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Störungen durch LED-Leuchten
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23.10.17 08:59
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

23.10.17 08:59
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Störungen durch LED-Leuchten

Hallo zusammen,

ich habe an die LED-Filament Lampe testweise eine Gleichspannung von knapp 200 Volt angelegt. Dabei blitzt sie nur kurz auf. Es wird sich also ein Koppel-Kondensator im Lampenfuss befinden.

Gruss
Walter

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23.10.17 14:41
HB9 

WGF-Premiumnutzer

23.10.17 14:41
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Störungen durch LED-Leuchten

Hallo Walter,

dann hast du die 5-Sterne-Variante, was EMV angeht

Diese Lampen haben einen Vorkondensator, Brückengleichrichter und die LEDs, sonst nichts, allenfalls noch einen NTC oder kleinen Vorwiderstand zur Begrenzung des Einschaltstromstosses, wenn man im 'falschen' Moment einschaltet. Stören kann hier nichts, und die Lebensdauer ist ebenfalls maximal, weil kein DC/DC-Wandler kaputtgeht. Lediglich die LEDs werden nicht bis zum Letzten ausgereizt und die Lampe nimmt kapazitive Blindleistung auf, was aber durch all die induktiven Lasten (Motoren, Trafos) kompensiert wird.

Gruss HB9

23.10.17 16:48
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

23.10.17 16:48
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Störungen durch LED-Leuchten

Hallo HB9,

ja, um die Störfreiheit ging es mir auch primär. Das fehlende CE-Zeichen kann ich unter diesen Umständen auch verschmerzen. In der cq-DL 09/17 konnte man sich auch Spektrumaufnahmen ansehen, deswegen habe ich nur einen kurzen Annäherungstest auf 1cm (!) mit der Ferritantenne eines Tecsun-Radios auf LW/MW gemacht und keinerlei Zusatzrauschen festgestellt. Ich glaube, ich werde noch einen Karton nachbestellen.

Gruss
Walter

28.12.17 12:43
regency 

WGF-Premiumnutzer

28.12.17 12:43
regency 

WGF-Premiumnutzer

Re: Störungen durch LED-Leuchten

Zur Diskussion: Dimmen von LED ohne AM/FM Störungen

Diese Filament 3W LED Leuchte flackert nicht und verursacht auch keine von mir nachweisbare Störungen bei AM/FM Empfängern. Auch bei Videoaufnahme ist nichts nachweisbar. Leider ist sie zu grell für das Auge, ein Dimmer ist nicht vorgesehen. Im Sockel ist wahrscheinlich ein Kondensatornetzteil mit Graetzbrücke, Siebkondensator, Zenerdiode oder Schaltkreis eingebaut.

Dimmen sollte man das nicht mit Phasenschnittsteuerung. Die 50 Hz Spannung für den Reihen-Kondensator ist dann nicht mehr sinusförmig und das Wechselstromverhalten passt nicht mehr. Zudem holt man sich die Flickerstörungen rein, die man ja gerade nicht haben will.

Warum also nicht einfach den ohmschen Widerstand eines Potentiometers als Vorwiderstand zur Lampe nutzen? Welche Leistung und welchen Widerstand müsste das Potentiometer dann haben?

ACHTUNG, hier wird es wegen der Netzspannung am Potentiometer lebensgefährlich!! So nicht nachmachen! Alles muss komplett elektrisch isoliert und mechanisch fixiert sein.



Potentiometer und Lampe bilden einen unbelasteten Spannungsteiler. Da lässt sich alles noch relativ leicht ausrechnen.

Die Leistungsaufnahme der Lampe am Netz beträgt 3 W. Folgende Grafik zeigt, dass am Vorwiderstand maximal eine Leistung von einem Viertel davon abfällt, d.h. 0,75 W. Das ist dann der Fall, wenn Lampenwiderstand und Vorwiderstand gleich groß sind. Halbe Spannung macht ein Viertel der Leistung.

