Ich blättere gern in alten Schaltbildern. Dabei ist mir beim betrachten eines Schaltbildes eines Dietz & Ritter Ultramar W die Gegentakt-Netzgleichrichtung mit zwei Röhren aufgefallen.
Meine an mich und euch gestellte Frage. Was ist, wenn eine der Röhren taub geworden ist. Dann wird ja nur noch eine Halbwelle gleichgerichtet. Geht einfach nur die Spannung runter und / oder wird die intakte Röhre durch die nun zu hohe Stromabnahme überlastet?
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Ich blättere gern in alten Schaltbildern. Dabei ist mir beim betrachten eines Schaltbildes eines Dietz & Ritter Ultramar W die Gegentakt-Netzgleichrichtung mit zwei Röhren aufgefallen.
Meine an mich und euch gestellte Frage. Was ist, wenn eine der Röhren taub geworden ist. Dann wird ja nur noch eine Halbwelle gleichgerichtet. Geht einfach nur die Spannung runter und / oder wird die intakte Röhre durch die nun zu hohe Stromabnahme überlastet?
Kai
Hallo Kai.
In alten Schaltplänen stöbere ich auch gern. Zu der Überlastung der einen Gegentakt Gleichrichterröhre: Der Lastwiderstand des Radios ändert sich ja nicht. Eine Halbwelle bleibt weg. Dadurch wird sich wohl nur die Gesamt-Andodenspannung verringern, weil die Elkos sich etwas weniger aufladen. Eine Überlastung sehe ich da nicht.
ob eine ÜBERlastung eintritt halte ich für eher unwahrscheinlich. Aber eine MEHRbelastung tritt m.E. auf jeden Fall ein, da die verbliebene "gesunde" Gleichrichterstrecke mehr Energie in die Ladeelkos übertragen muß, da ja eine Halbwelle fehlt und in den "Lücken" die Elkos mehr ihrer gespeicherten Ladung abgeben müssen. Damit sinkt auf jeden Fall schon einmal die Gesamt-Anodenspannung. Ausserdem dürfte im Lautsprecher ein deutliches Brummen zu hören sein. De facto handelt es sich dann nur noch um eine Einweg-Gleichrichtung.
Ich gebe zurück an die angeschlossenen Funkhäuser... Jürgen rf
Hallo zusammen, da habe ich doch eine hervoragende Idee um herauszubekommen was tatsächlich Sache ist. Man könnte dieses doch einfach praktisch ausprobieren. Dazu braucht man nur bei einem Gerät mit Zweiweggleichrichterröhre einen Anodenzweig abtrennen. Man misst vorher Betriebspannung und Anodenstom und eben nachher im simuliertem "Defektzustand". Wenn ich mal wieder eine alte Möhre in die Finger bekomme um die es sowieso kaum schade ist, werde ich das auf alle Fälle mal machen. Dazu juckt es mich viel zu sehr in den Fingern.
Hallo zusammen, da habe ich doch eine hervoragende Idee um herauszubekommen was tatsächlich Sache ist. Man könnte dieses doch einfach praktisch ausprobieren. Dazu braucht man nur bei einem Gerät mit Zweiweggleichrichterröhre einen Anodenzweig abtrennen. Man misst vorher Betriebspannung und Anodenstom und eben nachher im simuliertem "Defektzustand". Wenn ich mal wieder eine alte Möhre in die Finger bekomme um die es sowieso kaum schade ist, werde ich das auf alle Fälle mal machen. Dazu juckt es mich viel zu sehr in den Fingern.
Gruß, Daniel
Hallo Daniel, das würde mich auch interessieren. Ich denke für einen kurzen Versuch wird es der Teströhre nicht schaden. Ich denke auch, ein Versuch bringt mehr Klarheit, als die Theorie. Nicht für ungut für die anderen Beiträge. Aber da spielen zu viel Parameter rein. Wenn die eine Röhre ausfällt, wird sicher auch die Primärspannung des Tafos in der anderen Wickung etwas ansteigen, usw. usw.
Berichte bitte unbedingt darüber. Ich glaube aber, es muss mit Röhrengleichrichtung sein und nicht mit Selens oder Siliziums.
Hallo liebe Radiofreunde, habe soeben den Test durchgeführt.
Ergebnis: Prüfling Imperial 400 Baujahr 1939 (habe einen Ersatztrafo dafür, deshalb dieses Gerät) Röhrenbestückung: ECH 11, EBF 11, ECL 11, AZ 11. Für die AZ 11 habe ich eine originalverpackte fabrikneue mit Vollblecheanoden von Telefunken genommen. (habe eine ganze Kiste voll damit) Messungen wurden alle nach Durchwärmung der Röhren ca 1 min Spielzeit gemacht.
