Hallo und guten morgen. Habe letzten Samstag auf dem Flohmarkt ein Metz Babysuper 56 günstigst abgestaubt.
Leider funktioniert UKW nicht (Viele Kondensatoren haben viel zu hohe Werte - die werde ich wohl erstmal tauschen müssen). Außerdem hätte ich gerne Infos über die nötigen Batteriespannungen. Im Netz konnte ich nur sehr wenig über dieses Modell herausfinden. Es ist noch eine 4,5 V "Dauer" Gitterbatterie fest eingelötet und ein recht vergammelter Akku für die Heizspannung. Da ich es gerne wieder auch mit Batterie betreiben möchte, habe ich noch fragen: Welche Anodenspannung braucht das Gerät? Welche Erfahrungen habt ihr damit einige 9V Blöcke in Reihe zu schalten. Hält das einigermaßen oder sind die sehr schnell verbraucht? Gibt es da bessere Lösungen? Kann ich als Heizakku einfach einen 1,2V NiMH Akku verwenden?
Über sämtliche Infos wäre ich sehr dankbar. Mit Röhrengeräten habe ich eigentlich einigermaßen Erfahrung, das ist aber mein erstes Batteriegerät.
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Die Heizzellen lassen sich durch NiMH- Zellen ersetzen. Die Anodenspannung beträgt 90 Volt. Du kannst diese mit 10 Blockbatterien 9 Volt bereitstellen und das Gerät damit versorgen. Die Lebensdauer der Blockbatterien ist gut. Bei UKW erst einmal überprüfen, ob der Oszillator des UKW- Tuners schwingt. Ein zweites Radio auf eine Frequenz um 100 MHz einstellen und die Abstimmung des Metz um 90 MHz herum durchstimmen. Im Prüfempfänger sollte dabei eine Rauschstelle erscheinen. Viel Erfolg.
danke für die schnelle Antwort. Zurzeit ist das Gerät zur Reinigung zerlegt. Zuerst möchte ich die Kondensatoren tauschen. Zwei haben sogar das 20ig fache der Sollkapazität. Ich melde mich dann wieder, ob der Oszillator schwingt. Eigentlich sieht das Chassis sehr gut aus (so gut wie gar nicht oxidiert und sehr sauber), doch der Ausgangsübertrager ist sehr "ausgefranst". Das heißt im Bereich der Wicklung liegen die Trafobleche dicht zusammen, doch an den Rändern sind sie aufgefächert und zwischen jedem Trafoblech ist gut Luft zu sehen. Sowas habe ich noch nicht vorher gesehen. Das Gerät schnarrt stark, doch das wird ehr an den Kondensatoren liegen oder spielt der Trafo da auch eine Rolle?
Der zwanzigfache Kapazitätswert ist ungewöhnlich, weil im Normalfall sich die Kapazität eines Kondensators nicht erhöht, sondern verringert. Prüfe am besten, ob dass die Originalkondensatoren sind. Vielleicht hatte da schon Jemand seine Finger dran.
Mit freundlichen Grüssen Rainer
Möge die Welle mit uns sein. Ein Mögel-Dellinger-Effekt ist aufgetreten.
ob es die originalen Kondensatoren sind, kann ich nicht sagen, da ich keinen Schaltplan habe, doch wenn ich den aufgedruckten Wert mit dem gemessenen vergleiche, sind die gemessen Werte um einiges größer (oft Faktor 2-6) als der gedruckte Wert. Meinem Messgerät möchte ich eigentlich vertrauen, denn wenn ich einen neuen Kondensator messe, zeigt es recht genau den passenden Wert an.
Ich kenne es bei diesen alten Kondensatoren auch nur so, dass die Werte größer werden. Elkos verlieren an Kapazität, doch die Wimas und ähnliche nehmen an Kapazität zu. Dies konnte ich jetzt schon an vielen Geräten feststellen.
Ich gebe zu, dass dass mit dem 20ig fachen Wert wiklich ungewöhnlich ist. Habe ich auch noch nicht gehabt.
