TAB-Arbeitsbericht Nr. 141 (Erstellt: 17.05.2011, Aktualisiert: 31.03.2014):Thomas Petermann, Harald Bradke, Arne Lüllmann, Maik Poetzsch, Ulrich Riehm
Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften - am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung
TAB-Arbeitsbericht Nr. 141. Berlin 2010, 264 Seiten ... Zusammenfassung ... Katastrophenmanagement in Deutschland ... Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls ... Informationstechnik und Telekommunikation
Die Folgen eines großräumigen, langfristigen Stromausfalls für Informationstechnik und Telekommunikation müssen als dramatisch eingeschätzt werden. Telekommunikations- und Datendienste fallen teils sofort, spätestens aber nach wenigen Tagen aus.
In der komplexen Topologie der Informations- und Telekommunikationsnetze gibt es unterschiedliche Grade der Abhängigkeit von einer externen Stromversorgung: Bei der Festnetztelefonie fallen sofort das (digitale) Endgerät und der Teilnehmeranschluss aus, danach die Ortsvermittlungsstellen. Bei den Mobilfunknetzen sind es weniger die Endgeräte, die im aufgeladenen Zustand und bei mäßigem Gebrauch einige Tage funktionstüchtig sein können, sondern die Basisstationen, die die Einwahl in die Netze ermöglichen. Diese sind zumeist, bedingt durch das erhöhte Gesprächsaufkommen, binnen weniger Minuten überlastet oder fallen wegen nur kurzfristig funktionierender Notstromversorgung ganz aus.
Massenmedien sind für die Krisenkommunikation mit der Bevölkerung von besonderer Bedeutung. Zeitungsverlage und -druckereien verfügen teilweise über Notstromkapazitäten, sodass sie in gewissem Umfang zur Information der Bevölkerung beitragen können. Besser sind die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten auf einen Stromausfall vorbereitet und in der Lage zu senden. Jedoch können die Bürger ohne Strom mit ihren Fernsehgeräten keine Sendungen empfangen. Dadurch wird der Hörfunk, der über millionenfach in der Bevölkerung vorhandene akku- und batteriebetriebene Geräte empfangen werden kann, zu einem der wichtigsten Kanäle für die Information der Bevölkerung im Krisenfall.
... wie wahr, wie wahr!
Wie heißt es in Goethes Faust: Die Botschaft hör ich wohl, allein, mir fehlt der Glaube (dass digitaler Hörfunk mit seinen vielen Einzelsendern dann noch funktioniert, oder dass es überhaupt genügend digitale Radios geben wird)
Das lässt nur eine Schlussfolgerung zu: Der Erhalt zumindest einer geringen Zahl flächendeckend empfangbarer Sender ist notwendig! Die Bevölkerung muss für das Thema sensibilisiert werden. Es gibt genügend Argumente. Hätten die Sendeanstalten einen gesunden Überlebenstrieb, so würden sie solche Berichte aufgreifen, ihre Hörer sensibilisieren und u.a. aufgrund der aktuell zugespitzten Sicherheitslage in der Welt den Menschen die Wichtigkeit grenzüberschreitenden unzensierten, unverschlüsselten kostenlosen und katastrophenfesten Rundfunks vermitteln.
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Russland war massiv dabei, AM-Sender auszuschalten. Nun ist der Konflikt da (neuer kalter Krieg?) und siehe da: Radio Atlantika für Seefahrer (Murmansk 657, 1449 kHz) ist wieder da und im Krisengebiet wird wieder aus vollen Rohren gesendet (549, 972, 1251 ... kHz). Wo doch angeblich niemand mehr zuhört ...
Hallo, bedenklich ist auch der Wegfall des analogen Fernsehens zu bewerten. Ähnlich wie bei den Batterie- und Akku-Radios gab oder gibt es immer noch genug kleine Fernseher, die so mit Strom versorgt empfangen könnten. Wir wollen nicht hoffen, daß es durch die gespannte Lage in der Ukraine wieder zu einem kalten Krieg kommt. Aber auch andere Katastrophen können zum Ausfall der modernen Kommunikationsmittel führen. Auch ist ein ausufernder Cyberwar denkbar, der in der Zwischenzeit längst begonnen hat und der große Schäden anrichten kann.
