Ich wollte jetzt nicht den ganzen LW 225 KHz Thread verdameln. Darum hier noch einmal.
Das ist ja eine ganz interssante Geschichte mit dieser Technik. Könnte man mit so einem Gerät auch ganz normale LW Sender empfangen? Ich las, es wird ein Pegel von 15 - 25 mV benötigt. Ich bin da jetzt nicht so ganz im Thema, aber das ist doch schon eine ganze Menge, oder? Bei Ebay verkauft noch wer solche Geräte. JS 136 - Biennophone Nicht teuer. Kennt die jemand? Kann man da noch etwas mit anfangen?
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Hm Die Geräte haben nichts zum abstimmen. Nur 6 Stationstasten. Aber auf der Seite http://www.biennophone.ch ist ein Bild von der Platine. Wenn die 6 Trimmer den Stationstasten zugeordnet sind, sollten andere Frequenzen kein Problem sein. Schade das da kein Schaltplan dabei ist. Da ich nicht so der HF Experte bin, sagt mir das jetzt nicht so viel. Der XR2206 wird irgendwie für die Abstimmung ( Oszillator ) sein. Dann sind da noch 2 XR2208 zu sehen. Die sagen mir jetzt nichts. Komisches Teil. Irgend wie juckt es mich ja in den Fingern.
die HF-TR-Geräte eignen sich eher nicht für LW-Empfang, da sie sehr breitbandig ausgelegt sind. Das Kanalraster war ja 32kHz, damit ordentlich Bandbreite für gute Tonqualität vorhanden ist. Somit müsste man für LW die Bandbreite reduzieren, was aber einen Totalumbau des HF-Teils bedeutet, da diese Geräte alles Geradeausempfänger waren. Auf jeden Fall müsste man die Frequenzen schieben, da das HFTR-Kanalraster nicht mit dem LW-Raster übereinstimmt.
Dein Gerät scheint eines mit Synchrondemodulator (XR2208) zu sein, dann ist die Filterung im NF-Teil, das geht dann schon besser. In diesem Fall müsste es einen spannungsgesteuerten Oszillator haben (vermutlich der XR2206), der auf die Trägerfrequenz des zu empfangenden Senders eingestellt wird und danach durch die PLL mit diesem in der Phase verriegelt wird, sofern der Empfangspegel ausreichend ist. Alternativ kann man natürlich sein eigenes HFTR-Netz bauen, man muss ja nicht alle 6 Frequenzen belegen.
Hallo, und Danke für die Info. Ich hatte so ein Gerät schon einmal von einem Bekannten auf dem Tisch. Nur das durfte ich nicht verbasteln. Aber ich habe die Technik letzten schon nicht so ganz verstanden. Na mal schauen. Vieleicht teste ich es noch mal.
Es gab einerseits den Telephonrundspruch (betrieben von der Schweizerischen Rundspruchgesellschaft und verbreitet auf den Telephonleitungen der staatlichen PTT-Betriebe) und andererseits das System der privaten Drahtrundspruch-Betriebe Rediffusion AG und Radibus AG (wurde 1946 in die Rediffusion AG integriert), welches auf eigenen, in den Schweizer Städten verlegten Kabeln verbreitet wurde.
