Hallo, Ich habe einen uralten Röhrenfernseher. Gehört glaube ich hier nicht ganz rein aber trotzdem habe ich einige Fragen dazu. Wenn ich das Gerät einschalte, dann glühen zwei der Röhren im Moment des Einschaltens hell auf und werden langsam dunkler während die anderen langsam zu glühen beginnen. Ist das ein beginnender Defekt der Röhren? Können die Röhren durch diese kurzzeitige Überheizung schaden nehmen? Bei einem anderen Gerät habe ich den Effekt an der Bildröhrenheizung. Die wird separat aus einem Transformator gespeisst. In dem Fall ist es natürlich Schade, wenn die Röhre Schaden nehmen würde.
Hallo Daniel, da gibt es mehrere Antwort-Varianten, da ich nicht den Modell-Namen kenne: Es gibt Röhren, die einfach normal so blitzartig aufleuchten, übrigens unterschiedlich bei dem gleichen Röhrentyp unterschiedlicher Hersteller. Es kommt auf die Schaltung an, so koennen bei Fernsehern mehrere Heizkreise vorhanden sein, zumeist allerdings jeweils in Reihenschlatung mit Vorwiderstaenden in Kombination mit oder ohne Heissleiter, aber auch sind teilweise Parallel-Schaltungen möglich. Dadurch können diese unterschiedlichen Aufblitzungen entstehen. Natürlich ist auch ein Reparatur-Flurschaden moglich (Weglassung eines ehemals defekten Heissleiters). Eine endgültige Aussage kann man also nur nach Studium des Schaltbildes sagen.
MFG Rainer, Berlin
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Daniel
RE: Röhrenheizung , 24 Nov. 2005 11:02
Hallo Rainer, danke für die schnelle Antwort. Bei dem Fernseher mit den 2 hell aufglühenden Röhren handelt es sich um einen Philips Goya C Typ D25K 860. Es ist die PFL 200 und eine der PCC 85 (im Gerät nicht direkt daneben sondern weiter oben) die davon betroffen sind. Ich meine zu wissen, das dieses Gerät 2 Heizkreise hat. Ob die Röhren in demselben Heizkreis sind weiss ich allerdings nicht so genau. In dem Fall wäre es aber nicht ganz so tragisch wenn eine der Röhren irgendwann mal durchbrennen sollte. Ich habe noch Ersatz dafür. Das andere Gerät ist ein Sachsenwerk Rembrandt FE 852. Da wird die Bildröhre von einem separatem Heizwickel des Netztrafos geheizt. Ich hatte es falsch in Erinnerung, der extra Heiztrafo ist für die Diode in der Zeilenendstufe. (Warum hat die eigendlich einen extra Trafo?) Wäre es sinnvoll in dem Heizkreis für die Bildröhre einen Heissleiter einzubauen? Wenn ja welche Spezifikation müsste der dann haben? Grüße Daniel
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Hallo Daniel, ich hatte wohl die zweite Nachricht übersehen.
Zur Hochspannungsdiode: Der extra Heizwickel auf den Zeilentrafo stellt sicher, daß die Hochspannung nicht zur Heizwickung der normalen Röhren durchschlagen kann, sind ja immerhin zwischen 5000 und 20000 Volt.
Einen modernen Heissleiter einzubauen, wird nicht helfen, da es eigentlich keine passenden Typen (Strom, Heißwiderstand) mehr gibt.
Also nochmals, wenn da nicht ein Fehler eingebaut wurde, würde ich das einfach so lassen. Ich glaube, ich habe leider keine Schaltbilder für die beiden Typen. So kann ich da nichts genaueres sagen.
MFG Rainer, Berlin
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Daniel
RE: Röhrenheizung , 28 Nov. 2005 19:43
Hallo Rainer, danke für die Antwort! Dann werde ich die Bildröhrenheizung so lassen. Es sieht nicht so aus, als wenn da etwas geändert wurde. Das mit der Heizung für die Zeilendiode leuchtet mir ein. Die ist in diesem Fall sogar direkt geheizt wie ich jetzt erst im Schaltplan gesehen habe. Das würde also folglich tatsächlich nur mit einer separaten Heizung funktionieren.
mein Vorschlag zum Schutz der Bildröhrenheizung: Baue einen 1Ohm/ 2Watt Widerstand in Reihe zur Heizung ein. Dieser dämpft zumindest den Anheizstrom und mindert die Heizspannung im Betrieb um etwa 0,3 Volt. Letzteres kommt auch der Heizung zugute, da ja (wie bekannt) die Netzspannung nicht mehr 220Volt sondern 230Volt beträgt, was knapp fünf Prozent (!) mehr sind. Diese zehn Volt mehr im Netz haben zwar den Glühlampen-Herstellern kurzfristig einen ordentlichen Umsatzzuwachs beschert , wir wollen jedoch (so ist doch die Philosophie) alles Alte erhalten zumal eine Nachbeschaffung immer schwieriger werden dürfte. Denke immer an "Murphy´s Gesetz": Was schief gehen kann geht schief! Und: Von allen Heizfäden brennt der der Bildröhre als erster durch! Desweiteren gilt natürlich: Bei allen Aktivitäten am Gerät die Sicherheitshinweise vom Wumpus beachten!!!
