Moderne Billigplattenspieler |
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Re: Moderne Billigplattenspieler
Hallo Jürgen,
roehrenfreak:
> Turntable SONY PS-X50, bestückt mit "Shure M75B", alternativ "Ortofon OMB10" > ein normaler Laptop (HP EliteBook 8730w) mit Mikrophoneingang
Was kann man mit welcher (möglichst freien) Software qualitativ damit herausholen?
wenn Du nichts weiter anschaffen willst als die beiden zitierten Geräte (Plattenspieler mit TA + Laptop nur mit Mikrofoneingang) so wird die Aufzeichnungsqualität wahrscheinlich durch die (oft geringe) Qualität des Mikrofoneingangs begrenzt.
Bekanntlich ist die Musik auf der Schallplatte nicht freqenzlinear aufgezeichnet sondern nach 'RIAA'-Norm vorverzerrt. Man benötigt nach dem Tonabnehmer normalerweise einen 'Entzerrer'. In ältere Vollverstärker war so etwas eingebaut. Heute findet man das meist nur noch in audiophilem Equipment.
Es gibt Software, die diese Entzerrung computerseitig ab Mikrofoneingang vornimmt. Ich selber habe damit keine Erfahrung. Es gibt aber Bedenken bzgl. Signal/Rauschabstand, Übersteuerungsfestigkeit und letzlich erreichter Frequenzlinearität. Die von Dir verwendeten Tonabnehmer benötigen eine für alle Hersteller normierte Abschlußimpedanz von 47 kOhm + ca. 100..200pF. Ob Dein Mikrofoneingang dem entspricht, müßtest Du selber feststellen.
Für optimale Audioqualität wäre es besser, einen separaten (guten) Entzerrer-Vorverstärker anzuschaffen oder selbst zu bauen. Ein empfehlenswerter Bausatz wird z.B. hier beschrieben (http ://www.heise.de/ct/projekte/Kurven-kriegen-284159.html). Das ct-Projekt zeigt auch den vernünftigen Preisrahmen. Teurer muß es nicht sein. Im Internet kursieren unzählige Selbstbau-Alternativen. Die meisten genügen höheren Ansprüchen nicht. Alternativ, falls Du einen Vollverstärker mit MM-Tonabnehmer-Eingang besitzt, kann man das Signal nach dem eingebauten Entzerrer oder jedenfalls vor dem Leistungsverstärkerteil abnehmen, z.B. TB-Ausgang.
Von diesem Entzerrer geht man dann auf den Line-Eingang einer ordentlichen (USB-)Soundkarte und zeichnet in PCM (.wav) auf. Eine spätere Umwandlung in verlustfreies FLAC oder verlustbehaftetes mp3 kann man gegebenenfalls computerseitig vornehmen. Software z.B. 'Audacity'.
Von Nachbearbeitung, Rausch- und Knacksfiltern etc. halte ich nichts. Nach meinem Gefühl macht so etwas den Klang nicht besser. Aber das ist meine persönliche Erfahrung mit meinen persönlichen Platten. Was den nachträglichen Kauf von CDs mit den gleichen Titeln angeht, sollte man aufpasssen, daß man auch die gleiche und keine nachbearbeitete Version mit nachträglich 'optimodifiziertem' Klang bekommt.
Gruß
Heinz
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wumpus  Administrator
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wumpus  Administrator

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Re: Moderne Billigplattenspieler
Hallo zusammen,
es gibt nach wie vor auch noch preiswerte TA-Entzerrer-Vorverstärker, die dan gut an den Line-Eingang des PCs passen. Das TA-System direkt auf den Mikro-Eingang des PCs zu geben kann halbwegs funktionieren, leider oft aber eben auch nicht. Rauschen, Frequenzgang, sogar pumpen.
z.B. bei Reichelt. Den habe ich auch, geht gut.
In Entzerrer-Vorverstärker im Wumpus-Welt-der-alten-Radios Online-Museum: http://www.welt-der-alten-radios.de/auss...detail-368.html
Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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Klaus
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Klaus

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Re: Moderne Billigplattenspieler
Zitieren: Das TA-System direkt auf den Mikro-Eingang des PCs zu geben kann halbwegs funktionieren, leider oft aber eben auch nicht. Hallo zusammen,
vermutlich wird es in den meisten Fällen eher schlecht als recht funktionieren.
Wie soll z.B. der Mikro-Eingang die RIAA-Kennlinie nachbilden, um einen halbwegs geraden Wiedergabefrequenzgang zu erzielen. Es wird sicherlich einiges zu hören sein, ob es aber mit der ursprünglichen Aufnahme etwas zu tun hat, sei dahin gestellt.
