Elac 1000T Quadrosound. Ein Quadrogerät ohne Quadro
Hallo zusammen,
1972 brachte Elac mit dem 1000T ein Steuergerät im Pultgehäuse und Quadrosound heraus. Allerdings war dieses Quadro nicht echt, sondern im Grunde nur eine Stereo-Basisbreitenerweiterung (durch gegenphasige Verkopplung) der beiden Endstufen, die dann über zwei Zusatz-Ausgänge auf "Hinten-Lautsprecher" geleitet wurde.
Trotzdem ein feines Gerät. Mehr dazu im Wumpus-Online-Museum:
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Re: Elac 1000T Quadrosound. Ein Quadrogerät ohne Quadro
Hallo Rainer,
ich denke, Quadro konnte sich wie viele andere Neuerscheinungen nicht am Markt durch setzen und war wohl eher eine Marketingentscheidung als einem tatsächlichen Bedürfnis geschuldet. Auch andere Mitbewerber versuchten, auf diesen Zug auf zu springen, m.W. ohne langfristigen Erfolg.
Erst spätere Anlagen wie 5.1 fanden m.E. Akzeptanz am Markt und sind auch heute noch teilweise lieferbar.
Re: Elac 1000T Quadrosound. Ein Quadrogerät ohne Quadro
Hallo Rainer,
ich teile die Meinung vom feinen Gerät nicht. Qualitativ mag es ja hinhauen (ELAC-Komponenten wurden damals von Körting gefertigt) und den blödsinnigen Quadro-Ausgang hatten damals fast alle Deutschen, ABER: Was soll dieses schwachsinnige Mode-Design? FÜr den braven konservativen deutschen Käufer war das zu entrückt und international hatte man damit keine Chance. Kein deutscher Hersteller ist damals auf die Idee gekommen, Receiver/Tuner/Verstärker im internationalen Design anzubieten, wie es die Japaner vormachten. Komponenten von Pioneer, Sony, Marantz etc etc zeigten eine klare Linie (keine Softline-Kanten, Metallfront), haptisch hochwertige Bedienungselemente (kräftige Metallknöpfe statt wackeliger Schiebereglerchen) und überhaupt ein technisch-zeitloses Design, das noch heute nach 40 Jahren eine gute Figur macht. Hätten die Deutschen so gebaut, hätten sie ihre Geräte (wie einst in den 50ern) wieder weltweit exportieren können und im Inland auch bei jugendlichen Käufern einen Stein im Brett gehabt. Die kauften eben Kenwood statt Telefunken und Co mit ihrer schwurbeligen Plastik-Softline-Optik. Und blieben auch später als Erwachsene dabei.
Die einzige Marke, die in den 70gern wenigsten halbwegs zeitlose, elegante Receiver angeboten hat, ganz besonders die Serie 92xx (9240, 9241, 92450, 9260) (Metallgehäuse, Alufront und ohne Schiebereglerchen) ab 1977. Ist es Zufall, dass sich diese Geräte trotz hoher Preise extrem gut verkauft haben?
Es ist ein Jammer, aber mit solchen Geräten wie dem Elac 1000T hat sich die deutsche Industrie selber ins Aus geschossen. Das ist umso tragischer, als die Elektronik hinter den Kulissen eigentlich ganz vorne (und teilweise hochwertiger als bei so manchem Japaner) war. Sicher, diese Dinge rerpräsentieren eine Ära, aber keine gute.
Re: Elac 1000T Quadrosound. Ein Quadrogerät ohne Quadro
Hallo Stefan,
Du bist da sehr streng zum dem Gerät. Man kann bekanntlich über Geschmack trefflich streiten. Immerhin wird dieses Gerät im New Yorker "Museum of modern Art" als hervorragendes Beispiel gezeigt.
Man muss ein solches Design-Stück aus seiner Zeit beurteilen. Ich habe in diesen Jahren bei der Berliner ELAC-Vertretung als Techniker gearbeitet. Da waren die 1000T Modelle der Renner, bei den Kunden sehr beliebt. Waren auch recht gut zu reparieren.
Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
"Vom Mund zum Ohr auf dem Strahle der elektrischen Kraft!"
Re: Elac 1000T Quadrosound. Ein Quadrogerät ohne Quadro
Hallo Rainer,
zugegeben, ich bin da streng, stehe aber zu meinem Standpunkt. Fragen des persönlichen Geschmacks lasse ich da außen vor. Dass in der Werksvertretung das Gerät häufig aufgetaucht ist, ist logisch und nicht verwunderlich. Ich habe ja auch nicht behauptet, dass es sich garnicht verkauft hätte :-) . Technisch habe ich explizit nichts gegen den 1000T eingewendet! Ich habe vor vielen Jahren mal einen repariert und erinnere mich vage an eine solide Konstruktion mit zahlreichen Steckmodulen (und die typischen orangenen Körting-Platinen).
Wie häufig war denn der 1000T? Ein Indikator mag sein, wie oft er heute noch auftaucht: In den letzten 3 Monaten wurden im deutschen ebay vier 1000T (2 braune und 2 weiße) angeboten und alle erfolgreich verkauft zu Preisen zwischen 12,62 und 53,00 Euro.
Im gleichen Zeitraum gingen auf derselben Plattform 40 (!) Receiver Saba 9241 (das erfolgreichste Modell der 92xx-Reihe) über den Tisch, zu Preisen zwischen 26 (defekt) und 199 Euro. Die meisten brachten zwischen etwa 60 und 120 Euro, trotz des häufigen Vorkommens.
