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warum keine Langwellen-Horizontalstrahler?
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05.01.19 11:24
Matu 

WGF-Premiumnutzer

05.01.19 11:24
Matu 

WGF-Premiumnutzer

Re: warum keine Langwellen-Horizontalstrahler?

Hallo

@Walter

Mir fallen da Lebensmittelverpackungen (Eimer und Flaschen) aus Polypropylen (PP) oder Polyethylenterephthalat (PET) ein....

bzw. welches Material sollte ich nutzen?

Matu

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05.01.19 13:52
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

05.01.19 13:52
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: warum keine Langwellen-Horizontalstrahler?

Hallo Matu,

bei einer gegenüber /4 stark verkürzten Vertikalantenne kommt es auf eine hohe Güte und kleine Wicklungskapazitäten an. Es lohnt sich nach der "Gelsenkirchener Mobilantenne" zu gurgeln. Steg-Luftspulen sind besser als Spulen mit vollen Wickelkörpern. Kommerzielle Systeme verwenden Kupferrohr, die mit Keramikstäben stabilisiert werden. Für unsere Zwecke reicht Plexiglas. Wenn man sich nicht sicher ist, dann kann man ausprobieren, ob das Material in der Mikrowelle warm wird. In diesem Fall aber ein Schälchen Wasser mit in die Mikrowelle geben, damit die Mikrowelle nicht überlastet wird. Im Mobilfunk hat es sich damals bewährt, jede zweite Windung zwischen den Stegen etwas zum Spulenmittelpunkt einzudrücken. Natürlich kommt nur Kupferlackdraht oder dicke HF-Litze in Betracht. PVC isolierte Drähte würde ich nicht nehmen.

Derartige Antennen sind im Resonanzpunkt deutlich niederohmiger als 50 Ohm, sodass man sich auch noch um eine entsprechende Transformation bemühen sollte. Das ist aber primär nur bei Sendebetrieb notwendig. Sollte sich dennoch bei der ausschliesslichen Verwendung der Verkürzungsspule eine gute Anpassung einstellen, dann ist das ein sicheres Zeichen hoher Erdverluste des Radialnetzes bzw. des Gegengewichtes. Durch eine Spulenanzapfung kann man das wie in deinem Link machen. Ich habe Kondensatoren bevorzugt. Man sollte hier froh sein, 10% Wirkungsgrad zu erreichen. Mit 3m Strahlerlänge war das damals im Auto auf 80m machbar.


Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 05.01.19 16:45

08.01.19 13:38
HB9 

WGF-Premiumnutzer

08.01.19 13:38
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: warum keine Langwellen-Horizontalstrahler?

Hallo zusammen,

in der Schweiz gab es mit dem "Springbrunnensender" Sarnen ein schönes Beispiel für Steilstrahlung mit horizontalen Ganzwellendipolen in Bodennähe (gurgeln nach "springbrunnen sender sarnen"). Gesendet wurde auf 1566kHz ab der Abenddämmerung bis zur Morgendämmerung. Die Idee war, durch die Steilstrahlung guten Empfang auch in den Alpentälern zu haben, wo sonst der Empfang durch die ausländischen Sender stark gestört war. Die Sendeleistung war mit ca. 300kW nicht gerade klein...

Wenn man Europa mit geringem Aufwand abdecken will, ist die untere bis mittlere Kurzwelle (so 4..8MHz) am besten geeignet. Die Ausbreitungsbedingungen sind meistens gut, die Antennenlängen "vernünftig" und die Abstrahlung gut, wie man leicht feststellen kann, wenn man in die Amateurbänder 80m und 40m abhört.

Gruss HB9

08.01.19 15:04
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

08.01.19 15:04
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

Re: warum keine Langwellen-Horizontalstrahler?

Die KW ist ziemlich instabil, sieht man an Marabu und Ch292.
Ch292 ist hier fast nicht zu empfangen, Marabu nur zeitweise.
Daher kam ja die Idee mit der LW. Wie sieht die Steilabstrahlung für die Raumwelle bei vertikalen Masten aus?
Wird daher die Dachkapazität verwendet?

08.01.19 17:10
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

08.01.19 17:10
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: warum keine Langwellen-Horizontalstrahler?