Nun ist aber zu beachten, dass die Typ-Leistungsangabe beim Potentiometer für den maximalen Widerstand gilt und sich linear im Verhältnis zum Teilwiderstand verkleinert. An der Kurve (blau) sieht man, dass diese Abhängigkeit nicht linear ist.



Ein Potentiometer mit z.B. 22 kOhm kann den Dimmbereich von ganz dunkel bis ganz hell überdecken. Würde man jedoch ein 0,75 Watt Poti verwenden, so hätte man eine starke Überlastung des Potis bei den helleren Dimmzuständen (rot gestrichelte Linie).

Damit es also kein Wärmeproblem gibt, wäre bei diesem Beispiel eine Typ-Leistung von mehr als 3,5 W vorzusehen (grün gestrichelte Linie). Dann wird in allen Dimmzuständen die zulässige Verlustleistung des Poti-Teilwiderstands nicht überschritten.

Soweit, so gut. Es geht aber auch einfacher, die erforderliche Leistung des Potis zu ermitteln. Sie wird durch den maximalen Strom bestimmt, der auch in jedem beliebigen Teilwiderstand des Potis nicht überschritten werden darf. Das wären hier rund 13 mA Schleiferstrom. Bei 22 kOhm erhält man daraus Pmax = I*I*R = 3,7 Watt.

Verzichtet man bewusst auf die maximale, ohnehin zu grelle Lichtleistung und verwendet zusätzlich zum Potentiometer einen definierten Vorwiderstand, z.B. 2,2 kOhm, für den hier 0,5 W völlig ausreicht, so würde man den maximalen Schleiferstrom reduzieren und käme mit einem 3 Watt Poti hin.

Dazu gefunden: 3 Watt, 22kOhm, russische Produktion, Ceramic Wire Wound Potentiometer, ca. 1,80 Euro + Versand. Solche Potis sind bei den üblichen Elektronikanbietern sonst recht teuer. Das Poti müsste man geeignet einkapseln und die herausgeführte mechanische Verlängerung der Drehachse aus isolierendem Material verwenden.

VG Jan

Zuletzt bearbeitet am 28.12.17 12:52

Datei-Anhänge
Filament_LED_Vorwid.jpg Filament_LED_Vorwid.jpg (324x)

Mime-Type: image/jpeg, 146 kB

Filament_LED_Vorwid2.gif Filament_LED_Vorwid2.gif (369x)

Mime-Type: image/gif, 7 kB

30.12.17 13:31
Antennow

nicht registriert

30.12.17 13:31
Antennow

nicht registriert

Re: Störungen durch LED-Leuchten

Hallo Freunde,

noch 2014 konnte ich im Mehrfamilienhaus mit sieben Wohnungen in meiner Wohnung im 2.Stockwerk mit einem Weltempfänger (Degen) nur mit der Teleskopantenne im 40- und 80-Meterband problemlos mithören oder auch die Wettersender mitlesen.
In meiner Elektronikwerkstatt im Keller konnte ich mit der Gasleitung als "Antenne" abends auf MW den Bayrischen Rundfunk sogar mit dem Volksempfänger empfangen.
Heute geht überhaupt nichts mehr. Ich habe systematisch untersucht, was die Ursachen sind, und zwar durch Anpeilen, Antasten der Leitungen im Verteilerschrank und sogar gemeinsam mit den Nachbarn durch selektives Abschalten vermuteter Störbereiche.
Die schlimmsten Störer, die ich gefunden habe sind ohne Wertung bzw. Rangfolge:

Schaltnetzteile, Powerline-Adapter, Sparlampen mit elektronischen Vorschaltgeräten, D-Verstärker (extrem!), Induktionskochplatten, Zündeinrichtung des modulierenden Heizkessels (extrem, Zündfunke!).
LED-Lampen hatten zu dieser Zeit noch keine Verbreitung gefunden und spielen nach meinen Erkenntnissen auch heute keine große Rolle im Gesamtstörspektrum.

Was habe ich selbst dagegen getan?

