Hallo Volker,

Volker:

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Deutschlandradio hat nur einen deutschlandweiten Sendeauftrag. Empfang im Ausland nur ein Nebeneffekt.

Hallo zusammen,

Ich verfolge das wumpus gollum forum schon eine ganze Weile und finde es wirklich sehr interessant. und bei diesem Thread dachte ich mir dass ich vielleicht mal meinen Senf dazu geben sollte.

Ich hab letzte Woche den Sender Heusweiler besichtigt und habe glänzende Augen bekommen. Sowohl der eine, der beiden mittlerweile ja außer Betrieb gesetzten 600 kW Röhrensender, der da noch steht, als auch die beiden 200 kW Transistorsender sind schon unglaublich beeindruckend. Um so trauriger stimmte mich die Auskunft des Ingenieurs der uns durch den Sender führte, dass Ende nächsten Jahres Schluss ist. Noch viel Trauriger macht es mich dass danach sowohl die Antennenanlage dem Schneidbrenner zum Opfer fallen wird als auch dass die beiden erst 2008 installierten Transistorsender wahrscheinlich verschrottet werden, wenn sich kein Käufer findet.

Jetzt zerbreche ich mir die ganze zeit den Kopf wie sich das verhinern ließe.

Eine wahrscheinlich eher naive Idee wäre es eine Art Verein zu gründen. Ähnlich wie dies bei so mancher stillgelegten Eisenbahn ja auch funktioniert.

Vielleicht würde man sogar eine Frequenzzuteilung erreichten so schwierig scheint das mittlerweile nicht mehr zu sein
siehe classic broadcast.

Wahrscheinlich dürfte man zwar nicht mit 400 kW senden aber vielleicht mit wenigen kW

Eure Meinung würde mich iinteressieren

Hallo Jochen,

du scheinst aus meiner alten Heimat zu kommen *wink*

Bei mir ist die Besichtigung des Heusweiler Senders schon 25 Jahre her, ich kann mich aber noch gut daran erinnern! Höhepunkt war, als der Sender-Mitarbeiter mit einer Schaufel an der Masteinspeisung einen Riesen Lichtbogen zog, aus dem man die Musik der "Europawelle Saar" gehört hat! Die Radiohörer würden von so einem kleinen Kurzschluss nix merken...

Ich denke, dass allein die Wartungskosten der Anlage jegliches Amateur-/Vereinsbuget sprengen würden. Wahrscheinlich muss die Anlage, zumindest die Masten, Abspannung, Flugbefeuerung und auch das Netz über der Autobahn regelmäßig vom TÜV o.ä. abgenommen und professionell gewartet werden.

Ist natürlich extrem schade, dass auch "unser" alter MW-Heimatsender nicht mehr lange aktiv sein wird. Als 9-jähriger hatte ich mein erstes Radio (mit 2 Transistoren) gebaut, und die damalige 1421 war natürlich leistungsmäßig absolut dominierend in der Region.


Ich frage mich wirklich, ob es den Entscheidungsträgern einfach an Weitblick fehlt, oder es schlicht politischer Wille war die AM Sender alle plattzumachen. Man hätte aus Fukushima nicht nur den Atomausstieg lernen sollen, sondern auch, dass dort in der Region NIX mehr von der ach so ausfallsicheren modernen Kommunikations-Infrastruktur funktioniert hat, außer Rundfunk mit Batterie-Empfängern.

Über die KEF kann ich nur noch den Kopf schütteln, auch aktuell wegen der Einstellung von zdf.kultur und EinsFestival.

viele Grüße
Martin

Wahrscheinlich wird der SR gezwungen werden, so viele Einkünfte wie möglich aus dem Rückbau zu erwirtschaften.

Schon traurig, wenn man an die Glücksrad-Sendungen der 70er/80er denkt, wo sich regelmäßig tausende Kilometer entfernte Hörer live beteiligt hatten... und so eine Hardware ist heute nix mehr wert (zumindest nicht in Westeuropa).

Martin

Hallo Rainer,

so sehe ich das auch. Mir persönlich wäre die 1269 kHz aus der Nähe von Hamburg lieber. Eigentlich würde sogar ein Sendebetrieb in den Abendstunden reichen, was die Betriebskosten noch weiter senken würde. Das ist alles im Sinne einer Vollversorgung und des Redudanz-Gedankens (doppelt genäht hält besser). Sollte dies an den angeblich zu hohen Kosten scheitern, wäre es ein fadenscheiniges Argument.

Leider wissen die wenigsten Rundfunkhörer überhaupt nicht mehr, welche Vorteile die Mittelwelle hat und wie diese zu nutzen sind. Dazu kommt noch ein weitgehend unattraktives Programmangebot hinzu. Nur noch ein außergewöhnliches Ereignis kann in der Bevölkerung und damit bei den Politikern einen Mittelwellensender rechtfertigen. So ein Ereignis wäre zum Beispiel ein großflächiger Stromausfall in einem halben Bundesland von mindestens 5 Stunden. Dann würden alle erreichbaren UKW-Sender ausfallen und die Menschen wären froh auf einen weiter entfernten Mittelwellensender zugreifen zu können. Dass dieses Ereignis eintrifft, ist ein denkbares Szenario, was allerdings sehr unwahrscheinlich ist. Der letzte großflächige Stromausfall bei uns war vor knapp 10 Jahren und dauerte 6 Stunden ( http://de.wikipedia.org/wiki/Orkan_Gudrun ).

Zuletzt bearbeitet am 03.12.14 10:00

Hallo zusammen,



Wenn schon der Regelbetrieb ausgesetzt wird, könnten doch wenigstens die leistungsstärksten Sender als "kalte Reserve" erhalten werden. Wenigstens für den Katastrophenfall.
Gleichzeitig sollte die Deutsche Welle wieder auf Kurzwelle senden.

Einsparungen müssten doch auch so zu erreichen sein und es wäre weniger kurzsichtig gedacht als ständig diese "Das-geht-heute-alles-über-IP-Gebetsmühle" zu drehen.

Grüße, Jochen