Normalzustand: Betriebspannung am Ladeelko = 289V (Gleichspannung) Betriebspannung Trafo Wickel 1 = 274V (Wechselspannung) Betriebspannung Trafo Wickel 2 = 280V ( Wechselspannung) Anodenstrom zwischen Ladeelko und Siebdrossel = 48 mA
Defektzustand: Wickel 1 Trafo zu einer Anode der AZ 11 abgelötet. Betriebspannung am Ladeelko = 241 V (Gleichspannung) Betriebspannung Trafo Wickel 1 (leer)= 285 V (Wechselspannung) Betriebspannung Trafo Wickel 2 (last)= 271 V (Wechselspannung) Anodenstrom (wie oben gemessen) = 41 mA
Das Gerät spielt deutlich leiser. Das Netzbrummen nimmt aber nicht in dem Masse zu wie ich vermutet hätte. Ich würde fast sagen für den Durchschnittshörer nicht mal unbedingt als Fehler auszumachen ( da sich die Lautstärke ja nachregeln lässt)
Die nun allein belastete Anode fing in meinem Fall auch bei abgedunkeltem Raum nicht zu glühen an. Die Kathode ist dieser Belastung aber Sicherlich auf Dauer gewachsen da der durch sie fliessende Anodenstrom sogar ein wenig niedriger als im Normalzustand ist.
Aber der eine Wickel auf dem Netztrafo muss nun den fast kaum niedrigeren Anodenstrom alleine liefern. Ist der Netztrafo zu knapp ausgelegt, dann könnte ich mir vorstellen, das dieser einen Schaden nehmen könnte. Die Gesamtprimärbelastung des Trafos nimmt aber nicht zu. Wenn dann könnte nur der eine Anodenspannungswickel überhitzt werden. Da im Falle von zwei verwendeten Röhren die Kathodenbelastung der einen Röhre auch Ansteigen würde, würde ich eine vorzeitige Ermüdung oder gar Zerstörung der Röhre nicht ausschliessen.
In der Praxis also beim Körtingbenutzer denke ich, würde sich das ganze aber recht harmlos verhalten. Die eine Röhre altert, dadurch wird die andere Röhre mehr belastet und altert schneller. So denke ich, würde eine relativ gleichmässige Ermüdung der beiden Röhren auftreten.
Das Radio und die Röhre haben diesen Versuch übrigens überstanden. Aber was opfert man nicht alles für die Wissenschaft.
Gut !!! Daniel, das war schnelle Arbeit. Du sagst im Normalzustand floss vom Ladeelko zur Drossel 48mA. Das würde bedeuten, dass jede Röhre 24 mA beisteuert. Oder ist das doch mehr?
Daniel, wenn man dem Teufel (Voxhaus) den kleinen Finger gibt, will der die ganze Hand. Mich würde genau dieser Punkt interessieren. Was fliesst durch jede Röhre in Stellung Gleichstrom im Normalfall? Wäre das wirklich die Hälfte von 48mA, müsste natürlich im Fehlerfall - wie du gemesen hast - immerhin der doppelte Strom anfallen, immer noch innerhalb der Röhrentoleranz.
Hallo Daniel, ich stimme dem Voxhaus zu: Gute Arbeit. Gleichzeitig sehe ich dadurch meinen früheren Beitrag bestätigt:
Zu der Überlastung der einen Gegentakt Gleichrichterröhre: Der Lastwiderstand des Radios ändert sich ja nicht. Eine Halbwelle bleibt weg. Dadurch wird sich wohl nur die Gesamt-Andodenspannung verringern, weil die Elkos sich etwas weniger aufladen. Eine Überlastung sehe ich da nicht.
Das Absinken der Anoden-Betriebsspannung begrenzt den Strom durch die dynamischen Verbraucher.
Gut !!! Daniel, das war schnelle Arbeit. Du sagst im Normalzustand floss vom Ladeelko zur Drossel 48mA. Das würde bedeuten, dass jede Röhre 24 mA beisteuert. Oder ist das doch mehr?
Daniel, wenn man dem Teufel (Voxhaus) den kleinen Finger gibt, will der die ganze Hand. Mich würde genau dieser Punkt interessieren. Was fliesst durch jede Röhre in Stellung Gleichstrom im Normalfall? Wäre das wirklich die Hälfte von 48mA, müsste natürlich im Fehlerfall - wie du gemesen hast - immerhin der doppelte Strom anfallen, immer noch innerhalb der Röhrentoleranz.
Nochmals das war schnelle und gute Arbeit.
Hier ist Voxhaus, Voxhaus ist hier
Hallo Voxhaus, es müsste in meinem Fall heissen, jedes einzelne Röhrensystem der AZ 11, bringt die halbe Leistung. Bei dem Körting hingegen wäre es eine Einzelröhre. Ich glaube in meinem Fall wäre es jeweils annähernd die Hälfte, da die Betriebspannung an jedem System ja auch ein klein wenig variiert.
erst einmal ein großes "Dankeschön" für Dein Engagemant bzgl. diese Themas. Ein etwa ähnliches Ergebnis hatte ich ja schon gefühlsmässig erahnt. Daß der Netzbrumm (im Fehlerfall) so gering bleibt überrascht mich allerdings gewaltig - hätte ich doch mit deutlich mehr gerechnet. Gute Elko´s muß man eben haben - sehr gute Elko´s wohl!
Ich gebe zurück an die angeschlossenen Funkhäuser... Jürgen rf