Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo zusammen,
ich habe gerade mal wieder in den H. Pitsch "Lehrbuch der Funkempfangstechnik II" den dortigen § 307 ( 5 1/2 Seiten) durchgelesen. Dort wird u.a. auch auf die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Pendelfrequenzen und deren Zeit-Struktur eingegangen. Auch werden die multiblen Resonanzen im Verhältnis zur jeweiligen Pendelfrequenz eingegangen. Auch das Zusatzrauschen wird nicht vergessen. Ebenfalls wird die Bandbreite des Kreises durch Pendelrückkopplung besprochen.
Wer also ein H. Pitsch im Schrank hat, kann in den Ausgaben, die schon UKW behandeln, mal gelegentlich nachlesen. Lohnt sich.
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Ja ...ich bin gescheitert mit meiner Suche nach Pilot und RDS. Ich habe versucht die Pendelfrequenz zu drücken..konnte aber nicht unter 78kHz kommen. Als ich für C4 30nF (78kHz) einsetzte, hatte ich keinen Empfang mehr, da gleichzeitig bei meiner Schaltung die Amplitude der Pendelschwingung rasant fällt. Der Arbeitspunkt der EF98 war damit nicht mehr am Poti ausreichend einstellbar. Gleichzeitig trat mit zunehmender Kapazität eine Art Tonblende auf. Der Klang rutschte stark in die Mittelfrequenzen ab und wurde dumpf. Schade ...aber meine mit nur 30V- betriebene Schaltung kann die Signale als Mischfrequenz nicht hervorzaubern. Die auf Blatt 2 gezeigte Messung ist übrigens verpolt dargestellt. Am Gitterkondensator bekomme ich keine weitere Messung hin...Die Schwingung setzt sofort durch die Belastung des Tasteilers aus.
Hier mal eine Vorführung des simplen Pendlers mit nur 11 Bauteilen.
Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo Joerg,
interessantes Video. Wie sieht es denn aus, wenn Du die zeitweise Nachjustierung nicht vornehmen kannst und eine wirkliche Antenne ankoppelst? Will sagen, bei den damaligen Kaufgeräten war der Pendelbereich auch nicht justierbar, man konnte nur an der Abstimmung drehen. Dadurch konnten bei starken Signalen die Multi-Pendelfrequenzen (multiblen Resonanzen) auftreten, die das Pfeifen wegen Stereo und RDS sicher begünstigten.
Warum Du die Pendelfrequenz nicht tiefer bekommst, kann ich so auch noch nicht sagen. Jedenfalls lagen damalige UKW-Pendelfrequenzen zwischen ca. 20 und 50 kHz.
Ich will in den nächsten Tagen auch noch mal einen Pendelempfänger von damals aktivieren, um zu hören, ob der einer der Pfeifenden ist ...
Übrigens können Pendler auch auf Kurzwelle gut genutzt werden. Ich hatte so um 1967 einen 10-11 Meter-Band Transistor-Pendler mit 2 x AF139 aufgebaut. Er hatte eine HF-Vorstufe und die Pendelstufe. Alles kam in ein kleines ALU-Gehäuse. eine Stab-Teleskopantenne von ca. 60 cm und einem Ohrhörer.
Damit konnte ich unterwegs (in den Jahren des damaligen Sonnenflecken-Maximums unterwegs (auch im Auto) gut weltweiten Amateurfunk mithören.
Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo Rainer,
wumpus:Hallo Joerg, interessantes Video. Wie sieht es denn aus, wenn Du die zeitweise Nachjustierung nicht vornehmen kannst und eine wirkliche Antenne ankoppelst?
schön das Dir meine kleine UKW- Bastelei gefällt. Die Antenne erschwert das Problem noch, da manche Sender sehr stark einfallen und die Röhre dann in die Verzerrung treiben. Schwache Signale kommen natürlich besser rein. Es muss im Endeffekt aber noch mehr am Poti gedreht werden. Das wollte ich für das Video vermeiden,...da bei Musikausstrahlungen keine Zeit ist,.. sich daran lange aufzuhalten. Beim Jazz,... am Ende,.. habe ich das gewagt, da es sich um eine Improvisation gehandelt hat. (Urheberrechte)
Dieser Amateur- Empfänger ist ein absoluter Prototyp von 1947. Die Vorschaltgeräte der zweiten Generation hatten ausnahmslos einen HF- Verstärker.....und hier liegt glaube ich auch das Geheimnis eines festen Arbeitspunktes der Röhre. Der HF- Pegel ist viel stabiler als über eine Drahtantenne oder Dipol direkt am Schwingkreis (Dämpfung).
