als in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre die Stereo-Schallplattentechnik auf den Markt kam, gab es dafür auch bald Stereo-Demonstrationsschallplatten. Ich bin gerade wieder auf einiger dieser Platten bei mir gestoßen:
Da waren von links nach rechts durchjagende Rennwagen, Flugzeuge, Eisenbahnen, Feuerwehren, usw zu hören. Hörspielstücke mit Sprechern links und rechts. Tischtennisspiele mit Ballaufschlägen, Konzerte, Musikstücke mit verteilten Sängern und Musikern.
Auf einigen Demonstrationsplatten waren auch links-rechts-Testtöne zu hören, leise und laute auf verschiedenen Frequenzen.
Man saß davor und staunte über die heftige Links-Rechts-Wirkung. Wir hatten damals diese Imperial (Kuba) -Stereotruhe (noch ohne HF-Stereo):
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diese Schallplatten waren unter NF-Bastlern oder an Technik Interessierten recht beliebt, konnte man damit doch die Eigenschaften seiner Geräte ohne Messmittel überprüfen. Es gab sie auch als HiFi-Stereo Testplatten von damaligen Gerätehersteller-Firmen.
Später gab es sie in Form von CDs mit ähnlichem Inhalt.
Das Interessante sind eigentlich die Testtöne. Die richtige Wiedergabe beim Plattenspieler ist von einigen Faktoren abhängig. Da ist zunächst mal das Auflagegewicht und das Antiskating. Dazu kommt dann noch die Nachgiebigkeit der Nadel in Verbindung zum Tonarmgewicht. Mit diesen Testtönen kann man das sehr gut optimieren. Das Auflagegewicht das der Hersteller eines Systems angibt ist ja nur ein Richtwert. Der kann je nach dem wie der Tonarm gebaut ist schon stark von den Vorgaben abweichen. Bei den von dir gezeigten Platten ging es vermutlich nur darum den Leuten zu zeigen wie toll Stereo ist. Bei aktuellen Testplatten kann man anhand der Testtöne das Optimum aus seinem Tonarm holen. Bei einigen meiner Dual Plattenspieler ist am Gegengewicht ein Antiresonator verbaut. Dieser soll gerade bei tiefen Tönen den Tonarm ruhig stellen, da die Frequenzen sich ja auch auf den Arm selbst übertragen. Auch kann man damit das Antiskating optimieren damit bis zum Ende der Platte sauber abgetastet wird. Mit so einer Testplatte kann man im Gegensatz zu einer CD schon eine ganze Menge machen
meine Test- und Demo-Platten haben auch teilweise den Skating-Effekt im Visier (wenn sie nicht aus der Vor-Anti-Skatimg-Zeit stammen). Einer Platte (Doppelalbum) liegt eine großformatige sechsseitige Anleitung und Beschreibung bei. Abtasttests Mitten / Höhen Mono, Tonbursts Stereo, Differenttonverzerrungen Mono, Intermodulationsverzerrungen Mono, Gleichlaufschwankungen Mono, Frequenzgang Stereo, Terz-Rauschen (auch für richtige Lautsprecher-Phase), Abtasttest Tiefen Mono, Übertragungsfaktor Mono, Leerrille, Seitentest, Phasentest Stereo, Antiskating-Justage, Balance-Einstellungusw, usw., usw.
Mit so einer Testplatte kann man noch einiges aus seinem Plattenspieler rausholen. Was auch ein Problem darstellt, ist eine neue Nadel. Für ältere Systeme gibt es oftmals nur Nachbauten oder es gibt wenn es sie noch original gibt wohl sehr hohe Serienstreuungen. Die reichen dann von sehr gut bis kaum zu gebrauchen. Da die Nadeln aber wohl generell stark von der "Erstausstattung" abweichen, kommt man nicht daran vorbei, das ganze mit der Testplatte nach ein paar Stunden Einspielzeit wieder neu zu justieren. Meine ist Testplatte leider beim Umzug abhanden gekommen so das ich mir eine neue kaufen muß. Die liegen aktuell so bei 50€. Da ich aber einige Plattenspieler habe, werd ich wohl in den sauren Apfel beißen.
vielen Dank für die Informationen. Ich erinnere mich das ich auch solche Messschallplatten (und Kassetten) von RFT hatte. Das passend Messgerät steht in meiner Werkstatt und wurde seit Jahr(zehnten) nicht mehr benutzt. Leider finde ich jetzt auch nicht mehr die Messplatte dazu, eine Kassette könnte man ja mit einem Referenzlaufwerk und Signalgenerator notgedrungen erstellen, aber eine Platte mit den Messfrequenzen schneiden? Vielleicht hat jemand hier im Forum die Technik dazu.
Messplatten sind ja zu bekommen auch wenn sie nicht ganz billig sind. Wenn sich einer für Plattenspieler interessiert ist das sicher eine gute Investition. Für ältere Geräte wie sie in alten Radios oder Truhen zu finden sind, würde ich allerdings versuchen eine "gute" Gebrauchte zu bekommen. Auch bei den alten Plattenspielern mit ihren Keramiksystemen ist sicher wenn sie mit einer solchen Platte feinjustiert sind noch ein deutlicher Klanggewinn zu erzielen. Bei Bandmaterial sieht es wieder ganz anders aus. Da ist leider nur noch was für Tonbandgeräte zu bekommen. Das Bandmaterial ist soweit ich mich erinnere in Vollspur aufgenommen. Bei Kassetten wird es auch so sein. Bei den Messbändern gibt es zig verschiedene Ausführungen. Da muß man vorab in das SM schauen, welche Frequenzen und/oder Geschwindigkeiten da angegeben werden. Eine Kassette selbst zu machen ist nicht ganz so einfach da man nie sicher weiß wie das Gerät mit dem man sie erstellt selbst justiert ist. Ein ganz guter Behelf sind fertig bespielte Kassetten. Neuere sind recht oft mit Dolby aufgenommen. Bei manchen ist nur ein Pilotton zu hören bei anderen ein paar Sekunden der Pegelton vom Dolby. Damit kann man ganz gut einstellen, wenn es nötig ist.