Alle Gesellschaften starteten um 1931/ 1932. Der sogenannte Niederfrequenz-Telephonrundspruch wurde auf den normalen 2-Draht-Telephonleitungen in die Haushalte geschickt. Die speziellen NFTR-Empfänger bestanden aus einem Audioverstärker mit Lautsprecher, einem Eingangstransformator und mindestens einer Wähltaste oder, bei luxuriöseren Geräten, einem Zenith-Programmwähler. Wähltaste oder Programmwähler dienten dazu, in der Telephonzentrale eines der angebotenen 6 Programme auf die Telephonleitung durchschalten zu lassen. Traf während des Radiohörens ein Telephonanruf ein, hatte dieser Priorität; der Radioempfang wurde unterbrochen und der Verstärker stummgeschaltet. Der private NF-Drahtrundspruch wurde über ein 3-paariges (in den Städten Bern und Zürich später 6-paariges) Kabel in die Wohnungen übertragen. Dort befand sich eine Wanddose mit Programmumschalter (3 oder 6 Programme) und Lautstärke-Einsteller. Von der Dose führte entweder ein Kabel zu einem mietweise abgegebenen Lautsprecher (anfangs Freischwinger, später dynamische Lautsprecher mit vorgeschaltetem Abwärtstransformator) oder zum NF-Eingang eines Verstärkers oder Radios. 1938 startete die PTT mit dem Hochfrequenz-Telephonrundspruch, d.h., mit der Übertragung von anfangs 5, später 6 Programmen im Abstand von 33kHz auf Frequenzen im Langwellen-Bereich (175 kHz bis 340kHz). Die Programmzahl konnte höher sein als beim deutschen Drahtfunk, weil man auf keine starken Landessender im LW-Bereich Rücksicht nehmen musste. In den 50er-Jahren übernahm auch die Rediffusion diese Technik und verwendete hierzu Aderpaar Nr. 1. Sowohl der Telephonrundspruch als auch der Drahtrundspruch wurden weiterhin als NF-Signal übertragen, so dass der Kunde wählen konnte, welche Methode er bevorzugte.
Der NFTR wurde ca. 1967 von den PTT-Betrieben aufgegeben. Die Teilnehmer mussten ein neues Radio mit Langwellenteil kaufen oder ihren NFTR-Empfänger nachrüsten lassen mit einem HFTR-Vorsatzgerät mit NF-Ausgang. 1998 wurde der HFTR abgeschaltet, angeblich, weil die dannzumal neu einzuführende ISDN-Übertragung keinen gleichzeitigen Betrieb auf der Telephonleitung zulasse. (Man hätte die Italiener fragen können, wie das geht; dort wurde ISDN eingeführt, ohne den - technisch praktisch identischen - HFTR aufzugeben.) Die vom Steuerzahler über Jahrzehnte finanzierte, umfangreiche Telephonrundspruch-Infrastruktur wurde zerstört und hunderttausende Abonnenten mussten normale Radiogeräte kaufen oder auf Satelliten-Empfang umsteigen. Auf dem privaten Drahtfunk-System der Rediffusion waren bis zum Ersatz durch ein modernes Breitbandkabel-Netz in den späten 1970er-Jahren die Radio-Programme sowohl niederfrequent als auch hochfrequent zu empfangen. Seit 1956 wurde auf dem Drahtfunk-System zusätzlich je ein Fernsehprogramm pro Aderpaar übertragen. Diese Übertragung erfolgte im Kurzwellen-Bereich. Anfangs wurden TV-Geräte von Philips ausgeliefert, die im Trommelkanalwähler einen speziellen Streifen für KW-Empfang hatten. Später wechselte man aber auf einen zwischengeschalteten Konverter (ECH81, später transistorisiert), der von Kurzwelle auf TV-Kanal 5 umsetzte. Der TV-Empfänger blieb also immer auf Kanal 5. Auf Wunsch des Kunden wurde in seinem TV-Apparat ein Print eingebaut, der das NF-Signal auf den eingebauten Lautsprecher legte, wenn das TV-Gerät nicht eingeschaltet war. Solche Kunden brauchten dann keinen separaten Lautsprecher mehr für die Radioübertragungen. Als Umschaltkriterium wurde die Anodenspannung des TV-Gerätes benutzt, welche ein Reed-Relais schaltete. Eine grundsätzlich ähnliche Technik mit paarweiser NF-Übertragung und gleichzeitiger Drahtfernseh-Übertragung im KW-Bereich (jedoch ohne HF-Übertragung im Langwellenbereich) wurde auch von der englischen Rediffusion in England betrieben, jedoch waren die schweizerische und englische Gesellschaft trotz gleichen Namens unabhängig voneinander und entwickelten eigenständig ihre Lösungen und Produkte.