Gruss aus Babenhausen Jürgen
Anmerkung: Siehe auch mein Posting zum Thema "Skalenlämpchen" hier in diesem Forum.
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Daniel. F
29 Beiträge Messages RE: Röhrenheizung , 27 Aug. 2006 17:35
Hallo Jürgen, vielen Dank für den Tip! Das werde ich natürlich sofort machen. Es wäre sonst einfach zu schade um die schöne Röhre. Die Leuchtkraft ist noch gigantisch. Wenn ich die voll aufdrehen würde, dann könnten draussen am Fenster vorbeieilende Passanten meinen, in meinem Wohnzimmer würde gerade etwas geschweisst. Naja war wohl ein weinig übertrieben. Aber trotzdem dafür das hinter der Leuchtschicht der Bildröhre keine Silberschicht ist, ist die mögliche Helligkeit schon beachtlich. Der Vorbesitzer scheint genauso pfleglich mit dem Teil umgegangen zu sein wie ich, "möglichst wenig Bildhelligkeit im abgedunkeltem Raum". Genau das wird auch in der Bedienungsanleitung empfohlen. Übrigens die nicht vorhandene Silberschicht hat auch ihre Vorteile. Für neugierige Nasen bietet es die Möglichkeit ein Fernsehbild spiegelverkehrt auf der Rückseite der Mattscheibe zu betrachten. Das Bild ist dort wesentlich heller als von vorne betrachtet. Das macht sehr deutlich wie viel Leuchtkraft auf dem Weg durch das "dicke Glas" geschluckt wird.
vielen Dank für Deine nette Antwort. Frage: Hat die besagte und betagte Bildröhre noch einen "Ionenfallen-Magnet"? Das würde zu Deiner Beschreibung mit dem "Bild von hinten" passen. Bei solchen Röhren ist es in der Tat sehr ratsam, mit der Helligkeitseinstellung sparsam zu sein, da sich sonst der gefürchtete "Ionenfleck" in der Schirmmitte ausbilden kann, welcher dort die Leuchtkraft allmählich mindert. Zu diesem Thema haben nach einer Anfrage der Rainer und meine Wenigkeit in diesem Sub-Forum auch schon mal etwas gepostet. Schau´ doch mal...
Hallo Jürgen, Einen Ionenfallenmagnet hat die Bildröhre immerhin schon. Wegen der nicht vorhandenen Silberschicht hinter der Leuchtschicht wird aber nicht so viel Licht nach vorne geworfen. Man merkt es ja auch deutlich wie hell das Bild von der Rückseite betrachtet ist. Ich denke das aus dem Grunde auch in der Bedienvorschrift dazu geraten wird, mit der Helligkeit sparsam umzugehen. Man ist sonst leicht geneigt die Helligkeit weit aufzudrehen. Was aber sicherlich eine schnellere Ermüdung der Leuchtschicht bedeuten würde. Vielleicht war das Leuchtmaterial bei den "frühen" Bildröhren in Bezug auf Ermüdung auch noch nicht so ausgereift. Das mit der Heizung konnte ich noch nicht in Angriff nehmen. Ich hatte mir diese Tage einen Wirbel ausgerenkt. Nun muss ich erst mal auf bessere Tage warten, bis ich es mir wieder zutrauen kann 40Kg Fernseher zu wuchten. So lange bleibt das gute Stück aber aus. Der Vorgänger von dem Rembrandt, (Typ Leningrad) der hatte übrigens noch keine Ionenfalle.
Gruß, Daniel
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Norbert
RE: Röhrenheizung , 17 Sep. 2006 21:03
Nabend Daniel. Muss der Uralt-Fernseher-Freak nicht sowieso immer einen Flaschenzug bei sich tragen? Norbert
Hallo Norbert, nein einen Flaschenzug braucht man eigentlich nicht. Es genügt nach meiner Erfahrung, wenn man sich ein kleines Pony im Haus hält, dessen Rücken in etwa Tischhöhe hat. Damit ist es möglich die Geräte bequem von einem zum anderem Platz zu transportieren. Man sollte allerdings darauf achten, das man keinen Parkettfussboden hat. Erstens birg diese Art der Fussbodenauskleidung die Gefahr, das unser Pony wegen der Glätte schnell alle Viere von sich streckt. Andererseits entstehen durch die Hufe mit der Zeit recht hässliche Abnutzungen der Parkettoberfläche, die auch mit der bessten Radiopolitur nicht mehr zu beheben sind. Da mein Vermieter nicht wollte, das ich den für meine Zwecke wertlosen Parkettboden herausreisse, habe ich die Oberfläche zum Schutz mit einer etwa 10cm Lage Stroh versiegelt. Ein weiterer Vorteil dieser Vorgehensweise ist die dazugewonnene Trittschalldämmung. Ich kann dadurch meine Geräte zu einer X beliebigen Tages und Nachtzeit umstellen, ohne das sich irgendwelche Nachbarn durch Hufgeklapper belästigt fühlen.