Nein, ich bleibe dabei, derartige Designkonzepte waren nette Gags, aber keine solide Basis für nachhaltigen Erfolg.
Hallo Klaus,
jaja, ich weiß wohl noch, mit welchen "Argumenten" die Marketing-Schwätzer die Schieberegler anpriesen. Nur hatten diese schwindsüchtigen Schieberchen mit echten Studio-Schiebern so ziemlich garnichts gemeinsam. Was die Dinger in erster Linie konnten war kratzen und krachen, aber immer nur solange bis die Nasen abgebrochen waren... Mir fällt jetzt aus Westdeutschland kein Hersteller ein, der diesen Modeblödsinn verweigert hätte. Umgekehrt fällt mir kein US- oder japanischer Hersteller ein, der diese Mode nennenswert mitgemacht hat. Das sollte zu denken geben.
Re: Elac 1000T Quadrosound. Ein Quadrogerät ohne Quadro
wumpus:Hallo zusammen,
1972 brachte Elac mit dem 1000T ein Steuergerät im Pultgehäuse und Quadrosound heraus. Allerdings war dieses Quadro nicht echt, sondern im Grunde nur eine Stereo-Basisbreitenerweiterung (durch gegenphasige Verkopplung) der beiden Endstufen, die dann über zwei Zusatz-Ausgänge auf "Hinten-Lautsprecher" geleitet wurde.
Trotzdem ein feines Gerät.
Wenn bei den Quadrosoundgeräten 4 Lautsprecher korrekt angeschlossen wurden, - war halt doof mit der Kabelverlegung -, mein Schwager hatte sich die Mühe gemacht, wir hatten die gleichen Geräte (ELAC 4101 T Quadrophonie Receiver), - die Tasten waren mechanisch nicht sehr lange haltbar, (Schrott), aber der Hörgenuß war für die damalige Zeit phänomenal ... mein Schwager hatte eine Schallplatte, ich nenne sie mal "Urwaldmusik", da hörte man wie Kugeln in einer Schüssel im Kreis geschwenkt wurden, - durch die Quadrotechnik entstand der perfekte Eindruck das man hören konnte, wie diese Kugeln um einen herum rollten, es war schon bemerkenswert und für mich bis heute unvergeßlich.
Re: Elac 1000T Quadrosound. Ein Quadrogerät ohne Quadro
Hallo zusammen
Beim Quadrosound gilt das gleiche wie bei den Videoformaten. Viele Köche verderben den Brei. Ich hab's jetzt nicht genau im Kopf aber es gab soweit ich weiß drei oder vier Verfahren. Was also sollte man da kaufen? Dazu kam das es wenig in Quadrofonie zu kaufen gab. Schallplatten und Bänder wahren deutlich teurer wie ihre Stereo Pendants. Dazu kam das gute Bandgeräte schon immer nicht billig wahren. Quadrogeräte konnte sich ein Normalverdiener nicht leisten. Beim Plattenspieler ging es mit den zusätzlichen Kosten. Da mußte man sich nur ein sündhaft teures System kaufen das bis 40000 Hz abtasten konnte. Die lagen so um 300 bis 400DM. Die hatten allerdings den Vorteil das sie für alle Platten zu gebrauchen wahren und ganz wichtig sie holten Töne aus der Rille von denen man bisher nichts wußte. Ich besitze den Elac 5000T und eins von JVC. Beide können richtiges Quadro. Das Problem ist nur das bei 3000 LP's die ich besitze nur zwei in Quadro sind. Derzeit werden noch Quadroplatten produziert. Leider zu Preisen die für meinen Geldbeutel zu hoch sind. Ich hatte mal die Idee ein Quadrosignal vom PC einzuspeisen. Die frage ist nur wie oder womit ich das Dolbysignal in ein Quadrosignal umwandeln kann.
Zu den Saba Geräten die Stefan nannte kann ich noch anmerken das nicht nur die Receiver hoch gehandelt werden sondern auch die vergleichbaren oder baugleichen Verstärker. Diese Geräte haben einen sehr guten Ruf weil sie klanglich wohl außerordentlich gut sein sollen
Re: Elac 1000T Quadrosound. Ein Quadrogerät ohne Quadro
Hallo Wolfgang,
bin auf der Suche nach Infos über meinen immer noch voll funktionsfähigen ELAC 5000T auf das Wumpus Forum gestoßen. Das von Dir genannte Problem von echten Quadro-Signalen von PC ist sehr einfach zu lösen, denn dafür gibt es AC3Filter - Infos und Download auf http://www.ac3filter.net/.
Dieses Programm ergänzt den Windows Mediaplayer und WinAMP durch einen universellen Dekoder für AC3 (Dolby DD), DTS aber auch MP3 und WMA Sourround. Laufzeit, Pegel und Lautsprecherzuordnung können in AC3Filter sehr universell eingestellt werden.
Aus dem Internet habe ich mehrere Stunden an Sourround-Audio (Musik aber auch Hörspiele) heruntergeladen, die man anders gar nicht auf einem Mehrkanalverstärker im Wohnzimmer anhören kann. Es gibt sogar noch eine Ergänzung für AC3Filter, das aus diesen Quellen ein AC3 Signal kodiert, was auf modernen Receivern über optischen Anschluss viel einfacher als mit analogen Kabeln ist.