Opa.Wolle:Aber auch andere Katastrophen können zum Ausfall der modernen Kommunikationsmittel führen. Auch ist ein ausufernder Cyberwar denkbar, der in der Zwischenzeit längst begonnen hat und der große Schäden anrichten kann.
eine informative Sendung zu diesem Thema gab es heute abend auf Arte: "Netwars" / Wiederholung: Do, 24.04. um 8:55 Uhr
Sehenswert übrigens (und auch nicht ganz 'off topic' in diesem Zusammenhang) war auch die anschließende Sendung: "Krieg der Drohnen" / Wiederholung am Donnerstag, 24.04. um 9:50 Uhr.
Vor dem digitalen Desaster konnte ich viele slowensiche und ungarische Fernsehsender, auch tschechische empfangen, wenn auch verrauscht, mit oder ohne Ton.
Doch war immerhin ein Bild zu sehen, und auch aus Bildern kann man Informationen erhalten...
Jetzt empfange ich nur mehr den Staatsfunk und das nur mit viel Mühe (gagaga)
Ich denke, daß digitale Systeme auch systematisch absichtlich leichter gestört werden können, daß kein Empfang mehr möglich ist. Und das funktioniert sicher leichter und flächendeckender als mit analogen (Röhren oder Halbleiter) Einrichtungen.
Das Problem des EMP hatten wir ja schon besprochen, doch von dem gehe ich jetzt nicht aus.
Und mit Digitalradioempfang wird es auch so sein, daß der einfachst gestört werden kann-
Hallo Mani, ich finde Du solltest Dich auf Deinem Avatar nicht so sehr in den Vordergrund drängen. Sicher ist es doch Dein Herrchen im Hintergrund, der diese Beiträge für Dich eintippt. wau, wau..
Mani:Ich denke, daß digitale Systeme auch systematisch absichtlich leichter gestört werden können, daß kein Empfang mehr möglich ist. Und das funktioniert sicher leichter und flächendeckender als mit analogen (Röhren oder Halbleiter) Einrichtungen.
Wer den kalten Krieg noch in Erinnerung hat, weiß daß man bei AM-Empfang mit einem dicken Störsender nicht nur das eigene Staatsgebiet sondern auch umliegende Staaten verseuchen konnte. Beim Digitalfunk auf VHF wären dazu viele kleine Sender nötig.
Aber Störsender sind wohl mittlerweile Schnee von gestern. Wie in der weiter oben im Thread zitierten Arte-Sendung gezeigt wird, genügt heute ein handelsüblicher Laptop, um damit in großen Gebieten die Stromversorgung lahmzulegen. Damit ist dann sowohl digitaler wie analoger Empfang schwer gestört.
qw123:Wer den kalten Krieg noch in Erinnerung hat, weiß daß man bei AM-Empfang mit einem dicken Störsender nicht nur das eigene Staatsgebiet sondern auch umliegende Staaten verseuchen konnte. Beim Digitalfunk auf VHF wären dazu viele kleine Sender nötig.
ich kann mich noch gut an die Störungen des RIAS auf Mittelwelle erinnern. Sie erforderten viele kleine Störsender in der DDR (um Berlin herum). Im Ergebnis war der RIAS noch immer zu hören halt nur mit einem Dauerton im Hintergrund. So hatte man ihn gekennzeichnet, damit wir ihn gut und schnell finden konnten auf der damals vollen Skale. Mit einer Ferritantenne gelang es immer zwischen RIAS und Störsender zu optimieren und den RIAS letztlich hörenswert zu empfangen. Bei einer digitalen Ausstrahlung wäre so ein leicht gestörter Empfang vermutlich nicht mehr gelungen.
Ich mußte lachen über Deinen ersten Satz, wauwau...
Jaja, oft sind Hund und Herrchen nicht leicht zu unterscheiden.
Laut Ingo ist demnach Digital doch leichter zu stören und ich denke, mit Rechteck- oder sonstigen steilflankigen, oberwellenhaltigen Signalen müßte das ja gut funktionieren ?