Die von dir empfohlenen Entzerrervorverstärker gibt es zudem für kleines Geld, s.d. die Investition durchaus sinnvoll erscheint.
Viele Grüße Klaus
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roehrenfreaknicht registriert
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roehrenfreaknicht registriert
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Re: Moderne Billigplattenspieler
Tja, liebe Freunde,
und da wäre das Problem - der Laptop hat keinen Line-Eingang. Einen externen Entzerrer/Vorverstärker zu beschaffen, ist kein Thema. Aber der MIC-Eingang würde mit dem Pegel schätzungsweise hoffnungslos überfordert. Also müsste ein Teiler her. Und der erzeugt wieder Rauschen etc...
Gibt es vielleicht eine Software, die den MIC-Eingang eines Laptops bereits an die RIAA-Kurve anpasst? Damit sollten dann doch alle Spatzen gefangen sein, oder sehe ich das grundsätzlich falsch?
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qw123
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Re: Moderne Billigplattenspieler
Hallo Jürgen,
roehrenfreak: ... Also müsste ein Teiler her. Und der erzeugt wieder Rauschen etc...
das mit dem Rauschen des Teilers ist nicht so schlimm, falls der niederohmig ausgeführt werden kann. Das wiederum hängt vom Ausgang des Entzerrerverstärkers ab. Aber da könnte man nachhelfen mit einem kleinen Impedanzwandler. Ein Transistor/Kanal und eine 9V-Batterie.
Das Problem liegt an anderer Stelle. Mikrofoneingänge an Laptops neigen dazu, nicht HiFi-tauglich zu sein. Zu geringer S/N, nichtlinearer Frequenzgang.
roehrenfreak: Gibt es vielleicht eine Software, die den MIC-Eingang eines Laptops bereits an die RIAA-Kurve anpasst?
So eine Software gibt es. Im Beitrag von "Dingeldong" wurde sie genannt. Aus den oben genannten Gründen ist sie aber problematisch. Sie löst das Problem eben nicht oder nur bei niedrigen Ansprüchen an die Qualität. Außerdem kostet sie Geld.
Dieses Geld würde ich lieber für eine USB-Soundkarte aus der Elektrobucht ausgeben. Der Line-Eingang der Soundkarte verträgt die Ausgangs-Spannung des Entzerrer-Verstärkers und einen USB-Eingang wird Dein Laptop doch wohl haben. Insgesamt wäre das eine Lösung mit erheblich besserer Qualität.
Gruß
Heinz
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wumpus  Administrator
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wumpus  Administrator

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Re: Moderne Billigplattenspieler
Hallo Jürgen,
wenn Du NUR einen Mike-Eingang hast, ist tatsächlich eine USB-Soundcard ganz gut. Leider habe ich aber damit auch Lehrgeld zahlen müssen. Es werden USB-Soundcards für unter 10 EUR angeboten. Davon hatte ich drei Verschiedene. Alle drei waren - ich will es höflich sagen - sub-optimal. Natürlich ist das eine persönliche Einschätzung, ich kann mir hier auch irren.
Aber ganz zufrieden war ich mit einer Trust SC-5500p. Nach einem Mini-Problem beim Installieren ging die ganz gut.
Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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Dingeldong
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Dingeldong
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Re: Moderne Billigplattenspieler
roehrenfreak:
Gibt es vielleicht eine Software, die den MIC-Eingang eines Laptops bereits an die RIAA-Kurve anpasst? Damit sollten dann doch alle Spatzen gefangen sein, oder sehe ich das grundsätzlich falsch?
 Hab' erst gedacht, Du hast meine Antwort nicht gelesen, weiß aber jetzt, auf was Du zielst. Wird off. Zeit, dass wir uns mal mit "Röhrenrechnern" beschäftigen, damit ihr da mal reinschaut. (Übrigens gab es ein 5 1/4 Zolleinschubmodul auf Röhrentechnik als Kopfhöhrerverstärker für Rechner vor einigen Jahren!)
