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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Allstromgeräte und Wechselstromempfänger.
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25.08.10 22:31
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

25.08.10 22:31
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Re: Allstromgeräte und Wechselstromempfänger.

Hallo Radiofreunde ,

in der praktischen Elektrotechnik ( z.B Baustelle) gibt es die 5 Sicherheitsregeln

1.Freischalten
2.Gegen Wiedereinschalten sichern
3.Spannungsfreiheit allpolig feststellen
4.Erden und kurzschließen
5.Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

Die eine oder andere Regel sollte auch beim
Basteln und Reparieren von Geräten angewendet werden.

Auch wenn ein externer Trenntrafo oder eine Trafo intern (Netzteil) vorhanden ist, kann man immer die Spannungfreiheit
gegenüber den Massen oder Erdpotentialen festellen.... denn auch vermeintlich sichere Laborgeräte können mal fehlerhaft sein.
Deswegen werden in der Elektroindustrie jährlich die Isolationswiderstände durch Sicherheitsbeauftrage überprüft und dokumentiert.

Gruß

Joe

!
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26.08.10 00:20
roehrenfreak

nicht registriert

26.08.10 00:20
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Allstromgeräte und Wechselstromempfänger.

Hallo Joe,

wahre Worte! Man kann es nicht oft genug sagen: Beachte die Sicherheitsregeln - sie dienen Deinem Schutz für Leib und Leben!

Abschreckende Beispiele gefällig? Na, dann packt schon mal die K..ztüten aus:

> Der Energieanlagenelektroniker hatte nicht mal die Zeit zum Schreien, als er leichtfertig in einer Umspannstation auf die vermeintlich abgeschalteten Stromschienen stieg. Seine berühmten letzten Worte zum Kollegen: "Ach - geht schon..." Der Junge schrumpfte unter Abgabe befremdlichen Geruches von stattlichen eins-fünfundachtzig auf rund 65cm.

> Nur die Hand verbrannte sich der Fernmeldetechniker, als er etwas forsch und unvorsichtig an einer 1500-Amperestunden-Notstrom-Batterie mit einem Schraubenschlüssel die Zellverbindungen auf richtiges Anzugsmoment kontrollierte und dabei einen satten Kurzschluss verursachte. Die Warnungen seines daneben stehenden Kollegen ignorierte er geflissentlich.

> Der Flugzeugmechaniker erlitt tödliche Verletzungen, als er mit seinem Kopf in den Bewegungsbereich der hydraulisch betätigten Landeklappen geriet. Hätte er, wie für sein Vorhaben im Wartungshandbuch und den betrieblichen Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen angewiesen, einen entsprechenden Warnhinweis plaziert, könnte er noch leben.

Mehr? Nein danke - denke ich erst einmal. Vorsicht und Mut sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe!

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Noli turbare circulos meos (Störe meine KREISE nicht! - Archimedes)

26.08.10 01:04
Wolfgang2 

WGF-Premiumnutzer

26.08.10 01:04
Wolfgang2 

WGF-Premiumnutzer

Re: Allstromgeräte und Wechselstromempfänger.

Hallo Jürgen
Bei den Spannungen die in einem Radio oder in einem Schaltschrank sind da denken die meisten an die Sicherheitsregeln. Es gibt natürlich die von dir beschriebenen Ausnahmen. Der Elektriker in meiner alten Firma hat sie alle beachtet die Regeln. Nur das zuschalten der Trafostation kam nicht so gut weil die Erdungsspinnen noch drinne waren. Zwei sekunden später war der halbe Ort ohne Strom. Das war eine Station mit 15Kv einspeisung. Den Einlauf vom RWE haben wir leider nicht mehr mitbekommen weil wir Feierabend hatten.
Das was du mit den Notstrombatterien schreibst halte ich für wesentlich Gefährlicher. Die Leute meinen immer Ooch da sind ja nur 24 oder 48 Volt drauf. Ist doch kein Problem. Nur die Ampere die da drauf sind, die sind heftig. Nehm mal die Batterie eines E-Staplers. Wenn du da einen "kurzen" baust ist den Schraubenschlüssel verdampft. So wie der Finger eines Kolegen. Also nicht nur der Strom aus der Steckdose sondern auch der von Kleinspannungen kann Übel sein. Eine Zündanlage an Auto läuft mit 12Volt. Am Zündkabel kommen einige Tausend im Milliamperebereich an um einen vernünftigen Funken zu erzeugen. Bei mir kribbelt das etwas. Der Kolege mit dem Schrittmacher fällt um und und ist tot. Sind ja nur 12 Volt.
Lieber einmal mehr schauen oder messen. Wenn man nicht weiter weiß fragen. Da bricht einem kein Zacken aus der Krone und man lebt länger und gesünder.

