eine wichtige Frage hätte ich einmal zur Toleranz der Angaben der Röhrenhersteller. Wenn dort zu einer neu entwickelten Röhre deren Betriebsdaten veröffentlicht sind und gleichzeitig ein Schaltungsvorschlag für minimalen Klirrfaktor mit Wickelvorschrift des AT, wieweit können Schaltungen mit dieser Röhre dann von dem Vorschlag abweichen ohne nennenswerten Einfluß auf die Qualität? MfG Florianska
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10-20% sind tolerabel. Interessant sind in dieser Hinsicht russische Datenblätter, die oft die Toleranzgrenzen absolut benennen. Bei Militär- und Poströhren sind oft auch die Kriterien für das Lebensdauerende angegeben. Schon daraus geht das Hauptproblem Deiner Fragestellung hervor: Röhren altern und ändern dabei ihre Daten.
BTW: um welche "neu entwickelte" Röhre geht es denn?
sicherlich haben sich die Entwickler etwas dabei gedacht, als sie die Schaltung dimensioniert haben. Wird jetzt von diesen Werten abgewichen, werden sich die relevanten Parameter vermutlich verschlechtern, um so mehr, je mehr von den Vorgaben abgewichen wird. Im Bereich der Bauteile sollten 10-20% ohne merkliche Verschlechterung möglich sein, wobei genaue Aussagen wohl erst möglich sind, wenn man die Schaltung mit einem Simulationsprogramm durchrechnet. Bei kritischen Bauteilen, die z.B. die RIAA-Kurve beeinflussen, sollten besser engtolerierte Bauteile verwendet werden; das wird aber i.d.R. auch in den Applikationshinweisen angegeben..
Hallo, vielen Dank für diese Anbtworten, es geht um ECLL800 mit dem Datenblatt von Lorenz (1963). Bei Graetz (Moderato 33C) sind die Daten sehr nahe am Scaltungsvorschlag für 4Watt HIFi. Nordmende (Casino 65)weicht in den von Euch angegebenen Toleranzen ab, wohingegen Grundig (8034) knapp (3%)unter den Maximalwerten dimensioniert ist. Letzteres ist mein Sorgenkind, bei sinkender Emission steigen die Anoden- und Schirmgitterspannungswerte leicht über die maximal zulässigen Werte. Vielleicht sollte da auf Kosten der Qualität (Klirrfaktor) mehr Leistung herausgeholt werden und damit die schlechteren LS-Bestückungen kompensiert werden. Ich werde einmal die ganzen Werte zusammenstellen. MfG Florianska
Hallo zusammen, die Gitter-1-Vorspannung der meisten Röhren sind kritisch bei zu hohen Abweichungen. Sie bestimmen massgeblich die Lage der Abeitspunkte der Röhren. Ist die Gittervorspannung zu gering, fliesst mehr Strom durch die Röhren. Insbesondere die Endstufenröhren können da schon mal schnell Selengleichrichter überfordern.
Im Radio werden die Arbeitspunkte der Röhren zumeist auf dem A-Teil der Kennlinie liegen. Ausnahmen wären die eventuell vorhandenen Gegentakt-Endstufen-Röhren mit B- oder AB- Betrieb oder Audionstufen mit D-Betrieb ohne Sendereinfall oder Oszillatorstufen.
Aus dem klirrarmen A-Teil der Röhrenkennlinie fällt man schnell raus. Andererseits kommen die meisten Schaltungen mit dem langsamen Nachlassen der Röhrenemission ganz gut (in Grenzen) klar.
Deshalb können 10- 20 % Abweichungen von den Standard-Daten gut oder schlecht funktionieren, insbesondere wenn Normabweichungen ungünstig gegeneinander laufen. Gitterspannung 20 % zu hoch und gleichzeitig die Schirmgitterspannung ebenfalls 20 % zu hoch (weil dort z.B. ein Spannungsteilerwiderstand nach Masse hochohmig geworden ist, schon liegen die Werte 40 % auseinander.
Wenn ein Entwickler einen Wert der Versorgungsspannung recht weit in den Toleranzbereich gelegt hat, wurde das zumeist an anderer Stelle kompensiert. So war es üblich FM-ZF-Verstärker z.B. durch recht geringe Schirmgitterspannung oder ähnlich Massnahmen bei ausreichenden ZF-Pegeln in die Begrenzung zu fahren. Andererseits musste die selbe Röhre bei AM "volle Pulle" bekommen, um genügend ZF-Verstärkung zu bringen.
Zitat: bei sinkender Emission steigen die Anoden- und Schirmgitterspannungswerte leicht über die maximal zulässigen Werte.
da brauchst Du Dir keine Kopfschmerzen zu machen. Sinkende Emission bedeutet ja, daß die Ströme ebenfalls geringer werden. Die höhere Spannung kann dann zumindest keinen Schaden anrichten, da dabei die maximalen Leistungen für A und G2 nicht überschritten werden.
Was oft tödlich ist, sind "schlechte" Koppelkondensatoren. Da wird die Gitterspannung positiver, was steigende Ströme bedeuten kann. Bei guten Röhren wird dann unter Umständen die zulässige Verlustleistung überschritten, was eine schnellere Abnutzung bewirkt (im günstigsten Fall) oder gar Schaden am Ausgangsübertrager anrichten kann.
Wenn ich ein älteres Gerät in die Finger bekomme, ist die Kontrolle der Gitterspannungen eine der ersten Maßnahmen. Bei Verstärkern alle Kondensatoren, die irgendwie zur Entkopplung von Gleichspannung dienen, in Radios zudem die Siebung der Regelspannungsleitung. Dort passiert es, wenn auch seltener, daß defekte Kondensatoren den Wert der Spannung verringern, was ebenfalls zu höheren Anodenströmen führt.