| Passwort vergessen?
Sie sind nicht angemeldet. |  Anmelden

Sprache auswählen:

Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
Fachforum für Sammler, Interessierte, Bastler
Sie sind nicht angemeldet.
 Anmelden

Selbstbau einer Rahmenantenne
  •  
 1
 1
10.04.08 21:46
lasse.ljungadal

nicht registriert

10.04.08 21:46
lasse.ljungadal

nicht registriert

Selbstbau einer Rahmenantenne

Hallo liebe Radiofreunde,

Mit meinen Detektoren, Röhrenradios und Weltempfängern in meiner Sammlung experimentiere ich gern mit
Antennen.

So habe ich eine 8m-Langdrahtantenne im Zimmer, eine Sony-Aktivantenne AN-1 und eine Grahn-Antenne mit Loops für Mittel- und Kurzwelle.

Irgendwie steckt bei mir im Hinterkopf, noch eine Rahmenantenne zu bauen; Anleitungen findet man ja im Internet und im Forum.

Meine Fragen an Euch sind jetzt folgende:

1. Lohnt sich der Selbstbau einer Rahmenantenne überhaupt noch (Vorhandensein Aktiv-Antenne und Grahn-Antenne) ?

2. Kann man überhaupt bei einem Selbstbau einer Rahmenantenne Einfluss auf eine bestimmte Frequenz oder Frequenzbereiche nehmen (z.B. 49m-Band im Kurzwellenbereich) ?

Mich würde einfach einmal die Meinung anderer interessieren. Ich selber bin eigentlich der Meinung, dass ein
Bau einer Rahmenantenne unsinnig erscheint und das fertige Produkt nur ein reines Sammlungsstück wäre.

Aber als leidenschaftlicher Sammler kann man den Begriff "Rahmenantenne" nicht im Kopf löschen, sondern nur
objektiv betrachten und bewerten.

MfG
Peter

Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des
vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung
lange erhalten.

Noch gefällt der Beitrag keinem Nutzer.
!
!!! Fotos, Grafiken nur über die Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.    

!!! Keine Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen!
Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!

Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
10.04.08 23:06
DB4IW 

WGF-Nutzer Stufe 2

10.04.08 23:06
DB4IW 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Selbstbau einer Rahmenantenne

Hallo Peter,

der Selbstbau von Rahmenantennen lohnt sich auf jeden Fall, vor allem für Mittel- und Langwelle. Sie bietet einige Vorteile. Durch ihre hohe Güte (bei sorgfältigem Aufbau und sorgfältiger Auswahl der Komponenten) ist sie ein exzellentes Selektionsmittel, sozusagen der beste Präselektor, und durch ihre Richtwirkung lassen sich störende Stationen aus anderen Richtungen ausblenden. Die zu erwartende Antennenspannung ist deutlich höher als bei Ferritantennen üblicher Abmessungen. Es gibt eine Faustformel, die besagt, dass für gleiche Antennenspannung der Ferritstab etwa so lang sein müsste wie der Durchmesser der Rahmenantenne. Da auch für Innenräume Rahmendurchmesser von etwa einem Meter darstellbar und handhabbar sind, ist hier also ein entsprechender Vorteil zu erwarten.

Der Frequenzbereich hängt ab von der Induktivität der Rahmenspule und der Kapazität des Drehkos. Es ist ja nichts anderes als ein gewöhnlicher Schwingkreis, den man praktisch beliebig dimensionieren kann. Da man eine zwar vorwählbare, aber dann feste Induktivität hat, bestimmt der Drehko den Variationsbereich. Aus der Schwingkreisformel ergibt sich ein quadratischer Zusammenhang, d.h. wenn der Drehko einen Variationsbereich von 1:9 hat dann ist die Frequenz im Verhältnis 1:3 variabel.

Anzustreben ist also ein möglichst großer Variationsbereich des Drehkos. Der Pferdefuß liegt darin, dass man die Eigenkapazität der Rahmenspule nicht unberücksichtigt lassen kann. Beispiel: Man habe einen Drehko mit einem Bereich von 30-480 pF. Fein, könnte man denken, ich habe also 1:16 in der Kapazität und demzufolge 1:4 in der Frequenz. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Eine übliche MW-Rahmenantenne dürfte vielleicht um die 40 pF Eigenkapazität haben (hängt stark vom Design ab: Rahmengröße, Windungszahl, Drahtabstand). Diese muss man hinzurechnen, man hat also nicht 30-480, sondern 70-510 pF, was etwa 1:7,3 bei der Kapazität und nur noch 1:2,7 bei der Frequenz entspricht.