Softwareseitige Anpassung des Frequenzverhaltens "des Eingangs" macht keinen Sinn, da das rein technisch nur NACH einer Wandlung/Digitalisierung erfolgen kann. Grund: Eingangselektronik ist ja nicht gedacht, sofwareseitig klanglich derart veränderbar zu sein, dass eine exakte RIAA-Anpassung erfolgen kann. So was wird nicht in serienmäßige Hardware verbaut, wäre nur über eine sehr aufwendig, feinst skalierbare Hardware denkbar, die enstpr. teuer wäre. Hier kommt aber preiskampfbedingt nur Billigkram zum Masseneinsatz für SKYPE und Konsorten in besserer "Landfunkqualität"! Allerdings ist selbst diese Hardware klanglich durchaus ebenbürtig oder sogar besser, als das meiste der von uns hier gehätschelten Oldtimer/Schätzchen - übrigens auch, was Transen angeht. Anders betrachtet: Bekannte Tophits der 50er und 60er wurden mit schlechterem Equipment aufgenommen, als was uns hier in dieser "Brot-und-Butterqualität" zur Verfügung steht. Interessant auch, dass ein Kanal eines 64 Kanal HARRISON, an dem ich damals Anfang der 80er arbeitete, bei etwas unter DM 10.000 lag und ich den klanglich und messtechnisch mit Harddiscrecordinghardware für deutlich weniger, als € 150.-/Kanal heute deutlich überbieten kann, was sich nun auch Privatleute durchaus leisten können. Das aber nur am Rande.
NACH der Digitalisierung ist es aber dem resp. mit einem Rechner egal, ob Du diese RIAA-Anpassung einige ms nach dem Passieren des Eingangs für dich als Mensch in "Echtzeit" vornimmst oder halt nach Aufnahme des WAVE-Files ein paar Minuten/Stunden/Tage versetzt. Die RIAA-Anpassung erfolgt im Bereich der Digitalisierung mit PCs also immer softwareseitig, was auch zu exakteren resp. exakter kalibrierbaren Ergebnissen führt, als irgendwelche Frequenzgangbiegereien angepasst auf (immer auch spezielle) Hardware und damit proprietären Charakters. Die softwareseitige Entzerrung im Nachgang hier ist somit günstigere Alternative und universeller einsetzbar.
Zudem: Ein Abhören in Echtzeit (wie z.B. bei Muskiproduktionen Stichwort ASIO-Schnittselle und Software-Effektmodule etc.) ist hier nicht nötig, da das Material nicht verändert werden muß/soll. Fällt mir gerade ein: Wen's interessiert soll mal schauen, ob es ein ASIO-Modul zur RIAA-Entzerrung gibt. Sollte mich nicht wundern, weiß ich aber nicht.
@Heinz Das stimmt so nicht, was Du schreibst: Postprocess - RIAA Entzerrung ist Stand der Studiotechnik bei kommerzieller Digitalisierung von Plattenmaterial (Da hat DIFITEC durchaus seine Finger drin!!), weil auch universeller anpassbar. Daneben gibt es (noch) spezielles Gerät (ich denke von CAMEBRIDGE mal so was vor Jahren in Betrieb gesehen zu haben, kann mich aber auch irren), welche RIAA-Entzerrung, Klick-, Knister- und Rauschelimination hardwareseitig vornimmt. Das war zur Zeit schwachbrüstiger Rechner noch üblich/sinnvoll, da sich so teure Studiozeit sparen ließ. Immerhin lag bis noch vor einigen Jahren die Nachbearbeitungszeit für diese Zwecke bei damals bezahlbaren Hochleistungsrechnern für Studioeinsatz beim 3-5 fachen der Aufnahmelaufzeit. Da rechnete sich so was. Heute aber nicht mehr, da die Rechner derart leistungsfähig sind, dass die auch rein technisch eh bessere Softwarelösung nur noch ökonomisch ist. So was geht mittlerweile in wenigen Minuten batchgesteuert parralel zu laufenden Aufnahmen. Also schaltet man am Ende eines Studiotages die Aufnahmeeinheit wenige Minuten nach dem Ende der letzten Aufnahme aus. Da bringt einige Tausend Euro teure Spezialhardware nichts.
Gute Seite zum Einstieg dazu: http://www.computeraudiophile.com/conten...-using-windows/
Aber abgesehen davon: Diese BilligPhonoPreamps funktionieren ganz gut, wenn man klanglich enstpr. Ansprüche hat. Wäre quasi die einfache, schnelle Lösung des Problems.
Viele gute Informationen zur Pegelanpassung in möglichst hoher Qualität finden sich schaltungstechnisch im Bereich der Studiotechnik/Mischer. Hier gibt es natürlich nicht nur passive Lösungen sondern auch aktive, je nach Gusto, Geldbeutel, Kenntnisse o.ä.. Das dürfte für Dich, @Jürgen, kein Problem sein, was gutes zusammenzubraten.
Je nach System (MC) muss aber hier auch an einem MicEingang noch eher verstärkt als abgeschwächt werden. Kapazitive Anpassung für guten Klang nicht vergessen.
