Aktuell bei Rettet-unsere-Radios |
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24.12.15 08:18
Herrmann WGF-Nutzer Stufe 3
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24.12.15 08:18
Herrmann WGF-Nutzer Stufe 3
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Re: Aktuell bei Rettet-unsere-Radios
Hallo Rainer,
vielleicht liegt es auch daran, daß die Digitalisierungs-Euphorie nun vollständig bei der Politikergeneration angekommen ist. Zeitgeist-Entwicklungen kommen dort ja mit etwas Verzögerung an. Das Credo heißt: Analog = rückständig, Analog kann quasi in einem Atemzug mit Hexenverbrennungen und Ablaßhandel genannt werden.
Wenn man die Meßgröße Lästigkeit bei Empfangsstörungen einführen würde, so müßte man feststellen, daß vereinzelte Aussetzer 100 mal lästiger sind als ein leicht schwankendes Hintergrundrauschen. Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß eine Analogübertragung bei der Zuverlässigkeit eines unterbrechungsfreien Empfangs jedem digitalen Verfahren überlegen ist außer man sendet den digitalen Stream mehrfach redundant auf verschiedenen Schichten (Frequenzbandebene, Modulationsebene, Bitebene) und läßt alles im Empfänger in einen Pufferspeicher laufen, der 5min Vorlauf hat. Das ist dann aber sehr Bandbreiten-unökonomisch und mit 5min Latenz auch kein richtiger Rundfunk mehr.
Gruß Herrmann
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26.12.15 22:33
Volker WGF-Premiumnutzer
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26.12.15 22:33
Volker WGF-Premiumnutzer
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Re: Aktuell bei Rettet-unsere-Radios
Hallo Herrmann, Hallo zusammen,
diese Aussetzer ohne Vorwarnung waren schon bei DRM unzumutbar. Es liefen dann Gleichwellenversuche, die aber auch problematisch waren, wenn die Laufzeitunterschiede zu groß wurden.
Es hat einen Grund, warum der Flugfunk immer noch auf AM sendet. AM ist nämlich bei schwachen Signalen leichter zu verstehen als FM. Stichwort FM-Schwelle ( https://de.wikipedia.org/wiki/FM-Schwelle ). AM ist schwer zu schlagen. Man hätte Einseitenbandmodulation mit Träger vornehmen können. Das spart Sendeenergie und erlaubt schmalbandige Filter. Und die alten AM-Superhets können das Signal auch empfangen. Es klingt etwas verzerrt, aber für die Sprachübertragung reicht es. Ich habe mir einen AM-Empfänger mit nur 4 kHz Bandbreite gebaut. Man stellt ihn ungefähr auf ein Seitenband ein, so dass der Träger noch durch das Filter geht. Das klingt gut.
Ich werde mir wahrscheinlich eine Mini-Whip-Aktivantenne bauen, die ich außerhalb des häuslichen Störnebels empfängt. Dazu verlege ich 100 Meter Koaxkabel, das für Sat-Empfänger normalerweise Verwendung findet, in den Wald. Das Kabel ist billige Massenware. Das Koaxkabel muss richtig abgeschlossen werden, damit es selbst nicht zur Antenne wird und sollte eine gute Schirmung haben. Es gibt schon jede Menge Beschreibungen im Internet. Jetzt mache ich halt noch Fernempfangsversuche. Die englischen BBC-Sender gefallen mir. Es müssen ja nicht gleich 100 Meter sein. Die ersten 10 Meter werden den größten Erfolg bringen, glaube ich.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich in meinem Leben die Lang- und Mittelwellenzeit mit Röhrenradios noch miterleben durfte. Jetzt kann ich mir ganz gut vorstellen, was Radiohören bis vor Einführung des Fernsehens für die Hörer bedeutet hat. Die Zeiten ändern sich. Dagegen kann ich nichts machen. Ich muss das akzeptieren und nach neuen Chancen suchen.
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27.12.15 10:09
WalterBar WGF-Premiumnutzer
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27.12.15 10:09
WalterBar WGF-Premiumnutzer
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Re: Aktuell bei Rettet-unsere-Radios
Hallo zusammen,
Einseitenband-AM kann mit 5-6 kHz Bandbreite sehr gut klingen. Vor Satellitenzubringern und Internet gab es SSB-Zubringer zu den Rundfunksendern. Die Russen haben es am häufigsten praktiziert. Aber auch hierzulande gab es eine Funkstrecke zwischen z.B. Usingen und Sines mit fest ausgerichteten Rhombusantennen.
Die Belegungsdichte auf den AM-Bändern nähert sich allmählich der Anfangszeit des Radios. Das hat auch seinen Reiz und ist hoch interessant.
Gruss Walter
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27.12.15 10:58
Herrmann WGF-Nutzer Stufe 3
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27.12.15 10:58
Herrmann WGF-Nutzer Stufe 3
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Re: Aktuell bei Rettet-unsere-Radios
Hallo zusammen,
deswegen machte ich ja an anderer Stelle den Vorschlag für eine modernisierte LW-MW-Analogübertragung: SSB mit reduziertem Träger unter Beibehaltung des Kanalrasters, so daß man auf knapp 9kHz Audiobandbreite kommt. Dazu ein starkes Rauschminderungssystem (Kompandersystem), stärker als Dolby C. Der Dynamik-Expander im Empfänger wird stark vereinfacht, wenn der reduzierte Träger zusätzlich mit einer Regelspannung mit 4 Hz Bandbreite amplitudenmoduliert wird, welche den Dynamik-Expander steuert.
Ich bin der Meinung, die auf dem ersten Blick bestehende Inkompatibilität mit alten Radios wäre akzeptabel, da sie bei Supern mit einem "Hardware-Upgrade" leicht zu beheben ist. Und Bastler wollen ja schließlich etwas zu tun haben.
Gruß Herrmann
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