Wolfgang

26.08.10 10:12
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

26.08.10 10:12
Klaus 

WGF-Premiumnutzer

Re: Allstromgeräte und Wechselstromempfänger.

Hallo zusammen,

aus dem Bereich der Notstromversorung in den früheren Vermittlungsstellen der DBP möchte ich auch noch 2 Beispiele nennen:

Bekanntlich verfügten die Akkus über eine sehr hohe Kapazität, um die 60V Betriebsspannung nach Ausfall der Netzversorgung für einen längeren Zeitraum sicher zu stellen. Die Akkkus waren meist im Batteriekeller untergebracht und die Versorgung der Technik in den darüber liegenden Räumen geschah nicht über Leitungen, sondern dicke blanke Kupferschienen, die an den Wänden befestigt waren.
Bei massiven Kurzschlüssen konnte es zu derart hohen Kräften kommen aufgrund der magn. Wirkung des Stromes, dass diese Schienen sich verbogen und aus der Wandverankerung gerissen wurden.
Ein anderer Kurzschluss kam mir zu Ohren, bei dem im Rahmen einer Renovierung ein Maler versehentlich eine Farbdose/-eimer mit den Schiene in Verbindung brachte. Angeblich soll die Farbe fast gekocht haben, bevor es gelang, eine Trennung der Zuführung an den Batterien vor zu nehmen, Schalter o.ä. gab es nämlich nicht. So blieb wohl nur das Abschrauben eines Leiters.
Auch wenn - wie oben aufgeführt - die Nennspannung nur 60V betrug - aufgrund der enormen Akkukapazität waren ebenso schwere Unfälle denkbar.

Viele Grüße
Klaus

26.08.10 12:01
roehrenfreak

nicht registriert

26.08.10 12:01
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Allstromgeräte und Wechselstromempfänger.

Ja Klaus,

von solchen Unfällen habe ich auch schon gehört. Im Kurzschlussfall fliessen da mal locker über 1000 Ampere. Das entspricht einer Leistung von 60 kW und mehr!

Man sollte es kaum glauben, aber die häufig in Alarmanlagen verwendeten kleinen versiegelten Blei-Gel-Akkus von 12V/6-7Ah liefern einen Kurzschlussstom von etwa 100 Ampere, vorausgesetzt, dass sie richtig geladen und "gesund" sind. Das machen sie aber nicht lange, denn nach wenigen Sekunden fliegen sie einem mit einem deftigen Knall um die Ohren.

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Noli turbare circulos meos (Störe meine KREISE nicht! - Archimedes)

28.08.10 13:31
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

28.08.10 13:31
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Allstromgeräte und Wechselstromempfänger.