Gruß, Daniel (der immer noch einen schlimmen Rücken hat)
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Norbert
RE: Röhrenheizung , 18 Sep. 2006 21:09
Nabend Klaus-R Auch nicht schlecht: Ein Pferdchen. Da würde mir alternativ ein Eselchen einfallen, zumal da auch noch u.U. mit einer kleinen Dukaten-Produktion zu rechnen wäre. Spass bei Seite, ich hoffe dass dein Rücken bald wieder in Ordnung kommt um den Fernseher vom Typ T34 (Panzer) zu bewältigen. Norbert
Hallo Daniel, dieses grelle Aufleuchten der Röhrenheizfäden hängt damit zusammen, dass sie im kalten Zustand einen niedrigeren Widerstand haben als im heißen Zustand. Daher fließt dann auch mehr Stro,m beim Einschaltstoß. Natürlich geht das auf die Lebensdauer der Röhren. Doch die Lebensdauer war so kalkuliert, dass sie zumindest solange durchhielten, wie die Apparate funktionierten. Ca. 5000 bis 10000 Stunden waren so das, was man erwarten durfte. Heute betreibe ich alle meine alten Röhren-TVs mit einem Regeltrafo und regle langsam die Spannung hoch, so dass es nicht zum grellen Aufleuchten kommt. Das schont die Heizfäden und auch die übrigen Bauteile. Beste Grüße Eckhard
Hallo Eckhard, auch ein guter Tip, mit dem Regeltrafo. Vielen Dank! Ich habe praktischerweise sogar einen. Zumindest ist diese Variante der Röhrenschonung auch Rückenschonend. Und man muss keine Umbauten vornehmen. Allerdings muss ich aufpassen, das mein Hund nicht dauernd die Spannung verstellt. Der Bakelitknopf an dem Trafo scheint ihn irgendwie an eines seiner Spielzeuge zu erinnern.
Ich würde heute jedes seriengeheizte TV-Gerät auf Kondensatorheizung umbauen. Hat nur Vorteile - sogar der Stromberbrauch sinkt.
Den Kondensator auszurechnen ist a) keine Hexerei und b) nicht kritisch. So gut wie immer paßt ein C von 5 bis 8 Mikrofarad, geeignet für mind. 220 V ~ und am besten selbstheilend. So einer ist leicht zu bekommen.
Der einzige Nachteil der C-heizung: Das Gerät geht nicht mehr mit Gleichstrom, doch das ist heute ja egal.
Einzig bei echten "Röhrenfriedhöfen á la Phlips (bis zu 24 Röhren, wahre Heizöfen), wo die Summe der Fadenspannungen schon fast 200 Volt beträgt (was bedeutet: der die restliche Spannung vernichtende Widerstand ist klein, der entsprechende Kondensator also groß) wird ein Umbau nicht sinnvoll sein.
Hallo, bei meinem Philips Goya (Chassis K6) beträgt die Summe der Heizpannung aller Fäden sogar 310 Volt. Dafür werden dann in der Praxis zwei Heizkreise in Paralelschaltung verwendet. Das ergibt dann einen Gesamtstrom von O,6 A bei einer erforderlichen Spannung von 155 Volt. Die Anpassung an die Netzspannung wird mittels Diode und somit Halbwellenheizung vorgenommen. Ob die Diode es wohl leiden könnte, wenn ich da noch einen C vorschalte?(grübel) Wie gross müsste der dann sein? Daniel hat nix Ahnung von höherer Mathematik.
Das Wort Röhrenfriedhof mochte mein Fernseher übrigens gar nicht. Das Bild wurde sofort dunkel, als ich das gesagt habe. Ich musste dann drei Stunden besänftigend auf meinen Fernseher einreden, bis er ganz zaghaft wieder ein Bild zeigte. Nein friedlich sind die Röhren wirklich nicht, sie sind sogar sehr aktiv.
Hallo, ich würde die Heizkreise immer im Originalzustand belassen oder ihn ggf. wieder hestellen. Zu der Aussteuerung mit dem Regeltrafo: wenn ich die Spannung langsam hochregle, sehe ich, welche Röhren als erste glühen. Ich halte dann einen Moment inne, bis ich wieder weiter hochdrehe. Es geht mir dabei einfach darum, den schädlichen Einschaltstoß abzumildern. Das ist m.E. immer noch die beste Möglichkeit.