Re: Ferritstabantenne: Spulenposition und andere Aspekte
Hallo Dieter
Die Güte weiß ich gar nicht mehr, werde heute mal die Kurve ermitteln und berichten. Der Werdegang des Empfängers war Thema in diesem Faden .
P.S. Anbei die Güteverläufe meiner beiden VLF-Ferritantennen.
Gemessen wurde nach Altvätersitte mit Generator und HF-Voltmeter, loser induktiver Ein- und Auskopplung an den frei hängenden Stäben.
Der obere Ferritstab stammt von einem LW-Ferritmodul der Firma BAZ, die Spule besteht aus 0,3mm Cul. wild überkreuz gewickelt. Der Abstand der Wicklung zum Kern beträgt etwa 4mm. Eine genaue Angabe ist nicht möglich, weil der Kern aus Viererbündeln Ferritrohr besteht, die nicht das ganze Tragrohr ausfüllen. Die rote Kurve zeigt den Güteverlauf. Der zweite Stab besteht aus zwei Dreierbündeln, die axial miteinander verklebt sind und die Spule ist ebenfalls mit 0,3mm Cul. gewickelt, hier jedoch aufgeteilt in 6 Kammern. Der Abstand zum Kern beträgt rund 3mm. Beide Kerne lassen sich aus den Spulen herausziehen, sodaß man leicht andere Wicklungen benutzen kann. Als Beispiel eine der beiden mit gezogenem Kern in der unteren Bildhälfte. Mit der größeren hatte ich einige Mühe, um sie für SAQ zu optimieren. Mit HF-Litze wäre sicher noch einiges herauszuholen aber das gäbe einen gewaltigen Wickel. Mit weniger Abstand zum Kern wäre vielleicht auch das realisierbar aber ob dann die höheren Kernverluste den Vorteil der Litze nicht wieder zunichte machen, bin ich mir nicht sicher.
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Re: Ferritstabantenne: Spulenposition und andere Aspekte
Hallo Hajo,
die Verläufe sind ganz gut, wenn man bedenkt, dass die senkr. Achse bei 80 beginnt. Auch der blaue Verlauf ist okay, da ist man relativ breitbandig. Die Messung über die Ankopplung ist eigentlich auch adäquat, denn hier wird ja auch die Empfangseigenschaft mit berücksichtigt. (Theoretisch könnte man z. B. mit einem Schalenkern und Innenspule eine enorme Güte herausholen, aber er ist kaum empfindlich für Felder von außen.)
Re: Ferritstabantenne: Spulenposition und andere Aspekte
Hallo Hajo,
weißt Du zufällig, wie groß der DCF-Pegel an Deiner Antenne ist?
Inzwischen habe ich mal einen Probeaufbau mit Schalenkernen angefertigt. Damit komme ich auf -64 dBm, was m. E. nicht so schlecht ist, wenn man bedenkt, dass ich ca. 230 km vom Sender weg bin.
Re: Ferritstabantenne: Spulenposition und andere Aspekte
Hallo Zusammen
Am SDRPlay RSP1A sieht die Situation so aus.
Standort war indoor in Richtung Norden direkt am Fenster im Plattenbau, ausgekoppelt über einen Sourcefolger mit 3dB Dämpfung. Die Entfernung zu Mainflingen dürfte rund 150km betragen.
Probeaufbau mit Schalenkern - wie funktioniert das als Antenne?
Re: Ferritstabantenne: Spulenposition und andere Aspekte
Hallo Hajo,
Hajo:Am SDRPlay RSP1A sieht die Situation so aus.
weißt Du bei Deinem Spektrumbild auch die RBW? Bei meinen Aufnahmen beträgt sie bei 9 Hz. Ich frage das, weil die benachbarte Höhe im Rauschteppich bei Deiner Aufnahme sehr niedrig liegt.
Hajo:Probeaufbau mit Schalenkern - wie funktioniert das als Antenne?
Ziemlich schweres Geschütz. Es handelt sich um 16 Halbschalen (N22, 34x28), in einer Richtung zeigend durch eine Messing-Gewindestange zusammengehalten. Der Wickel hat ca. 40 Windungen auf Glasfaser-Gewebeband.
Ich habe mir da nicht allzu viel Gewinn ausgerechnet, Faktor zwei bis drei gegenüber der "kleinen" Stabantenne ist es in etwa. Die Simulation sagt ungefähr dasselbe voraus. Die zentrale Gewindestange macht praktisch kaum etwas aus, denn in Zentrumsnähe ist der Fluss schon recht gering.
Genauso ist der Unterschied kaum messbar, wenn man die Schalenkerne paarweise regelrecht zusammensetzt.
Die Gütemessung steht noch aus, aber einen größeren Anteil des Gewinns ist wahrscheinlich den größeren Ausmaßen des Ferrits zuzuschreiben.
Re: Ferritstabantenne: Spulenposition und andere Aspekte
Bulova: weißt Du bei Deinem Spektrumbild auch die RBW? Bei meinen Aufnahmen beträgt sie bei 9 Hz. Ich frage das, weil die benachbarte Höhe im Rauschteppich bei Deiner Aufnahme sehr niedrig liegt.
Hallo Dieter
Da ich mir nicht mehr sicher war, welche Einstellung ich gestern gewählt hatte, anbei ein neuer Test: Der Einfachheit halber, habe ich heute eine passive induktive Auskopplung über Ringkern benutzt. Die Dämpfung kenne ich leider nicht.
Die Einstellwerte: Sample Rate 62,5 kSps FFT Size 32768 FFT Rate 20 fps AGC aus
RBW müße so um die 2 Hz sein aber ich weiß nicht mehr, wie man das genau rechnet, vielleicht kannst Du mich aufklären.
Bin gespannt auf die Ergebnisse Deiner neuen Ferritantenne.
Re: Ferritstabantenne: Spulenposition und andere Aspekte
Hallo Hajo,
Hajo:Sample Rate 62,5 kSps FFT Size 32768 RBW müße so um die 2 Hz sein aber ich weiß nicht mehr, wie man das genau rechnet, vielleicht kannst Du mich aufklären.
Bei einem Spektrum ist immer zu beachten, dass beispielsweise ein Rauschpegel nicht einfach im Spektrum abzulesen ist, sondern man muss immer wissen, auf welche Bandbreite es sich bezieht (und das ergibt sich aus der Strichzahl mal der RBW). Bei diskreten Signalfrequenzen dagegen geht das schon, also z. B. beim DCF-Signal, weil es die Bandbreite idealerweise null hat. Deswegen sollte sich das Niveau des Rauschens im Bild auch ändern, wenn man die FFT-Breite -- also die Strichzahl -- ändert.
Re: Ferritstabantenne: Spulenposition und andere Aspekte
Hallo Dieter
Ich würde meinen: Typischer Verlauf für eine kurze Spule in Stabmitte. Interessant wäre zum Vergleich eine Spule gleicher Induktivität aber über Dreiviertel der Stablänge gewickelt und mit mehr Abstand zum Kern. Nach Nowak liegt das optimale Längen-Durchmesserverhältnis bei 20. Nach meinen empirischen Erfahrungen scheint das zumindest ungefähr zu stimmen.
Quelle: Dipl.-Ing.Alfred Nowak "Die Empfangsleistung der Ferrit-Antenne"
Danke auch noch für die Aufklärung bezüglich RBW, hab's endlich in mein Formelheft aufgenommen, das Hirn wird leider auch älter