Desweiteren ...und nicht zu vergessen,..habe ich ja die Originalschaltung verändert und empirisch auf eine Niederspannungsschaltung gebracht. Es ist nur eine unvollendete Bastelei! Die Niedervoltlösung mit EF98 scheint im unteren Pendelfrequenzlevel nicht zu funktionieren, da der Spannungsabfall an C4 / T1, mit fallender Frequenz, fällt....also der Strom immer kleiner wird. Irgendwann ist die Röhrensteilheit nicht mehr für UKW ausreichend. Vielleicht müsste auch eine weitere Optimierung dann am Gitterkondensator- und Widerstand erfolgen.
Das Projekt hat eine unglaubliche Faszination...aber es sollte wie weiter oben schon beschrieben, eine HF- Vorverstärkung und ein geschirmtes Gehäuse bekommen. Erst dann....kann man die HF- gezielt an einen Punkt bringen. Die Niedervolt- NF- Verstärkung mit 2xEF95 und EF98 birgt auch die Gefahr, dass man zu hoch ansteuern will...damit ordentlich Krach rauskommt. Ein Kopfhörertest wäre hier vielleicht von Vorteil...aber im Video leider nicht mannschaftsdienlich.
wumpus:Ich will in den nächsten Tagen auch noch mal einen Pendelempfänger von damals aktivieren, um zu hören, ob der einer der Pfeifenden ist ...
Da bin ich gespannt drauf...vielleicht gelingt Dir ja der Nachweis. Magst Du im Altgerät in die Pendelfrequenz eingreifen? Das könnte nämlich notwendig sein. Kannst Du eine Hörprobe aufzeichnen?
wumpus:Übrigens können Pendler auch auf Kurzwelle gut genutzt werden. Ich hatte so um 1967 einen 10-11 Meter-Band Transistor-Pendler mit 2 x AF139 aufgebaut. Er hatte eine HF-Vorstufe und die Pendelstufe. Alles kam in ein kleines ALU-Gehäuse. eine Stab-Teleskopantenne von ca. 60 cm und einem Ohrhörer. Damit konnte ich unterwegs (in den Jahren des damaligen Sonnenflecken-Maximums unterwegs (auch im Auto) gut weltweiten Amateurfunk mithören. Die Empfangsleistung war gut.
Ja Rainer, wer Freude am Basteln hat...kann mit diesen Schaltungen viel Spaß haben und erstaunliche Resultate mit wenig Bauteilen erzielen. Übrigens auch in Richters "Radiobasteln für Jungen" gibt es ein Kapitel zum Pendelempfänger. Ab Seite 152 ("Das Modernste- der UKW- Empfang") geht`s los. Bauanleitung mit Funktionsbeschreibung. Hier schon mit HF- Vorverstärker. (4te Auflage 1959)
Na ja, dann mal schnell die ECF12 im UKW-Pendler-Teil gewechselt, Gesagt, getan! zum Röhrenlager. Dort liegen so an die hundert Stahlröhren. Aber keine ECF12.
So muß ich meinen Pendler-Pfeiftest verschieben ....
Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo Rainer, hallo zusammen,
ich hatte weiter oben schon auf den Zusammenhang von Pendelfrequenz und Gitterwiderstand/ Kondensator hingewiesen, war mir aber immer unsicher, wo jetzt genau die Pendelfrequenz entsteht. Bei Richter kann man es nachlesen. Im www. findet man unterschiedliche Erklärungen, die anscheinend nicht immer stimmig sind.
