Ein Foto wäre unübersichtlich und würde die feinen Spulendrähte nicht deutlich genug zeigen. Auch hilft das Zeichen sehr beim technischen Verständnis.




Danke
leuchtmuschel

Datei-Anhänge
SpulenplatineAufsicht(1).JPG SpulenplatineAufsicht(1).JPG (292x)

Mime-Type: image/jpeg, 256 kB

SpulenplatineSeitenansicht(1).JPG SpulenplatineSeitenansicht(1).JPG (273x)

Mime-Type: image/jpeg, 192 kB

13.06.10 17:00
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

13.06.10 17:00
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

Re: Reparatur eines Telefunken Andante S, Baujahr 1953

Hallo Leuchtmuschel,

anhand eines Schaltplanes sollte es uns im Forum gelingen, den freien Anschlussdraht der Spule zu zu ordnen; vllt. liegen dir oder einem Kollegen die Unterlagen vor.
Bezüglich des fehlenden UKW-Empfangs würde ich zuerst die entsprechende(n) Röhre(n) im UKW-Tuner wechseln und bei Nichterfolg anschließend eine Spannungsmessung an dieser Baugruppe durchführen; dabei bitte auf kritische Abblockkondensatoren achten. Sollte auch das nicht zielführend verlaufen, kämen noch das ZF-Teil sowie der Demodulator (Ratio-Detektor) in Betracht.

Viele Grüße
Klaus

Nachtrag: Vllt. reicht es schon, mehrmals die UKW-Taste im Wechsel mit anderen Tasten zu betätigen, um Kontaktschwierigkeiten zu beseitigen?

Zuletzt bearbeitet am 13.06.10 17:02

13.06.10 20:54
puntomane 

WGF-Premiumnutzer

13.06.10 20:54
puntomane 

WGF-Premiumnutzer

Re: Reparatur eines Telefunken Andante S, Baujahr 1953

Hallo leuchtmuschel

Ist bei UKW Schaltstellung Anodenspannung an der EC92 vorhanden ? (kommt über UKW kontakte e4+e5 und einem R mit 20K Ohm. Die abgefallene Spule besteht aus 2 einfachen Wicklungen dessen jeweiliges Ende an Masse und der Anfang jeweils 1x an b2 und b5 der LW- Schaltleiste kommen. (lt. Schaltplan!)

Viel Erfolg

Gruß
Harry

Zuletzt bearbeitet am 13.06.10 20:57

15.06.10 20:44
leuchtmuschel 

WGF-Einsteiger

15.06.10 20:44
leuchtmuschel 

WGF-Einsteiger

Re: Reparatur eines Telefunken Andante S, Baujahr 1953

Hallo Radiofreunde!

@puntomane

Ja, also vielen herzlichen Dank. Dein Tipp war der Durchbruch. Das offene Spulenende gehörte an Stift 2 von meiner Zeichnung. Dort war Lötzinn, jedoch dort "sinnlos" weil nichts angelötet war. Der feine Draht reichte genau bis zu dieser Lötstelle. Nach Test habe ich den Spulendraht mit versilberten dünnen Kupferdraht verlängert und wieder an Stift 2 angelötet. Der Empfang von LW ist jetzt genauso wie der Empfang bei MW und KW.

Das Problem mit dem abgebrochenen Spulendraht wurde gelöst.

@puntomane und @Klaus

Um UKW kümmere ich mich am Wochenende. Vielen Dank für Eure Hinweise. Sie helfen mir sehr bei der Fehlersuche.

@Klaus

Ich werde zuerst mal schön das Mäuseklavier betätigen bis evtl. was mit UKW passiert. Ich habe Kontakt 60 und Tuner 600. Leider setze ich beides zum ersten Mal ein. Tuner 600 scheint mir weniger "stark" zu sein. Was sollte ich zuerst einsetzen?

@puntomane

Vor dem Einsatz von Kontakt 60 und Tuner 600 werde ich zuerst die Anodenspannung an der EC92 testen. Wenn erfolgreich werde ich zuerst die eingebaute EC92 auf meinem Kosmos-Kasten mal testen (Ich habe mir Röhrensockel für den Kosmos-Kasten gebaut. Damit kann ich Röhren wie Transistoren in diesem Kasten als Bauteile verwenden.). Die neue EC92 halte ich solange zurück.