Ich kenne auch den Effekt der Zunahme an Kapazität bei alten Wickelkondensatoren. Allerdings liegt die Zunahme nach meinen Erfahrungen im Bereich von 30 bis 90 %. Bei der Kapazitätsmessung vornehmlich mit preiswerten Kapazitätsmessern kann der verringerte Isolationswiderstand der Kondensatoren eine Zunahme vortäuschen. Ein direkter Vergleich mit neuen Kondensatoren ist deshalb wenig aussagefähig. Auch die Messung von Elkos ist problematisch. Von meinen 8 Kapazitätsmessern liefern nur 3 verwertbare Aussagen. Bei den anderen hat man den Eindruck, sie schauen nach, was auf dem Elko steht.
die seltsame "Kapazitätszunahme" alter Papier-Wickelkondensatoren ist auch mir nicht unbekannt. Ursächlich dafür sind eingedrungene Feuchtigkeit und daraus resultierende Elektrolyse. So konnte ich bereits mehrfach beobachten, daß mancher Wickel-C zu einer kleinen "Zelle" mutierte, welche dauerhaft eine Spannung von bis zu einigen hundert Milli-Volt liefert, auch längeres Kurzschliessen änderte daran nichts, er "erholte" sich allmählich. Die meisten preiswerten C-Messgeräte arbeiten nach einem Lade/Entlade-Rampen-Messverfahren und zeigen dadurch völlig verfälschte Ergebnisse. Etwas besser sind Kapazitäts-Messbrücken, welche in gewissen Grenzen diese "Dreck-Effekte" herausrechnen können. Die Kondis werden dadurch natürlich nicht "besser", ein Austausch ist ratsam. Besonders betroffen sind C´s, welche im Betrieb sehr hohen Spannungen ausgesetzt sind, ungünstige Umwelteinflüsse und schlechter Zustand der äusseren Umhüllung (aufgeplatzte WIMA´s sind unter anderem die heissesten Kandidaten) beschleunigen den Prozess.
das ist sehr interessant. Ich glaube jetzt weiß ich auch, warum das Gerät schnarrt: Jetzt wo ich den Plan habe, ist zu sehen, dass die Gittervorspannung der beiden DL96 ausschließlich aus der Gitterbatterie kommt (auch bei Netzbetrieb). Die 50 Jahre alte Batterie hat nur noch 0,4 Volt. Sollte ich wohl mal ersetzen.
Die Batterie muß auf jeden Fall ersetzt werden, damit die Röhren wieder ihre richtigen Arbeitspunkte haben. Das von Dir beobachtete Schnarren kann durchaus von der zu niedrigen Gittervorspannung der Endröhren verursacht werden. Eventuell haben in der Entkopplung sitzende Elkos Kapazitätsverlust. Auch das wäre zu überprüfen.
das war vielleicht eine "Operation". Eigentlich wollte ich am Wochenende nur Kondensatoren tauschen und hoffte, dass es danach deutlich besser geht. Pustekuchen. Ich stellte fest, dass auf UKW ein Sender ganz schwach war und bei Betrieb die Anodenspannung auf unter 60V absank. Dann stellte ich beim Rumprobieren fest , dass ich eine DL96 ohne Veränderung ziehen konnte. Beim ziehen der anderen hatte ich gar keinen Ton mehr. Nachgemessen: Ausgangsübertrager durch! Teil ausgebaut Wicklungsklebeband entfernt. Nach 5 Windungen gab es eine Verbindungsstelle zwischen Wicklungsdraht und Anschlußdraht. Die war korrodiert. Über eine Stunde mit Lötkolben und Pinzette bearbeitet: geht wieder! Glück gehabt.
Jetzt habe ich folgende Probleme: 80% Aller Kondensatoren getauscht (auf jeden Fall NF Endstufe und Netzteil)
- Radio spielt laut auf MW und LW - UKW dagegen einiges leiser aber einige Sender mehr vorhanden als vorher. - UKW Sender haben 2 Maxima - Die Anodenspannung beträgt jetzt knapp 70V. Wenn die DL96 in der Endstufe gezogen sind: 100V - Die gelötete Wicklung des Ausgangstrafos (eine Seite der Primärwicklung hat 600Ohm die andere 550Ohm - kann man das noch als Toleranz sehen?
Noch etwas ist mir aufgefallen. Ziehe ich die DL96, die nicht die DF97 als Phasenumkehrstufe vorgeschaltet hat, beginnt es zu schnarren. Ziehe ich die andere, bleibt der Ton fast unverändert. Vertauscht habe ich die Röhren schon mehrfach. Außerdem kann ich keinen Unterschied feststellen, ob die Gittervorspannung der 4,5V Gitterbatterie anliegt oder nicht.
Kannst Du mir noch einen Tipp geben. Ich denke das Hauptproblem ist die Anodenspannung.