Jetzt habe ich grad ein schönes Philips Chassis mit Stereoempfang wieder fit gekriegt (Siehe bei Reparaturen: Spannendes Radiochassis) und hab festgestellt, daß das Gerät echt einen guten Klang hat. Dabei habe ich gar keine richtigen Boxen, sondern nur die reinen Lautsprecher angeklemmt.
Ich habe mir so ein paar Gedanken gemacht, woher der gute Klang kommt. Man sagt ja immer, Röhren machen einen guten Klang (und da scheiden sich ja wirklich die Geister!). Ich denke so pragmatisch und sage, so als Vierpol betrachtet, tun Röhre und Transistor ja dasselbe. Da gibts natürlich unterschiedliche Kapazitäten und Frequenzverhalten, und da können Effekte entstehen.
(Bei Röhren gefällt mir der formale Aufbau, die naturwissenschaftlich-technische Historie UND der Bastelspaß. Bei transistoren gibts nur "funzt, fertich")
Es gibt sowohl bei Röhren, als auch bei Transistoren Eintakt und Gegentaktverstärker, und da gibts ja wirklich Verbesserungen, wenn man einen Gegentaktverstärker hat, aber der ist ja nur in HIFI Röhrengeräten zu finden.
Vielleicht macht die Übertragung durch den tontransformator bei der Röhrenschaltung etwas aus--- evtl. Filtereffekte.
Jetzt habe ich so überlegt: Die haben früher einfach bessere Lautsprecher gebaut. Irgendwie sind die aus weicherem Papier, sind auch meistens größer bei weniger Leistung. Außerdem gabs ja früher häufig diese Breitbandlautsprecher (mit zwei trichtern/membranen).
ich muß mal einen Kreuzvergleich machen und einmal meine Boxen (von Canton, nix dolles, aber neu, Größe fürs Bücherregal) und diese Lautsprecher von den alten radios anschließen. Müßte eigentlich mal eine Box mit diesen alten Lautsprechern bauen.
Hat schon irgendwer mal so einen Test mit lautsprechern gemacht?
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Hallo Jan, zur Vergleichbarkeit zwischen geschlossenen und hochbedämpften moderneren Boxen und alten Radios mit ihren quasi-offenen Boxen (Radiogehäuse) und den damals typischen NF-Leistungen von ca. 5 W (ich rede immer von Sinus-Leistung) im Verhältnis zu HiFi-Verstärkern mit 50 Watt:
Das wird schwierig. Die damaligen offenen Gehäuse verlangten hart aufgehängte Membranen, im Gegensatz zu den modernen Lautsprechern in geschlossenen Gehäusen. Am besten sind noch Bassreflex-Boxen mit Radiogehäusen vergleichbar.
Aber ein altes Radio mit seinen 5 Watt kann an einer geschlossenen und bedämpften Box keinen Lautstärke-Blumentopf gewinnen, wenn es gegen den 50 W - Verstärker antreten muß, trotz des schlechteren Wirkungsgrades dieser Boxen. Die bedämpften Kompaktboxen brauchen vielleicht 50 Watt Input, um daraus ca. 15 Watt Schalleistung zu machen - das ist also och meher als die 5 Watt einer EL84-Eintaktendstufe.
Der warme Klang der alten Holzradios kommt u.a. vom typischen Klirrfaktor des zumeist Eintakt-A-Verstärkers von ca. 10 % im Vergleich zum Hifi-Transistorgegentaktverstärker mit unter 1 % und von den quasi-offenen Gehäusen, die eine Reihe von Zusatzresonanzen erzeugten. Hif-Fi-Transistorverstärker mit entsprechenden Boxen klingen da trockener und sauber = weniger warm.
Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)
Möge uns die analoge Radio-Welle noch lange erhalten bleiben .
ach stimmt ja, die alten Gehäuse sind immer auf! Hatte schon fast in Planung, mal alte Lautsprecher in ein geschlossenes Gehäuse zu bauen. Na, da würde man wohl gar nicht mehr viel hörn..
Ich hebe jedenfalls fast immer die alten Lautsprecher auf, auch wenn das Chassis nix mehr ist. Vergleiche hab ich jetzt noch nicht gemacht...grad hatte ich einen "Neuzulauf", ist auch spannend. Dabei ist das Andere noch nicht mal ganz fertig.. Dafür wollte ich ein neues Gehäuse bauen und dann muß ja auch der Lautsprecher irgendwie rein.
