Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo Joe,
das muss ich erst einmal verarbeiten, indem ich einen ähnlichen Versuchsaufbau herstelle. So aus dem Blickwinkel eines Radio/Fernsehtechnikers "Classic" wäre gefühlt ein Aufbau in einem geschirmten Gehäuse das Mittel der Wahl. Frühe 50er-Jahre-Radios hatten zunächst einen offenen UKW-Tuner, direkt auf dem Chassis integriert. Im Zuge der Weiterentwicklung verschwand recht schnell der Tuner in einem separaten Gehäuse. Die Empfangsqualität verbesserte sich in puncto Empfindlichkeit und Frequenzkonstanz deutlich.
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
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Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo zusammen,
die gezeigten Schaltungen haben keine HF-mässig wirksame Verblockung und / oder Verdrosselung der Anodenspannung und Heizspannung. Das allein führt schon schnell zur Einschleppung und Abgabe von HF über die Versorgungsspannungen. Die verwendeten "langen" Leitungen des Versuchaufbaus sind zu lang und wirken als Antennen.
Dann ist es auch so, dass UKW-Schaltungen eine dominante Masse um die Bauteile haben sollten. Also ein Testaufbau ohne Flächen-Masse ist immer instabil, schleppt ein und sondert ab. Auf einen zentralen Massepunkt achten, zu dem alle Bauteile-Masseleitungen sternförmig so kurz wie möglich führen.
Ich würde deshalb lieber eine Schirmkammer nehmen und darin den Testaufbau zusammenlöten. Wenn der große -Kombidrehko gut mit der Flächen-Masse verbunden ist, macht der keine Probleme.
Sicherheitshalber weise ich darauf hin, dass heute bei RDS und Stereo-Obertöne der Pendler Pfeifgeräusche erzeugen kann, die den entspannten Empfang doch deutlich erschweren.
Vielleicht aus dem Pendler einen einen Rückkopplungs-Einkreiser machen. Der kann auch ganz gut Flankendemodulation machen, pfeift nicht, wenn die Rückkopplung exakt eingestellt wird. Aus dem gezeigten Pendler kann ganz einfach ein solcher Typ erzeugt werden. Nur die Gitter-Kombination muss angepasst werden. Die erzielbare Empfangsleistung ist ähnlich dem Pendler.
Irgendwie habe ich bei der zuletzt gezeigten Schaltung mit der EF98 als Triode geschaltet, das Gefühl, dass das kein Pendler ist, sondern ein Rückkopplungseinkreiser, denn die Zeitkonstante RC am Gitter scheint mir nicht im Ultraschallbereich pendeln zu wollen? Hast Du ein Oszilloskop und kannst sehen, ob da eine Pendelschwingung (30-100 kHz) am Gitter entsteht?
Wenn der Pendler stabil arbeiten wird, ist meiner Ansicht nach eine entkoppelnde Vorstufe (Störabstrahlung) ein MUSS.
Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo Jürgen, Hallo Rainer,
roehrenfreak: So aus dem Blickwinkel eines Radio/Fernsehtechnikers "Classic" wäre gefühlt ein Aufbau in einem geschirmten Gehäuse das Mittel der Wahl.
beim weiteren Studium im Internet, wird in verschiedenen Artikeln auf die Problematik hingewiesen. Ich denke, dass Ihr recht habt und ich weitere Versuche in einem geschirmten Gehäuse durchführen muss. Der eigentliche Schwingkreis bestehend aus Trimmer und Abstimmspule, ist aber direkt verlötet. Die Verbindungen sind sehr kurz und direkt am Sockel vorgenommen. (Gitterwidertand und Kondensator). Auch die HF- Drossel ist ganz kurz angelötet. Erst hinter der Drossel geht es auf das Laborbrett zum Übertrager usw.. Der Röhrensockel ist direkt an die Abstimmspule angelötet. Nur Kathode und Abgang der Drossel gehen zum Brett. Ich hatte ja weiter oben schon geschrieben, dass ich mit einem UKW Drehko, wegen der großen Masse des Rotors, bei dieser Schaltung keinen Erfolg hatte. Ich werde mal versuchen mit meinem "Leihoszi" die Pendelfrequenz aufzunehmen.
Übrigens ist die Originalschaltung aus einem Funk-Praxis Heft Nr. 5 von 1949. Die verwendete Röhre RV 2,4 P700 ist dort auch als Triode geschaltet.
Ein Versuch in einem geschlossenen Gehäuse hätte allerdings zwei Nachteile. Die Laborleitungen zu meinem Röhrennetzteil sind ja weiter vorhanden und können somit weiter als Antennen fungieren und das geliebte Glühen der Röhren, wäre in die Dunkelheit verbannt.
Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo Joe,
Wenn Du bei dem Einbau in das Gehäuse für die Versorgungsspannungen Durchführungskondensatoren verwendest oder aber keramische Abblocker mit ganz kurzen Leitungen von Masse zur Stromzuführung legst (am besten INNEN und AUSSEN), dann sind diese Leitungen keine "Antennen" mehr.
Bei der Politik der kurzen Leitungen geht es in der Baugruppe nicht nur um die Schwingkreise, sondern um JEDES Bauteil. Alles, was an Masse geht, so kurz wie möglich mit der Masse (wenn vorhanden in der Mitte der Röhrenfassung, die haben oft dort eine Löt-Masse-Säule) verbinden und diese Stelle sehr niederohmig dort zum Chassis. Zinkblech als Gehäuse ist viel besser, als Aluminium. Du fragtest auch nach der Röhrenabschirmung: Wenn Du eine solche Fassung hast, wo eine Abschirmkappe aufgesetzt werden kann, nutze diese.
