Hallo zusammen, schon früher machte ich mir Gedanken darüber, warum denn auf der LW des Concertino 55 so weit Links (da sind die höheren Frequenzen) nichts zu hören ist, klar, es sind/waren da ja keine Sender.
Warum wurde denn der Bereich so ausgeweitet? Dies ist auch auf anderen Geräten (z.B: Grundig RF 153) der Fall. Waren in diesem Bereich mal AM-Sender oder welche geplant? Es würde ja sonst keinen Sinn ergeben, diesen Bereich einzubauen, da ja hier ein Drehko mit mehr Spielraum für die Kapazität benötigt wird.
Die MW hat man ja auch nicht nach unten oder oben erweitert (bei manchen bis 511 und so 1620).
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15.08.20 00:15
Bernhard45
nicht registriert
15.08.20 00:15
Bernhard45
nicht registriert
Re: Langwelle über 279 kHz
In einigen Regionen dieser Welt gab es bis 400 (oder gar 470 kHz?) reine Wetter- und Navigationsstationen mit AM-Signal.
ein wichtiger Grund für den Langwellenbereich bis 350kHz der Nachkriegsgeräte war der HF-Drahtfunk, z.B. der Schweizer Telephonrundspruch, der hatte 6 Kanäle mit 32kHz Frequenzraster im LW-Bereich, was dann etwa 160..340kHz belegte. Bei vielen Geräten sind die Frequenzen auf der LW-Skala auch mit den Ziffern 1..6 markiert.
Vor dem Krieg gab es, wie Bernhard schon bemerkte, neben dem 'normalen' LW-Bereich auch Sender im Bereich von etwa 350..400kHz, die wurden aber alle während oder kurz nach dem Krieg eingestellt.
ein wichtiger Grund für den Langwellenbereich bis 350kHz der Nachkriegsgeräte war der HF-Drahtfunk, z.B. der Schweizer Telephonrundspruch, der hatte 6 Kanäle mit 32kHz Frequenzraster im LW-Bereich, was dann etwa 160..340kHz belegte. Bei vielen Geräten sind die Frequenzen auf der LW-Skala auch mit den Ziffern 1..6 markiert.
Vor dem Krieg gab es, wie Bernhard schon bemerkte, neben dem 'normalen' LW-Bereich auch Sender im Bereich von etwa 350..400kHz, die wurden aber alle während oder kurz nach dem Krieg eingestellt.
Gruss HB9
Danke, das erklärt dann auch die Zahlen I bis VI auf dem Grundig RF 153. Vorne steht noch Rundspruch.
Gab es denn da über 279 irgendwann auch mal richtigen AM-Rundfunk oder nur die Wetterstationen?
Dann gab (gibt?) es noch den HF-Drahtfunk in der Schweiz! Vielleicht kann uns HB9 mehr darüber erzählen.....
Geschichte: Wenn ich mir den damaligen Wellenplan von 1939 anschaue, dann wurden in der Tat Rundfunksender bis weit über 300 kHz betrieben.
In der Anleitung zum RADIOMANN von Kosmos aus den Nachkriegsjahren wird auch von Langwellenempfang geschrieben! Das war zunächst unglaublich, weil die entsprechende Induktivität (etwa 2 mH) nicht beigelegt war. Erst später konnte ich eine Erklärung dafür finden: Der Autor Wilhelm Fröhlich war Schweizer und der Sender Genf sendete auf 401 kHz, was noch gerade möglich war....
Gruß aus NL, Wolfgang
EDIT: sehe gerade, dass HB9 vor mir geantwortet haben....
HB9:, die wurden aber alle während oder kurz nach dem Krieg eingestellt.
Gruss HB9
Hallo HB9,
jetzt könnte man fagen nach welchem Krieg? II.WK, Korea, Vietnam, irgendein Krieg der alle anderen Kriege beenden sollte, ....