Zitat aus Richter : " Radiobasteln für Jungen" 4te Auflage 1959 S.163
"Es werden also zunächst Schwingungen erregt, deren Frequenz annähernd der Resonanzfrequenz des Kreises (L C) entspricht. Nun ist die Rückkopplung dieses Senders aber so fest, dass die Schwingungen einen sehr starken Gitterstrom hervorrufen"
Anmerkung @joe: Dies hängt auch mit dem geringen Resonanzwiderstand auf UKW zusammen.
Weiter beim Richter:
"Dieser lädt den Gitterkondensator von ca. 50pF so weit negativ auf, dass die Schwingungen schon bald abreißen. Dann entlädt sich der Gitterkondensator langsam über den Gitterableitwiderstand von 1 Megaohm, und die Schwingungen können von neuem beginnen. Nach einiger Zeit reißen sie wieder ab, beginnen wieder von neuem usw. Die Schnelligkeit mit der die Schwingungen abreißen und wieder entstehen, hängt von der Größe des Gitterkondensators und des Gitterableitwiderstandes ab. Dem periodischen Abreißen und Einsetzen kann man natürlich eine bestimmte Frequenz zuordnen, die in unserem Fall bei rund 20kHz liegt. Man spricht von einer Pendelfrequenz oder Pendelschwingung, weil die UKW- Schwingungen sozusagen im Pendelrhytmus einsetzen und wieder abreißen."
Mein C4 hatte zwar auch Einfluss auf die Frequenz.....aber das Verändern auf z.B. 50kHz müsste bei meiner Schaltung an R1 / C3 geschehen. Ich habe an der falschen Stelle geschraubt.
Im Kompendium steht zum Pendler damit etwas,.. was vielleicht korrigiert werden müsste.
Zitat @Kompendium oldradioworld :
"UKW-Pendler mit HF-Vorstufe. Betrachtet man das Schaltbild, ist das Pendelprinzip kaum erkennbar. Die Bauteilwerte sind so bemessen, daß periodische Schwingungsphasen abgelöst werden von Nichtschwingungsphasen. Hierfür ist die RC-Kombination 10 kOhm und 5 nF in der Anodenleitung zuständig."
Schau Dir das mal an Rainer. Ich glaube der Richter hat recht. Ich werde mal meine RC Gitterkombination ändern...vielleicht gelingt es mir doch noch den Pfeifton nachzuweisen. An der Stelle musste ich aber die Originalschaltung stark verändern, da ich ja einen Niederspannungsaufbau mit EF98 umsetzen wollte. Da kam am Anfang nur Quatsch raus Vielleicht war der Quatsch ja das jetzt gesuchte Pfeifen aus Pilot und RDS!
Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo Joerg,
ja das stimmt natürlich mit der pendelfrequenzbestimmenden Steuergitter-Kombination RC. Wie da die Anodenkreiskombination hinter der Drossel in die Begründung hineingekommen ist, weiss ich auch nicht. Vielleicht habe ich damals zuviel koffeinfreien Kaffee getrunken?
Jedenfalls habe ich es korrigiert. Hoffentlich sieht das Niemand
Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo Rainer,
wumpus: Vielleicht habe ich damals zuviel koffeinfreien Kaffee getrunken?
ja...davon sollte man die Finger lassen, das kann nicht gut gehen. Schön das Du das im Kompendium eingearbeitet hast. Am Wochenende mache ich mich wieder auf die Suche nach unserem ungeliebten Pfeifton. 1x probier ich es noch, trotz der Niederspannungslösung mit EF98 und meiner empirischen Anpassung am Gitter.
Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo Rainer, hallo zusammen,
auf der Suche nach der Überlagerung aus Pilot und RDS bin ich nun an die Gitterbeschaltung der EF98 gegangen und habe als erstes den Widerstand R1 durch ein 1Mohm- Poti ersetzt.
Erst dachte ich,...dass könnte ein Problem werden (Masse), aber mit einer gut isolierten Achse, war der Originalzustand R1 / C3 einstellbar (120pF / 500k).