Der Drehko (Dein Photo) hat die große Metall-Menge am Rotor, aber der liegt normalerweise am Masse, nur nicht bei Deiner Schaltung, dehalb ist er nicht geeignet.
Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo zusammen,
falls kein lötbares Blech zur Hand sein sollte, wäre die Verwendung von durchgehend kupferkaschiertem Platinen-Basismaterial eine gute Alternative. Damit habe ich in der Vergangenheit schon viele Schirmgehäuse hergestellt (siehe auch die Bilder von meinen Mittelwellen-Superhet mit Subminiaturröhren). Die kaschierte Seite der zugerichteten Platten sind die Innenseiten und müssen mit einer durchgehenden, satten Lötnaht ("wasserdicht") verbunden werden. Diese Konstrukte sind dann auch mechanisch sehr schön stabil.
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
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Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo Jürgen, hallo Rainer,
danke für die Tipps. Es gibt zwei Möglichkeiten die Schirmung umzusetzen, um dann wirkungssvoll an den HF Vorverstärker zu gehen. Die Montage der zweiten Röhre, müsste natürlich dann schon vorbereitet sein.
Ich habe ein kleines Alugehäuse und könnte auch mit kupferkaschiertem Platinen-Basismaterial arbeiten. Da das Alugehäuse für das Projekt gedacht war, werde ich es wohl verwenden. Ich habe mir extra 7polige Röhrensockel besorgt. In der Mitte ist auch ein Massepunkt, mit Lötanschluss.
Hier noch ein Messversuch mit meinem USB- Leihoszilloskop. Oh Schreck ..oh Graus.
Die Messungen direkt am Gitter haben nicht funktioniert. Der Schwingungseinsatz wird sofort unterbrochen. Der Messeingang und der Tastteiler 1/10 , sind eine zu hohe Belastung. Es gelang mir aber, direkt am Übertrager, parallel zu C4, etwas aufzuzeichnen. Es sieht so aus, als ob die Pendelfrequenz ca. 100kHz beträgt. Ein bisschen viel oder ?
Die von mir empirisch ermittelten 4,7nF für C4 sind aber bei meinem Aufbau das Optimum.
Schaut Euch bitte mal die Bilder an. Was sagt ihr dazu ?
Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo Joe,
die Pendelfrequenz ist schon ein wenig hoch - das sehe ich auch so. Aus der Erinnerung denke ich an gängige Werte um 50kHz +/- 15kHz. Aber das muss nichts heissen. Wenn die Schaltung gut arbeitet, kann es auch so bleiben.
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
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Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo Jürgen,
mit den 50kHz +/- 15kHz, liegst Du genau richtig. Die Pendelfrequenz ist abhängig von dem RC-Glied (R1/C3) am Gitter. Die Beschaltung am Messpunkt Tr/C4 verfälscht natürlich das Ergebnis in der Form. Außerdem hängt noch die Drossel dazwischen. Am RC- Glied musste ich auch verschiedene Kombinationen ausprobieren, da ich nur eine EF98 einsetzen konnte und die ursprünglichen Werte ihren Dienst versagten. Die Beschaltung mit 120pF und 500K erwies sich hier, als die Beste.
Das Radio wird ja mit einem 3 stufigem NF- Verstärker betrieben. Den werde ich komplett mit einem Minnilautsprecher in das Alugehäuse integrieren. Also 5 Röhren... Vielleicht setze ich innen ein Zwischenblech, um HF und NF voneinander zu trennen.
Rainer schreibt ,dass ein Alu- Gehäuse nicht so gut ist. Soll ich mir den Aufwand eines kompletten Aufbaus sparen und eine Alternative aus Zinkblech besorgen? Mein Alugehäuse ist perfekt und lässt sich leicht bearbeiten.
Ein Problem sind natürlich die Durchführungskondensatoren und Drosseln. Da muss ich mir etwas passendes suchen. Gibt es so etwas auch in Form einer 4mm Laborbuchse ?
Könnt ihr etwas empfehlen ? Typen / Daten,.. im blauen C ??
Re: Elementare Radioschaltungen FM Pendelempfänger
Hallo Joe,
das ist gut, dass Du dieses Thema ansprichst. Mich würde es auch interessieren, wie die Entwickler der Geräte dies gesehen haben. Wenn man sich die Filter in alten Röhrengeräten mal betrachtet, die sind natürlich abgeschirmt um ein übersprechen zu verhindern, aber es fällt auf, dass es hier eine gewisse örtliche Reihenfolge gibt. Zwischen den Röhren befindet sich immer ein geschirmtes Filter. Ich kenne nicht den Grund, aber die Empfangsteile sind bei geöffneter Rückwand immer links und das NF-Teil ist immer rechts. Nur das Netzteil ist mal links, oder rechts. Ich vermute mal, hier wollte man ein übersprechen (oder vielleicht eine Rückkopplung) verhindern. Ich habe beruflich viel mit Photomultipliern zu tun. Hier gibt es oft Probleme mit magnetischen, oder elektrischen (auch statischen) Feldern. Der Einfluss von Trafos, Masseschleifen, oder Oszillatoren ist enorm.