Um den tatsächlichen Betriebsbereich zu erweitern, arbeitet man mit Mehrfachdrehkos, z.b. 3 x 30-480, bei denen man umschaltbar einmal mit einem Paket und einmal mit drei parallel geschalteten Paketen arbeitet.

Wenn Du eine Rahmenantenne bauen möchtest, kann ich Dir gern beim Design helfen- am besten hier im Forum, dann kann jeder mitdiskutieren, und alle haben etwas davon. Neben dem reinen Frequenzbereich spielt vor allem die Güte eine große Rolle. Da will vieles bedacht sein. Unterm Strich bekommt man aber eine sehr leistungsfähige und preisgünstig aufzubauende Innenantenne.

73 de Fritz

--
Fritz * DB4IW * Wertheim am Main

11.04.08 08:02
wumpus 

Administrator

11.04.08 08:02
wumpus 

Administrator

Re: Selbstbau einer Rahmenantenne

Hallo zusammen,
es kommt auch darauf an, was man genau wofür einsetzten will. Es gibt abgestimmte Rahmenantennen und auch unabgestimmte. Letztere sind eigentlich nur grosse Spulen, aber auch hier entstehen unerwünschte Resonanzen irgendwo. Eine abgestimmte (für die Nutzfrequenz resonante) Rahmenantenne ist deutlich besser, aber eben auch umständlicher in der Bedienung.

Weiter hat eine Rahmenantenne, insbesondere wenn sie ohne Vorverstärker auskommt (Jeder Vor- und Anpassverstärker erzeugt Zusatzrauschen und Intermodulationsprodukte) diese Nachteile eigentlich nicht.

Eine Anpassung an den Antenneneingang ist aber notwendig. Das kann über eine Windungsanzapfung, eine Auskoppelspule oder einen Koppelkondensator erfolgen. Un hier können auch schon die Schwierigkeiten beginnen. Viele Radios haben gar keinen Antenneningang für den LW-MW--Bereich (siehe z.B. Sony ICF-2001D). Die Aktivantenne AN1 für dieses Gerät koppelt deshalb induktiv auf die MW-Ferritspule.

Für solche Geräte reicht es oft, das Radio in die Rahmenantenne zu stellten. Sie wird dann induktiv auf die Ferritantenne koppeln und einen HF-Leistungsgewinn bringen!!!

Weiter liefern Rahmenantennen ausreichender Fläche höhere Antennenspannungen als eine typische Ferritantenne.

Andererseits haben Rahmenantennen eine leicht anderes "Nachtverhalten" (Radiotrübung), die die echte Richtung verschieben können und nehmen übrigens mehr der elektrischen Feldkomponente auf.

MFG Rainer

Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.



Editiert 11.04.08 08:04

11.04.08 10:26
lasse.ljungadal

nicht registriert

11.04.08 10:26
lasse.ljungadal

nicht registriert

Re: Selbstbau einer Rahmenantenne

Hallo lieber Fritz,
hallo lieber Rainer,

vielen Dank für eure wertvollen Tips, die ich beherzigen werde.

Danach lohnt es sich ja doch, trotz der modernen Antennen eine Rahmenantenne zu bauen.

Momentan komme ich nicht mehr dazu, weil ich nächste Woche für eine Woche nach Lissabon (quasi "alte Heimat") fliege, eine Woche zuhause bin und nach dem Treffen für 2 Wochen nach Schweden (quasi "zweite Heimat seit 22 Jahren") fahre.

Danach werde ich mir die Materialien, die es ja überwiegend im Baumarkt gibt, besorgen und "losbasteln".

Sicherlich werde ich dann noch die eine oder andere Frage an Euch haben.

Noch einmal herzlichen Dank !

MfG
Peter

Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des
vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung
lange erhalten.

 1
 1
Koppelkondensator   Kurzwellenbereich   Frequenzbereiche   Mögel-Dellinger-Effekt   8m-Langdrahtantenne   Sony-Aktivantenne   Rahmendurchmesser   Schwingkreisformel   MW-Rahmenantenne   Intermodulationsprodukte   HF-Leistungsgewinn   Antennenspannung   Anpassverstärker   Rahmenantennen   leidenschaftlicher   Antennenspannungen   Variationsbereich   Rahmenantenne   Frequenzbereich   Windungsanzapfung