Re: Ferritstabantenne: Spulenposition und andere Aspekte
Hallo Jens,
ja, wenn's ausreichend ist, dann muss man ja nichts ändern oder optimieren. Ich bin da halt ein bisschen ein gebranntes Kind, weil ich weiß, welche Störungen in industrieller Umgebung existieren können.
Aber auch sonst wäre mein Gedankengang der, dass mir eine Spule mit Mittelanzapfung sehr viel unangenehmer wäre als ein Differenzverstärker (den ich heute ja nicht mehr mit diskreten Teilen oder gar mit Röhren aufbauen muss). Und die geometrische Anordnung der Spule wäre auch völlig unkritisch, durch Verschieben auf dem Stab könnte ich sogar eine Abstimmung bewerkstelligen.
Vielleicht mache ich auch mal (noch mehr) Versuche mit meinen Stäben, aber vorher sind noch manche andere Dinge in der (eigenen) Pipeline.
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Re: Ferritstabantenne: Spulenposition und andere Aspekte
Hallo Dieter, Vor einigen Tagen im Internet drüber gestolpert: "SIMWA"-Aktivdipol-Verstärker Symmetrischer-Impedanz-Wandler für elektrisch kurze Dipol- und selektive Loop-Aktivantennen. https://www.dl4zao.de/_downloads/SIMWA.pdf Scheint mir aber für eine kleine Ferritantenne sehr überzogen bzw. Verschwendung zu sein. Da gehört meiner Meinung nach eine gute abgeschirmte Loop dran, mit entsprechendem Signal und Signal-Rauschverhältnis. Und auch nichts für mich. Weil: Überhaupt keine Röhren drin !!!
Re: Ferritstabantenne: Spulenposition und andere Aspekte
Hallo zusammen,
hier noch die versprochenen Daten und Bilder von den Ferritantennen des Resonar:
Ferritstäbe: Länge = 18cm, Aussendurchmesser = 10mm, Innendurchmesser = 5mm Abstand (Mitte-Mitte) der Stäbe: 37mm
Die "LW-Spule" ist vorne und die "MW-Spule" hinten im Bild, links vorne sieht man noch den Draht, der den Befestigungswinkel für die Abschirmung mit Masse verbindet, die Winkel selber sind isoliert.
Hier noch eine Detailaufnahme der "LW-Spule", sie ist wegen der höheren Induktivität dicht gewickelt:
Hier noch der Schaltplanauszug mit der Serie-/Parallelschaltung. Die Schaltkontakte sind alle in Ruhestellung gezeichnet. D und D' sind für die Umschaltung auf "Drahtfunk", dann wird LW statt über die Ferritantenne über den separaten TR/TD-Eingang empfangen. K, L und M sind selbsterklärend, der Drehkondensator 26 ganz rechs ist der Abstimmkondensator. Die zuschaltbare Einspeisung von der Aussenantenne (LW/MW) wird am Fusspunkt der Ferritspulen relativ niederohmig eingespeist (bei C23/R7, wobei R7 nur dazu da ist, statische Aufladungen bei Verwendung einer Aussenantenne zu verhindern).
Re: Ferritstabantenne: Spulenposition und andere Aspekte
Hallo HB9,
zwei Ferrit-Antennen in Serie und vor allem parallelschalten -- das ist sicher nicht ganz trivial. Im Schaltungsausschnitt sind die Spulen abstimmbar gezeichnet, ich nehme an, das bedeutet, sie während der Endprüfung zu verschieben. Sonst würden die Frequenzskalen nicht so richtig passen.
Re: Ferritstabantenne: Spulenposition und andere Aspekte
Hallo, Beim Graetz "Comedia 4R" hat man nur eine Empfangsspule in der Mitte des Stabes (ca. 14 cm Lang) angeordnet und mit den erfororderlichen zusätzlichen Kreisspulen erweitert: Der Schaltplan findet sich barrierefrei zugänglich in guter Qualität in der GFGF-Schaltplansammlung.
Selbst in gedämpfter Umgebung empfängt das Gerät tagsüber noch Engliche Sender 500 km über See. Und besser als ein moderne Reisesuper. Mit seperat angekoppeltem großen Rahmen geht dann richtig die Post ab. https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...6&page=6#50
Re: Ferritstabantenne: Spulenposition und andere Aspekte
Bulova:Hallo HB9,
zwei Ferrit-Antennen in Serie und vor allem parallelschalten -- das ist sicher nicht ganz trivial. Im Schaltungsausschnitt sind die Spulen abstimmbar gezeichnet, ich nehme an, das bedeutet, sie während der Endprüfung zu verschieben. Sonst würden die Frequenzskalen nicht so richtig passen.
Gruß
Dieter
Hallo Dieter,
die Spulen sind zwecks Abgleich verschiebbar auf den Ferritstäben. Gemäss Abgleichanleitung wird zuerst die "MW-Spule" für MW und danach die "LW-Spule" für LW auf korrekten Gleichlauf mit dem Oszillator abgeglichen, so wie das bei Ferritantennen ja üblich ist, wenn es keine zusätzlichen Spulen für den Abgleich gibt.
