Wie war das damals doch gleich? Schwindende Erinnerung an den DDR-Rundfunk.
Hallo zusammen,
neulich wurde ich gefragt ab wann in der DDR der UKW-Rundfunk im CCIR Bereich eingeführt wurde, sein altes DDR-Radio könnte UKW nur zwischen 66-73 MHz empfangen.
Entsetzt antwortete ich das es nie eine Umstellung gegeben hat, der UKW-Rundfunk in der DDR lief immer ab 88 MHz - 100 (später 102 oder 104?) MHz.
Doch doch meinte er, es gab Sendungen im alten "Russenband" in der DDR und zeigte mir sein Stern Radio, gekauft in einem Centrum Warenhaus, mit einer UKW-Skala von 66 MHz!
So so, also hatte der Kollege doch recht! Ich erinnere mich, das es einmal zwei Konverter zu kaufen gab, die OIRT und CCIR Geräte jeweils auf das andere Band umsetzen konnten. Eine Variante war ein Tischgerät in hell-beigem Plastikgehäuse, das zweite ein einfacher Metallkasten mit Autoantennenanschluss zum "hinter den Schrank" schmeißen. Wer kann sich an solche Konverter erinnern und kennt den Hersteller und die Modellbezeichnung? Gab es in der DDR wirklich mal Rundfunk im Russenband? Meine Erinnerungen sind da zu sehr abhanden gekommen. Ich bin zu alt.
Da wir gerade bei der Rückbesinnung sind. Es gab früher in der DDR Elektoläden in denen Bastler sich mit viel DDR-Mark einige wenige Elektronikbauteile kaufen konnten. Nein es waren nicth die RFT-Läden oder Abteilungen in den Centrum-Warenhäusern. Radios und Fernseher gab es dort nicht, dafür neben einzelnen Bauteilen auch noch die bekannten Bastlerbeutel und viel technisches Spielzeug für große und kleine Jungs, RC-Sender und Empfänger sündhaft teuer natürlich, RC-Modellbausätze, Delta-Löttechnik und und und. Wie hieß diese Ladenkette die es von Rostock über Berlin und Magdeburg, Halle und Dresden ( eigentlich in jeder Bezirksstadt) gab? Nein es war nicht der Intershop und Conrad hatte auch keine Filialen bei uns.
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Re: Wie war das damals doch gleich? Schwindende Erinnerung an den DDR-Rundfunk.
Hallo Heinz,
meinst Du den "Industrievertrieb Rundfunk und Fernsehen"? Ich habe ein Buch mit Servicemitteilungen von Rafena. Dort ist zu lesen, dass die ersten Fernsehgeräte in der DDR auch OIRT hatten mit 6,5MHz Bild-/Tonabstand. Ich muss mal nachschauen, ob ich herausfide, wann endgültig auf CCIR umgestellt wurde. Vielleicht kann Wolle ein wenig für Aufhelllung sorgen.
Re: Wie war das damals doch gleich? Schwindende Erinnerung an den DDR-Rundfunk.
Hallo Ingo,
hatten den die Ladenlokale direkt in den Stadtzentren ? Schließlich gab es da auch Modellbausätze, Fernsteuerungen (auf Bestellung), selbst popeligen Spannlack zu kaufen. Ich kann mich, auch was die UKW-Radiofrequenzen angeht, momentan überhaupt nicht mehr erinnern. Schlimm ist das, totale Finsternis wie nach einem Schlaganfall.
Re: Wie war das damals doch gleich? Schwindende Erinnerung an den DDR-Rundfunk.
Achso das Gerät war ein Stern Elite. Es muss also irgendwann in den Produktionszeitraum des Gerätes gefallen sein, sonst hätte es ja keine Sinn. Blöderweise habe ich nicht nach dem Datum auf dem Kassenzettel gesehen. 70er Jahre wahrscheinlich. Aber da war UKW doch schon auf 88 - Mhz meine ich. Gab es vielleicht steckenweisen Simultanbetrieb in der Übergangsphase?
Re: Wie war das damals doch gleich? Schwindende Erinnerung an den DDR-Rundfunk.
Hallo Heinz,
ich bin mir sicher, dass der Stern Elite in der DDR als CCIR-Gerät auf den Markt kam. Wir haben einen der ersten direkt nach der Messevorstellung gekauft. Schon die Vorgängergeräte waren nach CCIR Norm gefertigt. Allerdings wurden die Geräte für den Ostexport auch in OIRT-Ausführung gebaut.
Re: Wie war das damals doch gleich? Schwindende Erinnerung an den DDR-Rundfunk.
Hallo zusammen.
