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Metz Verstärker ohne Anodenspannungs-Trafo - Tipps gesucht
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16.07.18 08:59
Andre1210 

WGF-Nutzer Stufe 3

16.07.18 08:59
Andre1210 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Metz Verstärker ohne Anodenspannungs-Trafo - Tipps gesucht

Hallo zusamen,

ich habe gestern den Verstärker mit einem B250C150 Selen Gleichrichter und (vorerst) mit einem großen Trafo aus einer alten Grundig Musiktruhe in Betrieb genommen.
Zuerst musste ich allerdings noch einige Kondensatoren tauschen, da der Anodenstrom mit über 200mA viel zu hoch war. Jetzt liegt der Ruhestrom bei ca 100mA. Die Spannung liegt im warmen Zustand bei 275V (Soll 290V).

Jetzt nochmal zur Gegenkopplung:
Brummen habe ich so gut wie gar nicht. Allerdings ist der Klang recht dünn. Vor allem im Baßbereich.
Ich kannte die Musiktruhe noch von meinem Freund als sie noch vollständig war. Da hatte sie einen richtig kraftvollen tiefen Baß.

Wie könnte ich in meinem Fall eine Gegenkopplung aufbauen? Ich habe bereits einige Schaltpläne durchgesehen, aber dort hängt die Gegenkopplung oft in der Klangregelung mit gehörichtigem Lautstärkeregler. So einen Lautstärkeregler möchte ich nicht verwenden.

Vielleicht könnt ihr mir ja einen Tipp geben.

Vielen Dank
und Grüße
André

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17.07.18 11:22
Andre1210 

WGF-Nutzer Stufe 3

17.07.18 11:22
Andre1210 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Metz Verstärker ohne Anodenspannungs-Trafo - Tipps gesucht

Ich bin es nochmal.
Wenn ich mir Schaltungen ohne Gehörrichtigen Lautstärkeregler ansehe, so geht die Gegenkopplung oft an die Kathode der Eingangsröhre.
In meinem Fall liegt die Kathode der EF86 aber auf Masse.
Sollte ich hier einen Widerstand setzen und die Gegenkopplung anschließen, oder was wäre in diesem Fall der beste Weg?
Ich möchte nicht unnötig am bestehenden Teil des Verstärkers herumbasteln.
Für Vorschläge bin ich sehr dankbar.

viele Grüße
André

17.07.18 18:10
HB9 

WGF-Premiumnutzer

17.07.18 18:10
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Metz Verstärker ohne Anodenspannungs-Trafo - Tipps gesucht

Hallo André,

bei schlecher Basswiedergabe solltest du als erstes prüfen, ob die Elkos über den Kathodenwiderständen der Endröhren (falls vorhanden) gut sind, die trocknen gerne aus und verlieren so ihre Kapazität, was dann eine starke Gegenkopplung für tiefe Frequenzen ergibt. Weiter ist zu beachten, dass die üblicherweise eingesetzten gehörrichtigen Lautstärkeregelungen bei niedriger bis mässiger Lautstärke den Bass recht ordentlich anhoben, so dass es bis zu einem gewissen Grad normal ist, dass mit linearer Lautstärkeregelung der Bass schwächer ist. Er sollte dann ähnlich gut sein wie mit einem modernen Verstärker ohne Klangveräderungen. Weiter ist es so, dass Röhrenverstärker und Lautsprecherboxen bis zu einem gewissen Grad zusammenpassen müssen, insbesondere wenn keine Gegenkopplung vorhanden ist. Ob hier das Problem ist, kannst du testen, indem du parallel zum Verstärkerausgang einen belastbaren Widerstand von ca. 2 Ohm schaltest. Dann wird es natürlich leiser, aber wenn die Basswidergabe besser wird, liegt das Problem am unpassenden Lautsprecher. 4-Ohm-Boxen sind übrigens solchen mit 8 Ohm vorzuziehen. Röhrenverstärker haben nämlich einen relativ hohen inneren Widerstand, so dass die Lautsprecher einerseits schlecht gedämpft werden, andererseits die Ausgangsspannung recht stark durch die Lautsprecherimpedanz beeinflusst wird. Je nach Bauart der Frequenzweiche schwankt die Impedanz über die Frequenz stark.

Zur Gegenkopplung: Wohin die Rückführung gehen muss, hängt von der Polarität der Spannung an der Gegenkopplungswicklung des Trafos ab. Ist sie gleichphasig zum NF-Eingangssignal, muss die Gegenkopplung auf die Kathode der Vorstufe erfolgen, bei gegenphasigem Signal auf das Gitter der Vorstufe. In die Kathode kannst du ohne Problem einen Widerstand einschlaufen, üblich sind Werte um 220 Ohm. Gegenkopplung auf das Gitter erfolgt über das 'kalte' Ende des Lautstärkepotis, indem dieses nicht direkt auf Masse gelegt wird, sondern ebenfalls über einen Widerstand oder sogar direkt mit der Gegenkopplungswicklung verbunden wird. Wichtig ist in allen Fällen, dass man es mit der Gegenkopplung nicht übertreibt, sonst wird der Verstärker je nach Lautsprecher instabil und schwingt, normalerweise im Audiobereich und damit unüberhörbar. Dasselbe passiert, wenn die Phasenlage falsch ist, also wenn man am falschen Ort einspeist und so eine Rückkopplung baut.
Sehr wichtig! Immer einen Lautsprecher angeschlossen haben, sonst gibt es bei Schwingen Überschläge und der Ausgangstrafo kann zerstört werden.