Ich habe nochmal etwas gesucht und nicht nur der Zenith 1000-D von oben, sondern auch der viel spätere Zenith 3000-1 hatte diesen LW Bereich bis 400 kHz noch.
Im "Motorboating" vom Juni 1968 wird dieses Radio für den Anwendungszweck "longwave weather-navigation stations" gelistet, natürlich neben den schon gebräuchlichen VHF-marine.
Ich habe wirklich keine Ahnung wann die letzten LW-Sender in dem Bereich (USA, Great Lakes) verstummt sind, aber ich suche danach. NDBs gibt es da ja heute noch zu hören.
Zitieren:Ich habe wirklich keine Ahnung wann die letzten LW-Sender in dem Bereich (USA, Great Lakes) verstummt sind, aber ich suche danach. Bernhard45
Jetzt könnte man fragen, was meinst Du mit LW-Sender?
Du zitierst HB9, der die LW-Rundfunksender meinte. Vielleicht noch eine Anmerkung dazu: In den USA gab es -im Gegensatz zu Europa- keine regulären LW-Rundfunksender.
Weiterhin geht es beim Zenith-Radio um einen besonderen Service, die sogenannten "Lafot-Bulletins" welche im LW-Bereich bis ca. 400kHz (und auch auf KW später?) in den USA ausgestrahlt wurden. Sie dienten zur Sicherheit der Schifffahrt auf den großen Seen und Flüssen dort.
So ein Buch mit den genauen Informationen dazu wird bei Ebay angeboten und stammt aus 1956. Damit ist allerdings noch nicht die Frage beantwortet, wann wurde dieser Service auf LW beendet?
nach meiner Kenntnis gab es in der gesamten ITU Region 2 (Nord-, Südamerika, Grönland) zu keinem Zeitpunkt klassische Rundfunksender in irgendeiner Form auf LW. Es gab auch immer - vor allem im Winter - Beschwerden über Störungen der amerikanischen NDB durch Rundfunk aus Europa. Insbesondere Felsberg und Beidweiler mit westlicher Antennenrichtung wurden moniert. Folgerichtig wurde schon frühzeitig nach 20 Uhr Ortszeit die Leistung abgesenkt - heute mehr noch aus wirtschaftlichen Gründen.
Die ersten Rundfunksender in den USA arbeiteten zwischen 550 und 1080 kHz. Im Freed-Eisemann-Beitrag habe ich eine entsprechende Liste recherchiert:
1944 - On August 11–12, a conference is held in Washington to discuss the post-war spectrum allocations situation, including FM, television, life safety, and aviation. The following week, the FCC announces hearings, ... Proposals are also presented to introduce longwave broadcasting, on the 200—400 kHz band, and to add three additional channels to the “standard broadcast” band: 520, 530, and 540 kHz.
Und tatsächlich scheint es eine Zeit lang zur Ausstrahlung regulärer Rundfunkprogramme über LW in den USA gekommen zu sein. Bei einigen alten Stationen aus der Region Maine bis New York findet man immer mal wieder Hinweise das es so war. Aber geschichtlich habe ich das Thema selbst nie vollständig aufgearbeitet, leider.
ich vermute mal, dass der Langwellensender Genf auf ca. 400kHz nach dem 2. Weltkrieg noch eine Weile in Betrieb war, denn mein Albis 494 mit Baujahr 1949 hat immer noch den 'Vorkriegs'-Langwellenbereich bis 405kHz. Wären da keine Sender mehr gewesen, hätten sie den Bereich wohl bei 350kHz abgeschnitten, da dann der Gleichlauf einfacher wird, insbesodere mit den beiden Vorkreisen.
Die untere Grenze der LW-Rundfunksender wurde dagegen nach dem Krieg etwas nach unten geschoben, die Vorkriegsgeräte, die ich kenne, beginnen offiziell erst bei 160kHz, während der Sender Brasov bekanntlich auf 153kHz sendet, was dann je nach 'Reserve' am unteren LW-Ende bei Vorkriegsgeräten Probleme geben kann.