Re: Mittelwelle, Kurzwelle & Co - warum schweigen sie so oft bei älteren (Transistor-)Radios ?
Hallo Grundigmann
Ich sage ´hier nichts Neues, sondern trage sozusagen fast "Holz in den Wald", wenn ich meine, daß solche Geräte über längere Zeiträume ausschließlich im UKW-Bereich betrieben wurden. Wenn die Wellenschaltkontakte der AM-Bereiche länger nicht mehr betätigt werden, bildet und verfestigt sich auf ihnen eine Oxidschicht. Dann hört man nichts mehr oder nur noch nach mehrmaligem Drücken der gleichen Taste, wenn man doch einmal dort reinhören möchte. Diese Erscheinung ist generell so oder ein Beispiel für die Störanfälligkeit von Tastensätzen. Natürlich können parallel auch Bauteilfehler da sein. Widerstände können durch Kappenfehler hochohmig werden und Kondensatoren, speziell Eklo`s, köönen taub werden, an Kapazität verlieren oder einen Feinschluss haben. Meist leiden erstmal die Tastensatzkontakte durch Korrosion. Du hast ja auch schon von anderen Forenteilnehmern ähnliche Hinweise bekommen, incl. den Test des Oszillators. Hoffentlich hast Du durch den Einsatz Deines "Putzmittels" nicht in gutem Glauben zusätzliche neue Probleme geschaffen? Aber keine Schwarzseherei. Sicher wird sich Dir bei weiterer gezielter Pflege und Störbeseitigung der Erfolg bald einstellen. Beste Grüße von Dietmar
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Re: Mittelwelle, Kurzwelle & Co - warum schweigen sie so oft bei älteren (Transistor-)Radios ?
Vielen Dank an euch: Eckhard, Wolfgang, Klaus, Elwoms, Rainer und Dietmar,
ich habe deine Tipps und Ratschläge gerne gelesen, Rainer - sehr informativ und lesenswert. Ich kann mich als pfiffigen Laien bezeichnen, bin aber auf den Rat des Fachmanns angewiesen und entsprechende Erfahrungswerte sind höchst willkommen - auch in Zukunft natürlich, denn ich lerne sehr gerne dazu. Je mehr, desto besser.
Was Kontakt60 betrifft, habe ich mir schon Ähnliches gedacht - trotz moderaten Einsatzes. Ich werde "nachwaschen" und nochmals gründlich ablüften lassen., Denn der Apparat macht einen soliden Eindruck ..es lohnt sich. Vorsichtshalber habe ich ein identisches, funktionstüchtiges Chassis bestellt, das ich dann erst einmal einbauen werde, um Zeit für meinen Patienten zu haben. Was die MW und KW betrifft, hast du schon Recht - wer hört schon Mittelwelle und Co? Ich bin zuversichtlich.
Schön , hier unter so kompetenten Menschen zu sein.
Re: Mittelwelle, Kurzwelle & Co - warum schweigen sie so oft bei älteren (Transistor-)Radios ?
Zitat:Was die MW und KW betrifft, hast du schon Recht - wer hört schon Mittelwelle und Co?
Hallo Grundigmann,
dann oute ich mich einmal. Ich finde es sehr interessant, auf KW ferne Stationen - und sei es vllt. auch via Relaisstation - in den Abendstunden zu empfangen und deren Nachrichten zu verfolgen. Früher hatte ich auch gelegentlich um Empfangsbestätigungskarten gebeten, was z.T. auch erfüllt wurde. Im Netz finden sich zahlreiche Angaben zu den Empfangsmöglichkeiten (Frequenz, Uhrzeit, Sprache); allerdings gestaltet sich der Empfang mit einem gängigen Dampfradio nicht immer ganz einfach aufgrund fehlender Spreizung der Empfangsbereiche sowie mangelhafter Frequenzablesegenauigkeit der Skalen.
Re: Mittelwelle, Kurzwelle & Co - warum schweigen sie so oft bei älteren (Transistor-)Radios ?
Hallo lieber Klaus, dem von Dir gesagtem kann ich nur voll und ganz zustimmen,denn auch mit einem sogn. Dampfradio kann man auch ohne Bandspreizung hervorragend Radio/Relaisstationen empfangen.
Mit einem selbst gebautem 0V1 oder 1V1 und Steckspulen auf Europasockeln macht das Hören noch mehr Spaß,und die Krönung ist der Detektorapparat wenn er richtig aufgebaut und abgeglichen wurde.
Es ist erstaunlich was man mit einem Detektorapparat alles hören kann außer den ortsansässigen Radiostationen,mein oller Freund der Rainer kann ja mal erzählen wieviele Stationen so hörbar sind,und welche Entfernungen hierbei zustande kommen!!!