Zuletzt bearbeitet am 20.02.14 10:38
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Dingeldong
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Dingeldong
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Re: Moderne Billigplattenspieler
wumpus: Hallo Jürgen,
wenn Du NUR einen Mike-Eingang hast, ist tatsächlich eine USB-Soundcard ganz gut. Leider habe ich aber damit auch Lehrgeld zahlen müssen. Es werden USB-Soundcards für unter 10 EUR angeboten. Davon hatte ich drei Verschiedene. Alle drei waren - ich will es höflich sagen - sub-optimal. Natürlich ist das eine persönliche Einschätzung, ich kann mir hier auch irren.
Aber ganz zufrieden war ich mit einer Trust SC-5500p. Nach einem Mini-Problem beim Installieren ging die ganz gut.
Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Du meinst sicher extern betreibbare USB-Soundmodule, oder?
Zuletzt bearbeitet am 20.02.14 10:39
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Re: Moderne Billigplattenspieler
Hallo Dingeldong,
Dingeldong: @Heinz Das stimmt so nicht, was Du schreibst: Postprocess - RIAA Entzerrung ist Stand der Studiotechnik bei kommerzieller Digitalisierung von Plattenmaterial ...
das mag so sein. Es sollte mich aber sehr wundern, falls die Profis diese digitale Entzerrung auf Datenmaterial anwenden, das vorher direkt vom MM-Tonabnehmer durch den Mikrofoneingang eines durchschnittlichen Laptops gegangen ist.
Nicht vor der Qualität der nachträglichen digitalen Entzerrung habe ich gewarnt, sondern vor der Erwartung, man könne eine höheren Ansprüchen genügende Qualität erzielen, wenn man den Tonabnehmer direkt an den Laptop-Mikrofoneingang anschließt und anschließend entzerrt. Der Qualitätsengpaß liegt in den Eigenschaften des nichtprofessionellen Mikrofoneingangs und in den Problemen der Anpassung von MM-Tonabnehmern an diesen Eingang.
Gruß
Heinz
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Dingeldong
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Dingeldong
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Re: Moderne Billigplattenspieler
Hallo @Heinz,
das stimmt, was Du sagst, ohne Frage. Das war für mich nur etwas mißverständlich formuliert. Aber wie immer: Alles eine Frage des Geldes-, Aufwandes etc.. Profis verwenden lineare Eingangssektionen ihres Equipments.
Fazit aus meiner Erfahrung: Hat man einen guten (externen) ADC (z.B. auf USB oder auch FireWire etc.), kann man den bei den derzeitig hier durchaus üblichen Rauschabständen von deutlich über 120dB problemlos direkt bei interner Hochverstärkung zur Aufnahme von Tonabnehmersystemen verwenden, ohne Qualitätsverluste durch eine softwareseitige Entzerrung zu befürchten. Kurze, hochqualititive Verbindungsmöglichkeiten und adäquate Kompensationsmaßnahmen je nach Abnehemertyp vorausgesetzt Grund: Selbst die Störabstände der letzen HigHend-Preamps waren deutlich schlechter, von den aktuellen Billigpreamps ganz zu schweigen. (Gilt ähnlich für andere technische Daten)
Microphon-Eingang Laptop (oder auch dessen LineIn) bzw. die EIngänge enstpr. BilligSoundkarten bringen nur beschränkte Ergebnisse, wie auch die Nutzung entspr. Angebote zum Plattendigitalisieren für ein paar Euro. Sei es Plattenspieler mit ADC, USB-Anschluß und Software, enstpr. Lösungen auf Musikkassettenbasis oder "Wunderzwischenstecker/-kabel" zum Digitalisieren von Analogquellen.
Nach eigener Erfahrung ist ein hard- und softwareseitiger Aufwand von lediglich ca. € 2000.- notwendig, um sehr gut aufgenommene (audiophile) Platten der letzten Jahre in einer zu ihren CD-Kopien ebenbürtigen Qualität herzustellen- rein rechnerbezogen € 500.- (ADC & Software). Bei suboptimal aufgenommenem MAssen - Plattenmaterial aus den 70ern und 80ern (Pop, Standardklassikeditionen etc.) lohnt das weniger, da man nicht die Möglichkeiten hat, die auflagenbedingten Qualitätsverluste der damals üblichen Plattenauflagen im Vergleich zum AudioMaster zu kompensieren, auf den man aber bei eine Neuveröffentlichung auf CD i.a. zurückgreift.
Hier genügen hardwareseitig durchaus Soundkarten im Bereich von € 100.- mit Ausrichtung auf HDR (Musikhandel!) resp. ältere HighEndkarten, die man günstig z.B. gebraucht bekommen kann. Darunter wird man sich wohl nur ärgern, wenn man keine mp3-verkrüppelten Ohren hat.
Zuletzt bearbeitet am 20.02.14 12:23
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