Hallo an alle

Da ich in der Vergangenheit, zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn, auch mit Hochspannungsanlagen vertraut und ausgebildet wurde, kann ich die schlimmen Folgen eines Unfall in Hochspannungszellen nur bestätigen.
Wir hatten monatliche Unfallschutzbelehrungen, die ich später selbst durchführen musste. Dazu gab es diesbezügliches Text- und Bildmaterial, in dem die aktuellen elektrischen Unfälle landesweit beschrieben waren.
Tätigkeiten in und an Hochspannungsanlagen erfordern besondere Vorsicht und eingehendere Kenntnisse.
So musste man eine Schaltberechtigung erwerben, der eine intensive Schulung in Theorieund Praxis vorausging.
Auch der hier allgemein übliche Umgang an Radios, TV`s und anderen Geräten bedingt das Wissen und die Vorsicht, dem Vorhandensein von Netzpotenzial und Betribsspannungen zwischen 200 bis mehreren 1000 Volt an Bildröhren etc.
Deshalb ist der Hinweis auf den Sicherheitsteil des Forums immer aktuell und wichtig.
Sicher wird es immer wieder Leute geben, die die Vorsicht und Warnungen außer acht lassen.
Ich meine, man sollte sich stets mit Bedacht und Kontrollen absichern. Auch dürfen vorgegbene Schutzmaßnahmen wie z, B. Schutzisolierung oder Potenzialtrennung nicht durch unsachgemäße Eingriffe ummanipuliert werden.
Deshalb immmer bedenken, es gibt die "kleinen Männchen mit dem großen Hammer", die Elektronen.

Freundliche Grüße von Dietmar

28.08.10 17:08
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

28.08.10 17:08
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Re: Allstromgeräte und Wechselstromempfänger.

Hallo Dietmar,

es gibt noch eine Variante von Elektrounfällen die im spannungsfreien Zustand geschehen.
Es ist das schlagartige Erschrecken durch Entladung von Kapazitäten. Sind die C´s zu groß
kann auch hier ein tödlicher Strom fließen.
Meistens sprechen aber nur die Muskeln an und bringen den Geplagten dazu, die Zange in seiner
Hand, quer durch die Wohnung zu werfen.

Wir haben einmal Kühlkörper einer Elektrokomponente für ein Eisenbahnfahrzeg geprüft. Hier war immer das Problem,
dass feine Späne durchs Fräsen übrig blieben und beim Verschrauben der Montageplatte, die Isolierfolie durchbohrten.

Wenn alle elektrischen Bauteile dann montiert wurden und der Fehler bei der Hochspannungsprüfung im Prüffeld
auftrat, musste alles wieder demontiert werden.

Also haben wir nur die beiden Platten, direkt in der Montage, kurz mit ca.5KVAC überpüft und waren uns dann sicher das
die Folie ok. ist. Nach ca. einer Stunde fing der zuständige Monteur an seine elektrischen Bauteile aufzuschrauben
und hat dann seinen Drehmomentenschlüssel durch die Montagehalle geworfen.
Der ging direkt mit dem Notarztwagen zum 24h EKG ins Krankenhaus.

Der Kühlkörper, Folie und Montageplatte bildeten eine Kapazität von nur 100 nF!....... Wie konnte der sich überhaupt aufladen ?
Wir haben doch mit Wechselspannung geprüft ! ...Aber um uns die 1 Minute Prüfzeit pro Gerät zu sparen, haben wir das Prüfgerät
auf 5KVAC hochgefahren und dann nur kurz mit der Pistole draufgehalten und dann .... zum nächsten ..... usw. Also beim Wegziehen
der unter Spannung stehenden Pistole, den Sinus zufällig im Maximum getroffen.

Gut das nichts Schlimmeres passiert ist.

Dicke Kondis immer mit Vorsicht genießen !

Gruß

Joe

28.08.10 17:51
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

28.08.10 17:51
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Allstromgeräte und Wechselstromempfänger.

Halo Joe und alle

Auch elektrostatische Aufladungen können zu schwerenUnfällen führen,wenn die betreffende Person herzkrank oder stark geschwächt ist. Das ist überall möglich, wo die Luftfeuhtigkeit gering ist und der Fußboden aus Kunststoffen besteht.Selbst wenn jemand auf einem Pdest oder einer Leitersteht. kann er durch das Erschrecken abstürzen. Ansonsten ist der Kurze Schauer nicht lebensbedrohlich, da keine hohen Ströme über eine Dauer fließen.
Selbst freigeschaltete Erdkabel können wie ein Kondensator wirken und mit mehreren hundert Volt aufgeladen sein. Deshalb sind bei Reparaturen oder Reinigungen in elektrischen Anlagen die Erdungs- und die Kurzschlussseile zu verwenden.
Es gibt auch sogenannte "Spaßvögel", die aufgeladene Elkos hinlegen, damit sie jemand anfasst und bei Seite legt.
Es gibt da sicher eine Reihe von weiteren Beispielen, wo isoliert montierte Metallteile sich bei Berührung unangenehm entladen können.

