Hallo Joerg,

ja, den habe ich auch. War mein erster (West-)Weltempfänger nach der Wende und geht heute noch. Demgegenüber ist der ATS909 aber ein ganzes Stück weiterentwickelt. Vor allem die kleinere Frequenzschrittweite und die wesentlich bessere BFO-Stabilität, das RDS und das geringere Gewicht finde ich gut. Dein Empfänger hat ja noch Monozellen-Versorgung, was zwar lange Laufzeit aber auch hohes Gewicht beschert.

In den Vergleichen mit dem Degen wird das Verhalten bei schnellem Fading bemängelt, was mich auch von Anfang an gestört hat und zu meiner ersten eigenen Modifikation geführt hat. Schuld ist die träge ALC. Man wollte wohl einen Kompromiss zwischen langsamer ALC für SSB und schneller für AM eingehen, was so nicht sinnvoll geht. Grundig hat das schon früher erkannt, und bei seinen Weltempfängern die ALC abschaltbar (ersetzt durch Handregelung) gemacht. Ich habe nun eine schnelle ALC (3 Bauteile geändert) und regle bei SSB von Hand mit dem Eingangsregler, den der Degen wohl nicht hat. Dieser Regler erlaubt dann auch die Verbesserung der Großsignalfestigkeit, indem das Antennensignal situationsabhängig manuell gedämpft wird. Unsinnigerweise hat man in die Masseleitung dieses Reglers einen Widerstand eingefügt, der den Regelbereich auf nur 0 ... -6dB einschränkt. Überbrückt man diesen Widerstand, dann kann ein wesentlich größerer Bereich geregelt werden, was praktisch sehr sinnvoll ist.

Was mir beim Sangean noch gefällt, ist die Tatsache, dass je nach Beschaltung des Stereo-Klinkensteckers für die externe Antenne die interne Ferritantenne für MW/LW angeschaltet bleiben kann oder nicht. Dazu wird der intern Gleichstromwiderstand zwischen Ring und Masse des Steckers überwacht.

Was mir beim Degen besser gefällt (zumindest nach Ansehen des Manuals) ist, dass die Lautstärke für Normalbetrieb, Wecker und Sleeptimer separat gespeichert werden kann. das geht nur, weil dort offensichtlich elektronisch geregelt wird, während im ATS909 ein analoges (Stereo-)Poti sitzt.

Beim ATS909 wird neben der Frequenz eines Senders auch die Betriebsart (AM/LSB/USB) auf dem Speicherplatz abgelegt. Die AM-Speicher können mit Namen versehen werden (weiß nicht, ob der Degen das kann). Für den ATS909 gibt es von einem Spanier auch eine Lösung die Senderliste am PC zu editieren und dann an den Empfänger zu übermitteln. Dazu hat der ATS909 am Boden zwei kleine Löcher durch die zwei Kontaktstifte drücken müssen. Damit (und mit der noch anzuschließenden Masse) hat man Zugriff auf den IIC-Bus de EEPROMs, der die Speicher hält. Ich habe mir diese Lösung bestellt, bin aber noch nicht dazu gekommen, sie zu testen (Schande über mich).

Gruß Ingo.

Hallo Mark,

der DE1103 ist meiner Meinung nach im Empfang im KW und UKW-Bereich (76-108) etwas empfindlicher und erfolgreicher bei der Wellenjagd als der 909, allerdings ist die Bedienung auch etwas gewöhnungsbedürftig.
Da du SSB erwähnt hast, das ist in der Preisklasse zwar möglich aber macht weder beim 909 als auch beim DE1103 wirklich Spass. Du wirst nie den wirklich guten SSB-Empfang und Wiedergabe eines professionellen KW-Empfängers oder SDR haben. Vielleicht lieber einen Weltempfänger ohne SSB und einen eigenen externen BFO nutzen? Hmmm, vielmehr als Stationsfinder soll er ja nicht sein nach deinem Eingangsbericht ... vielleicht reicht da auch ein kleiner Weltempfänger auf reiner DSP Basis Tecsun PL 380 oder 390... mit den digitalen Filtern kann man auf so einem kleinen Gerät schon recht viel erreichen.

73 + 55
Ronn

Ich hab gute Neuigkeiten - ich kann das Budget auf 80€ erhöhen. Kann man da noch andere Empfänger in Betracht ziehen?
Mir it wichtig, dass ich einen möglichts guten Plug-and-Play Empfänger habe, dernicht unbedingt Modifizert werden muss. Der Degen ist fast abgewählt, weil ich sowas nicht leiden kann . Der ATS empfängt ja anscheinend nicht soo pralle - gibts da einen Kompromis?
Ich möchte ab und zu mal bei SSB reinschnuppern und nicht unbedingt einen externen BFO brauchen (ich weiß, sowas ist kein ding, aber muss auch gebaut werden). Ich weiß, das klingt doof, aber ich zappe lieber mit dem Drehknopf durch die Bänder, anstatt auf Up und Down rumzuhämmern. Ein Tecsun PL660 ist wieder zu teuer. Den PL600 finde ich ansprechend, oder ist das auch nichts?

Entschuldigt, dass ich euch hier so auf die Ketten geh

Zuletzt bearbeitet am 21.11.13 21:22

MIRAG:

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...Ein Tecsun PL660 ist wieder zu teuer. Den PL600 finde ich ansprechend, oder ist das auch nichts?
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Hallo Rainer, Hallo alle anderen,

nein, das mit dem zusammensparen wird nichts, weil ich ja noch nebenher bastel und so. Da wären 80€ wirklich absolutes Maximum. Ich will ja nicht noch das "Bastel"-Geld fürs Weihnachtsgeschenk ausgeben.

Ich seh gerade, den 600er gibt's nirgens.... Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich mich hier so schwierig anstelle...

Hallo Volker,

jedenfalls ist er auch UKW Berlin-fest. Er kommt mit den hier über 30 terretrischen UKW-FM-Rundfunksendern gut klar. Die Empfangsempfindlichkeit ist Standard bis gut.

Trotzdem: Er ist ja hauptsächlich ein KW-Weltempfänger. Trotz seines Alters läßt er sich nicht von moderneren Portabelgeräten abhängen, im Gegenteil.

Für das (immer weniger werdende) KW-Rundfunk-DX ist der Seitenband-umschaltbare AM-Synchrondetektor einfach Spitze: Ich suche mir in (gibt es das noch) dicht belegten Rundfunkbändern das jeweils störungsärmere Seitenband heraus und höre bei schmaler Bandbreite Signale, die ein AM-Empfänger so nicht mehr hinbekommt. Beim Synchronumschalten braucht man zumeist noch nicht mal die Frequenz feinverstellen.

Gruß von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)