Gruss HB9

18.07.18 09:38
Andre1210 

WGF-Nutzer Stufe 3

18.07.18 09:38
Andre1210 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Metz Verstärker ohne Anodenspannungs-Trafo - Tipps gesucht

Hallo HB9,

danke für deine Informationen.
Also Elkos und Kondensatoren hatte ich vorher schon getauscht. Die Kathoden sind in diesem Modell übrigens direkt auf Masse. Die 4 Gittervorspannungen liegen jetzt alle bei ca. -10V
Die Lautsprecher sind auch nicht die Ursache. Ich hatte die meines "Altagsgerätes" (Philips F8D41A / F8X41A) angeschlossen.
Bei diesem Altagsgerät ist der Laustärkeregler immer ganz kurz vor Vollanschlag gedreht, da ich meine Musik mit AptX vom Tablet / PC streame.
Ich will damit sagen, die Boxen machen erstaunlicherweise an dem Philips Gegentaktverstärker einen sehr schönen, tiefen Bass. Die Boxen meine ich haben 4 Ohm.

Ich denke ich werde dann mal am Wochenende deinen Vorschlag mit der Gegenkopplung ausprobieren. Wenn ich mir den alten Schaltplan ansehe, werde ich mit der Variante am Lautstärkepoti beginnen, denn dort hing die Gegenkopplung am Abgriff des Potis (wenn ich das so richtig gelesen habe).

Du hast auch erwähnt, die Spannung über den Anoden am Augangstrafo zu messen. Hier hat der eine Kanal 0,5V. Der andere hatte zunächst 5V und nach Röhrentausch 1V. Ich vermute 0V wären optimal, aber wie groß darf die Toleranz hier sein?

Vielen Dank
André

19.07.18 19:37
HB9 

WGF-Premiumnutzer

19.07.18 19:37
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Metz Verstärker ohne Anodenspannungs-Trafo - Tipps gesucht

Hallo André,

zur Toleranz des Spannungsabfalls am Ausgangstrafo: das hängt von der Widerstandstoleranz der beiden Primärwicklungen ab. Idealerweise sind die Ströme bei Gegentakt-Endstufen im Ruhezustand in beiden Röhren gleich, so heben sich geradzahlige Oberwellen und Brumm weg. In der Praxis würde ich eine Toleranz von 10% als noch gut ansehen, je weniger, desto besser. Wer es genau nimmt, kann über die Gittervorspannung die Ströme abgleichen, wie es bei Spitzen-Hifi-Verstärkern vorgesehen ist. Somit musst du also die Anodenströme messen. wenn du es genau wissen willst, oder dann die Widerstände der Trafowickluingen im stromlosen Zustand.
Achtung! Im Betrieb müssen die Anoden immer am Trafo angeschlossen sein, sonst glüht das Schirmgitter und wird relativ schnell zerstört!
Die Werte 0.5V und 1V sind aber sicher nicht allzu schlecht, 5V deutet aber klar auf einen viel zu hohen Strom und damit eine defekte Röhre, was der Röhrentausch auch bestätigt hat. Wenn kein Brumm hörbar ist, ist die Symmetrie für den Anfang sicher ausreichend, und mit der Basswidergabe hat das nichts zu tun.

Mit der Gegenkopplung wünsche ich dir mal viel Vergnügen. Richtig dimensioniert wird der Klang einiges besser, da die Ausgangsimpedanz absinkt und so der Lautsprecher weniger 'Eigenleben' führen kann, zudem kann durch gezielte frequenzabhängige Gegenkopplung der Frequenzgang 'geradegebpogen' werden, was insbesondere dann nötig wird, wenn die Ausgangstrafos eher klein dimensioniert wurden und so die Primärimpedanz im Bassbereich eher tief ist.

Beim Experimentieren empfehle ich, ein niederohmiges Poti (Grössenordnung 0.5..1kOhm) am Ausgangstrafo anzuschliessen, mit dem die Gegenkopplung hochgefahren werden kann. Wird der Klang beim Hochfahren schlechter und der Ton lauter, hat man eine Mitkopplung und beim Weiterdrehen beginnt es zu pfeifen. Bei korrekter Polarität wird der Ton beim Hochdrehen leiser und (hoffentlich) der Klang besser. Bei allzuviel Gegenkopplung kann es aber auch schwingen, daher nicht übertreiben.

Gruss HB9

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