@Alle

Viele Grüße von
leuchtmuschel

Zuletzt bearbeitet am 15.06.10 20:45

15.06.10 21:16
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

15.06.10 21:16
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

Re: Reparatur eines Telefunken Andante S, Baujahr 1953

Hallo leuchtmuschel,

gemäß Herstellerspezifikation eignen sich beide Reiniger für den von dir vorgesehenen Einsatz, wobei Tuner 600 explizit für Tunerkontakte empfohlen wird.
Bei K 60 sollte eine anschließende Spülung mit WL durchgeführt werden, da andernfalls (in anderen Foren durch Bilder dokumentiert) Oxidschichten entstehen können.
Ausführliche Angaben, auch im Kontext mit anderen Materialien, finden sich auf den entsprechenden Seiten der CRC-Kontakt Chemie bzw. hier im Kompendium:
http://www.oldradioworld.de/hints-reparaturen.htm#53

Viele Grüße
Klaus

19.06.10 12:29
leuchtmuschel 

WGF-Einsteiger

19.06.10 12:29
leuchtmuschel 

WGF-Einsteiger

Re: Reparatur eines Telefunken Andante S, Baujahr 1953

Hallo Radiofreunde!

Die Stifte von der EC92 waren völlig schwarz gewesen. Diesen Belag habe ich mit Tuner 600 entfernt. Nach Reinigung des zugehörigen Röhrensockels mit einer Interdentalbürste und Tuner 600 funktioniert das UKW-Teil wieder.

Das Problem mit der ausgefallenen UKW wurde gelöst.

Jetzt muß ich das Netzteil vom Radio wieder aufbauen. Die Stromversorgung erfolgt zur Zeit über zwei Labornetzteile, weil ich leider keinen regelbaren Trenntrafo habe.

Ich werde auf jeden Fall in die Stromzufuhr vom Netzteil eine Glühbirne einschleifen.

Gruß an Alle von
leuchtmuschel

08.07.10 21:10
leuchtmuschel 

WGF-Einsteiger

08.07.10 21:10
leuchtmuschel 

WGF-Einsteiger

Re: Reparatur eines Telefunken Andante S, Baujahr 1953

Die EC92 erwies sich trotz Reinigung ihrer Kontaktstifte und der Reinigung vom Röhrensockel als sehr verbraucht. Der UKW-Empfang kam erst nach zwei Minuten und auch nur dann, wenn die Heizung der Röhren 100 % 6,3 V hatte. Eine frische EC92 beseitigte diesen Fehler.

Ich habe mir jetzt endlich einen Spartrafo zugelegt. Ich schalte ihn über eine Glühbirne ans Netz, die ich nach dem Einschalten mit einem Schalter überbrücke. So fliegt die Sicherung beim Einschaltstromstoß nicht raus. Im Sekundärkreis ist eine weitere Glühbirne, die im Kurzschlußfall leuchtet. Ich kann jetzt die Spannung in der Steckdose vom Röhrenradio regeln.

Die Heizung der Röhren erfolgt jetzt über den Netztrafo vom Radio.

Ich baue zur Zeit das Netzteil für die Versorgung der Röhrenschaltung wieder auf. Den Selengleichrichter und den Becherelko habe ich abgelötet. Sie haben im Chassis nur noch optische Funktion.

Die Wechselstromanschlüsse vom Siliziumgleichrichter sind bereits schon eingelötet. Der Gleichrichter liefert schon mal ungesiebte Gleichspannung. Ich verwende einen KBPC610W. Dieser ist kompakt, kann ich gut einbauen und hat Reserve bis 1000 V und leistet bis zu 6 A. Ich habe da lieber ordentlich Sicherheitsreserven, bevor es im Radio einmal knallt und dann raucht.

Die ungesiebte Anodenspannung kommt über 2 * 180 Ohm 5W Drahtwiderstände an den ersten Elko mit 47 µF 500 V. Damit verhindere ich einen zu starken Einschaltstromstoß und zu große Anodenspannung im Radio.

Die Elkos werden im Radio so eingebaut, daß sie sich beim Ausschalten des Radios auf jeden Fall entladen.