Die Umstellung der Fernsehgeräte von OIRT nach CCIR dürfte nach meiner Kenntnis etwa 1957 angelaufen sein. Neben den Umbauvorschriften von Rafena für die Geräte Rembrand und Rubens wurde auch der Einbau eines Umsetzers (1 MHz) praktiziert. Zu einem exakten Termin der Umstellung gibt es aber widersprüchliche Angaben. Der Einbau von Umsetzern dürfte auch die Initiative einer Werkstatt sein.
Radios waren für den Binnenmarkt der DDR von Anfang an Geräte für CCIR. Der Frequenzbereich lag zwischen 87,5 und 100 MHz, ab 1977 dann bis 104 MHz erweitert. Geräte für OIRT waren für den Ostexport gefertigt worden. Das läßt sich bis zum R110/ Vagant von 1963 nachweisen. Der Stern- Elite in seiner ersten Version erschien 1967, vorgestellt in Leipzig. OIRT- Geräte im Handel konnten nur Fehllieferungen sein.
Die Vertrieb von Bauelementen übernahm die Kette "Funkamateur" in Berlin, Dresden u.s.w. Daneben gab es noch den Versandhandel vom Konsum in Wermsdorf. Hier wurden auch Überplanbestände verkauft. Der Industrievertrieb belieferte nur Werkstätten.
Re: Wie war das damals doch gleich? Schwindende Erinnerung an den DDR-Rundfunk.
Hallo Wolle,
danke für deine Aufklärung. Dann war das Gerät bestimmt eine Fehllieferung oder ein "Notbehelf" des Handels. Die Mittelwelle war damals ja durchaus noch angesagt. Ich glaube sogar das ich damals mehr MW und KW als UKW gehört habe, weil die Senderdichte auf UKW ohne Dachantenne fast gegen Null ging.UKW lief erst in den 80er Jahren richtig gut. Kannst Du dich noch an die externen Konverter erinnern die in die Antennenleitung gelegt wurden. Die gab es u.a. als Tischgerät im Plastikmantel. Ich selbst hatte keines, kann mich aber an einige Nutzer erinnern die damit Ihre Russengeräte tauglich für den DDR-Rundfunk gemacht haben.
Ja die Läden könnten von "Funkamateur" gewesen sein. Ich kann mich noch an das Aussehen der Filialen und das Sortiment erinnern, leider nicht an den Namen. Schlimm ist das Alter. Ich meine mich auch zu erinnern das die sogar kleinere Kataloge mit Bauelementen und Bausätzen hatten. Die Bestellung und Lieferung erfolgte aber über die Filiale, ein Direktversand war wohl nicht möglich gewesen. Vielleicht finde ich noch solche Sortimentkataloge im Netz.
Re: Wie war das damals doch gleich? Schwindende Erinnerung an den DDR-Rundfunk.
Hallo Heinz.
Konverter zur Umsetzung des OIRT- Bandes nach CCIR kenne ich nicht. Ich hatte nur mehrfach das Problem, solche importierten OIRT- Geräte für den Empfang des CCIR- Bereichs umzubauen.
Re: Wie war das damals doch gleich? Schwindende Erinnerung an den DDR-Rundfunk.
Hallo Heinz.
Zitat Ja die Läden könnten von "Funkamateur" gewesen sein. Ich kann mich noch an das Aussehen der Filialen und das Sortiment erinnern, leider nicht an den Namen. Schlimm ist das Alter. Ich meine mich auch zu erinnern das die sogar kleinere Kataloge mit Bauelementen und Bausätzen hatten. Die Bestellung und Lieferung erfolgte aber über die Filiale, ein Direktversand war wohl nicht möglich gewesen. Einen Direktversand gab es nach meiner Kenntnis nur von Wermsdorf.
Ich habe als Berliner eine stattliche Auswahl an Einkaufsstätten für Bauelemente und Ersatzteile gehabt, die ich mindestens einmal pro Woche aufgesucht habe. Alles andere wurde dann bei Besuchen in Potsdam, Eisenhüttenstadt, Frankfurt/ Oder, Chemnitz und Dresden beschafft. Schirmgitterregler für den Chromat gab es z.B. in Eisenhüttenstadt, eine neue Bildröhre für meine Farbkuh habe ich mir in Chemnitz besorgt, um nur 2 Beispiele zu nennen. Trotzdem war es bei allen Schwierigkeiten eine schöne Zeit, die Ich nicht missen möchte. In Berlin war der "Funkamateur" in der Kopernikusstr. ansässig, außerdem gab es in der Kastanienallee noch einen größeren Vertrieb. Ergänzt wurde das durch privat geführte Läden. So hatte man über die Zeit die Möglichkeit, sich ein gut gefülltes Lager anzulegen.