Re: Ferritstabantenne: Spulenposition und andere Aspekte
Hallo, Bei aller optischen Betrachtungsweise verschiedener Ausführungen darf man die Physik nicht aus den Augen verlieren. In dem schon genannten "Grundlagenartikel" von Alfred Nowack "Die Empfangsleistung von Ferritantennen" (Funkschau 1953 / Heft 12) steht:
Zitieren:Eine Ferrit-Antenne in üblicher Ausführungsform kann niemals - auch wenn man das beste überhaupt denkbare Eisen verwendet- einen größeren Teil des Empfangsfeldes ausnützen als durch eine Kreisfläche hindurchtritt, deren Durchmesser etwa gleich der Länge des verwendeten Ferritstabes ist.
Heutige Empfänger (muss ja alles möglichst billig sein) besitzen nur kurze Stäbe. Hinzu kommt eine weitere unangenehme Eigenschaft dieser digital arbeitenden Empfänger: Sie stören sich selbst ganz erheblich, wie ein kurzer Test auf Mittelwelle um die Mittagszeit zeigte. Testobjekt war "Radio Calypso" auf 675 kHz aus den Niederlanden, 150 kM Entfernung und 100W. https://www.mwlist.org/mwlist_quick_and_...a=1&kHz=675
Bei dem Sangean "ATS 909AX" ist neben starkem Rauschpegel ein Pfeifgeräusch zu hören, der "Panasonic RF-3700" eine Art knisterndes Rauschen, wohl vom LCD-Display her kommend.
Deutlich weniger Rauschen beim "Telefunken-Kavalier" von 1958 und definitiv rein "analoger" Technik...
Mit dem abgestimmten Rahmen neben dem jeweiligen Empfänger (30cm/40cm Kantenlänge) findet eine starke Signalverstärkung und Verbesserung Signal-Rauschabstand statt, so dass fast keine Unterschiede der verschiedenen Empfänger mehr festzustellen sind.
Beim Kavalier sind etwa 54 Windungen Silberdraht auf den Ferritstab aufgetragen:
Nun mussten natürlich auch zwei "Heimempfänger" ans Fenster geschleppt werden: -"Körting 830w" ,14 cm -Stab mit getrennten MW- und LW- Spulen jeweils an Stabende, - "Graetz 4R" ,14 cm- Stab mit einer Spule in Stabmitte
Sie zeigten etwas schlechteren Signal-Rauschabstand als der "Kavalier"
Etwa gleichauf mit den beiden lag völlig unerwartet ein Taiwan "Frontec CX470" -Kasettenradio-Teil aus den 1980 ern mit defektem Kasetten-Teil. TDA 1220B-IC mit 12 cm Ferritstab seidenumsponnene HF-Litze und jeweils seperate Auskoppelspulen (vmtl.) für den TDA.
Empfangsmäßig ebenbürtig mit dem "Telefunken-Kavalier" war hier nur der "Blaupunkt-Marimba": Der Stab ist 16 cm lang, 2 Spulen für MW-LW jeweils wieder an den Stabenden. Altes Familien-Stück übrigens, und eine Instandsetzung lohnt in jedem Fall: https://www.radio-bastler.de/forum/showt...81266#pid181266 -- Nowack schrieb 1953:
Zitieren:Wenn nunmehr verschiedene deutsche Gerätehersteller solche Ferrit-Antennen als Peilantennen in ihre Tischgeräte einbauen, so geschieht das, weil die Empfangsverhältnisse im Mittelwellenband in Deutschland besonders schlecht sind und Störungen durch starke benachbarte Stationen sehr oft auftreten. Man kam also einem alten Wunsch des Rundfunkhörers entgegen, wenn man versuchte, alle technischen Möglichkeiten der Störunterdrückung auszunützen.
Es bleibt allerdings offen, ob die Ferrit - Antenne auch tatsächlich geeignet ist, eine wesentliche Verbesserung der Empfangsverhätnisse sicherzustellen. Uber diese Frage ist in der Fachpresse bereits diskutiert worden (z. B. F. Bergtold „Vor und Nachteile von Ferrit - Antennen", RADIO-MAGAZIN, Februar 1953)
Die Ferrit-Antenne mit üblichen Abmessungen ist tatsächlich nur eine Behelfsantenne, aber sie kann benutzt werden das wesentlich stärkere Signal ihres Vorläufers, der Rahmenantenne aufzunehmen. Es reicht bereits aus, wenn der Empfänger so vor den Empfangsrahmen gestellt wird, dass die Spulen seiner Ferrit-Antenne parallel zu der Spule des Rahmens ausgerichtet sind. Der hinter dem "Marimba" stehende Rahmen ist hier vorgestellt: https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...mp;thread=386#8