> Der "angeborene" Faktor, nach dem das subjektive Hörempfinden in jungen Jahren quasi geprägt wurde > Der "ich-will-das-so"-Faktor, ein ebenfalls rein individuelles Hörempfinden > Der "Nostalgie-Faktor", wonach das Kathodenglühen mental den wärmeren Klang "transportiert" > Ganz nüchtern: Der Technologie-Faktor. Letztlich ist es ähnlich wie bei Musikinstrumenten.
Die Geige XY klingt eben anders als... Woran liegt´s?
> Die Auswahl der Materialien, > die Gestaltung, > handwerkliche Qualität usw.
Ziehen wir den Vergleich zu unseren Röhrenradios: > Die Auswahl der Materialien, > die Gestaltung, > handwerkliche Qualität usw.
zuzüglich dem Ziel der Entwickler, dem Originalklang der Instrumente so nahe wie möglich zu kommen. Und das mit einer ganz und gar nicht vollkommenen Technologie!
Da wären z.B. zu nennen: > die nichtlinearen Verzerrungen der Ausgangstransformatoren > die Resonanzerscheinungen der unbedämpften Lautsprechersysteme > der ganz und garnicht linerare Übertragungsbereich (komplexe Wechselwirkungen) > die unbestimmte Bedämpfung des Lautsprechers, abhängend von Frequenz, Ra der Endröhre(n) und dem Übertrager
Zusammenfassend kann man einen Röhrenverstärker als ein sehr komplexes mathematisches Gebilde ansehen. Rein nüchtern ist das auch so. Vom Hörempfinden (reine Natur wiederum) driften die Stimmen natürlich auseinander.
So forschte man nach anderen Technologien und fand im Transistor scheinbar das Allheilmittel. Sehr niedriger Innenwiderstand, geringe Rückwirkungen und hohe Belastbarkeit (nach entsprechender Entwicklung) versprachen eine einfachere Schaltungstechnik mit niederohmigen Lautsprechern ohne Ausgangstrafo (OTL - Output TransformerLess), was schon bald den vergleichbaren Röhrenschaltungen den Rang ablief. LS-Systeme mit mehreren hundert Ohm sind nun mal technologisch schwieriger herzustellen.
eine interessante Gegenüberstellung des Klangs eines Röhrenverstärkers ggü. einem Transistorverstärker findet sich hier. Neben den bereist angesprochenen Gründen wird auch auf die unterschiedlichen Klirrspektren eingegangen.
Hallo zusammen, der Beitrag über Endstufen, Röhren, Lautsprecher und Gegenkopplungen hatte ich schon lange erwartet. Das ist ein endlos Thema. Rainer und Jürgen haben schon einen Großteil der Faktoren zusammengetragen. Meine Sichtweite beginnt mit den alten Vorkriegsgeräten. Deshalb baue ich auch nur Verstärker mit Leistungen bis 8 Watt Sinus pro Endstufe. Ein wichtiges Anliegen ist der "Röhrenklang", der muss passen.
Hallo Jürgen, klar, das war ich. Das ist mein Muster, es wurden schon etliche gebaut für Bekannte. Zur Zeit habe ich Probleme mit den AÜ´s, da mein privater Wickler wegen seines Alters (74) den Betrieb eingestellt hat. Als LP benutze ich für den Hausgebrauch Boxen nach dem Bauplan für die "Replikon by Klangform-Akustik". Das sind Boxen nach dem Horn-System, also offen. Der LP ist ein FE207E von Fostex. Für anspruchsvollere Musik benutze ich hyperbolisches Baßhorn. Auf freier Schallwand sind noch verschiedene Lautsprecher aus alten Radios für Versuche verfügbar.
Umbau der IC-Endstufe auf Röhren mit neuen Boxen, die im Plastikgehäuse eingebauten LP wurden ausgebaut, die klangen schrecklich.
chique - einfach nur chique. Eine gelungene Kombo aus "classique et moderne". Die runden Drehspulinstrumente sowie die sichbar eingebauten Röhren sind wunderbare Design-Kontrapunkte in diesem Konzept. Da muss erst mal einer drauf kommen!
Hallo Jürgen, vielen Dank für die Anerkennung. Das Teil war eigentlich nur für die Studentenbude meiner Tochter vorgesehen, deshalb auch die relativ kleinen Boxen, an denen ich eine Pico Lino Transmissionline umgerechnet habe. Für die kleinen Boxen spielt das Gerät wirklich gut, meine Tochter hat es nach dem Studium mit in ihre neue Wohnung genommen.