Hallo, angeregt durch das Thema Gleichstromvolksempfänger vom Norman habe ich selbst noch eine Frage die mich beschäftigt. Und zwar: Wie sah so eine Gleichstromnetzsteckdose früher aus? Gab es da eine plus-minus Kennzeichnung? Oder musste man das irgendwie ausprobieren wie rum der Stecker zu stecken war? Zumindest habe ich schon alte Netzstecker mit plus Kennzeichnung gesehen.
Hallo Daniel, ich habe eine Steckdose in Erinnerung (siehe weiter unten), die eigentlich aussieht, wie eine übliche Vorkriegsaufputzsteckdose, die eine "+" - Markierung hat. Auch ich habe einen Netz-Stecker mit "+" - Markierung. Das besagt aber noch nicht, daß das bei allen Steckdosen für Gleichstrom so war. Es gab ja vor Einführung des Rundfunks wenig elektrische Geräte, wo es auf die Polarität ankam. Bei den meisten frühen alten reinen Gleichstrom-Radios, die bipolare Kondensatoren (keine Elkos) im Anodenspannungszweig hatten, passierte bei Verpolung nichts, die Radios spielten dann einfach nur nicht.
Ich habe in meinen Leben nur einmal in den Sechsziger Jahren in Süddeutschland eine (nicht mehr aktive) Wandsteckdose und eine blanke an kleinen Porzellan-Isolatoren an der Wand laufende Doppel-Leitung gesehen.
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Hallo, zu dem Gleichstromnetzanschluss fällt mir eine kleine Geschichte ein, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Und zwar war mein Chef in den Sechziger Jahren mal irgendwo im Harz in einem kleinen Örtchen zu Besuch. Dieser Ort hatte zu der Zeit eine eigene Stromversorgung. Was mein Chef nicht wusste war, das es ein Gleichspannungsnetz war. Da mein Chef ein relativ zivilisierter Mensch ist, pflegt er es sich gelegentlich zu rasieren. Also wurde eines morgens der nur für Wechselspannung ausgelegte Rasierer kurzerhand an die ganz gewöhnlich aussehende Steckdose angeschlossen und angeschaltet. Laut Aussage meines Chefs gab es einen lauten Knall und Qualm quoll aus den Gehäuseritzen des Rasierers. Spätestens jetzt war mein Chef hellwach. Wie gern hätte ich doch in diesem Moment meinen verdutzt dreinblickenden Chef mit dem dampfenden Rasierer in der Hand gesehen. :-) Darum merke: Schliesse nie ein reines Wechselstromgerät an ein Gleichspannungsnetz an! Insbesondere dürfte es den Netztrafos nicht besonders gut bekommen, diese Kost zu verdauen. Diesen Warnhinweiss habe ich allen unter euch gewidmet, die gerne gelegentlich eine Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen.
Ein mir bekannter Berliner Funkamateur teilte mir mit, daß er noch 1949 in Berlin in der Wohnung seiner Eltern ein Gleichstrom-Netz hatte. Er meint, da wäre keine "+" Markierung an den Dosen gewesen.
Hallo Frank auch noch eine kleine Geschichte: Max Grundig, der spätere Konzern-Herr gründetete seinen Erfolg auch auf die Tatsache, daß es in Fürth und Nürnberg unterschiedliche Stromnetze gab und bei Umzug dann die Wechselstromtrafos am Gleichstromnetz durchschmorten. Er konnte die benötigten Trafos neu wickeln und verdiente gut daran.
MFG Rainer, Berlin
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Frank
RE: Gleichstromnetzanschluss , 28 Nov. 2005 16:01
An dieser Stelle passt der Spruch "was des einen Leid, ist des anderen Freud" ganz gut :-)
Frank
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Peter
RE: Gleichstromnetzanschluss , 28 Nov. 2005 20:06
Hallo liebes Forum, da weiss ich auch eine kleine Geschichte zu. Während meiner Lehrzeit habe ich zusammen mit den anderen Lehrlingen dem Werkstattsmeister einen Streich spielen wollen. Dazu haben wir in dem Netzstecker zum Oszilloskop eine Diode mit eingebaut. Die Folge war, das der Netztransformator des guten Stückes den Spass nicht verstand und wir einen Heidenärger bekommen haben. Heute im nachhinein muss ich aber doch etwas schmunzeln.
Na, dann muß ich auch noch nachlegen. Das mit der Diode haben wir in der Lehre auch mit unserem Meister in der Rundfunkwerkstatt gemacht. Allerdings nur mit der Arbeitsplatzgluehlampe. Meister Lipowski kam morgens also an und schaltete die Lampe ein. Die gluehte nur noch halb so hell. Aber Meister Lipowski selbst war "helle" (durchschaute den Streich), schickte mich in den Keller mit den Worten: "Rainer, du mußt da unten am Schaltkasten den Phasenschieber nachstellen". Ich stieg verwirrt hinunter, um den Schaltksten zu suchen. Der Meister klappte die Kellertür zu, machte Licht aus und ich stand unten im Dunklen, oben lachten alle. Ach ja, damals war es........
Hallo zusammen, das Thema ist zwar schon lange im Forum "abgewickelt", aber beim Blättern in dem Hauptkatalog der Firma Heliogen Radio von 1930 finde ich doch folgendes Angebot:
Es wird leider nicht weiter auf die Aufgabe der Funksteckdose eingegangen, jedenfalls scheint sie im richtigen Abstand Buchsen für einen Gleichstromnetzstecker zu haben. Und es wird "+" und "-" ausgewiesen.
Es werden auch passende Stecker mit "+" und "-" angeboten. Es KÖNNTE sich also tatsächlich um Pol-Anzeige-Dosen und Stecker handeln.
Das Problem war ja damals, das bei Verpolung das Radio nicht spielte.