Gruß an Alle Radiofreunde von
leuchtmuschel

08.07.10 21:40
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

08.07.10 21:40
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

Re: Reparatur eines Telefunken Andante S, Baujahr 1953

hallo auch,

sollte es dochnoch mucken, ich hab auch einen Andante S und kann dir bei Bedarf Bilder der Anschlüsse nmachen.

nette Grüße
Martin

10.07.10 18:48
leuchtmuschel 

WGF-Einsteiger

10.07.10 18:48
leuchtmuschel 

WGF-Einsteiger

Re: Reparatur eines Telefunken Andante S, Baujahr 1953

Hallo Radiofreunde,

Mein Telefunken Andante S, Baujahr 1953 funktioniert wieder.

Beim Aufbau des Netzteils ging ich bewußt sehr langsam vor. Der Minuspol vom Siliziumgleichrichter wurde an das Chassis angelegt. Dann montierte ich unten an Chassis eine weitere Lötleiste, denn ich brauchte extra Lötpunkte für zweimal 180 Ohm Drahtwiderstand 5 W in Reihenschaltung. Immerhin werden pro Widerstand etwa 2 W im Betrieb verheizt. Die Dinger werden also heiß. Ich habe sie so eingebaut, daß sie ihre Hitze abgeben können und andere Bauteile nicht unnötig weiter aufgeheizt werden. Über diese Widerstände kommt der Pluspol vom Gleichrichter an den ersten Elko mit 47 µF.

Dann lötete ich die beiden Elkos mit je 47 µF 500 V ein, die die Funktion vom deaktivierten Becherelko übernehmen.

Dann wurde es spannend. Ich drehte den Regler vom Spartrafo langsam auf. Ich maß sofort nach ob die Elkos auch tatsächlich richtig rum gepolt eingebaut wurden. Sie sind richtig gepolt drin. Sonst macht es zweimal kra-bumm!

Die Lichter gingen buchstäblich im Radio an. Zuerst die beiden Glühlampen und dann glühten alle Röhren. Dann kam Musik ins Radio.

Nach diesem Erfolg baute ich das Chassis wieder ins Gehäuse ein. Ich entfernte die nötigen Verlängerungen vom Chassis bis zum Gehäuse und stellte die ursprüngliche Verdrahtung wieder her.

Danach war wieder Test. Mein Radio spielt jetzt wieder 100 %.

Ich habe viel gelernt:

Das nächste Radio werde ich sofort am Spartrafo betreiben. Ein aufwendiger Eingriff für den Anschluß eines Anodennetzteils und eines weiteren Netzteils für die Heizung ist unnötiger Aufwand und ein großer vermeidbarer Eingriff in den Urzustand vom Radio. Aber nun gut, ich hatte zu Beginn der Reparatur noch keinen Spartrafo gehabt.

Ebenso unnötig war die hohe Qualität der Kondensatoren gewesen. Billige Kondensatoren reichen völlig für Röhrenradios aus.

Auf jeden Fall richtig war der Austausch von allen Kondensatoren gewesen, die gemäß Fachliteratur kaputt altern.

Für die Ausstattung meiner kleinen privaten Werkstatt war diese Reparatur eine echte Prüfung. Folgende Geräte und Werkzeuge kamen hinzu:

Spartrafo incl. notwendigen Zubehörs für seinen Betrieb.

Spitz-, Flach- und Rundzange (Gleich als ESD-Versionen gekauft, hier unnötig, aber ich kaufe Werkzeuge ungern zweimal, sehr hohe Qualität)

Schrägvornschneider (ESD-Version, sehr hohe Qualität)

R/C-Tongenerator in Röhrentechnik

Meßsender in Röhrentechnik

Es zeigte sich immer wieder der Wert von hochqualitativem Werkzeug: Das Radiobasteln wird leichter und macht mehr Freude.

Meine Wunschliste:

Eine Brille für die Entfernung von 25 bis 50 cm für die Beendigung des „Blindfluges“ beim Löten. Ich kann diese Entfernung nicht mehr einstellen. Eine Gleitsichtbrille bringt da nichts. Ich kann mit ihr nur nach unten scharf in diesem Nahbereich sehen.

Ein Trenntrafo 220 V auf 220 V

Ich werde den Andante wahrscheinlich in meiner Küche betreiben. Aber nicht in der Nähe der Spüle!

Vielen Dank für Eure Beiträge in diesem Thema.

leuchtmuschel

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