Da ich nicht direkt am Gitter die Pendelfrequenz nachweisen kann, da die Belastung des Tasteilers zu groß ist, entschied ich mich wieder für den Nachweis des Spannungsabfalls an C4/T1. (Aufsteuern der EF98 im Pendelrhytmus)
Hier nochmal zur Orientierung das Schaltbild: C5 auf 100uF erhöht.
Versuch 1:
- Ich konnte nun die Pendelfrequenz zwischen 60-160 kHz stufenlos einstellen. Ab 110kHz wurde der Empfang immer schlechter. ..und setzte ab 140kHz aus. Der Pfeifton war zwischen 100-60 kHz nicht auszumachen. (RDS)
Versuch 2:
- Ich setzte einen weiteren 100pF Kondensator parallel zu C3. Die Pendelfrequenz ließ sich auf 30kHz drücken. Der Pfeifton war zwischen 60-30 kHz nicht auszumachen. (RDS und / oder Pilot)
Versuch 3:
- Ich setzte einen weiteren 100pF Kondensator parallel zu C3. Die Pendelfrequenz ließ sich nicht unter 30kHz drücken.
Tja,...ich konnte bis 30kHz die Mischfrequenz nicht nachweisen. Beachtet die weiteren Erkenntnisse. Vielleicht liegt das Problem ja in der Nähe von 20kHz. Mathematisch macht das aber wenig Sinn. Da der Pilot mit 19kHz und das RDS mit 57kHz zu Buche schlägt.
Weitere Erkenntnisse:
- Die Pendelfrequenz verändert sich mit der Empfangsfrequenz. So höher die Empfangsfrequenz,.. desto niedriger die Pendelfrequenz bei meinem Empfänger.
- Je niedriger die Pendelfrequenz, desto höher muss die Anodenspannung am Poti eingestellt werden.
- Bei Versuch 3 hätte wohl die Anodenspannung erhöht werden müssen. Dies war aber nicht möglich, da die nächste Schaltstufe des Selbstbaunetzteils dann 120VDC generiert hätte. Die EF98 ist für solche Spannungen nicht ausgelegt.
- Ich belasse das Poti in der Schaltung. Ich habe hier den Eindruck den Empfänger weiter optimieren zu können. Die Ergebnisse bei meiner Schaltung sind zwischen 50-80kHz sehr gut und die Verzerrungen etwas beherrschbarer.
So jetzt müssen die originalen Geräte aus den Anfängen des UKW- Rundfunks an den Start. Mit meiner Niedervolt- schaltung ist die Mischfrequenz jedenfalls nicht nachweisbar. Aber wenigstens hat der Richter recht! Das konnte mit den Versuchen bestätigt werden. Die Pendelfrequenz entstecht an der Gitterbeschaltung und nicht an C4 !
Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo Joerg,
Deine Versuche entwickeln sich langsam zu einem Mysterium. Eigentlich muß eine Pendelfrequenz von 30 kHz mit dem Stereo-Pilotton von 19 kHz eine Schwebung von 11 kHz ergeben. Bei 33 kHz Pendelfrequenz (also Schwebung 14 kHz) würde ich gerade noch was hören ...
Da ich immer noch auf der Suche nach einer ECF12 bin, hatte ich gehofft, ein Nutzer oder Besucher des WGF schmeißt seinen UKW-Pendler an und "sucht" nach Pfeiftönen und berichtet von seinen Ergebnissen.
Aber vielleicht hat kein Nutzer oder Besucher einen funktionstüchtigen UKW-Pendler in seinen Radios ......
Ich grüble so vor mich hin. Kann es sein, dass die damaligen Röhren (also z.B. auch die ECF12) besser mit Pendelfrequenzen von unter 35 kHz betrieben wurden? Höhere Pendelfrequenzen dürften heute bei Pilotton von 19 KHz kaum noch zu hörbaren Schwebungen führen. Und Pendelfrequenz und 19 kHz und 57 khz, da entstehen schon im NF-Hörbereich Produkte.