1. die schlimmsten Schaltnetzteile durch störärmere ersetzt,
2. die Anzahl der Schaltnetzteile minimiert, vor allem die Dauerläufer mittels vorgesetzte Schaltsteckdosen,
3. eine Powerline-Verbindung ersetzt, indem ich eine ungenutzte Telefonleitung jetzt als LAN benutze (geht bis ca. 30 m bei 100Mbit/sec),
4. störende LED-Lampen durch bessere ersetzt (Filamentlampen),

Trotzdem ist die Situation nicht befriedigend, denn ich kann meine Nachbarn nicht zwingen mitzuziehen, und die Tendenz in Deutschland ist ja billig anstatt Qualität zu kaufen. Immerhin muß ich mir nicht vorwerfen lassen, selbst nichts dagegen zu tun :-)

Antennow

Zuletzt bearbeitet am 30.12.17 13:35

30.12.17 16:51
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

30.12.17 16:51
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Störungen durch LED-Leuchten

Hallo Antennow,

mit der Elektro-Mobilität kommt noch ein potenter Störer hinzu:

Schaltnetzteile zur Ladung der Autos in der 10kW-Klasse!

Windräder haben auch Potential, fallen aber wegen der Distanz nicht so ins Gewicht. Umspannwerke AC-DC und DC-AC in der Megawattklasse sind auch so eine Sache für sich. SMA-Wechselrichter sind relativ ruhig. Trotzdem guten Rutsch!

Walter

Zuletzt bearbeitet am 30.12.17 16:52

30.12.17 18:54
Antennow

nicht registriert

30.12.17 18:54
Antennow

nicht registriert

Re: Störungen durch LED-Leuchten

Ja Walter, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Aber auf Grund der hohen Leistungsumsätze der Ladestationen wird da wohl nichts mehr mit Phasenanschnitt gemacht. Heute gibt es Leistungstransistoren, mit denen man die steilen Flanken vermeiden kann, um Spannungen und Ströme zu regeln.
Ich habe noch in Erinnerung, daß ich RIAS oder Deutschlandfunk über Mittel- und Langwelle mit meinem Autoradio im Stadtgebiet von Dresden kaum noch hören konnte, weil es damals, in den 70ern, der neueste Schrei war, die Straßenbahnmotoren mit Thyristoren zu steuern. 500 Volt DC und PCM und Abschalten mit Löschthyristoren! Unvorstellbarer Störpegel über die Oberleitung als Antenne!
Heute hört man da nichts mehr, weil die Thyristoren ziemlich out sind.

Allerdings habe ich auch keine Hoffnung mehr, daß der traditionelle AM-Bereich wieder störungsfrei wird.
Dabei kann ich mir auch nicht erklären, warum dieser nicht mehr nutzbare Bereich nicht frei gegeben wird, damit wenigstens die Amateure und Hobbyisten darauf rumspielen können. Total schizophren, daß man damit rechnen muß abgestraft zu werden, wenn man einen Milliwattsender betreibt!

Armes Deutschland!

Trotzdem, wir machen weiter,

Guten Rutsch ins neue Jahr!

Rainer

Zuletzt bearbeitet am 31.12.17 00:06

31.12.17 12:16
Herrmann 

WGF-Nutzer Stufe 3

31.12.17 12:16
Herrmann 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Störungen durch LED-Leuchten

Hallo Rainer,

eine große Rolle bei Vermeidung von Störungen aus dem Stromnetz spielt die Wahl der Erdung. Es sind alle Erdungsarten zu vermeiden, die direkt oder indirekt mit dem PEN-Leiter des Stromnetzes in Verbindung stehen. Darunter fallen Wasser- und Heizungsinstallation oder sogar Dinge wie Fundamenterder und dergleichen. All dies kann niederohmig mit dem PEN-Leiter in Verbindung stehen und ist somit kontaminiert.

