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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Zusatzanschluss an einem Potentiometer
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19.10.06 21:24
Ruediger

nicht registriert

19.10.06 21:24
Ruediger

nicht registriert

Zusatzanschluss an einem Potentiometer

Guten Abend.

Ich arbeite mich mit Hilfe eines alten Reparatur-Buches ein wenig in die Radiotechnik ein. Mir ist da ein Schaltbildauszug aufgefallen, wo an ein Potentiometer 4 Anschlüsse statt 3 dran sind. Es geht ein Widerstand und Kondensator nach Masse. Es wird als gehörrichtige Lautstärkeanpassung bezeichnet. Es wird aber nicht gesagt, was das bedeutet.

Rüdiger

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19.10.06 21:43
roehrenfreak

nicht registriert

19.10.06 21:43
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Zusatzanschluss an einem Potentiometer

Guten Abend Rüdiger,

das menschliche Ohr nimmt hohe und tiefe Töne lautstärkeabhängig unterschiedlich laut wahr - ein Phänomen der Natur. Bei großer Lautstärke werden hohe Töne leiser empfunden. Daher versuchte man, mit einem R-C-Glied die Höhen bei niedriger Lautstärke "gehörrichtig" zu dämpfen.

Ich gebe zurück an die angeschlossenen Funkhäuser...
Jürgen rf

20.10.06 20:26
Ruediger

nicht registriert

20.10.06 20:26
Ruediger

nicht registriert

Re: Zusatzanschluss an einem Potentiometer

Hallo Jürgen rf

das verstehe ich jetzt. Ich habe gleich eine neue Frage:

Mehrfach habe ich parallel zu einem Elko (das ist ja auch ein Kondensator) einen weiteren Kondenator in Schaltbildern gesehen. Ist das nicht Unsinn? Ein grosser und ein kleiner Kondensator parallel?

Rüdiger

20.10.06 20:49
roehrenfreak

nicht registriert

20.10.06 20:49
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Zusatzanschluss an einem Potentiometer

Hallo und Guten Abend Rüdiger,

bei Elektrolytkondensatoren steigt mit zunehmender Frequenz der (Wechselstrom-)Widerstand infolge der bauartbedingten (induktiven und ohm´schen) Verluste wieder an statt abzunehmen wie man es von einem "normalen" Kondensator her kennt. Um dies auszugleichen schaltet man verlustärmere Keramik- oder Folienkondensatoren einem Elko parallel. Damit wird der Wechselstrom-Widerstand über ein breites Frequenzspektrum niedrig gehalten. Dies gilt insbesondere für die Siebkette in Netzteilen anspruchsvoller Audio-Anlagen.

Ich gebe zurück an die angeschlossenen Funkhäuser...
Jürgen rf

10.11.06 18:08
capstan 

WGF-Nutzer Stufe 2

10.11.06 18:08
capstan 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Zusatzanschluss an einem Potentiometer

Zitat:



Bei großer Lautstärke werden hohe Töne leiser empfunden. Daher versuchte man, mit einem R-C-Glied die Höhen bei niedriger Lautstärke "gehörrichtig" zu dämpfen.

Jürgen rf



Hallo,

entschuldigt bitte, aber ich möchte hier nur ein Versehen von Jürgen richtig stellen, damit es nicht falsch verstanden wird.

Es ist genau umgekehrt, das menschliche Ohr besitzt seine höchste Empfindlichkeit bei etwa 3...4kHz. Unterhalb und oberhalb dieses Bereichs fällt das Hörempfinden nach der sog. "Hörkurve" (A-Kurve) jeweils ab.
Hört man nun ein natürliches Schallereignis z.B. ein Life- Blaskonzert in Orginallautstärke so prägt sich dieser Höreindruck in unserem Gehirn als "normal" ein.

Hören wir das gleiche Schallereignis zu Hause im Radio mit verminderter "Zimmerlautstärke", dann haben wir auf Grund der auch hier wirksamen Hörkurve den Eindruck, daß die tiefen und hohen Frequenzen zu leise empfunden werden.

Um also den gleichen Höreindruck wie beim Life- Konzert zu erzielen, müssen bei verringerter Hör- Lautstärke Bässe und Höhen im Pegel etwas angehoben werden, um den Lautstärkeverlust durch die Hörkurve auszugleichen.

Diesem Zweck dient nun die sog. physiologische (gehörrichtige) Lautstärkeregelung.

In NF-Verstärkern wird diesem Umstand mit mehr oder weniger technischem Aufwand Rechnung getragen.

Richtigerweise sollten Höhen und Bässe genau umgekehrt proportional dem Hörkurvenverlauf angehoben werden.

In hochwertigen Verstärkern besitzen Lautstärkesteller deshalb meherere Anzapfungen mit entsprechender R-C- Beschaltung.

Es gibt aber auch einfache Ausführungen mit nur einer Anzapfung.
Oft wird auch nur der Bassbereich angehoben, da hier der Hörverlust am deutlichsten wirkt.

Gruß

Bernd

10.11.06 19:08
roehrenfreak

nicht registriert

10.11.06 19:08
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Zusatzanschluss an einem Potentiometer

Hallo Bernd,

natürlich - Du hast Recht! Da kannste wieder mal sehen was einem im Eifer des Gefechtes für dumme Fehler unterlaufen - man meint das Richtige und schreibt oder sagt das Falsche. Asche auf mein Haupt

Ich gebe zurück an die angeschlossenen Funkhäuser...
Jürgen rf

10.11.06 20:41
wumpus 

Administrator

10.11.06 20:41
wumpus 

Administrator

Re: Zusatzanschluss an einem Potentiometer

Hallo zusammen.

Zitat vom Bernd ---------------------
Um also den gleichen Höreindruck wie beim Life- Konzert zu erzielen, müssen bei verringerter Hör- Lautstärke Bässe und Höhen im Pegel etwas angehoben werden, um den Lautstärkeverlust durch die Hörkurve auszugleichen.
Zitat-Ende----------------------------


Die übliche Schaltung - also Anzapfung im unteren Viertel des Poti-Weges mit Kondensator und Widerstand in Reihe nach Masse - senkt eigentlich nur in diesem Bereich die Höhen ab. Eine Anhebung der Bässe UND der Höhen findet so nicht statt.

Die Folge ist eine (scheinbare) Anhebung der Tiefen.

Der Otto Liman sagt in "Funktechnik ohne Ballast" 7.Auflage S. 256 dazu ".....Bei heruntergedrehten Schleifer werden dadurch Höhen und mittelere Frequenzen stärker unterdrückt, die Bässe treten hervor ...."
Sinngleich im H.Pitsch, 4.Auflage §341.

Übrigens kann ein fehlendes Poti mit Anzapfung durch eines ohne Anzapfung durch einen NF-Schwingkreis mit Drossel in Reihe bei Einschleifung in die Masseseite des Potis ereicht werden. So könnten viele heutige Potis als Ersatz genutzt werden: H. Pitsch, 4.Auflage §341.

MFG Rainer

Möge die Welle mit uns sein.

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