Freundliche Grüße von Dietmar

28.08.10 21:31
roehrenfreak

nicht registriert

28.08.10 21:31
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Allstromgeräte und Wechselstromempfänger.

Nur unwissende greifen zu...

wenn der Wekstattgeselle den noch geladenen 100µF-Netzelko dem Lehrling zuwirft, begleitet mit den Worten "Schnapp mal und sortier´ ihn wieder ein..." und mit einem selbst verratenden breiten Grinsen. Als der Knilch das mit mir im ersten Lehrjahr auch versuchte, habe ich ihm einen "Vogel" gezeigt und meinen Allerwertesten etwas beiseite gerückt, damit der Landeanflug für den Elko auch schön frei war. Ja - verdammt - ich war in solchen Sachen schon immer eine "Spassbremse"! Auch der Versuch, mich im nächsten Haushaltwarenladen ein "Amplitudensieb" besorgen zu lassen, liess diesen Gesellen leider noch etwas älter aussehen, als er ohnehin schon war. Typen gibts...!? Wann wollen die eigentlich geweckt werden??

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Noli turbare circulos meos (Störe meine KREISE nicht! - Archimedes)

Zuletzt bearbeitet am 28.08.10 21:34

29.08.10 13:02
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

29.08.10 13:02
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Allstromgeräte und Wechselstromempfänger.

Hallo an alle

Mit den Scherzen anderen gegenüber, das spielt sich in allen Berufsbranchen ähnlich ab.
Je nach Situation und Charakter der beteiligten Personen hat das nicht immer etwas mit vermuteter Dummheit dem "Stift" oder "Neuen" gegenüber zu tun.
Als Lehrling oder Azubi wird man oft getestet oder gern auch mal hinters Licht geführt.
Da evtl. mal "reinzufallen" ist dann auch keine Schande, sondern kann auch das "Miteinander" und die gegensetige Hilfsbereitschaft weiter verbessern.
Wo das Prinzip des immer "Schlaueren" herrscht, da werden Masken der Perfektion getragen, keiner wagt es Schwächen oder Fehler zuzugeben. So ein Klima ist nicht wünschenswert.
Wichtig ist und bleibt meiner Meinung nach, daß hinter solchen Spässen nicht die Profilierungs- und Überlegenheitsmasche steckt.
Bestimmt hat der eine oder andere auch schon seine Späßchen mit anderen Kollegen angezettelt oder als Mitbeteilgter genossen.
Zu meiner Lehrzeit hatte ich einen Gesellen oder Lehrfacharbeiter, der manchmal so tat, als hätte er vergessen, wichtige Arbeitsmittel vor Ort mitzunehmen. Ich habe da korrigierend reagiert und er lächelte dann verschmitzt. So ließ er mich aber auch spüren, daß er mir voll vertraut. Der Geselle war ein ehemaliger Legionär der Franzosen im Vietnamkrieg.
Er erzählte mir manchmal, wie sie im Urwald kampierten, das Zelt war voller kleiner schwarzer Ameisen, die aber harmlos waren. Auch die Flucht und Evakuierung per Hubschrauber unter Beschuss der Vietnamesen, als alles brannte erwähnte er mal.
Dabei hat er nie von Gräueltaten oder persönlichem Heldentum erzählt. Ein Mensch der Ruhe und starken Selbstbeherrschung, an den ich mit Achtung zurückdenken kann. So einen älteren Gesellen kann man schon sehr schätzen.
Das Entscheidende ist wohl, die Achtung und Wertschätzung des anderen zubewahren.

Freundliche Grüße von Dietmar

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