Mein persönliches AHA-Erlebnis hatte ich, als ich als Gegengewicht für meinen Volksempfänger eine ca. 40m lange Leitung lose auf meinem Gartenboden verlegte, ohne ohmsche Verbindung zum Erdreich, siehe http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/...=137&page=3

Der Unterschied auf Langwelle war so überwältigend, daß ich seitdem nicht mehr so pessimistisch bin. Natürlich ist diese Maßnahme in städtischer Mietshausumgebung eher weniger gut durchführbar. Aber auch ein Großstadtmieter kann sich ja einen Garten mit einer kleiner Gartenhütte pachten.

Ich wünsche allen Forenteilnehmern einen guten Rutsch.

Viele Grüße, Herrmann

31.12.17 13:07
Antennow

nicht registriert

31.12.17 13:07
Antennow

nicht registriert

Re: Störungen durch LED-Leuchten

Hermann, da stimme ich Dir voll zu. Deswegen ist in meiner Kellerwerkstatt auch das Gasrohr die beste "Antenne".
Andererseits möchte ich mit meinen alten Radios auch noch echten Empfang haben.
Ich plane dazu gerade eine aktive Ferritantenne mit mehreren gekoppelten Ferritstäben und HF-Stufe (mit einer schönen alten HF-Pentode).
Vielleicht interessiert das allgemein. Ich werde berichten. Vorläufig höre ich mit einem aufgemotzten DKE38, siehe hier:

https://www.youtube.com/watch?v=KwguDzb1UDE&feature=youtu.be

Der Umbau ist hier beschrieben:

http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/thread.php?board=4&thread=90&page=3

Guten Rutsch ins neue Jahr,

Antennow

02.01.18 20:16
HB9 

WGF-Premiumnutzer

02.01.18 20:16
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Störungen durch LED-Leuchten

Hallo zusammen,

mit Abstand die schlimmsten HF-Dreckschleudern sind die Powerline-Modems, diese sind nichts anderes als legale Störsender mit beträchtlicher Sendeleistung (viel mehr als nach den EMV-Grenzwerten erlaubt wäre). Auf LW und MW kann man mit geeigneten Antennen und Netzfiltern noch etwas dagegen tun, aber auf KW, insbesondere oberhalb 10MHz, werden die Störungen über die Netzleitungen abgestrahlt und verseuchen das Gebiet grossräumig.

Gegen die übrigen Störer, insbesondere Schaltnetzteile, kann man etwas tun, da hier die (häufig nicht eingehaltenen) EMV-Grenzwerte gelten. So hatte die Behörde bei mir einen derartigen Störer beseitigt. Gegen (chinesische) Stör-Wechselrichter von Solaranlagen kann übrigens auch vorgegangen werden.

Eine weitere üble Störquelle sind Plasma-Fernseher, diese senden breitbandig und magnetisch, so dass der Empfang mit magnetischen Antennen unmöglich wird. Hier nutzen die Hersteller gnadenlos eine Gesetzeslücke aus, es gibt nämlich keinen Grenzwert für abgestrahlte Störungen unter 30MHz, und auf der Netzleitung halten sie die Grenzwerte ein. Da die Lebensdauer dieser Geräte beschränkt ist und schon länger keine mehr hergestellt werden, dürfte sich dieses Problem von selbst lösen.

Zum Thema Strassenbahn: die neuen IGBT-Wechselrichter der Eisenbahn-Triebwagen in der Schweiz stören ebenfalls sehr stark, ebenso die neuen Trolleybusse. Das ist der "Fortschritt", die GTO-Technik war da viel störärmer.

Zum Schluss noch ein Tipp: Mindestens in der Schweiz werden die Amateurfunkbänder durch die Behörden noch etwas besser geschützt. Somit sollte man Störer, die auch die Amateurfunkbänder stören, auf alle Fälle melden. Meistens löst das auch andere Störprobleme. Bedingung ist natürlich, dass man einen Empfänger hat, der Amateurfunksendungen empfangen kann, eine Sendelizenz ist nicht zwingend, aber von Vorteil.

Gruss HB9

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