Liebe Grüße Bernhard
Die Antenne ist der beste HF-Verstärker!!!
10.08.09 18:16
roehrenfreak
nicht registriert
10.08.09 18:16
roehrenfreak
nicht registriert
Re: Mittelwelle, Kurzwelle & Co - warum schweigen sie so oft bei älteren (Transistor-)Radios ?
Hallo zusammen,
dann werde ich mich mal dem Klaus anschliessen und mich ebenfalls als SWL (so werden Short-Wave-Listeners auch genannt) outen. Mein Lieblingsradio für diesen Zweck ist der auf der Kurzwelle recht empfangsstarke GRAETZ 51W von 1938! Es ist der helle Wahnsinn, was da abends und in den Nachtstunden los ist und wieviele Stationen auch deutschsprachige Dienste betreiben. Es macht irgendwie Spaß, gedankenversunken vor dem Apparat mit seinem so schön grün leuchtenden Magischen Auge zu lauschen. Mister Spock würde sagen: "Faszinierend!"
Übrigens: Besitzer eines präzisen (digitalen) Messsenders ist haben es sehr leicht, auch bei fehlender Spreizung eine Frequenz sehr genau einzustellen. Meist bediene ich mich dabei des Überlagerungsverfahrens, auch "Einpfeifen" genannt. Der Messsender wird dazu auf "Schwebungs-Null" eingestellt und schon ist die Frequenz exakt ermittelt.
Re: Mittelwelle, Kurzwelle & Co - warum schweigen sie so oft bei älteren (Transistor-)Radios ?
hallöchen alle,
SWL Martin benutzt für KW am liebsten einen großen alten Collins Radio Corporation 51J4.
zum Thema: Ich bin der Ansicht, da sich Bauteile ja im Laufe der Jahrzehnte verändern, was man auch als "verstimmen" sehen darf wenn sie im HF Bereich sind, sollte vor dem Griff zum Löter erstmal neu abgeglichen werden. Bei vielen alten Radios bewirkt das wahre Wunder und sie leben richtig auf
Re: Mittelwelle, Kurzwelle & Co - warum schweigen sie so oft bei älteren (Transistor-)Radios ?
Hallo Martin,
sicherlich hast du Recht bzgl. der möglichen, wenngleich geringfügigen Verstimmung der Baustufen nach Jahrzehnten langer Nutzung. Trotzdem sollte vor dem Versuch gewarnt werden, einen nicht optimal funktionierenden Empfänger ohne genaue Fehlerdiagnose durch Nachstimmen zu verbessern. Meist "verschlimmbessert" man den Fehler dadurch nur noch. Erst wenn alle anderen Fehlerquellen beseitigt sind, sollte man an einen behutsamen Abgleich denken.
Ps: Einen Collins hätte ich auch gerne, aber auch mit einfachen Empfängern bereitet der KW-Empfang viel Freude.
Re: Mittelwelle, Kurzwelle & Co - warum schweigen sie so oft bei älteren (Transistor-)Radios ?
Hallo die Herrschaften,
die ursprüngliche Frage war ja: Wieso schweigen alte Radios so oft auf AM? Die selten benutzten Tastensätze (oxidierte Kontaktschieber) sind da sicher Ursache Nummer eins, aber bedenkt auch folgendes: Seit den 60ern wurde überwiegend UKW gehört. Ging ein Radio irgendwann auf UKW kaputt, brachte es der Besitzer zur Reparatur. Fiel dagegen der AM-Teil aus, wurde das oft gar nicht bemerkt, und wenn doch, war es nicht so wichtig: "Den brauchen wir eh nur selten" und die Reparatur wurde eingespart. Es spielt ja auf UKW. Das galt auch für verbrauchte magische Augen, festgeharzte Klangregler oder frühe Stereodecoder.
Den diversen Ausführungen über Kontakt 60 schließe ich mich voll an. Ein Zuviel macht auch gerne die Kontaktträger (Pertinax) leitend. Davor wurde schon in den 60ern in der Funkschau gewarnt. Im Zweifelsfall (Kontaktflächen nicht gezielt ansprühbar) verwende ich das weniger aggresive Tuner 600.
Re: Mittelwelle, Kurzwelle & Co - warum schweigen sie so oft bei älteren (Transistor-)Radios ?
Ich verwende Kontakt 60 überhaupt nur dann, wenn es garnicht anders mehr geht. Normalerweise reicht aber mein Oszillin, und Wellenschalteröl. Kontakt 60 muß unbedingt wieder gut entfernt werden, und zwar mit reichlich Kontakt WL! Denn sonst oxydiert das schön und im Stillen weiter, und verursacht bald neue Ausfälle, die dann aber oft irreparabel sind.