Hallo Andreas,

das 49m-Band hat jetzt im Sonnenflecken-Minimum fast täglich eine "tote Zone", in der in einem Bereich bis etwa 450 km um den Senderstandort herum kein oder nur schwacher Empfang möglich ist. Wenn man Deutschland auf Kurzwelle versorgen will, dann muss man ein Frequenz wählen, die knapp unter der sog. foF2-Frequenz (=Senkrechtlotung) liegt. Das ist leider eine Frequenz, bei der in der Mittagszeit dennoch eine gewisse "Tagesdämpfung" vorhanden ist.

Wo die foF2 liegt, kann man sich beim Wetterdienst der australischen Regierung ansehen. Die Grafik wird viertelstündlich aktualisiert. Mal sehen, wie lange sie den Dienst noch aufrecht erhalten:

http://www.sws.bom.gov.au/HF_Systems/6/5

Diese Mechanismen haben nichts mit Stabilität oder Instabilität zu tun, sondern sind der normale Gang des 11-jährigen Zyklus. Im Sonnenfleckenmaximum kann in unserer Region foF2 10 MHz erreichen.

Eine Steilstrahlung ist auf Langwelle unerwünscht, weil die Bodenwelle um die tausend Kilometer abdeckt. Selbst auf Mittelwelle hat die Bodenwelle eine Reichweite zwischen 250 km (oberer Frequenzbereich) und etwa 550 km (unterer Frequenzbereich). Das setzt natürlich voraus, dass die Antenne die Bodenwelle auch gut ausnutzen kann. Das ist mit einem Dipol nicht zu machen.

Man unterschätzt, dass innerhalb Deutschlands die Krümmung der Erdoberfläche schon relevant ist. Ausserdem finden die Reflektionen in 80 Prozent der Zeit in der gegenüber der F-Schicht um ca. 100km tieferen E-Schicht statt. Im Endeffekt ist also eine Steilstrahlung auf Mittelwelle überhaupt nicht notwendig, wenn man von der Alpenregion absieht. Obwohl Beromünster immer eine Zuteilung am unteren Mittelwellenrand hatte, so war eine 100%ige Abdeckung mit der Bodenwelle nicht zu erzielen. Als junger Techniker hatte ich übrigens in Ulm bei Telefunken ein "aha"-Erlebnis: Bei der Vorführung ihres Interferrometer-Peilers konnte ich beobachten, wie der RIAS Berlin im 49m-Band aus einer Elevation von nur 10 bis 15 Grad einfiel.

Die Dachkapazität beeinflusst den vertikalen Erhebungswinkel einer Vertikalantenne nur wenig, steigert aber den Wirkungsgrad erheblich, vor allem bei einer starken Verkürzung gegenüber /4. Die Bodenleitfähigkeit und Antennenlänge beeinflusst den Steilstrahlungsanteil der Vertikalantenne. Eine Senkrechtlotung 90° ist natürlich nicht möglich, aber bis 65° Elevation schon. Horizontalantennen können das Vertikaldiagramm nur durch Veränderung der Antennenhöhe regulieren. Das haben einige Stationen im 49m-Band auch praktiziert.


Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 08.01.19 19:35

08.01.19 17:22
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

08.01.19 17:22
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

Re: warum keine Langwellen-Horizontalstrahler?

Warum ist die Steilstrahlung unerwünscht?
Ist dann aufgrund der weiten Bodenwelle das Signal gestört, weil die Raumwelle länger braucht, bis sie da ist?

08.01.19 17:33
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

08.01.19 17:33
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: warum keine Langwellen-Horizontalstrahler?

Weil eine Interferenz zwischen Boden- und Raumwelle dauernde Verzerrungen verursacht (Gurgel mal "schwundmindernde Antennen"). Gestern Abend konnte ich RTL auf 234 kHz aus nur 100 km Entfernung schon am frühen Abend mit einer völligen Auslöschung des Trägers beobachten. Sie haben natürlich Vertikalmasten, aber eine sch... Bodenleitfähigkeit.

Nachtrag: Horizontalantennen wurden auch erwogen, um damalige Grenzwerte - wie im Fall Mainflingen - der Regulierungsbehörde einzuhalten.

Zuletzt bearbeitet am 09.01.19 12:40

08.01.19 17:45
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

08.01.19 17:45
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

Re: warum keine Langwellen-Horizontalstrahler?

Vielen Dank für diese ausführliche Auskunft!

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